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Mared Schneckenpost
Beiträge: 11 Wohnort: Schwarzwald
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04.01.2021 14:37
von Mared
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Etwas was ich mich gerade frage ist: Wenn man über eine historische Person schreibt ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch das schon einmal mindestens ein Buch darüber geschrieben wurde. Lasst ihr euch davon abschrecken?
Über die Person über die ich schreiben werde habe ich zwei Romane im englischsprachigen Raum entdeckt die direkt davon handeln und dann natürlich noch Bernard Cornwell in dessen Bücher besagte Person mehrere Auftritte hat. Nicht als Hauptprotagonist und mit viel Fiction vermischt, aber dennoch.
Als Anfänger habe ich mich natürlich gefragt ob diese Überschneidungen negative Auswirkungen haben werden
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5457 Wohnort: OWL
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04.01.2021 15:44
von Willebroer
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Zumindest sollte man wissen, was die anderen machen/gemacht haben.
Noch ein Buch über Robin Hood, Alexander den Großen oder Francis Drake? Könnte funktionieren ... Besonders wenn du eigene Ideen dazu hast. Und evt. weißt, wie du einen Verlag davon überzeugen kannst.
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preusse Reißwolf
Beiträge: 1292 Wohnort: Bayern
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04.01.2021 16:12
von preusse
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Zumindest sollte man wissen, was die anderen machen/gemacht haben.
Noch ein Buch über Robin Hood, Alexander den Großen oder Francis Drake? Könnte funktionieren ... Besonders wenn du eigene Ideen dazu hast. Und evt. weißt, wie du einen Verlag davon überzeugen kannst. |
Manchmal ist man überrascht, wie wenig es über eine Person gibt, über die man gefühlt schon tausend Mal gelesen hat.
So ist der Verlag an mich herangetreten, weil es zumindest im ganzen deutschsprachigen Raum noch kein Buch über Richard I. als Hauptprotagonisten gab.
Habe ich auch nicht gewusst, obwohl er ja in der Löwen-Reihe deutlich präsent war.
Mit Robin Hood habe ich fünf Bände füllen können und Francis Drake, nun ja, den gibt es mittlerweile in der sechsten Auflage.
Man kann das schon machen - ich bin gerade wieder einmal dabei - aber es sollte schon etwas neues zum Bild beitragen.
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022 |
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Mared Schneckenpost
Beiträge: 11 Wohnort: Schwarzwald
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05.01.2021 16:43
von Mared
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Danke für eure Antworten.
In diesem Fall ist die Person sehr unbekannt hat aber erstaunliches und sehr ungewöhnliches geleistet gerade für die damaligen Zeiten. Einfach zu schade um einfach in der Versenkung zu verschwinden.
@preusse
Ich bin gerade überrascht das es tatsächlich kein einziges Buch bisher über Richard I. als Hauptprotagonist gegeben hat. Man lernt doch nie aus.
Hast du für alle deine Bücher dann auch direkt vor Ort geforscht, Stadt um Stadt, Palast um Palast? Zumindest momentan fällt bei mir England wohl erst Mal raus.
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Natalie2210 Klammeraffe
N Alter: 37 Beiträge: 583
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N 08.01.2021 11:14
von Natalie2210
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Ich hab jetzt mal recherchiert - offenbar ist die Definition von "historischem Roman", dass er vor 1900 spielt. Mit meinem 1.Weltkrieg-Setting bin ich also "zeitgenössisch" - finde ich irgendwie lustig.
Vielleicht, weil es noch "Zeitgenossen" gibt? Obwohl, Leute die in den 1910er-Jahren geboren sind, sind mittlerweile über 100.
lg,
Natalie
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 55 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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08.01.2021 14:19
von Taranisa
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Woher hast du diese Info? Ich habe selbst nochmal ganz kurz im Web gesucht und nur gefunden, was mir bislang bekannt war: dass ein historischer Roman zu der Zeit spielt, die der Autor nicht selbst erlebt hat. Demzufolge wäre der 1. Weltkrieg, zumal wie du schon angedeutet hast, kaum noch jemand aus der Zeit leben dürfte, für mich in jedem Fall ein historischer Roman.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Natalie2210 Klammeraffe
N Alter: 37 Beiträge: 583
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N 09.01.2021 11:36
von Natalie2210
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Hallo!
