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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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13.07.2017 22:27 Parasiten von nothingisreal
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Kennt ihr das, wenn ihr dieses eine Wort überall schreiben wollt? Bei mir ist das im Moment "stehen".
Hab ihr auch so einen Parasiten? Würde mich interessieren, ob sich auch andere an bestimmten Wörter die Zähne ausbeißen.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Corydoras Klammeraffe
Alter: 39 Beiträge: 751 Wohnort: Niederösterreich
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14.07.2017 00:28
von Corydoras
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Bei mir ist das "vorwärts".
"sprang vorwärts", "warf sich vorwärts", etc... Schrecklich.
Dafür hab ich tatsächlich mal das Wort "Parasit" verwendet (ich dachte darum gehts in diesem Thread), aber nicht in der wortwörtlichen Bedeutung, sondern als Vergleich, also genau wie du hier.
_________________ I'm not a king. I am just a bard. |
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BirgitJ Klammeraffe
Beiträge: 650 NaNoWriMo: 51762 Wohnort: DD
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14.07.2017 09:35
von BirgitJ
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Moin,
bei mir ist das Wort im Moment "ließ". Er ließ das ... sie ließ dies ... sie lassen Worte fallen oder Gegenstände ... grrr
Besten Gruß von BirgitJ
_________________ "Das Geheimnis der Baumeisterin" Aufbau Taschenbuch Juli 2021
"Die Maitresse" Aufbau Taschenbuch Juli 2020
"Das Erbe der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Juni 2019
"Das Geheimnis der Zuckerbäckerin" Aufbau Taschenbuch Oktober 2018
"Das Geheimnis der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Dezember 2017
"Der Duft des Teufels" Aufbau Taschenbuch Juli 2017 |
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Eliane Klammeraffe
Beiträge: 823
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14.07.2017 09:40
von Eliane
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Kein konkretes Wort, sondern alles, was mit "sehen" zu tun hat. Also "Augen", "blickte", "schaute" ... meine Figuren sind ständig am Rumglotzen
Dabei bin ich selbst gar kein sonderlich optisch orientierter Mensch
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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14.07.2017 12:02
von Abari
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"darstellen" "bilden" und "eigentlich" in allen Formen, die die Wörter annehmen können. Was bei mir alles was darstellt oder bildet, könnte eigentlich im Bildungstheater Platz nehmen. Schrecklich ist das.
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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14.07.2017 12:06
von nothingisreal
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@Corydoras und BirgitJ: "Vorwärts" und "lassen" sind auch schön. Wobei gegen "vorwärts" man ja was machen kann, einfach weglassen. In aller Regel springt man eben nach vorne, sonst muss man rückwärts dazu schreiben. Aber "lassen" ist da schwieriger.
@Eliane: Oh, ja, das Problem kenne ich auch. Wie gehst du damit um?
@Abari: "Eigentlich" kann ich nachvollziehen. Aber der Rest ist interessant.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Poolshark Klammeraffe
Alter: 42 Beiträge: 827 NaNoWriMo: 8384 Wohnort: Berlin
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14.07.2017 12:35
von Poolshark
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Meine Charaktere blicken auch ganz viel. Blicken ist eines meinen Allzeit-Favoriten. Den nächsten Korrekturlauf werde ich wohl nur damit zubringen, 50% aller Blicke rigoros rauszukürzen.
Und zucken. Bei mir wird ganz viel gezuckt. Und geschnaubt und gemurrt und geknurrt. Na gut, das aktuelle Projekt ist ein Werwolfroman, da darf man das. Glaub ich.
_________________ "But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro |
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Eliane Klammeraffe
Beiträge: 823
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14.07.2017 13:08
von Eliane
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@ NIR: Im ersten Durchlauf schreibe ich es einfach rein, wenn mir nicht auf Anhieb was Besseres einfällt. Im zweiten (dritten, vierten, ...) Durchlauf bemühe ich mich, alle Blicke nochmal kritisch unter die Lupe zu nehmen und zu überlegen, ob ich sie nicht entweder durch eine andere Sinneswahrnehmung ersetzen oder das Wahrgenommene ohne Erwähnung irgendwelcher "sehen"-assoziierter Wörter direkter ausdrücken kann. Z.B. statt "ich sah, dass er rot wurde" zu schreiben "er errötete" (weil es ja eigentlich klar ist, dass sein Gegenüber das nur durch Sehen bemerkt haben kann). Trotzdem bleiben noch sehr viele Blicke übrig, und irgendwie bin ich auch Augenfixiert im Sinne von "seine Augen weiteten sich" etc. Grmpf.
