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Bunt Speck Eselsohr
Beiträge: 436 Wohnort: Brimm
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14.08.2016 21:45 ... von Bunt Speck
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genau so erging es mir auch ... ich hatte es gehört und fand es irgendwie vom Bauchgefühl her richtig.
Achtet mal darauf, wenn ihr Kinderbücher lest/findet und ein Zielalter erfahrt. Bei mir hats immer gepasst.
Gruß,
Bunt
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Serena Gänsefüßchen
S Alter: 42 Beiträge: 22 Wohnort: Köln
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S 16.08.2016 07:28
von Serena
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Hallo zusammen,
ich wollte mich hier auch nochmal einklinken und meine Erfahrungen aus meiner früheren Arbeit in einem Kinderbuchverlag und als Lese-und Rechtschreibtherapeutin weitergeben.
Lebefroh, mich hat deine Schilderung sehr an die Bücher von Nina Weger erinnert. Die sind auch komplexer und haben glaube ich um die 200 Seiten. Natürlich muss aber trotzdem alles weg, was nicht für die Geschichte wichtig ist.
Ich denke aber auch, dass es gängige Praxis, dass in dem Alter sowohl selber als auch vorgelesen wird.
Die Erstlesebücher müssen ja sehr spezielle Vorgaben erfüllen und es ist wirklich nicht einfach, eine tolle Geschichte auf so wenig Seiten zu entwickeln. Ich denke aber auch, dass das eher Nebenprojekte sind. Keiner wird rausgehen und sich vornehmen, jetzt mal ein richtig tolles Erstlesebuch zu schreiben. Dennoch sind sie sehr wichtig. Ich wage zu behaupten, dass eure Kinder hier wahrscheinlich aufgrund eures Vorbildes alle ziemlich bibliophil sind. In meiner Therapie hatte ich aber Kinder, wo es im gesamten Haushalt kein einziges Buch gab. Da war dann selbst ein Erstlesebuch für einen Fünft-Klässler pure Überforderung.
Deswegen ist die einfache Sprache auch so wichtig. Lesen lernen an sich ist schon eine Meisterleistung für das Gehirn. Wenn dann zu früh noch zu komplexe Sprache hinzukommt, wird es schnell zu schwer. Aber man kann ja auch mit einfachen Worten Schönes sagen. Und es heißt nicht, dass nicht hin und wieder schwierigere Wörter oder Sätze verwendet werden dürfen. Aber halt in Maßen.
LG
Serena
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Yachen Leseratte
Y Alter: 46 Beiträge: 186
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Y 16.08.2016 18:04
von Yachen
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Hallo,
ich schreibe auch für Kinder und klinke mich mal hier ein. Ich bin zur Zeit in Warteschleife für meinen ersten Roman.
Zu deiner Ursprungsfrage, Lebefroh, ich glaube, es gibt keine generelle Regel, was zu komplex oder zu lang ist. Es gibt Vorgaben für die Erstlesebücher, sogar was den Wortschatz angeht. Aber meine Kinder (7 und 10) rühren die nicht an (nur, wenn ich sie dazu animiert habe, und dann auch lustlos), sondern lesen andere Bücher. Die Große schon Mädchenromane. Die Kleine, eine Neuleserin, hat die Lustigen Taschenbücher für sich entdeckt. Und da sind teilweise sehr schwierige Wörter drin. Ihr Kommentar dazu war, dass sie sich das, was sie nicht versteht, einfach dazu denkt. Aber das meiste kann sie lesen.
Wenn ich an meine Zielgruppe denke, denke ich an solche Kinder. Ich war auch eine Leseratte, auch wenn ich Bücher mit Bildern und großen Buchstabe besonders mochte. Abenteuergeschichten habe ich gelesen. Oder Sagen und Märchen. Ich habe eine große Märchenbuchsammlung.
Schreib deine Geschichten so, wie sie dir einfallen. Dann wirst du auch merken, für welche Zielgruppe sie ist.
Mein Roman, der von einer Agentur für würdig befunden wurde, vertreten zu werden, ist für Fünf-/Sechsjährige zum Vorlesen oder Selberlesen. Ist jetzt nicht sehr lang, nur ein paar und 50 Seiten. Aber es gibt sie, die Kleinen, die selber lesen und längere Geschichten mögen.
Meine Große fand übrigens mit neun Jahren das erste Lola-Buch toll, obwohl die Hauptfigur auch erst neun ist.
Ich würde mich beim Schreiben erst mal nicht von Zielgruppenüberlegungen beeinflussen lassen. Ich denke, Kinderbücher sind da freier.
