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Texter2000 Wortedrechsler
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Beiträge: 86
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T 01.10.2020 13:24 Corona oder nicht Corona im Gegenwartsroman von Texter2000
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Hallo, liebe Schreibenden,
ja, ich weiß, wir können das Wort alle nicht mehr hören und lesen. Aber die Corona-Pandemie ist nun mal da, und ich frage mich, wie ich damit umgehen soll, wenn ich einen neuen Roman beginne, der in der Gegenwart spielen soll, aber nicht die Pandemie als Thema hat.
Und was mache ich mit schon vor der Virus-Zeit fertiggestellten Manuskripten, die auch im Heute (also 2018 und 2019) verankert sind und die ich Verlagen anbieten möchte?
Empfiehlt es sich die Pandemie nachträglich einzubauen, weil den Lektoraten ansonsten die Aktualität fehlt? Oder ist denen das eigentlich egal, weil es ja um Fiktion geht und nicht um eine Dokumentation oder ein Sachbuch?
Was denkt Ihr?
Liebe Grüße
T.
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Rodge Klammeraffe
Beiträge: 845 Wohnort: Hamburg
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01.10.2020 13:34
von Rodge
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viele Romane, die im "Heute" spielen, lassen den genauen Zeitpunkt unbestimmt. Ich finde, du kannst es dir aussuchen, selbst wenn der Roman in diesem Herbst spielt, kann es ja auch eine Welt ohne Corona sein. Oder eben der Herbst 2019, da gab es das noch nicht, oder der Herbst 2023, da ist es vielleicht wieder weg...
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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01.10.2020 13:40
von BlueNote
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Hallo Texter!
Dieses Thema treibt mich auch schon lange um. Ich selber möchte weder über Corona schreiben, noch etwas darüber lesen. Allerdings hat das Thema durchaus Auswirkungen auf Romane. Bei meinem wäre es z.b. so, würde er fortgeschrieben werden nach Ende, wäre alles absolut anders. Corona ist eine starke Zensur. Würde man das Thema aufgreifen, müsste man das schon konsequent tun und nicht nur nebenbei. Aber dann wäre es sehr schnell ein Roman über Corona. Einen Weltkrieg lässt man ja auch nicht so nebenbei in seinem Buch stattfinden. Fürs Buch bedeutet es, es in dieser Zeit einfach nicht stattfinden zu lassen, aber auch nicht unmittelbar davor. Auch ein danach können wir nicht absehen. Eine schwierige Sache also!
Sorry für die Ausdrucksweise. Das ist mit dem Handy ein gesprochen.
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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01.10.2020 14:20
von nebenfluss
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Das war auch meine erste Reaktion: Wie kriege ich jetzt Corona rein in den Roman. Das habe ich aber schnell wieder verworfen, denn das Thema war nunmal nicht vorgesehen, und ich quetsche es nun auch nicht künstlich rein.
Ich finde, auch Gegenwartsliteratur darf alternative Realitäten abbilden. Wie Rodge schrieb, ist ja die Angabe eines genauen Zeitpunkts meistens nicht notwendig. Ich glaube auch nicht, dass es dem Lesegenuss gut tut, wenn man nun ständig in Romanen liest, wie Figuren Masken auf- und absetzen oder sich gegenseitig umschiffen, um den Mindestabstand einzuhalten. Das würde ich jedenfalls derzeit nicht lesen wollen, und deshalb modifiziere ich den Roman auch nicht in diese Richtung.
BlueNote hat Folgendes geschrieben: |
Sorry für die Ausdrucksweise. Das ist mit dem Handy ein gesprochen. |
Du so modern? Ich staune.
Aber schimpf mal mit deinem Handy. Ich glaube, es hat statt Zäsur "Zensur" verstanden.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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01.10.2020 14:39
von Abari
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Ich denke, das aktuelle Zeitgeschehen in einen fertigen Roman hineinzumurkeln, ist unsinnig. Erstens müsste da ständig alle zeitgenössische Literatur umgeschrieben werden, zum andern wirkt es reingemurkst.
Lass den Text, wie er ist. Schreib vielleicht nicht, "im Hier und Jetzt" spielend, sondern Gegenwartsroman. Damit dürftest Du bei irgendwelchen Agenturen oder Verlagen auf der sicheren Seite sein. Denn auch dort könnten Leute sitzen, die über das 12589. Coronagedicht und die 286. Coronageschichte ächzen.
