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( Mini-Drama) Die letzte Reise

 
 
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gigantus
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 21
Wohnort: Bayern


Beitrag10.04.2015 12:44
( Mini-Drama) Die letzte Reise
von gigantus
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

William Schröder und Tom Jerkson teleportierten sich aus dem Zeitsprungtor und landeten auf einem wildfremden blutroten Planeten.
Das baumgroße Tor verabschiedete sich mit einem lauten zischen und beide wussten, dass ein Rückweg ausgeschlossen war.
Tom gab William die Schuld, denn er vergaß die mechanischen Bauteile zu überprüfen.
William reagierte gereizt, wies die Schuld von sich und schubste Tom, dieser fiel rücklings
in den harten Boden.
Während sich beide gegenseitig beschimpften, bebte der Boden und unter lautem Getöse kam
ein seltsames angsteinflößendes Monster hervor.
Die beiden Streithähne vergaßen ihren Disput und nahmen ihre Beine in die Hand. Das Wesen
wirkte ausgehungert und verfolgte sie deshalb mit aller Kraft.
Im letzten Moment retteten sie sich in eine rabenschwarze Höhle, doch es dauerte nicht lange und es dröhnte aus der Dunkelheit ein ohrenbetäubendes Geräusch.
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Uibui
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 43
Beiträge: 89
Wohnort: Dublin


Beitrag10.04.2015 13:25

von Uibui
Antworten mit Zitat

Hallo Gigantus,

ich bin noch recht unerfahren mit Textkritik, daher halte ich mich mal an die Dinge, die mir direkt aufgefallen sind smile

Zitat:
teleportierten sich aus dem Zeitsprungtor und landeten auf einem wildfremden blutroten Planeten.


Hier fände ich "stolperten" aus dem Zeitsprungtor passender.

Zitat:
lauten Zischen



Zitat:
denn er hatte vergessen vergaß die mechanischen Bauteile zu überprüfen.



Zitat:
schubste Tom, dieser fiel stürzte rücklings auf
in den harten Boden.  


Hier würde ich außerdem das Komma gegen einen Punkt austauschen.


Zitat:
kam ein seltsames, angsteinflößendes Monster hervor.


Wo kam das Monster her? Warum war es angsteinflösend? (Ich weiß, die Länge des Textes ist begrenzt, aber das wäre schon wichtig.) Vielleicht "...brach das Monster aus der staubigen Erde hervor."?


Zitat:
nahmen ihre die Beine in die Hand


So, das mal auf die Schnelle.

Grüße Uibui smile
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gigantus
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 21
Wohnort: Bayern


Beitrag10.04.2015 13:56

von gigantus
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für deine schnelle Antwort.
Habe deine Geschichte ja auch kommentiert und bin auch nicht so gut in Textkritik Smile, denke jedoch, dass jeder seinen "Senf" oder Erfahrung dazu geben kann bzw. seine Stärken hat.

Uibui hat Folgendes geschrieben:
denn er hatte vergessen vergaß die mechanischen Bauteile zu überprüfen.

Ich versuche Hilfsverben (hat, hatte, war, waren, muss, würde, ...) wenn es geht zu vermeiden Smile Soweit ich das bisher in Erfahrung gebracht habe, ist das eher Geschmackssache...

Uibui hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
schubste Tom, dieser fiel stürzte rücklings auf
in den harten Boden.  

 

Ist viel besser!

Und das mit dem Monster ist auch besser, wenn man weiß woher es kommt.



Schöne Grüße
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Uibui
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 43
Beiträge: 89
Wohnort: Dublin


Beitrag10.04.2015 14:05

von Uibui
Antworten mit Zitat

Keine Ursache smile

Zitat:
Uibui hat Folgendes geschrieben:
denn er hatte vergessen vergaß die mechanischen Bauteile zu überprüfen.

Ich versuche Hilfsverben (hat, hatte, war, waren, muss, würde, ...) wenn es geht zu vermeiden Smile Soweit ich das bisher in Erfahrung gebracht habe, ist das eher Geschmackssache...


