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Wüstenfuchs Gänsefüßchen
W Alter: 71 Beiträge: 16 Wohnort: München
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2833
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25.12.2019 21:18
von Maunzilla
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Ich denke das liegt sicher zum einen daran, daß außer engagierten Kleinverlagen heutzutage kaum noch jemand Anthologien herausbringt; und schon gar nicht welche mit lauter unbekannten Autoren.
Zum anderen verkaufen sich Anthologien (aus unerfindlichen Gründen) heute immer schlechter. (Was mich sehr wundert, denn gerade in der modernen schnellebigen Zeit, wo die Menschen wenig Muße zum Lesen haben, wären kurze Häppchen leichter verdaulich, als lange Romane. Und das Risiko, daß einem von 20 Geschichten alle nicht gefallen, ist geringer, als bei einem Roman.)
Wie auch immer... Berücksichtigt man, daß der Autorenanteil bei einem Buch weniger als 10% beträgt, und dieser sich auf 10-15 Co-Autoren verteilt, bleiben bei einem Taschenbuch vielleicht noch 10-12 Ct. pro verkauftem Exemplar übrig. Bei 100-500 Exemplaren (viel mehr wird man realistischerweise kaum verkaufen) wären das 10-50€ Honorar. Da wären die Kosten für die Buchhaltung und Überweisung vermutlich höher.
Für den (Klein-)Verlag bietet solch eine unbezahlte Anthologie die Möglichkeit, etwas ohne allzu großes finanzielles Risiko zu publizieren, und dadurch sich ein klein wenig mehr Sichtbarkeit auf dem Markt zu schaffen.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Junikäfer Wortedrechsler
J
Beiträge: 65
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J 25.12.2019 22:22
von Junikäfer
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Erstaunlich ist, dass im Gegensatz dazu Kurzgeschichten von SPlern auf Amazon ganz gut laufen sollen. Die werden wohl gerne in der Mittagspause gelesen. Hat zwar nichts mit der ursprünglichen Frage zu tun, aber ich finde das ganz interessant, auch wenn ich selbst keine Kurzgeschichten schreibe. Vielleicht kann man als Autor da eine dankbare Leserschaft finden?
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Rodge Klammeraffe
Beiträge: 845 Wohnort: Hamburg
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26.12.2019 07:40
von Rodge
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Hey Junikäfer,
habe ich noch nicht gehört. Gibt es eine Quellle oder ein Beispiel?
Grüße
Rodge
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3224 Wohnort: Frankenberg/Eder
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31.12.2019 13:35
von Taranisa
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Ich nehme an Kurzgeschichten-Ausschreibungen teil, wenn mich das Thema anspricht und mir etwas Gutes dazu einfällt. Manchmal will eben "nur" eine kleine Erzählung aus meiner Kreativitätstruhe heraus. Und manchmal inspiriert diese kleine Erzählung zu einem Roman.
Zudem sehe ich es auch als Motivationsschub, neben dem großen Hauptprojekt zwischendurch ein kürzeres fertigzustellen. Und wenn es dann noch ausgewählt wird für die Antho, erst recht.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Jana2 Eselsohr
Alter: 46 Beiträge: 424 Wohnort: Sachsen
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02.01.2020 11:40
von Jana2
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Rodge hat Folgendes geschrieben: | Hey Junikäfer,
habe ich noch nicht gehört. Gibt es eine Quellle oder ein Beispiel?
Grüße
Rodge |
Habe zwei Anthologien SP herausgebracht. Eine, die ein Benefizprojekt ist und mit mehreren sehr beliebten Autorinnen, hat wirklich sehr viel eingebracht! Die andere, bei der es mir mehr um Qualität ging, läuft zäher, aber langsam wird es.
Als es mit Selfpublishing richtig losging, habe ich meine Kurzgeschichten (die meisten vorher in Verlags-Anthologien erschienen), in zwei kl. Bänden zusammengefasst. Beide sind bis heute in den Top 5 meiner bestverkauften Bücher (inkl. Verlagsbücher/Romane).
Also ja, ich habe den Eindruck, dass SP eine Renaissance für Kurzgeschichten und Anthologien gebracht hat, was ich wirklich erstaunlich und toll finde, da Kurzgeschichten in Deutschland so einen schweren Stand haben.
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Pia Wortedrechsler
Alter: 70 Beiträge: 52
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03.01.2020 21:12
von Pia
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Taranisa hat Folgendes geschrieben: | Ich nehme an Kurzgeschichten-Ausschreibungen teil, wenn mich das Thema anspricht und mir etwas Gutes dazu einfällt. Manchmal will eben "nur" eine kleine Erzählung aus meiner Kreativitätstruhe heraus. Und manchmal inspiriert diese kleine Erzählung zu einem Roman.
Zudem sehe ich es auch als Motivationsschub, neben dem großen Hauptprojekt zwischendurch ein kürzeres fertigzustellen. Und wenn es dann noch ausgewählt wird für die Antho, erst recht. |
Mir geht es genauso. Manchmal brauche ich einfach das Esistvollbrachtgefühl.