Es sei denn... Dich reizt das Thema so sehr, dass Du es unbedingt umschreiben willst. Aber selbst da halte ich es für einfacher und besser, eine ganz neue Seite aufzuschlagen.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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Isabelle34 Klammeraffe
I
Beiträge: 567
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I 01.10.2020 14:48
von Isabelle34
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Ich würde sagen, bei der Frage ist es wie mit vielen anderen. Wenn es passt und nicht stört, dem Roman bestenfalls noch was gibt, nimm es rein, wenn nicht, lass es weg.
Auf Teufel komm raus, weil es eben im Moment unser Leben begleitet, würde ich es nicht mit aufnehmen. Dann müsstest du es ja auch konsequent machen, mit allen Beschränkungen. Das könnte hier und da ein Stolperstein für den Fortlauf der Geschichte sein oder ihr in die Karten spielen, das kannst nur du entscheiden.
Ein 'Muss' ist es aber sicher nicht. Schau dir mal die ganzen täglichen Serien an, in keiner einzigen - soweit ich weiß - gibt es Corona.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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01.10.2020 15:01
von Taranisa
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Nachträglich einbauen mit allem, was du dabei beachten musst an sich im Laufe der letzten Monate und künftig verändernden Regeln, Vorschriften etc., würde ich nicht. Ich vermute auch, dass die Leserschaft bei diesem Thema in einem Roman genervt aufseufzt. Das "böse C" begleitet unseren Alltag und bei entspannten Lesestunden möchte man mal nichts davon hören, einfach mal abschalten.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Kiara Reißwolf
Alter: 44 Beiträge: 1403 Wohnort: bayerisch-Schwaben
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01.10.2020 15:15
von Kiara
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Wohl wahr.
Außerdem scheinen Autoren da schon sehr aktiv gewesen zu sein bzw. sind es noch. Bei großen A gibt es unter "Bücher" bereits 20000 Treffer bei Corona, wenn ich da durch ein paar Seiten scrolle (die Bierdosen mal außen vor gelassen) dann gibt es ja wirklich schon wieder alles. Jeder meint, seinen Senf abgeben zu müssen, sinnig oder nicht. Könnte ja Geld bringen.
_________________ Zum Schweigen fehlen mir die Worte.
- Düstere Lande: Das Mahnmal (2018)
- Düstere Lande: Schatten des Zorns (2020)
- Düstere Lande: Die dritte Klinge (2023) |
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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01.10.2020 15:19
von Stefanie
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Sobald die Pandemie vorbei ist, wird dein Buch veraltet sein.
Also besser nicht, solange Corona keinen direkten Einfluss auf die Handlung hat.
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yoshii Wortedrechsler
Beiträge: 61
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01.10.2020 16:47
von yoshii
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Eigentlich ist es ganz spannend, wenn man es unter dem Aspekt der Kulturveränderung betrachtet. Ein Freund hat mir heute erzählt, dass im Frühjahr Abgeordnete aus Korea Einwegmasken als Gastgeschenke mitbrachten. Wir haben dann ein bisschen darüber sinniert, dass das Beginn einer wunderbaren neuen Tradition seien könne, wo sich in vielen Ländern typische Masken-Designs etablieren. Und in tausend Jahren werden diese verschiedenen Masken von Menschen in Museen bewundert, die sich fragen, wie es alles begonnen hat und wie die einzelnen Designs zustande gekommen sind. Auch andere Bräuche entstehen, Begrüßungsrituale verändern sich, Kommunikationsformen auch....das Thema "Corona" selbst nervt, aber als kultureller Einschnitt ist es doch sehr spannend.
Ich merke inzwischen bei mir selbst, dass ich bei TV-Serien oder ähnlichem ein "irgendwas stimmt hier nicht"-Gefühl bekomme, wenn ich große Menschenansammlungen sehe oder tausend Leute ohne MNS. Die Wahrnehmung verändert sich schneller, als man es denkt. Und ob es einen Text langfristig wertvoller macht, ob sich eine Figur vor dem Einsteigen in den Bus eine Maske aufsetzt oder nicht, werden wir sowieso nicht mehr beurteilen. Im schlimmsten Fall enden solche Texte als skurrile Zeitzeugnisse.
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Care Leseratte
C
Beiträge: 124 Wohnort: Österreich
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C 01.10.2020 17:13
von Care
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Ich schließe mich der hier vorherrschenden Meinung an. Corona würde ich nur dann erwähnen, wenn es für die Geschichte von Bedeutung ist, wenn du also über die Pandemie oder ihre Auswirkungen schreibst oder deine Akteure in irgendeiner Weise davon betroffen sind.