Mit den Hilfsverben hast du schon Recht, das ist auch eins meiner Probleme wink
Aber bei der Kommentierung habe ich eher an die Zeit gedacht. "Vergaß" ist Präteritum und hier die falsche Zeit. Es muss Plusquamperfekt sein, also "hatte vergessen", da die Überprüfung der Bauteile in der Vergangenheit ja schon abgeschlossen ist. (Ich hoffe, die Erklärung ist richtig, da ich Grammatiktechnisch eher ein Bauchmensch bin und die Regeln, die ich mal in der Schule gelernt habe, schon laaaange vergessen sind wink )

Grüße smile
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gigantus
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 21
Wohnort: Bayern


Beitrag10.04.2015 14:20

von gigantus
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Uibui hat Folgendes geschrieben:
Keine Ursache smile

Zitat:
Uibui hat Folgendes geschrieben:
denn er hatte vergessen vergaß die mechanischen Bauteile zu überprüfen.

Ich versuche Hilfsverben (hat, hatte, war, waren, muss, würde, ...) wenn es geht zu vermeiden Smile Soweit ich das bisher in Erfahrung gebracht habe, ist das eher Geschmackssache...


Mit den Hilfsverben hast du schon Recht, das ist auch eins meiner Probleme wink
Aber bei der Kommentierung habe ich eher an die Zeit gedacht. "Vergaß" ist Präteritum und hier die falsche Zeit. Es muss Plusquamperfekt sein, also "hatte vergessen", da die Überprüfung der Bauteile in der Vergangenheit ja schon abgeschlossen ist. (Ich hoffe, die Erklärung ist richtig, da ich Grammatiktechnisch eher ein Bauchmensch bin und die Regeln, die ich mal in der Schule gelernt habe, schon laaaange vergessen sind wink )

Grüße smile


Ok, danke für den Hinweis. Also ich habe da leider nicht so viel Ahnung, aber jetzt wo du es sagst, dass die "Handlung schon abgeschlossen ist", leuchtet mir das ein.
Meinst du es wäre total falsch, wenn man das so schreibt wie ich?

Ich habe mal von einem Autor gehört (Nachrichten), der absolut keine Hilfsverben benutzt - ich frage mich wie der das schafft Very Happy.
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Uibui
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 43
Beiträge: 89
Wohnort: Dublin


Beitrag10.04.2015 14:25

von Uibui
Antworten mit Zitat

Also meiner Ansicht nach wäre es grammatikalisch falsch, ja.

Und so ganz ohne Hilfsverben? Ich glaube, das muss nicht sein wink Ich denke, da gibt es andere Sachen, die man vermeiden sollte. Ich würde mich da nicht so auf die Hilfsverben einschießen smile

Grüße
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gigantus
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 21
Wohnort: Bayern


Beitrag10.04.2015 15:03

von gigantus
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Also ich hab hier mal ein Beispiel aus Ahrimans Schreibschule:

Zitat:

Zitat:
Eintönig rätschten die unvermeidlichen Zikaden, weiter unten am stillen Fluß hörte man aus einem dichten verfilzten Gehölz eine Nachtigall schluchzen und schlagen. Sonst aber war es totenstill. Aus einem hohen dunkelblauen Himmel mit wenigen kaum zu sehenden zarten weichen Wolkenschleiern brannte glühend heiß die Sonne herunter, daß die kaum bewegte Luft über den abenteuerlich bizarr geformten Felsen und Steinen lebhaft zitterte und tanzte.
Die flimmernde Sonne machte träge. Die zierlichen Eidechsen saßen unbeweglich still und starr auf den warmen Steinen, selbst der sonst so lebhafte Fluß, der noch im Frühjahr hier rasend getobt und das dickste Geröll vor sich her geschoben hatte, schien tief zu schlafen; seine Oberfläche war spiegelglatt. .

 
Schön? Es ist viel zu süß, es hebt einem den Zahnschmelz ab! Kratzen wir ein bißchen Zucker runter:

Zitat:
Eintönig rätschten die Zikaden, weiter unten am Fluß hörte man aus einem verfilzten Gehölz eine Nachtigall schluchzen und schlagen. Sonst aber war es still. Aus einem dunkelblauen Himmel mit einigen hauchzarten Wolkenschleiern brannte die Sonne herunter, daß die Luft über den bizarr geformten Felsen und Steinen zitterte und tanzte.
Die Sonne machte träge. Die Eidechsen saßen unbeweglich auf den Steinen. Selbst der Fluß, der noch im Frühjahr hier getobt und das dickste Geröll geschoben, er schien zu schlafen; seine Oberfläche war spiegelglatt. .