_________________ Die Eine Wahrheit ist die eine Wahrheit. |
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MoL Quelle
Beiträge: 1838 Wohnort: NRW
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03.01.2020 21:52 Re: Kurzgeschichten umsonst? von MoL
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Wüstenfuchs hat Folgendes geschrieben: | Ich habe den Eindruck, dass gerade Kurzgeschichten-Anthologien immer mehr ohne Honorar ausgeschrieben werden. Für Anfänger ist es ja ganz nett, sich so zu versuchen und etwas von sich veröffentlicht zu sehen. Aber irgendwann fragt man sich, wieso man als Autor nicht finanziell am Ertrag beteiligt wird - andere Verlage machen das ja auch. Screent man aber die verfügbaren Ausschreibungen, so verschient sich alles hin zu solchen, bei denen man nur ein Freiexemplar bekommt, sonst nichts. |
Ja. Also. Es gibt da mehrere Arten, so dass ich da nur sehr ungern pauschalisiere. Müsste ich es aber tun, so würde ich sagen: Ist schon eine Frechheit, einem nur ein Belegexemplar und Autorenrabatt für Käufe zu bieten.
ABER: Man muss ja nicht mitmachen!
Ich vergleiche das für mich immer gern mit einem Praktikum: Möchte ich mit meinem derzeitigen Können und Wissen tatsächlich ein unbezahltes Praktikum machen, oder verweigere ich mich da?
Ich gehöre da zur Fraktion der Verweigerer, sowohl, was die KG-Ausschreibungen angeht, als auch den tatsächlichen Fall unbezahlter Praktika.
ABER es gibt Ausnahmefälle!
Es gibt Verlage, die so qualitativ hochwertige Anthos machen und so viel Arbeit ins Marketing stecken, dass ich tatsächlich auch mit einem Belegexemplar im Erfolgsfall zufrieden bin. Da besteht der Gewinn dann vor allem halt darin, bei der Zielgruppe bekannt zu werden und im besten Fall die Verkäufe der eigenen Bücher anzukurbeln. Und man hat eben was für die Bibliografie. Das ist mittlerweile - eben äquivalent zur Berufserfahrung im Lebenslauf - sehr wichtig geworden. Zumindest habe ich den Eindruck, dass die Verlage bei Bewerbungen da immer mehr drauf schauen.
Andererseits, und da muss man auch einfach mal betriebswirtschaftlich schauen, ist ein Verlag noch lange nicht "böse", nur weil er kein Honorar zahlen will. Wie schon erwähnt, ist die Summe sowieso meist verschwindend gering. Wenn man dann mal rechnet, bekommt man, wenn man ein, zwei Bücher zum Autorenpreis kauft und zum vollen Preis verkauft (oder selbst als Geschenk nutzt) mehr Geld, als man je über die Tantiemen einnehmen würde.
Die wenigsten Verlage werden mit Anthos das große Geld machen.
Summa summarum gibt es Ausschreibungen, bei denen ich eine Ausnahme mache - nur mal als Beispiel: Bei WIRmachenDRUCK bekommt man 3 Belegexemplare, eine Seite im Buch, auf der man sich vorstellen darf und es werden hunderte der Antho auf der Leipziger Buchmesse an Besucher verschenkt; wenn das keine tolle Werbung ist, dann weiß ich es auch nicht - aber in der Regel boykottiere ich das.
Der Trend ist aber definitiv da. Wohl, weil es in dieser Branche ist, wie sonst auch überall: Es richtet sich alles nach Angebot und Nachfrage. Und so lange sich genug Leute finden, die gute Geschichten schreiben und für umsonst hergeben, so lange wird es auch solche Ausschreibungen geben.
_________________ NEU - NEU - NEU
gemeinsam mit Leveret Pale:
"Menschen und andere seltsame Wesen"
----------------------------------
Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
"Die Tote in der Tränenburg", Alea Libris 2019.
"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021. |
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Nina C Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 992 Wohnort: Op dr\' Jück
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06.01.2020 06:54
von Nina C
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Ich nehme an den Anthologieausschreibungen dann eben einfach nicht teil. Klar kommt dabei wenig Geld raus – zumeist sogar weniger als 5 € - aber das zu zahlen, ist für mich auch eine Frage des Respekts. Einfach, weil ein Text, die Liebe und Arbeit die darin steckt, auch einen Wert hat. Das für lau – für selbstverständlich – zu nehmen, empfinde ich einfach als unangemessen. Ausnahmen mache ich nur für Benefizprojekte. Ich denke, die schlechte Angewohnheit haben sich einige Verlage aus Zeitschriften abgeguckt, die das ganz selbstverständlich machen und mit dem Satz „das ist ja Werbung für den Autor“ begründen (wobei es auch Werbung wäre, wenn es bezahlt würde, aber nunja). Persönlich habe ich daher eine kurze „Whitelist“ mit den Verlagen angelegt, die bei Anthologiebeiträgen auch vergüten und fertig.
Liebe Grüße
Nina
_________________ Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire) |
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Wintermourn Gänsefüßchen
W
Beiträge: 33
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2832
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R 08.01.2020 12:56
von Rübenach
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Hier mal ein Positivbeispiel
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Nina C Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 992 Wohnort: Op dr\' Jück
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14.01.2020 02:17
von Nina C
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In meinen Antho-Verträgen gibt es einen Reiter "Freiexemplar" und einen Reiter "Honorar". Ich wüsste auch gar nicht, was ich mit mehr als einem Freiexemplar tun sollte, muss ich gestehen.
Auf jeden Fall gibt es auch positive Beispiele! Ich finde es aber schon schade, dass ich manchmal explizit nachfragen musste, ob es ein Honorar gibt - und die Antwort oft "Nein" lautete. Schlimmer noch, wenn dann so etwas wie "das können wir uns nicht leisten" kommt, das macht mich dann tatsächlich wütend.
Liebe Grüße
Nina
_________________ Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire) |
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