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Mogmeier
Geschlecht:männlichGrobspalter

Moderator
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Beiträge: 2677
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Beitrag11.05.2018 02:48

von Mogmeier
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»Die Botschaft des Feuers«, also ich meine das Buch, an dem ich gerade lese, enttäuscht mich geradezu mehr und mehr. Ich stelle mir dabei die Frage, wie es diese Autorin geschafft haben könnte, damit bei ’nem Verlag zu landen, denn das Buch ist lesetechnischer Kindergarten zum Quadrat, so ungefähr: »Oh, ein Rätsel. Das löse ich als Protagonistin doch mal gleich, weil ich das nämlich kann. Und überhaupt passe ich total stereotyp in diese Geschichte hinein. Ich bin nämlich die weiße Dame im Schachspiel, was aber niemand weiß. Oh, ich sehe gerade, die Autorin hat da einen Fehler gemacht. Die Leser wissen schon viel zu früh, dass ich die weiße Dame bin, ohne dass meine Autorin 100 Seiten weiter explizit drauf anspielt, obwohl ich die weiße Dame dann ja letztendlich doch nicht bin. Aber auch das erkennt der Leser viel zu früh. Gleiches gilt auch für die, na nu, zwei schwarzen Damen. – Ich bin ein Protagonist. Holt mich hier raus!«

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»Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.«
Laotse
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asriel66
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 164
Wohnort: Katzenhausen


Beitrag11.05.2018 11:50

von asriel66
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Muss ja nicht immer ein Besteller sein...

... Selenranke von unserer geschätzten Autorin im Forum Akiragirl... Very Happy .

Nebenbei ihr altes Projekt Nachteberge ... damit ich mit schwätzen kann..

Lg Asriel
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fkneyer
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 63
Beiträge: 87
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Beitrag11.05.2018 16:25

von fkneyer
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Zuletzt gelesen "Die Tyrannei des Schmetterlings" von Frank Schätzing

Muss sagen, das Thema ist interessant, doch die Umsetzung gefällt mir nicht wirklich. Wenn ich als Leser an "Breaking News" oder "Limit" vom selben Autor denke - dann ist das Neue an letzter Stelle zu verorten


_________________
Das Leben ist eine Betaversion. Wäre es das nicht, hätte man eine Bedienungsanleitung dazu bekommen
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1129
Wohnort: berlin


D
Beitrag11.05.2018 20:06

von d.frank
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Der Liebhaber von Marguerite Duras

Toll, also nicht toll, aber einfach nur toll love


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Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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Mogmeier
Geschlecht:männlichGrobspalter

Moderator
Alter: 50
Beiträge: 2677
Wohnort: Reutlingen


Beitrag16.06.2018 02:30

von Mogmeier
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Ich habe mich [seit] gestern in einen Roman verliebt Embarassed (die Autorin des Romans war ihrer Zeit mindestens 200 Jahre voraus, aber viel zu früh verstorben – schade eigentlich). Für meine Begriffe ist ihr Buch der Klassiker unter all den Klassikern überhaupt. Ein Klassiker, der sogar ganz klassisch von Kate Bush besungen worden ist ...

 love https://www.youtube.com/watch?v=-1pMMIe4hb4 love


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rieka
Geschlecht:weiblichSucher und Seiteneinsteiger


Beiträge: 816



Beitrag16.06.2018 14:34

von rieka
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Mogmeier hat Folgendes geschrieben:
Ich habe mich [seit] gestern in einen Roman verliebt Embarassed (die Autorin des Romans war ihrer Zeit mindestens 200 Jahre voraus, aber viel zu früh verstorben – schade eigentlich). Für meine Begriffe ist ihr Buch der Klassiker unter all den Klassikern überhaupt. Ein Klassiker, der sogar ganz klassisch von Kate Bush besungen worden ist ...

 love https://www.youtube.com/watch?v=-1pMMIe4hb4 love


Diese Begeisterung zu dem Klassiker habe ich nun gleich mal als Empfehlung genommen und ihn mir auf mein ebook geladen.
Bronte Emily; Umwitterte Höhen    Von den freien Bibliotheken:
https://ebooks.qumran.org/opds/index.php?lang=de&pageformat=html&action=bookdetails&book=6883
oder
http://gutenberg.spiegel.de/buch/umwitterte-hohen-8348/2
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Mogmeier
Geschlecht:männlichGrobspalter

Moderator
Alter: 50
Beiträge: 2677
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Beitrag17.06.2018 03:05

von Mogmeier
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smile

Egal ob nun ‹Umwitterte Höhen› oder einfach nur ‹Sturmhöhe›; das Buch ist ein Paradebeispiel dafür, bei der Übersetzung ins Deutsche den Originaltitel aus dem Englischen bitte doch mal lieber beizubehalten. – »Wuthering Heights« (so als Buchtitel) sagt in dem Moment viel mehr aus als irgend so eine Sturmhöhe, die schon fast nach so magerer flachen, kommerziellen Literatur einer Rosamunde Pilcher klingt.