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Elbenkönigin1980 Reißwolf
E
Beiträge: 1106
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E 01.10.2020 18:04
von Elbenkönigin1980
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Ich hab das gleiche Problem wie du, Texter.
Ich schreibe an einer Dystopie die im Jahr 2089 spielt und musste da zwingenderweise dann die Pandemie einbauen. Aber da niemand weiß, wie die Sache ausgeht, habe ich Angst ,da immer wieder was abändern zu müssen.
Aber für mich persönlich war die Pandemie auch hilfreich, weil sie in meinem Roman zu den Unruhen, die zur Diktatur führten, beigetragen haben könnte.
Ich hab das für meinen Roman so genutzt, dass Corona wieder schlimmer wurde und einer noch schwereren Wirtschaftskrise führte, was die Entstehung einer Diktatur massiv begünstigte.
Allerdings, wenn Corona wieder verschwindet, muss ich meinen Roman noch einmal abändern, und die Wirtschaftskrise ohne Corona stattfinden lassen.
Spielt den Roman denn in den Jahren 2018 bis 2019? In diesem Fall brauchst du die Pandemie doch gar nicht einzubauen, und falls dein Roman in 2020 spielt, könntest du ihn beispielsweise um ein oder zwei Jahre zurückdatieren
Und ich denke auch, dass viele Menschen, wenn sie Bücher lesen, von Corona abgelenkt werden und dann nicht in den Romanen noch was über Corona lesen wollen.
In meiner Dystopie wird das Thema nur kurz angesprochen.
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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01.10.2020 18:06
von Bananenfischin
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Dazu vielleicht interessant: I no longer know what to write
Texter2000: Wenn du das Thema umgehen möchtest und das sonstige aktuelle Weltgeschehen auch keine wichtige Rolle spielt, kannst du deinen neuen Roman auch einfach vor Corona spielen lassen. Bücher müssen ja nicht per se einen aktuellen Bezug haben. Wenn das so wäre, wäre ja jedes Buch nach einem Jahr schon veraltet und würde nicht mehr gelesen werden.
Edit: Mit Elbenkönigin1980 überschnitten.
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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Gast
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01.10.2020 20:00
von Gast
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In mein aktuelles Manuskript fließt die Corona-Thematik nicht ein und ich hoffe ja auch, dass irgendwann im nächsten Jahr wieder Normalität einkehrt. Wenn nicht, wird es beim nächsten Buch schon schwieriger, denn da spielen Reisen eine Rolle. Da muss ich mal schauen, wie ich das löse, falls es doch noch über einen längeren Zeitraum größere Einschränkungen geben sollte.
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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02.10.2020 15:25
von V.K.B.
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Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben: | Ich schreibe an einer Dystopie die im Jahr 2089 spielt und musste da zwingenderweise dann die Pandemie einbauen. | Hölle, du bist ja sehr pessimistisch. Das ist in 69 Jahren, wieso müsste es da vorkommen? Kommt die Spanische Grippe in jedem Roman vor, der in den 1990ern spielt? Ich gehe mal fest davon aus, in 69 Jahren wird Covid-19 nur noch eine Jahreszahl im Geschichtsbuch sein.
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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Raven1303 Klammeraffe
Alter: 41 Beiträge: 549 Wohnort: NRW
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02.10.2020 17:27
von Raven1303
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben: | Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben: | Ich schreibe an einer Dystopie die im Jahr 2089 spielt und musste da zwingenderweise dann die Pandemie einbauen. | Hölle, du bist ja sehr pessimistisch. Das ist in 69 Jahren, wieso müsste es da vorkommen? Kommt die Spanische Grippe in jedem Roman vor, der in den 1990ern spielt? Ich gehe mal fest davon aus, in 69 Jahren wird Covid-19 nur noch eine Jahreszahl im Geschichtsbuch sein. |
Boar, das hoffe ich auch! Aber dass die Maskenpflicht in so einer Art bestehen bleibt, könnte ich mir schon vorstellen. Zumindest in der jährlichen Grippesaison oder generell in der Bahn.
Habe mich auch schon gefragt, ob meine Figuren im Alltag mit Masken hantieren sollen.
In China ist die Maske ja schon lange Alltagsbegleiter, wenn auch aus anderen Gründen.