Es war in irgendeinem Blog, ich muss gestehen, auf die Schnelle finde ich es nicht mehr. Diese Info ist hängengeblieben, weil ich sie spannend fand. Dass die Grenzen nicht ganz so eng gesteckt sind, hab ich mir gedacht, als unlängst ein Roman, der in Venedig in der Zwischenkriegszeit spielt, als "historischer Roman" vorgestellt wurde.
lg,
Natalie
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5457 Wohnort: OWL
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09.01.2021 14:45
von Willebroer
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Ob etwas ein "historischer Roman" ist, dürfte weniger von der Zeit selber abhängen, sondern mehr davon, wie gut der Inhalt historisch abgesichert ist.
Schließlich ist auch die Zeitgeschichte ein Teil der Geschichte und somit Historie. Es gibt auch Historiker, die sich mit der RAF, den 68ern oder der Adenauerzeit beschäftigen.
Was allerdings die Leser oder evt. Verleger von einem solchen Etikett erwarten, ist eine ganz andere Frage.
Solche knackigen Faustformeln wie 1900 als Grenze kommen ja nicht als objektive Realität ins Spiel, sondern weil der Mensch sich runde Summen besser merken kann. Warum auch nicht?
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Natalie2210 Klammeraffe
N Alter: 37 Beiträge: 583
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N 15.01.2021 15:42
von Natalie2210
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Hallo!
Ich hab die Seite wieder gefunden:
https://by-arp.de/liste-aller-genres-und-subgenres/
unter historischer Roman steht:
Das Prädikat „historisch“ und die entsprechende Einordnung in dieses Genre erhalten Romane und Geschichten, die in der Vergangenheit spielen, und zwar vor dem Jahr 1900. Von dieser Vorgabe abgesehen kann der Roman zur Zeit der Neandertaler spielen („Ayla und der Clan des Bären“ von Jean M. Auel), in der Römerzeit („Der Geschmack der Tollkirsche“ von Beate Sauer) oder unmittelbar vor der Wende zum 20. Jahrhundert. Alles, was nach 1900 beziehungsweise dem 2. Weltkrieg angesiedelt ist, gilt als zeitgenössischer Roman/Geschichte. Die Grenze in der Zeit zwischen 1900 und 1939 (Beginn des Zweiten Weltkrieges) ist fließend. In Einzelfällen kann auch ein in dieser Zeit spielender Roman noch als historischer Roman angesehen werden. Das entscheidet im Zweifelsfall der Verlag.
lg,
Natalie[/i]
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5457 Wohnort: OWL
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15.01.2021 16:25
von Willebroer
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Wenn man das Prädikat "prähistorisch" einführt, dann ist der "Clan der Bären" plötzlich nicht mehr historisch.
Deshalb würde ich die Grenze dort ziehen, wo man noch eine genaue Zeitangabe machen kann. Das wäre der Unterschied zwischen Neandertalern und Römerzeit.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 55 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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15.01.2021 16:47
von Taranisa
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Das Sachbuch von Mara Laue, aus dem auf der von dir verlinkten Seite zitiert wird, habe ich. Schaue ich mir das Literaturverzeichnis an, vermute ich, dass sie die Genre-Infos dem Harenberg Literaturlexikon entnahm, das lt. meiner Recherche 1997 erschien.
Da nach meinen Informationen über das Genre "Historische Roman" eine solch genaue zeitliche Eingrenzung ansonsten nicht vorgenommen wird, bleibe ich bei meiner Definition, dass die Geschichte in einer Zeit spielt, die vor der Geburt heute (noch) lebender Personen stattfindet, von der durchschnittlichen Lebenserwartung ausgehend. Letztendlich kannst du es später als Histo mit Angabe, wann der Roman spielt, anbieten und den Verlag entscheiden lassen.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
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Natalie2210 Klammeraffe
N Alter: 37 Beiträge: 583
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 55 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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13.03.2023 18:28
von Taranisa
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Ich schiebe diesen Faden mal nach oben.
Die Sprache lässt die Leserschaft in eine bestimmte Epoche besser eintauchen, daher verwende ich gerne alte Begriffe, z.B. Cotte, Bruche, Frouwe, Base ... Gut leserlich soll es aber trotzdem sein, daher die Frage an euch:
Wie verwendet ihr alte Bezeichnungen in euren historischen Romanen bzw. wie ist es euch als Leserschaft lieber?
Vielen Dank für eure Antworten.
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Thomas74 Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2346 Wohnort: Annaburg
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13.03.2023 21:44
von Thomas74
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Taranisa hat Folgendes geschrieben: | . Gut leserlich soll es aber trotzdem sein, daher die Frage an euch:
Wie verwendet ihr alte Bezeichnungen in euren historischen Romanen bzw. wie ist es euch als Leserschaft lieber?
Vielen Dank für eure Antworten. |
Homöopathisch. Ich will als Leser die Sprache verstehen können.