 
Nun? Ich habe nicht nur Adjektive radiert, da ist noch mehr, habt ihr es gemerkt? Ich habe an einer Stelle das Hilfszeitwort „hatte“ rausgeworfen, das Fürwort „er“ eingefügt und einen zu langen Satz aufgeteilt in zwei. Vergleicht das mal aufmerksam.



Das wäre doch ein ähnlicher/gleicher Fall?
Ein Hilfsverb hilft die Zeit zu verstehen, aber ist es ein muss (in der Literatur)?
Vielleicht habe ich auch grad total nen Hänger...  Embarassed
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5448
Wohnort: OWL


Beitrag10.04.2015 16:04

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Uibui hat Folgendes geschrieben:
Also meiner Ansicht nach wäre es grammatikalisch falsch, ja.

Und so ganz ohne Hilfsverben? Ich glaube, das muss nicht sein wink Ich denke, da gibt es andere Sachen, die man vermeiden sollte. Ich würde mich da nicht so auf die Hilfsverben einschießen smile

Grüße


Moin,

Feindbilder sind schlimmer als Hilfsverben. Es soll auch Romane ohne "e" geben. Wenn man das als Herausforderung sieht ...

Es kommt immer auf den Zusammenhang an und darauf, wie sinnvoll eine Verwendung ist.

Hilfsverben als Teil einer Zeitform ("Er hatte es bereits erledigt") sind unverzichtbar. Aber wenn sie alleine einen Satz tragen sollen (als Prädikat), schwächen sie ihn oft: "Er hatte noch einen Hammer in der Schublade" statt "In seiner Schublade lag noch ein Hammer".

Also nicht übertreiben. Aber sensibilisieren, das ist nötig!

Gruß
W. Smile
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag10.04.2015 16:17

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Für mich liest sich das eher wie eine Inhaltsangabe als wie ein Erzähltext.
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gigantus
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 21
Wohnort: Bayern


Beitrag10.04.2015 17:04

von gigantus
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Also ich persönlich möchte nicht alle Hilfsverben eliminieren, streiche sie aber dort wo es nur geht. Wäre natürlich schlecht, wenn dies an der falschen Stelle geschieht Smile Aber wie Uibui auch schon sagte, es ist eher ein Bauchgefühl.

Willebroer hat Folgendes geschrieben:

Also nicht übertreiben. Aber sensibilisieren, das ist nötig!

Gruß
W. Smile

Ok Very Happy! Denke das ist ein guter Hinweis, den man sich im Kopf behalten sollte.

stefanie hat Folgendes geschrieben:
Für mich liest sich das eher wie eine Inhaltsangabe als wie ein Erzähltext.

Das ist (denke ich) mitunter dem letzen Satz geschuldet:
Zitat:
Im letzten Moment retteten sie sich in eine rabenschwarze Höhle, doch es dauerte nicht lange und es dröhnte aus der Dunkelheit ein ohrenbetäubendes Geräusch.

Wie bei der Inhaltsangabe, ist das Ende "quasi" offen... Das Ende sollte eigentlich auf das Ableben der Protagonisten hindeuten. Vielleicht wäre es besser gewesen zu schreiben: "(...) ohrenbetäubendes Geräusch - das war das letzte was sie jemals in ihrem Leben hörten" o. Ä.
Ich wollte allerdings nicht ein so direktes negatives Ende schreiben... Rolling Eyes
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Papa Schlumpf
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 64
Beiträge: 373
Wohnort: Friedersdorf