@ Poolshark: Was wären auch Werwölfe ohne Knurren? Geht ja gar nicht Aber das "Zucken" hab ich auch oft. Oder "Zusammenfahren". Also auch wieder verschiedene Wörter für ein und dieselbe Reaktion. Und das nervt mich dann, dass mir keine andere Reaktion einfällt. Andererseits - was macht man sonst auch, wenn man erschrickt? Blöd.
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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14.07.2017 13:24
von Abari
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@NIR: Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich grade Bildungsprosa verfasse. Da ergibt sich das von ganz alleine bei entsprechender Phantasielosigkeit.
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orangelunar Leseratte
O
Beiträge: 105
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BrianG Klammeraffe
Alter: 47 Beiträge: 714
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14.07.2017 13:46
von BrianG
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Ich muss mich auch bei jenen einreihen, die ihre Charaktere ständig schauen/blicken/sehen ... lassen.
Eine weitere Unart, die ich stets beim Überarbeiten bemerke: meine Charaktere beginnen ständig, etwas zu tun:
Also z. B.
Zitat: | Er begann zu lachen |
Unter bestimmten Umständen mag das Herausheben, dass der Charakter mit einer Handlung beginnt, passend sein, etwa wenn es eine Unterbrechung gibt. Aber normalerweise beginne ich sofort damit (zefix! da, schon wieder!), diese Formulierungen wieder rauszuwerfen, sobald ich darüber stolpere.
Zitat: | Er tat es einfach, verdammtnochmal. |
_________________ Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer. |
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BrianG Klammeraffe
Alter: 47 Beiträge: 714
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14.07.2017 13:48
von BrianG
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orangelunar hat Folgendes geschrieben: | Jau, das Wörtchen "aber" und seine Kollegen "doch", "allerdings", "jedoch" ... |
Oh mein Gott ... ja, dieses
Ein Cent für jedes Mal, wenn ich das schreibe.
_________________ Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer. |
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MrT Klammeraffe
Beiträge: 725
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14.07.2017 14:01
von MrT
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Ich habe eben bei meinem Projekt nachgeschaut. An erster Stelle kommt das Wort "war", gefolgt von "und". Allerdings habe ich meine Zweifel, ob es sich dabei um Parasiten handelt.
Was häufige Wortwiederholungen betrifft, habe ich mir diese mit der Zeit dank der guten Papyrus-Autor-Analyse weitgehend abgewöhnt - zumindest deutlich verringert. Aber so richtig wird man sie dann doch nicht los. Was wohl damit zu tun hat, dass die deutsche Sprache zwar sehr vielfältig ist, aber es für manche Dinge (z. Bsp. bestimmte Tätigkeiten oder Eigenschaften) doch nicht genug Wörter gibt.
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Lady Novelist Gänsefüßchen
L
Beiträge: 32
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 55 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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14.07.2017 15:37
von Taranisa
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Ich glaube, beim Schreiben sind viele sehr auf die Augen fokussiert. Bei mir schaue (Mist, schon wieder ), achte ich beim Überarbeiten zum einen auf das direkte optisch wahrnehmen und auch auf Dinge wie "riss die Augen auf", "die Augen wurden zu schmalen Schlitzen", "schloss die Augen für einen Moment" usw. Aber in der Rohfassung will ich erst mal die Geschichte vollständig stehen haben. Später kann ich mir überlegen, wie ich solche Sachen umformuliere, evtl. sogar die Aktion ganz anders schreibe.
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nothingisreal Bücherwurm
Beiträge: 3994 Wohnort: unter einer Brücke
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14.07.2017 16:04
von nothingisreal
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@Eliane: Also genauso wie ich
Ich glaube, die Blicke-Geschichte kommt vor allem, wenn man sich stark an die Show-don’t-tell-Methode hält. Ich meine: "Er wurde wütend" vs. "Er lief rot an, ballte die Fäuste und zog die Augen zu Schlitzen." Schon haben wir die Augen drin.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Beka Exposéadler
Beiträge: 2374
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14.07.2017 16:17
von Beka
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Eliane hat Folgendes geschrieben: | Kein konkretes Wort, sondern alles, was mit "sehen" zu tun hat. Also "Augen", "blickte", "schaute" ... meine Figuren sind ständig am Rumglotzen
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Jahaa, meine auch
sie schauen, sie werfen Blicke, ihre Blicke folgen, Blicke begegnen sich, es wird sich gegenseitig gemustert, man sieht sich an, usw usw
Beim vorletzten Projekt waren sie ständig am Lächeln, Lachen, Grinsen ...