In ein paar Jahren liest man dann vielleicht Bücher und fragt sich : nanu, warum tragen die denn gar keinen Maske?
Andererseits, wenn man es als "normal" in sein Buch packt und es ist demnächst (toi toi toi) nicht mehr nötig, fragt man sich genau das andere. Corona müsste man dann auf jeden Fall in seinem Buch kurz erklären.
Aktuell würde ich das einfach weg lassen, wenn es für die Handlung egal ist. Denken wir alle mal positiv
_________________ Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den Nächsten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm und ich kreise Jahrtausende lang.
Und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm? Oder ein großer Gesang... (R.M. Rilke) |
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Gast
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02.10.2020 17:36
von Gast
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Raven1303 hat Folgendes geschrieben: |
In ein paar Jahren liest man dann vielleicht Bücher und fragt sich : nanu, warum tragen die denn gar keinen Maske?
Andererseits, wenn man es als "normal" in sein Buch packt und es ist demnächst (toi toi toi) nicht mehr nötig, fragt man sich genau das andere. Corona müsste man dann auf jeden Fall in seinem Buch kurz erklären.
Aktuell würde ich das einfach weg lassen, wenn es für die Handlung egal ist.
Denken wir alle mal positiv |
Nein, muß man nicht unbedingt erklären... manche Sachen lassen sich aus Extrapolation der Gegenwart einfach in den Raum stellen, manchmal wirken sie dann noch besser!
Ich erinnere mich an einen SciFi Film (ca. 15 Jahre alt; leider weiß ich nicht mehr welcher), in dem der Prota (natürlich der knallharte Typus) sich eine Zigarette der Zukunft anzünden wollte, die zu 80% aus Filter bestand. Auf der Packung stand sowas wie "you are already dead". Das war natürlich eine Extrapolation der damaligen (in den Kinderschuhen befindlichen) Bemühungen, den Tabakkonsum durch Vernunft und Vorschriften zu entschärfen. Da haben alle (Raucher und Nichtraucher) gleichermasßen herzlich gelacht; erklären mußte da Niemand etwas...
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Raven1303 Klammeraffe
Alter: 41 Beiträge: 549 Wohnort: NRW
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02.10.2020 17:49
von Raven1303
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Zitat: | Raven1303 hat Folgendes geschrieben: |
In ein paar Jahren liest man dann vielleicht Bücher und fragt sich : nanu, warum tragen die denn gar keinen Maske?
Andererseits, wenn man es als "normal" in sein Buch packt und es ist demnächst (toi toi toi) nicht mehr nötig, fragt man sich genau das andere. Corona müsste man dann auf jeden Fall in seinem Buch kurz erklären.
Aktuell würde ich das einfach weg lassen, wenn es für die Handlung egal ist.
Denken wir alle mal positiv |
Nein, muß man nicht unbedingt erklären... manche Sachen lassen sich aus Extrapolation der Gegenwart einfach in den Raum stellen, manchmal wirken sie dann noch besser!
Ich erinnere mich an einen SciFi Film (ca. 15 Jahre alt; leider weiß ich nicht mehr welcher), in dem der Prota (natürlich der knallharte Typus) sich eine Zigarette der Zukunft anzünden wollte, die zu 80% aus Filter bestand. Auf der Packung stand sowas wie "you are already dead". Das war natürlich eine Extrapolation der damaligen (in den Kinderschuhen befindlichen) Bemühungen, den Tabakkonsum durch Vernunft und Vorschriften zu entschärfen. Da haben alle (Raucher und Nichtraucher) gleichermasßen herzlich gelacht; erklären mußte da Niemand etwas... |
Was man aber auch nur gleich versteht, weil es diese Infos ja auch heute noch auf den Packungen gibt.
Wenn ihn zehn Jahren aber keiner mehr eine Maske im Supermarkt tragen muss, versteht niemand, warum es die Protagnisten im Buch machen.
_________________ Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den Nächsten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm und ich kreise Jahrtausende lang.