Beitrag11.04.2015 00:24

von Papa Schlumpf
Antworten mit Zitat

Hallo, Gigantus,
ich habe Deinen Text gelesen und die Diskussion überflogen, hier sollte man, zumindest denke ich das, einfach mal versuchen, die Bodenhaftung zu behalten. Ich kann selbstverständlich ohne Hilfsverben schreiben. Aber damit beraube ich mich nicht nur dreier Zeitformen, auch der Stil wirkt gestelzt. Dieser Eindruck wird durch den Verzicht auf drei "vollendeten" Tempi noch verstärkt. Benutze ich nur Präsens, Präteritum und Futur(I), können manche Sachverhalte nicht oder nicht mit gängigen Worten beschrieben werden, zwingen zu ungebräuchlichen oder umständlichen Formulierungen, die wie ein Stilbruch mitten im Text stehen.
Was aber unbedingt beachtet werden sollte: Setze diese ungeliebten Dinger immer bewusst ein. Wenn es eine wichtige Funktion erfüllt, dann darf auch ein Prädikat Hilfsverb sein. Aber vermeide Passagen, die komplett im Perfekt, Plusquamperfekt oder Futur(II) stehen (am leichtesten verführt es zum PQP), weil das ostinate hat/hatte/werde sich einfach schlecht liest.
Und: es klingt einfach besser, wenn da "es herrschte Stille" steht statt "es war still".
Ich habe viel auf (Sprech-)Bühnen gestanden, ich stelle mir einen Text immer gesprochen vor oder lese laut, da fallen ganz andere, eher stilistische Sachen auf. Manchem verhilft diese Methode zu interessantem Duktus.
Ich komme grad von der Bühne, freitags ist lange Probe, zu Deinem Text schreibe ich noch etwas. So richtig glücklich bin ich damit nicht. Aber das PQP ist an der reklamierten Stelle definitiv nicht notwendig, erst in Kombination (z. B. HS/NS) mit einem Satz im Präteritum.
Also bis bald, schlaf gut, man liest sich.
P. S.


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Nicht alles, was wir bewirken, haben wir auch gewollt.
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Papa Schlumpf
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 64
Beiträge: 373
Wohnort: Friedersdorf


Beitrag11.04.2015 16:29

von Papa Schlumpf
Antworten mit Zitat

So, gigantus, ich konnte inzwischen realisieren, dass es sich hier um eine Schreibübung handelt, damit sind die sachlichen Kommentare (z. B. gehört teleportieren aus dem Zeitsprungtor zu den eher zweifelhaften Bildern) überflüssig.
 
Zitat:
dass ein Rückweg ausgeschlossen war.
formulierte ich anders. Zum Einen trifft der Ausschluss eines Rückweges nicht ganz die Situation, außerdem stört mich das Prädikat des Halbsatzes. Du könntest davon schreiben, dass ihnen eine Rückkehr nicht mehr gelingen konnte. Nur als Beispiel.
Zitat:
Tom gab William die Schuld, denn er vergaß
Hier bist Du in eine böse Falle getappt. Der Bezug von "er" ist Tom, wenn diese Unklarheit beseitigt ist wird das PQP zwingend: Tom beschuldigte William, der ... vergessen hatte. Vergiss also meine diesbezügliche Meinung oben, ich tappte in die Bezugsfalle und hinter mir lag ein anstrengender Tag.
Zitat:
dieser fiel rücklings in den harten Boden.
"dieser" und "welcher" mag ich überhaupt nicht. Sowas läse ich nie vor. "der rücklings ... fiel" klingt wesentlich natürlicher und weniger gestelzt, und doch nicht trivial. Aber die Sache mit dem "in den harten Boden fallen" musst Du mir erklären. Das Bild begreife ich nicht. Wenn der Boden hart, also undurchlässig, geschlossen, nicht federnd erscheint, so gehört "hineinfallen" zu den physikalischen Unmöglichkeiten.
Was die Logik in der Sache angeht, so gibt es jede Menge Ungereimtheiten, aber es handelt sich um eine Schreibübung. Scheiß drauf.
So, das musste ich noch ergänzen. Ich hoffe, geholfen zu haben. Man liest sich.
P. S.


_________________
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manon
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 111



Beitrag08.05.2017 13:13
Re: ( Mini-Drama) Die letzte Reise
von manon
Antworten mit Zitat

Hallo Gigantus,

auch ich bin noch am Lernen - gerade mit der Dramatik bzw. der Plotstruktur. Deshalb habe ich dein Minidrama mal deinen Text in die fünf Akte hineinkopiert, um für mich Klarheit zu schaffen, was du wie umgesetzt hast. Dabei kam für mich Folgendes heraus.


1. Akt - Einleitung: Die Personen und der Schauplatz werden vorgestellt, der Konflikt wird angedeutet.
Zitat:
William Schröder und Tom Jerkson teleportierten sich aus dem Zeitsprungtor und landeten auf einem wildfremden blutroten Planeten. Das baumgroße Tor verabschiedete sich mit einem lauten zischen und beide wussten, dass ein Rückweg ausgeschlossen war.

Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, was das Teleportieren exakt bedeutet, hast du hier für mich den Schauplatz vorgestellt und den Konflikt angedeutet (Rückweg ausgeschlossen).

