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Für Lisa


 
 
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kayusmaximus
Geschlecht:männlichSchneckenpost


Beiträge: 6



Beitrag20.04.2008 20:10
Für Lisa
von kayusmaximus
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Für die wahre Lisa, auf das ich sie bald wieder mit ausgestreckten Armen auf der Straße treffe….

Ganz unscheinbar und versteckt liegt ein kleiner Zettel auf dem Nachttisch.

Bitte fragt mich nicht, ob ich darüber hinweg bin,
ich werde niemals ganz darüber hinweg sein.
Bitte sagt mir nicht, dass er jetzt an einem besseren Ort ist,
denn er ist nicht hier bei mir.
Bitte erklärt mir nicht, dass er jetzt nicht mehr leiden muss,
ich habe noch immer nicht verstanden warum er überhaupt leiden musste.
Bitte sagt mir nicht, dass ich einige Jahre mit ihm verbringen durfte,
in welchem Jahr würdet ihr denn von eurer Liebe getrennt werden wollen.
Bitte sagt nicht, dass Gott uns nie mehr auferlegt wie wir auch ertragen können.
Wenn Gott uns absichtlich leiden lässt, will ich nichts mehr von ihm wissen.
Bitte sagt einfach nur, dass es euch Leid tut.
Bitte sagt, dass eure Erinnerung an ihn niemals verblassen wird.
Bitte erwähnt seinen Namen.
Bitte seid geduldig mit mir, wenn ich traurig bin.
Bitte lasst mich einfach weinen.


Der schrille Alarm ist nicht mehr zu überhören, er bringt den Hörnerv zum vibrieren und brennt sich unaufhaltsam in ihr Gehirn. Ganz langsam öffnet sie die Augen, schlägt mit einer hastigen Bewegung auf das digitale Uhrwerk ein und bringt es zum Schweigen. In ihrem Kopf dröhnt es weiter, ihr Mund ist ausgetrocknet, fühlt sich haarig an, die Kehle schmeckt wie ein voller Aschenbecher. ~Fuck, schon wieder verpennt, wie lange der Wecker wohl schon lief?~

Mit einem Sprung auf die Beine versucht sie ruckartig dem Bett zu entfliehen, aber zu früh gefreut, der Blutdruck sackt ab, ihr wird schwarz vor Augen und sie fällt der Ohnmacht nahe wieder zurück in die Kissen. Ihr ist schlecht, sie könnte kotzen.
Tränen kullern langsam über ihre Wangen, hinterlassen kleine, schwarze Punkte auf dem Bettlaken. ~Da sind sie ja wieder~, denkt sie sich, ~hab ich es doch tatsächlich ganze drei Minuten ohne meine salzigen Freunde ausgehalten~. Wut macht sich in ihr breit. ~Goddamnit Lisa, reiß dich endlich wieder zusammen~.
Sie setzt sich mühsam auf und bemerkt, dass sie noch immer die Kleider vom Vortag trägt. ~Scheißegal, wenigstens habe ich das Bett noch erreicht~. Auf dem Weg zum Bad stolpert sie zweimal über das Chaos im Zimmer, bis sie sich schließlich auf der Kloschüssel niederlässt.
Die Hände reiben durch die roten Augen, da bemerkt sie den Ring an ihrem Finger. Ein lautes Schluchzen entwischt, sie möchte schreien, allein die Kraft dazu fehlt. ~Hab ich ihn gestern wieder angezogen, oh man, was soll ich nur tun~?
Die warmen Strahlen der Dusche prickeln über ihr Gesicht und umhüllen den Rest des Körpers mit einer willkommenen Reinheit. Eine Gänsehaut kitzelt über den Rücken und lässt ein angenehmes Gefühl der Wärme zurück.
 ~God, letzte Nacht war mal wieder heftig. Eine Flasche Wein, ein Päckchen Zigaretten und keine Menschenseele um mich herum. Wie soll das nur enden~?
Sie weiß, dass ihr der ganze Alkohol nicht weiter hilft, aber zurzeit ist er ihr einziger Halt. Er hilft zu vergessen und zu betäuben und mit den Folgen kann sie auch leben, denn das Leben interessiert sie schon lange nicht mehr. Die Drogen machen es nicht besser, eher schlimmer, aber in dem benommenen Rausch der Sinne, kann sie sein Gesicht wieder ganz klar vor sich erkennen. Als könnte sie ihn berühren, mit ihm sprechen, ihn riechen und fühlen. Wie früher, als er noch da war…

Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet der Alkohol, der ihn langsam zerstörte, für sie jetzt das Einzige ist, was zu helfen scheint. ~Mein Gott Jack, wie konntest du mir das nur antun~?
Wieder strömen Tränen über ihr Gesicht, aber weinen unter der Dusche zählt nicht als solches, da niemand die Tränen sehen kann und alle Spuren verwischt werden. Die Dusche ist ihr Freund, hier kann sie sich gehen lassen. Nicht so wie draußen, wo sie stark sein muss.

Die letzten Monate waren grausam. Es ging ihm immer schlechter, keine Chance auf eine neue Leber, überall wurde er als Alkoholiker abgestempelt und abgelehnt. Keiner wollte ihn auf eine dieser gottverdammten Listen setzen. Dabei trank er nie mehr als die anderen. Sein Körper war nur zu schwach um damit umzugehen und die Ärzte erkannten den wahren Grund seiner Erkrankung erst viel zu spät. Trotzdem gab es keine Chance auf eine Spenderleber. Ärzte gestehen ihre eigenen Fehler eben nicht gerne ein.
Voll gepumpt mit Medikamenten, die ihn depressiv machten und mit Antidepressiva, die ihn krank machten, ergab er sich langsam seinem Schicksal. Früh hatte er gemerkt, dass es wohl keine Aussicht auf Heilung gab, dennoch versprühte er weiter diesen Optimismus, ihr zuliebe. Ebenso früh hatte sie gemerkt, dass er den Kampf verlieren würde, dennoch strahlte sie unbeeindruckt Zuversicht aus, ihm zuliebe. Sie hatten sich gegenseitig über Monate hinweg verarscht, nur um das gemeinsame Schicksal besser ertragen zu können.