Und vor allem soll es nicht aufgesetzt wirken.
Hab dazu neulich eine interessante Abhandlung gelesen, in der es darum ging, dass man erstmals im 19. Jhd. in Romanen begann, mit einer leichten Archaisierung der Sprache eine Mittelalterlichkeit zu suggerieren und dazu Verbformen erfand, die zwar altertümlich klingen, die es aber so nie gab. (frug statt fragte)
Diese Schreibart wurde später von den Nazis als Heimatliteratur hochstilisiert und wird bis heute fleißig verwendet, um ein altes Setting zu kreieren.
Die nächste Steigerungsform ist dann die Erschaffung von alt klingender Mundart. ( frumm statt fromm)
(alles aus Moritz Baßler-Populärer Realismus)
Da ist mir eine moderne Sprache wesentlich lieber. Natürlich ohne Anglizismen ect. Nur bitte nicht im Pseudo-Mittelhochdeutsch.
Womit wir wieder beim schon zitierten Peter Berling wären. Dieser schrieb sehr lebendig, weil er eben diese Künstelung weitestgehend vermieden hat. Aber dennoch genug alte Eigennamen und Gerätebezeichnungen eingestreut hat, um das Ganze authentisch klingen zu lassen. Und nicht "Oh, ehrwürdigster Meister...". So hat nie jemand geredet.
_________________ Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen. |
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A.C. Wortedrechsler
A Alter: 43 Beiträge: 85
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 55 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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14.03.2023 08:09
von Taranisa
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Vielen Dank für eure Antworten.
Auf manchen Mittelalter-Märkten wird gerne das sog. "Marktsprech", wie Thomas als Beispiel für das "soll altertümlich klingen" nennt, verwendet. Das finden unser Verein und befreundete Gruppen einfach grausig.
Mein Stil ist, dass ich bestimmte moderne Begriffe in die alten Bezeichnungen tausche, z.B. Muhme statt Tante, Oheim statt Onkel, Frouwe statt Adelige, Weib statt Frau, Bruche statt mittelalterliche Unterhose, Cotta statt Hemd usw.
Aktuell überlege ich z.B., ob ich die Schwägerin (8. Jhd.) als Swaegerinne bezeichne, oder vielleicht als Bruderweib.
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Soleatus Reißwolf
Beiträge: 1002
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14.03.2023 09:50
von Soleatus
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Hallo Taranisa!
Das erinnert mich an "Das Volk der Lüfte" von Peter S. Beagle, wo die Mitglieder einer Gesellschaft, die historische Figuren "nachspielt", so sprechen, und ihr "König", im richtigen Leben ein Ethnolinguist (?! oder etwas ähnliches, ist schon her), darüber nicht wirklich glücklich ist und das auch äußert ...
Zur eigentlichen Frage: Ich schreibe keine historischen (oder überhaupt) Romane, und habe dieses Jahrtausend auch noch keinen gelesen; aber es stört mich doch, wenn immer nur eine Sprachebene "gealtert" wird, hier: der Wortschatz. Wenn dann der z.B. der Satzbau modern bleibt oder die Abstraktionsebene des Textes, wirkt das immer wie ein Satz Pferdekutschenräder an einem Ferrari ... Also wenn, dann als Ganzes, und das ist ganz schön schwer, glaube ich, im Wechselspiel zwischen Lesererwartung und Verfasserabsicht; von einer gewissen Sicherheit älterer Sprachstufen, die ja nötig wäre, ganz zu schweigen.
Gruß,
Soleatus
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 55 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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14.03.2023 15:06
von Taranisa
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Hallo Soleatus, nein, ich schreibe keinen Roman in Althochdeutsch. Meine Frage bezieht sich auf bestimmte Begriffe / Bezeichnungen, die ich einfließen lasse, neben der Art, wie die Menschen im Mittelalter lebten und sich, ihren Prägungen nach, verhielten und dachten.
Sie sprachen auch sicher nicht das "Mittelalter-Marktsprech" ("mich dünkt...", "gehabt euch wohl..."), sondern für ihr Verständnis "normal". Daher schreibe ich "normal", jedoch ohne Verwendung zu moderner Ausdrucksweise ("Ey, Alter, schick mal das Salz rüber.") und von Wörtern, die es damals (auch nicht in ihrer althochdeutschen Form) gab. Beispiel: "Sold" gab es zwar und "Söldner", "Soldat" wird jedoch erst seit dem 16. Jhd. benutzt. Auch "Dame" (dementsprechend auch die "Hofdame") war bis Ende des 16. Jhd. nicht bekannt, die adeligen Frauen hießen "Frouwe", die nichtadeligen "Weib".