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paleking
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 33
Beiträge: 33
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Beitrag17.06.2018 08:17

von paleking
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Alles ist erleuchtet von Jonathan Safran Foer. Macht Spaß zu lesen.
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Mogmeier
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Moderator
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Beitrag01.07.2018 22:44

von Mogmeier
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Ich lese gerade Schlafes Bruder von Robert Schneider.

Das Büchlein ist eine kleine Sensation; wahrscheinlich aber nur für Leser, die, wie der Autor vermutlich selbst, den Schalk faustdick hinter den Ohren sitzen haben.

Ganz großes Kino darin: der Schreibstil, der größtenteils irgendwie der Machart eines Zeitungsberichts ähnelt und mitunter auch recht kolumnenhaft rüberkommt. – Passt!


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Jenni
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Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag01.07.2018 22:53

von Jenni
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Ich lese gerade, und das lohnt hier festzuhalten, weil ich es noch sehr lange lesen werde Die Welt en gros und en détail. Ich werde es deshalb noch lange lesen, weil es extrem viel Aufmerksamkeit fordert und verdient, jeder Satz erzählt fast eine ganze Geschichte, weshalb ich nie viele Seiten am Stück davon lesen kann, aber immer wieder mal ein paar Seiten davon sind ein großes Vergnügen.
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hobbes
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Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
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Beitrag12.07.2018 22:57

von hobbes
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Ich lese gerade, und das lohnt sich vielleicht eher nicht, hier festzuhalten, Sag den Wölfen, ich bin zu Hause von Carol Rifka Brunt.

Die Buchhändlerin fand es toll und das hätte mir zu denken geben sollen, denn ich fand noch nie etwas gut, was eine Buchhändlerin toll fand (vielleicht habe ich noch nicht die richtige Buchhändlerin getroffen).
Dabei finde ich es auch nicht schlecht, es lässt sich problemlos lesen, aber ich bin jetzt irgendwo zwischen dem ersten Drittel und der Hälfte und im Grunde weiß ich immer noch nicht, worum es eigentlich geht, genaugenommen bin ich gerade dabei, die Hoffnung, dass es überhaupt um etwas geht, aufzugeben. Was vielleicht daran liegt, dass es um (viel zu) viele Dinge geht, Homophobie, AIDS, Geschwister, Familien, Tod, Sterben, Kunst, ein Außenseiter sein, ...
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Mogmeier
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Beitrag16.07.2018 21:22

von Mogmeier
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Weil ich ja da so den Roman ‹Wuthering Heights› bzw. ‹Sturmhöhe› von Emily Brontë gelesen habe, der nebenbei bemerkt wirklich lesenswert ist, lese ich jetzt den Roman ihrer auch schriftstellerisch ambitionierten Schwester (Charlotte Brontë), und dieser Roman heißt – wer hätte das gedacht? – love ‹Jane Eyre›. love

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hobbes
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Beitrag20.07.2018 13:42

von hobbes
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
Ich lese gerade, und das lohnt sich vielleicht eher nicht, hier festzuhalten, Sag den Wölfen, ich bin zu Hause von Carol Rifka Brunt.

Nun ja. Das Ende hat mich ein klein wenig versöhnt, denn es (das Ende) hat ein klein wenig weh getan. Der ganze Pathos drumherum hat das dann wieder verwässert, aber nun ja.


Gestern habe ich dann aus der Bücherei Neuland von Ildikó von Kürthy mitgenommen. So eine Art Ein-Jahres-Biographie.
Fazit: Ich hätte es besser wissen müssen Rolling Eyes
Aber ich hatte da was im Hinterkopf, dass sie nach Santa Fe ausgewandert ist und das hat bzw. hätte mich interessiert. Gerade fällt mir ein, dass ich sie mit Milena Dings verwechselt habe. Oder mit jemand anderem. Egal. In Kürthys Buch ging es jedenfalls nicht um Santa Fe, sondern 396 Seiten lang darum, dass sie sich für (zu) dick und hässlich hält. Rolling Eyes

Jetzt lese ich gerade gar nichts. Ich muss mich erholen. Na ja, zumindest bis heute Abend.
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Kassiopeia
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K
Beitrag22.07.2018 22:41

von Kassiopeia
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Ich lese gerade "Zeit der Gespenster" von Jodi Picoult, die mir unter meinen Lieblingsautoren/autorinnen die allerliebste ist (: Ihre Bücher hauen mich immer wieder so richtig um ... auch dieses ist absolut lesenswert, auch wenn ich anfangs ein bisschen gebraucht habe, um reinzukommen (:
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Nordlicht
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Beitrag07.08.2018 01:00

von Nordlicht
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"The Bone Clocks" von David Mitchell.
Wow; so eine Art Cloud Atlas Version 2.