2. Akt - erregendes Moment: Der Konflikt spitzt sich zu, die Charaktere geraten immer mehr aneinander.
Zitat:
Tom gab William die Schuld, denn er vergaß die mechanischen Bauteile zu überprüfen.
William reagierte gereizt, wies die Schuld von sich und schubste Tom, dieser fiel rücklings
in den harten Boden.
Während sich beide gegenseitig beschimpften, bebte der Boden und unter lautem Getöse kam
ein seltsames angsteinflößendes Monster hervor.

Hier spitzt du einen Konflikt zu, das stimmt, aber dieser Konflikt wird auf wenigen Seiten gelöst werden. Ich weiß nicht, wofür du dieses Mini-Drama geschrieben hast, ob für diese Übung oder für eine längere Geschichte. Im letzten Fall wäre dieser Konflikt nicht ausreichend. Für eine KG sehr wohl.


3. Akt - Höhepunkt: Die Geschichte nimmt eine Wendung, indem zum Beispiel der Bösewicht an die Spitze der Macht gelangt.

Die Wendung fehlt mir in deiner Geschichte. Und dass ein weiteres Monster kommt, ist für mich keine Wendung, sondern eine Zuspitzung des eigentlichen Konflikts. Denn dieser ist ja, dass sie auf einem fremden Planten sind von dem sie nicht mehr zurückkommen.

4. Akt - retardierendes Moment: Die Lösung des Konflikts wird hinausgezögert, Spannung wird erzeugt.
Zitat:
Die beiden Streithähne vergaßen ihren Disput und nahmen ihre Beine in die Hand. Das Wesen
wirkte ausgehungert und verfolgte sie deshalb mit aller Kraft.
Im letzten Moment retteten sie sich in eine rabenschwarze Höhle, doch es dauerte nicht lange und es dröhnte aus der Dunkelheit ein ohrenbetäubendes Geräusch.

Hier erzeugst du Spannung. Ein Monster jagt die beiden, die sich retten können, aber nur scheinbar. schön.

5. Akt - Lösung oder Katastrophe: Die losen Fäden werden verbunden, der Konflikt entweder auf gute oder auf schlechte Weise (für die Figuren) gelöst.

Hier hast du für mich nichts geschrieben. Ich erfahre nichts über die losen Fäden und es wird auch nichts gelöst. Das fehlt mir.


Bist du einer Meinung? Oder wo siehst du es anders?
Interessant fand ich es, dass ich mich so in dieser Form mit deinem Mini-Drama auseinandersetzte. Denn jede Auseinandersetzung hilft mir die Mechanismen und Werkzeuge besser zu verstehen.

Viele Grüße
 Smile
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Smokowski
Leseratte

Alter: 42
Beiträge: 139
Wohnort: Berlin


Beitrag10.04.2020 17:37
Re: ( Mini-Drama) Die letzte Reise
von Smokowski
Antworten mit Zitat

gigantus hat Folgendes geschrieben:

Das baumgroße Tor verabschiedete sich mit einem lauten zischen und beide erkannten plötzlich, dass ein Rückweg ausgeschlossen war.


Wenn sie schon wussten, dass der Rückweg ausgeschlossen war, wieso machen sie überhaupt die Zeitreise?

Außerdem wirkt der Text für mich irgendwie nicht rund. Es fehlt die Pointe. Aber vielleicht ist das gar nicht wichtig.


Ich bin selber nicht gut darin, um Texte zu beurteilen. Aber nimm, was du gebrauchen kannst.


_________________
Lebe, bevor du wünschen wirst, gelebt zu haben.
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Abari
Geschlecht:männlichAlla breve

Alter: 43
Beiträge: 1838
Wohnort: ich-jetzt-hier
Der bronzene Durchblick


Beitrag10.04.2020 18:00

von Abari
Antworten mit Zitat

Ob Dich gigantus noch hören wird?:

"Zuletzt online 18.06.2017"


_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Smokowski
Leseratte

Alter: 42
Beiträge: 139
Wohnort: Berlin


Beitrag10.04.2020 18:50

von Smokowski
Antworten mit Zitat

Drei Jahre zu spät, ich weiß. Zumindest habe ich ihm geholfen, das ist die Hauptsache.

_________________
Lebe, bevor du wünschen wirst, gelebt zu haben.
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