_________________ *Die Sehnsucht der Albatrosse*
*Das Geheimnis des Nordsterns*
*Die Tochter der Toskana*
*Das Gutshaus in der Toskana*
*Sterne über der Toskana*
*Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg*
*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
*Der Himmel über Amerika - Leahs Traum*
*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten* |
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Murmeltier Leseratte
Alter: 44 Beiträge: 127 Wohnort: bei Düren
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14.07.2017 16:41
von Murmeltier
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Ich glaube, bei mir wird viel genickt und/oder gelächelt, bzw gelacht
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5457 Wohnort: OWL
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14.07.2017 18:42
von Willebroer
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Murmeltier hat Folgendes geschrieben: | Ich glaube, bei mir wird viel genickt und/oder gelächelt, bzw gelacht |
Ja, und bei mir beschwert sich ein Prota, weil zuviel gekichert wird.
Davon abgesehen sind Blicke und Gucken eben die wichtigsten Kommunikationssignale nach dem Sprechen selbst.
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MrT Klammeraffe
Beiträge: 725
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14.07.2017 19:39
von MrT
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Mist, ein Parasit ist mir doch untergekommen.
Ich lasse meine Figuren viel zu oft "nicken" (als Zeichen von Zustimmung).
Und nun? Hmm ...
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Corydoras Klammeraffe
Alter: 39 Beiträge: 751 Wohnort: Niederösterreich
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14.07.2017 20:36
von Corydoras
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Ich finde das sehr interessant. Das mit dem blicken/schauen/sehen, etc... höre ich sehr sehr oft von anderen Autoren, verstehe es aber ehrlich gesagt nicht wirklich. Weil... wenn Leute miteinander reden, sehen sie sich zumeist an. Wenn der POV-Charakter einen anderen beschreibt, sieht er ihn in der Regel auch an, etc... Und man braucht es demnach nicht hinzuschreiben.
Also solang man nicht schläft oder blind ist, schaut man doch eh immer.... es ist fast als würde man atmen beschreiben.
Also, wenn ihr das nächste Mal jemanden blicken lasst, denkt ans atmen!
(nein, ich bin nicht über alle erhaben, ich habe genug eigene Schreibproblemchen, finde es nur lustig, dass das so verbreitet ist )
nothingisreal hat Folgendes geschrieben: | Wobei gegen "vorwärts" man ja was machen kann, einfach weglassen. In aller Regel springt man eben nach vorne, sonst muss man rückwärts dazu schreiben. |
Naja, springen ohne Richtung geschieht an Ort und Stelle. (Außer derjenige nahm vorher Anlauf, dann ist es klar und dort würd ichs auch nicht dazuschreiben)
Eliane hat Folgendes geschrieben: | Aber das "Zucken" hab ich auch oft. Oder "Zusammenfahren". Also auch wieder verschiedene Wörter für ein und dieselbe Reaktion. Und das nervt mich dann, dass mir keine andere Reaktion einfällt. Andererseits - was macht man sonst auch, wenn man erschrickt? Blöd. |
Eine kleine Idee: Vielleicht nicht immer direkt das zucken beschreiben, sondern das, was davon beeinflusst wird.
Ich hab zb in meinem Text jemanden, der sitzend erschrickt und ich beschreibe, wie der Stuhl einen kleinen Hüpfer macht. Oder... eine auf dem Pferd sitzende Dame zittert. Und das beschreibe ich durch die Zügel, die in ihren Händen beben.
Etc....
_________________ I'm not a king. I am just a bard. |
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Lady Novelist Gänsefüßchen
L
Beiträge: 32
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L 14.07.2017 20:45
von Lady Novelist
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Corydoras hat Folgendes geschrieben: | Ich finde das sehr interessant. Das mit dem blicken/schauen/sehen, etc... höre ich sehr sehr oft von anderen Autoren, verstehe es aber ehrlich gesagt nicht wirklich. Weil... wenn Leute miteinander reden, sehen sie sich zumeist an. Wenn der POV-Charakter einen anderen beschreibt, sieht er ihn in der Regel auch an, etc... Und man braucht es demnach nicht hinzuschreiben.
Also solang man nicht schläft oder blind ist, schaut man doch eh immer.... es ist fast als würde man atmen beschreiben.
Also, wenn ihr das nächste Mal jemanden blicken lasst, denkt ans atmen!
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Es geht nicht darum zu beschreiben, dass die Figur jemanden einfach nur anblickt, sondern vielmehr um die Tatsache, welche Art von Blick er jemandem zuwirft, also seine Mimik, die seine Gefühle wiedergibt ("Er sah sie wütend an" oder so ähnlich). Deswegen kann man das mit dem Atmen meiner Meinung nach nicht ganz vergleichen . Auch, wenn ich hinzufügen muss, das man sogar manchmal das Atmen durchaus beschreiben muss, um ein bestimmtes Bild von der Situation zu liefern: "Sie schnappte nach Luft".
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