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If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood
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hobbes
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Beitrag07.08.2018 14:34

von hobbes
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Ich habe gerade Der Geruch von Häusern anderer Leute von Bonnie Sue-Hitchcock gelesen.

Eigentlich sprach alles (außer dem Titel) gegen dieses Buch. Zu viele "Rüschen" auf dem Cover. Dann ein Klappentext, in dem zwar kein Geheimnis (geschweige denn ein dunkles) vorkommt, aber nun ja, es gibt da noch andere Klappentexte, die mich schnell wegrennen lassen, nämlich diese: Ida will Y. Tom spielt Fußball. Ada fliegt von der Schule. Martin ...
Meistens funktioniert das nämlich nicht, diese "ich erzähle fünf Geschichten gleichzeitig oder zumindest nebeneinander"-Sache.

In diesem Fall aber schon. Scheint so, als hätte das Buch den letztjährigen Jugendliteraturpreis nicht ganz unverdient gewonnen.

Was mich für es eingenommen hat: All diese Kinder Jugendlichen in all diesen kaputten Familien. Und all das Kaputte ganz ohne Pathos, Melodramatik und "Rüschen" (smile ) erzählt.
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Empty_Leaf
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Beitrag08.08.2018 14:09

von Empty_Leaf
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Ich lese momentan Juliet, Naked von Nick Hornby. Gefällt mir bisher sehr gut und Hornby Bücher sind einfach perfekt für den Sommer, wenn man einfach mal entspannen und lesen möchte. Es soll zu dem Buch ja auch bald eine Verfilmung kommen. Bin mal gespannt wie die wird.
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ninjafan
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Beitrag08.08.2018 15:09

von ninjafan
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Ich habe gestern in einem Rutsch "Nummer 3" von Nicholas Lake gelesen. Unglaublich spannend, etwas romantisch und kein Happy End. So mag ich das. Dafür dass es das Buch im Discounter für drei Euro gab, bin ich jedenfalls echt positiv überrascht, gerade weil es sein Debutroman ist.
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Mogmeier
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Beitrag25.08.2018 22:25

von Mogmeier
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MosesBob hat Folgendes geschrieben:
Wenn du auf sprachlich Exquisites stehst, musst du unbedingt "Verlorene" von Cormac McCarthy lesen. Das ist zwar nicht vergleichbar mit dem, was ich von Ulysses kenne – "Verlorene" ist lesbarer, haha –, aber nach Pynchon und Joyce kann das für dich eigentlich kein Fehlgriff sein.

Joa mei, seit heute nun lese ich diesen Roman und habe darin sogar schon einige Parallelen zur Lektüre eines Th. Pynchon entdecken können, die vielleicht nicht unbedingt an einen Pynchon herankommen, aber deswegen meiner Lesebedürfnisse nicht gleich unwürdig sind. Very Happy


EDIT: Was Sut angeht, bin ich mir noch im Unklaren, aber der Typ mit dem Melonenzwischenfall ist echt der Hammer. Confused


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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag03.09.2018 23:20

von Jenni
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Ich habe gelesen von William Boyd "Einfache Gewitter", über jemanden, der zufällig in einen Tatort gerät und darauf des Mordes verdächtig in London "in den Untergrund geht". Die Ideen zum Thema Schuld und Moral, die Boyd da so ausrollt, sind echt sehr interessant, und sonst ist das halt auch einfach eine spannende Lektüre.

Und dann auch noch Vasquez, "Das Geräusch der Dinge beim Fallen", und das ist schon echt ein ziemlich guter Roman. Viel kolumbianische Geschichte, aber so nur interessant und nicht trocken eingeflochten in eine sehr schöne persönliche Geschichte. Ich mag ja eigentlich gar keine Rahmenhandlungen, aber hier hat mir der Aufbau sehr gefallen: ein junger Mann verpasst (eigentlich: vermeidet) die Gelegenheit, die Lebensgeschichte eines alten Mannes erzählt zu bekommen, und versucht sie nach dessen gewaltsamem Tod anhand von Briefen und Gesprächen selbst nachzuvollziehen.