LG
Yachen
PS: Ich kenne übrigens einige Eltern, die ihren Kindern damals Harry Potter vorgelesen haben. Also ja, es gibt sie, die Vorleseeltern, die ihren Kindern komplexe Geschichten vorlesen.
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lebefroh Eselsohr
L Alter: 43 Beiträge: 364 Wohnort: Berlin
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L 16.08.2016 19:10
von lebefroh
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Ich habe es tatsächlich aufgegeben darüber nachzudenken, wie altersgerecht mein Manuskript für die angepeilte Zielgruppe ist. Ich habe es auf ca. 200 Normseiten runtergekürzt und kann damit gut leben. Allerdings sind die Kapitel alle recht kurz, was ich wichtig finde. Ich lese jeden Abend vor und da sind kleine Häppchen genau das richtige.
Momentan liegt das Gesamtmanuskript bei ein paar Agenturen, mal sehen, was daraus wird.
Was haltet ihr denn von solchen Reihen wie "Das magische Baumhaus", "Drache Kokosnuss" uä? Die scheinen sich auch an junge Selbstleser zu richten, ich vermute aber, dass sie auch viel vorgelesen werden. Ich persönlich finde beide Reihen schrecklich und totlangweilig. Aber sie scheinen ja sehr erfolgreich zu sein.
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Bunt Speck Eselsohr
Beiträge: 436 Wohnort: Brimm
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16.08.2016 19:51 danke von Bunt Speck
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danke ... so ging es mir auch, also mit dem Drachen Kokosnuss, die andere Reihe kenne ich (noch) nicht (meine Kinder sind noch alle unter 4). Aber im Fall vom Drachen empfinde ich die Bücher ziemlich uninspiriert und uninspirierend. Ich selbst bin mit Lindgren, Preussler und Ende aufgewachsen ... und vermisse sowas heute in der Buchandschaft total.
Bunt
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Bunt Speck Eselsohr
Beiträge: 436 Wohnort: Brimm
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16.08.2016 19:55 ... von Bunt Speck
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ich habe mir bei meinem Manuskript übrigens auch keine Gedanken gemacht, ob es für Erstleser passt oder grundsätzlich zu anstrengend ist. Ich denke, wenn die Geschichte gut ist, nimmt auch jeder die Sprache an ... und das Kinder sich schon ihr Bildmachen bzw. sich selbst die Welt erklären und im schlimmsten Fall einfach fragen, stellt man ja auch in vielen anderen Situationen fest ...
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lebefroh Eselsohr
L Alter: 43 Beiträge: 364 Wohnort: Berlin
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L 16.08.2016 20:34
von lebefroh
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Da geht es mir wie dir, Bunt Speck. Ich finde es sehr schwer, guten Lesestoff für die Kinder zu finden.
Aber was macht diesen Drachen uä so erfolgreich? Dass er knuddelig aussieht?? Wobei ich die Zeichnungen auch schrecklich finde. Ist mir echt ein Rätsel.
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Yachen Leseratte
Y Alter: 46 Beiträge: 186
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Y 16.08.2016 22:33
von Yachen
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Die Konzepte beider Buchreihen sind, dass man sämtliche Themengebiete abklappert, die Kinder interessieren. Ritter, Piraten, Dinos usw. Das ist schon clever.
Sie erwecken daher den Eindruck, pädagogisch wertvoll zu sein. Sind es vielleicht auch. Kokosnuss mochte meine Kleine vor drei Jahren mal. Das magische Baumhaus ist ein Regalhüter geworden. Hat nicht ihren Geschmack getroffen.
Ich schreibe auch Geschichten, die ich früher gern gelesen hätte. Wer weiß, liebe Lebefroh, vielleicht schaffen es unsere Geschichten ja sogar auch mal, erfolgreich zu werden.
LG
Yachen
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Eliane Klammeraffe
Beiträge: 823
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16.08.2016 23:56
von Eliane
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Meine beiden Großen haben das magische Baumhaus gern gelesen bzw. die 7jährige tut das noch immer. Ich verstehe das nicht so ganz, beim Vorlesen (was sie immer noch gerne mag, obwohl sie gut, viel und schnell selber liest) fällt mir die extrem einfallslose Sprache auf, die mir so gar keinen Spaß macht (kann aber ein Übersetzungsproblem sein), und die Geschichten sind meist eher 08/15.