Soweit so klar. Doch wo ziehe ich eine Grenze zwischen "der Begriff / die Benennung unterstreicht die Epoche" und "wäre zwar korrekt, lässt sich jedoch schwer lesen"?
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Soleatus Reißwolf
Beiträge: 1002
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15.03.2023 00:27
von Soleatus
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Hallo Taranisa!
Huch, wie kommst du denn darauf, einen althochdeutschen Roman schreiben oder nicht schreiben zu wollen? Darauf hat dich hoffentlich nicht mein Beitrag gebracht! Der wies nur darauf hin, dass du einen harten Gegensatz schaffst, wenn du den Wortschatz änderst, die restliche Sprache aber nicht; und dass dieser Gegensatz weniger hart wirkt, wenn du auch die restlichen Bestandteile "alterst" – natürlich behutsam! Ich sehe da keinen großen Unterschied zwischen "Swaegerinne" und "Mich dünkt" – dass das eine "korrekt" wäre und das andere nicht, ändert ja nichts am Eindruck von Fremdheit in der Sprache des 21. Jahrhunderts.
Aber wenn das, wie du schreibst, dein Stil ist: dann mach das doch so. Wo die Grenze liegt, wissen nur deine Leser, und die, nicht das Forum, wirst du dann fragen müssen; und da jede und jeder einen anderen Eindruck haben wird, mittelst du am besten und strebst diese Menge dann an.
Eine brutale Lösung Marke "stilles Kämmerlein" wäre: Nimm die Menge, die du nach deinem Geschmack meinst, einem Text zumuten zu können; und dann schmeiß die Hälfte wieder raus – irgendwo da dürfte der Unterschied angesiedelt sein zwischen einer Verfasserin, die in der Materie lebt, und einem Leser, der im Interesse an der Geschichte nicht aufgehalten und abgelenkt werden will (was, denke ich mal, auf die Mehrzahl zutrifft. Leider).
So, jetzt höre ich aber auf, als Nicht-Prosaiker den Romanschaffenden in ihr Handwerk zu reden; ich habe mich zu Wort gemeldet, weil ich im Versbereich ähnliche Fragen zu beantworten habe angesichts der vielen alten Formen und Sprachbestandteile, die ich dort verwende. Aber es ist ja trotzdem ein ganz anderes Schreiben.
Gruß,
Soleatus
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 55 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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15.03.2023 10:36
von Taranisa
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Hallo Soleatus, ich hatte es tatsächlich so aufgefasst, als meintest du, ich soll neben den alten Begriffen auch so formulieren, wie es gewesen sein könnte oder manche meinen, es sei so gewesen (das künstliche "Marktsprech"). Ich wähle eher einfache Formulierungen Marke "dem Volk aufs Maul geschaut" und höre auf den Klang. Die alten Begriffe sollen die Leserschaft mehr in die Epoche ziehen, aber keine verständnislosen Fragezeichen aufwerfen.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 55 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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24.03.2023 18:46
von Taranisa
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*verzweifelt aufseufz* Bezüglich der Feldzüge des Königs (später Kaiser) Karls gegen die Sachsen ab 772 u.Z. recherchiere ich ausgiebig, stoße aber auf scheinbare Widersprüche, die mich beim Schreiben blockieren, da ich es genau wissen muss/sollte. Einerseits und auch logisch von Westen gen Osten kämpften sich im ersten Feldzug die Franken von der Syburg (bei Dortmund) über die Eresburg (Obermarsberg) bis an die Weser vor, andererseits heißt es, die Syburg wurde 775 erobert. Dass 774 die Sachsen die Eresburg zurückeroberten, später wieder verloren, ist oft nicht erwähnt. Genauso kann es auch bei der Syburg gewesen sein.
Oder wie seht ihr das? Wie handhabt ihr Widersprüche oder Unklarheiten in euren Histos?
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Mara Leseratte
Beiträge: 141 Wohnort: Linz/Donau
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25.03.2023 08:20
von Mara
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Ich versuche die "Ursprungsquelle" zu finden, was jedoch natürlich nicht immer möglich ist. Falls es sich nicht klären lässt, entscheide ich mich für eine Variante und erläutere im Nachwort, dass ich auf diese Ungereimtheiten gestoßen bin. Damit sehen historisch informierte Leserinnen, dass ich mich mit dem Thema beschäftigt habe und im Idealfall erfahren sie sogar Neues, wenn ihnen nicht bewusst war, dass es zu der Thematik unterschiedliche Quellenlagen gibt.
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