Und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm? Oder ein großer Gesang... (R.M. Rilke) |
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Elbenkönigin1980 Reißwolf
E
Beiträge: 1106
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E 02.10.2020 17:51
von Elbenkönigin1980
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben: | Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben: | Ich schreibe an einer Dystopie die im Jahr 2089 spielt und musste da zwingenderweise dann die Pandemie einbauen. | Hölle, du bist ja sehr pessimistisch. Das ist in 69 Jahren, wieso müsste es da vorkommen? Kommt die Spanische Grippe in jedem Roman vor, der in den 1990ern spielt? Ich gehe mal fest davon aus, in 69 Jahren wird Covid-19 nur noch eine Jahreszahl im Geschichtsbuch sein. |
Mein Roman spielt in einer rechtsradikalen Diktatur, deswegen ist mein Szenarion besonders pessimistisch: weitere schlimme Coronaausbrüche mit Lockdowns, die die Wirtschaft so massiv schädigen, dass alles zusammenbricht, aber das ist zum Glück nur das Szenario meines Romans...wahrscheinlich werden die Menschen im Jahr 2089 wirklich nichts mehr über Corona 2020 wissen.
Ich hatte, bis meine Mutter mir während des Lockdowns erzählte, auch noch nie von der Hongkong Grippe 1968 gehört.
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Elbenkönigin1980 Reißwolf
E
Beiträge: 1106
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E 02.10.2020 17:53
von Elbenkönigin1980
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Raven1303 hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Raven1303 hat Folgendes geschrieben: |
In ein paar Jahren liest man dann vielleicht Bücher und fragt sich : nanu, warum tragen die denn gar keinen Maske?
Andererseits, wenn man es als "normal" in sein Buch packt und es ist demnächst (toi toi toi) nicht mehr nötig, fragt man sich genau das andere. Corona müsste man dann auf jeden Fall in seinem Buch kurz erklären.
Aktuell würde ich das einfach weg lassen, wenn es für die Handlung egal ist.
Denken wir alle mal positiv |
Nein, muß man nicht unbedingt erklären... manche Sachen lassen sich aus Extrapolation der Gegenwart einfach in den Raum stellen, manchmal wirken sie dann noch besser!
Ich erinnere mich an einen SciFi Film (ca. 15 Jahre alt; leider weiß ich nicht mehr welcher), in dem der Prota (natürlich der knallharte Typus) sich eine Zigarette der Zukunft anzünden wollte, die zu 80% aus Filter bestand. Auf der Packung stand sowas wie "you are already dead". Das war natürlich eine Extrapolation der damaligen (in den Kinderschuhen befindlichen) Bemühungen, den Tabakkonsum durch Vernunft und Vorschriften zu entschärfen. Da haben alle (Raucher und Nichtraucher) gleichermasßen herzlich gelacht; erklären mußte da Niemand etwas... |
Was man aber auch nur gleich versteht, weil es diese Infos ja auch heute noch auf den Packungen gibt.
Wenn ihn zehn Jahren aber keiner mehr eine Maske im Supermarkt tragen muss, versteht niemand, warum es die Protagnisten im Buch machen. |
Musst du die Maske denn überhaupt erwähnen? Schreib doch einfach so, wenn die Person in deinem Roman im Supermarkt einkauft, wie du es ohne Corona schreiben würdest...solange du in deinem Roman keine Schlacht ums Toilettenpapier einbauen willst ist der Supermarktbesuch sicherlich in deinem Roman nur nebensächlich, vermute ich mal?
Für die Handlung deines Romans ist die Maske ja sicherlich nicht wichtig.
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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02.10.2020 18:12
von V.K.B.
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Zitat: | Ich erinnere mich an einen SciFi Film (ca. 15 Jahre alt; leider weiß ich nicht mehr welcher) | The Fifth Element (1997) von Luc Besson mit Bruce Willis
(Edit: bin mir aber nur noch 95% sicher. Auf jeden Fall Bruce Willis, der die Langfilter-Zigarette angesteckt hat, das Bild sehe ich noch vor mir. Möglicherweise auch 12 Monkeys, aber ich glaub, es war 5th Element)
_________________ Hang the cosmic muse!
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Gast
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02.10.2020 19:59
von Gast
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Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben: |
Musst du die Maske denn überhaupt erwähnen? Schreib doch einfach so, wenn die Person in deinem Roman im Supermarkt einkauft, wie du es ohne Corona schreiben würdest...solange du in deinem Roman keine Schlacht ums Toilettenpapier einbauen willst ist der Supermarktbesuch sicherlich in deinem Roman nur nebensächlich, vermute ich mal?
Für die Handlung deines Romans ist die Maske ja sicherlich nicht wichtig. |
Das denke ich auch.
Vielleicht wird es irgendwann in vielen Ländern selbstverständlich sein, eine Maske zu tragen (in China war das schon vor Corona kein ungewöhnlicher Anblick), aber dann muss man es ja erst recht nicht erklären.
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