Andererseits stimmt das mit den vielen verschiedenen Themengebieten schon, da ist ja wirklich von allem was dabei, vom Wilden Westen bis zur Antarktis. Die Darstellung schwankt so zwischen Fantasy und ordentlich recherchiert. Was prinzipiell irgendwo auch wieder zweifelhaft ist, weil auf die Weise Faktenwissen mit Fantasy vermischt wird, ohne dass für die Kinder in jedem Fall ersichtlich ist, was was ist.
Ich glaube, dass es daneben eine Rolle spielt, dass die Kinder diese Bücher recht flott komplett lesen können (so ein Baumhaus-Buch an einem Nachmittag ist gar kein Problem), und daher nicht an einer spannenden Stelle unterbrechen oder überlegen müssen, was eigentlich alles passiert war, wenn sie das Buch wieder in die Hand nehmen.
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Bunt Speck Eselsohr
Beiträge: 436 Wohnort: Brimm
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17.08.2016 20:30
von Bunt Speck
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lebefroh hat Folgendes geschrieben: | Da geht es mir wie dir, Bunt Speck. Ich finde es sehr schwer, guten Lesestoff für die Kinder zu finden.
Aber was macht diesen Drachen uä so erfolgreich? Dass er knuddelig aussieht?? Wobei ich die Zeichnungen auch schrecklich finde. Ist mir echt ein Rätsel. |
Ja, die Illustrationen zum Drachen sind auch grausig. Wirkt wie ein billiges Comic-Kinder-Magazin. Ich bin gespannt, ob meine Kinder Kokosnuss irgendwann für sich entdecken, werde sie aber mit Jim Knopf, Momo, der kleinen Hexe und den Brüdern Löwneherz versuchen, davon fernzuhalten.
Btw: meine Frau sagt gerade, dass sie das magische Baumhaus fürchterlich findet, vor allem vom Schreibstil her ... sie ist Grundschullehrerin.
Vielleicht schreibe ich auch aus der Sehnsucht nach neuer "alter" Kinderliteratur heraus? ... so gesehen können wir nur hoffen, dass unsere Manuskripte Platz auf dem Markt finden.
Gibt es von Euch im "Einstand" was aktuelleres zu lesen?
Gruß,
Bunt
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lebefroh Eselsohr
L Alter: 43 Beiträge: 364 Wohnort: Berlin
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Mim Wortedrechsler
Alter: 34 Beiträge: 97 Wohnort: Bayern
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18.08.2016 11:47
von Mim
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lebefroh hat Folgendes geschrieben: | Interessant.
Ich habe das Alter meines Protagonisten nirgends niedergeschrieben, aber es passt schon, dass er ca. 9 ist. Dann sollten die Leser etwa 7 sein, das trifft auch meine Vorstellungen. |
Ne, leider nicht. Wir hatten selbst Schwierigkeiten
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Bunt Speck Eselsohr
Beiträge: 436 Wohnort: Brimm
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19.08.2016 09:28 .... von Bunt Speck
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mir leider auch nicht. ich und meine frau suchen auch gern immer das englische bücherangebot ab und hoffen dann auf eine deutsche version, aber landen auch hier immer bei den klassikern (Mog usw.) ... und unsere kinder sind noch etwas jünger.
Aber ich höre mich mal um, es muss ja was geben. Sonst schreiben wir es eben.
Gruß,
Bunt
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Bunt Speck Eselsohr
Beiträge: 436 Wohnort: Brimm
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21.08.2016 11:48 Würde mich interessieren ... von Bunt Speck
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Da wir ja hier schon über Kinderbücher sprechen würd emich EUre Meinung zu meinem Einstand interessieren:
http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=57501&highlight=
Ich habe mein Manuskript zu einem Kinderbuch (ab 10 Jahren) Morschs Muschel (Arbeitstitel) fertig: Abenteuer/Fantasy/Märchen - mehr Märchen als Fantasy.
Ganz grob: Es geht um einen Einsiedler, der durch die Stimme eines Vogels, die er in einer Muschel hört, hinausgezogen wird, in die Welt, der er eigentliich entfliehen wollte. Seine Reise bringt ihn mit einem verbannten Ritter und einem verschollenen Prinzen zusammen und fährt alle drei in ein Land, das es zu befreien gilt.
Das Manuskript liegt bereits bei Verlagen, aber ich überlege es einfach per Blog (vor)zuveröffentlichen, da ich Leser ansprechen möchte.
Umso mehr würde ich mich also über Eure Meinung zum Anfang, zum Schreibstil usw. freuen ...
Gruß,
Bunt
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