Jetzt lese ich gerade von Gila Lustiger "Die Schuld der Anderen" und bin irgendwie (noch?) nicht so begeistert, und das aus mehreren Gründen, die ich sogar ausnahmsweise mal benennen könnte. Aber ich gebe der Sache momentan noch eine Chance.
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Tjana
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Beitrag04.09.2018 13:40

von Tjana
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Ich habe gerade „Nussschale“ von Ian McEwan beendet.
Eine kluge, skurrile und fesselnde Geschichte aus der Sicht eines Fötus. Auf so eine Perspektive muss man erstmal kommen. Genial!
Die außerordentliche Erzählkraft des Autors kannte ich schon, doch hier hat sie mich noch einmal mehr begeistert. Zum Beispiel mag ich Sexszenen nicht besonders und überblättere die meist überbordende und immer gleiche „Leidenschaft“ oft gelangweilt. Aber als das ungeborene Kind sich mit viel Ironie und trockenem Humor darüber empörte, dass der Liebhaber seiner Mutter ihm und seiner Fruchtblase beim Sex zu nahe kommt, entstand ein Bild, über das ich noch immer laut lachen kann.
Neben solchem  (intelligenten) Spaß resümiert „der kleine Hamlet“ auch noch sehr eloquent über Sein und Nichtsein, über die Weltlage überhaupt. Und man nimmt ihm tatsächlich ab, das dafür erforderliche Wissen aus Radio, Podcasts und Gesprächen erworben zu haben.


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Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein)
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hobbes
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Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
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Beitrag20.09.2018 15:05

von hobbes
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Jenni hat Folgendes geschrieben:
Jetzt habe ich gelesen "Das Leben des Vernon Subutex" von Virginie Despentes, und das war für mich seit längerem (auf solche muss man ja immer länger warten) mal wieder einer dieser Romane. Dieser Romane, die man nicht zur Seite legen will, wo vielleicht nicht alles aber doch ganz ganz viel stimmt, die einen bestimmt lange nicht loslassen, die traurig machen indem sie ein Ende haben (ein wundervolles!) und indem man so selbst nie erzählen können wird, aber glücklich, indem man sie lesen durfte und indem sie einen beschäftigen. Zu so einem Roman kann man doch keine Fortsetzung schreiben. Die kann doch nichts sein, eine Fortsetzung zu einem Roman, bei dem fast alles stimmt, selbst und besonders das Ende? Fragt sich nur noch, ob ich bis nächstes Frühjahr auf die Übersetzung warte oder versuche mich durch das französische Original zu kämpfen.


Was lange währt, wird dann doch nicht gut. Scheint so, als kämen wir, was Bücher betrifft, nicht auf einen Nenner. Komisch, bei Texten hier im Forum klappt das doch eigentlich auch?

Jedenfalls hatte ich den Subutex nun endlich zu Hause und nun ja, ich konnte das nicht lesen, es hat mich unfassbar genervt. Was ich jetzt leider nicht begründen kann, denn dann müsste ich ja noch mal nachlesen und hinterherüberlegen, warum das so ist und darauf habe ich keine Lust.

Ansonsten habe ich das, was ich gerade lese, gestern zu Ende gelesen, das war Die Farbe von Milch von Nell Leyshon. Ich war anfangs versucht, das Buch beiseite zu legen, unter anderem weil "Wir schrieben das Jahr achtzehnhundertunddreißig ..." nicht meine bevorzugte Zeit ist, aber dann war es gar kein historischer Roman, sondern die immer gleiche Geschichte vom alten Mann mit Macht(missbrauch) über ein junges Mädchen. Höchst aktuell, also. Und da es mehr um die Menschen und weniger um ihre Welt ging, war das mit achtzehnhundertunddreißig auch kein Problem (für mich).
Am Ende dachte ich allerdings, dass ich diese Geschichte schon besser gelesen habe oder zumindest noch besser hätte lesen können. Was jetzt nicht heißt, dass sie schlecht geschrieben ist, sie wird aus der Sicht des jungen Mädchens erzählt und ich finde, der Erzählton ist sehr gut getroffen, aber am Ende bin ich dann doch nicht so berührt, wie ich vielleicht hätte sein können und von daher ist das auch kein Buch für mein Bücherregal.

In das (wenn ich es denn mal besitzen und aufbauen würde) würde ich in jedem Fall beide Bücher von Celeste Ng stecken, Was ich euch nicht erzählte und Kleine Feuer überall, die fand ich großartig, allerdings fällt es mir auch mit etwas Abstand fürchterlich schwer, zu beschreiben, was ich daran großartig finde. Unter anderem das Thema, das hintergründige, das sich in beiden Bücher findet, nämlich, über was in Familien gesprochen wird, bzw., viel wichtiger, über was nicht. Und was das mit den Familien macht.
Und die Erzählperspektive, die fand ich auch sehr gut umgesetzt.
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