Als er dann für immer einschlief, schlug die Realität wie ein Blitzschlag ein, verdrängte binnen Sekunden Mut, Zuversicht und Hoffnung aus ihrem Körper und hinterließ eine leere Hülle, die langsam innerlich verfaulte.
Sie dreht den Wasserhahn ab und öffnet den Duschvorhang. Kälte strömt ihr entgegen, umschmeichelt ihre Beine wie eine hungrige Katze und ergreift im Nu Besitz von ihrem nackten Körper.
Vor dem Spiegel betrachtet sie ihr eigenes Antlitz
„Ich bin 35 und habe meine wahre Liebe für immer verloren, meine einzige Chance auf Kinder und ein glückliches Familienleben. Kein anderer Mann wird jemals in der Lage sein, seinen Platz einzunehmen.“
Ihr Spiegelbild antwortet:
„Du bist aber auch 35 und hast dein ganzes Leben noch vor dir. Du solltest dankbar sein, dass du die wahre Liebe einmal kennen lernen durftest. Wie viele Menschen leben tagtäglich vor sich hin, ohne je etwas solch Großartiges spüren zu dürfen.“

Leere Worte, in denen sie einfach keinen Trost findet. Was nutzt einem wahre Liebe, wenn man sie für immer verloren hat? Sie ist Gift, das einen langsam auffrisst. Man fühlt sich wie ein Junkie auf Entzug, der es nicht mehr aushält ohne seinen Stoff, - nur dass es für sie keinen Stoff mehr gibt. Dann lieber ein Leben lang vor sich hin leben, ohne jemals so zu fühlen. Das Leid, das einem erspart bleibt, ist auch eine Art der Freude.
„Weißt du, was ich an dir so liebe?“ hatte er einmal gesagt. „Es ist deine Unbekümmertheit. Du bist für mich die Frau die morgens aufsteht, ins Bad geht, sich anzieht, einen Kaffee trinkt, vor die Tür geht und einfach der ganzen Welt den Stinkfinger zeigt. So kenn ich dich, das ist meine Lisa.“
Sie schließt die Augen für ein paar Sekunden und atmet tief durch. „Fuck, shit, damnit“, kreischt es aus ihr heraus, „wo war denn nun dieser Gott, als ich ihn einmal gebraucht habe? Wo zur Hölle war das verdammte Universum, das ja angeblich so viele Wunder bewirken kann? Wo blieb Space Tony auf seiner Rakete, um mir drei Wünsche zu erfüllen? Alles Scheiße, alles nur Lug und Trug.“
Sie verlässt das Badezimmer und fängt an sich anzuziehen. Die Wut im Bauch kommt ihr vor wie ein Segen, der jegliche Traurigkeit verdrängt. Rage ist ab jetzt ihr neuer Freund. Sie verlässt das Schlafzimmer, trinkt einen Schluck Kaffee, schließt die Haustür hinter sich ab und begibt sich in den strahlenden Sonnenschein Südkaliforniens. Da steht sie nun vor dem eigenen Haus, Blick gen Himmel gerichtet, die Hände in die Höhe gestreckt und zu Fäusten geballt. „If there is a god, a universe or any other spirit to believe in, here is my big fat middle finger“!!

Wie aus der Pistole geschossen schnellen beide Finger empor und schießen all ihren Zorn der Welt entgegen.

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Rike
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 45
Beiträge: 254



Beitrag20.04.2008 20:49

von Rike
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Hey Kay,

deine Geschichte ist inhaltlich ergreifend, die Gedanken und Gefühle, die deine Protagonistin leiten sind nachvollziehbar und machen sehr betroffen.
Sie ist auch authentisch in ihrem Tun.
Besonders der erste Teil (Bis zur Gänsehaut) ist dir meines Erachtens sehr gut gelungen, packend und bildhaft geschrieben, so dass man einfach mit hineingerissen wird.
Danach verlierst du dich leider ein bisschen ins Erzählerische.
Du gibst fast zu viele Informationen und lenkst damit von Lisa und ihren Emotionen ab.
Du beschreibst zu viel, anstatt es uns einfach spüren zu lassen.
Dazwischen finde ich immer wieder diese hammermäßigen Bilder und Gedankengänge von Lisa - in derber Sprache (was super die Stimmung wiedergibt) aber die Intensität geht durch zu lange Sätze oder zu ausschweifende Schilderungen verloren.
Du könntest auch noch etwas derber und kantiger werden in deiner Ausdrucksweise. Trau dich!

Mein Tipp: Konzentriere dich auf Lisa und ihre Wut, ihre Hilflosigkeit, ihren Zorn und ihre Trauer. Klar muss der Leser auch wissen, was mit Jack passiert ist und das es eine gemeinsame Flucht vor dem Unvermeidlichen war. Aber letztendlich ist nur wichtig, dass Lisa sich um die Liebe ihres Lebens betrogen fühlt und wie sie damit umgeht.
Diese Geschichte braucht keine Erklärung - sie wird von ihrer Stimmung getragen!


Lieben Gruß
 Very Happy Rike


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Ronneburger
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R

Alter: 44
Beiträge: 316



R
Beitrag21.04.2008 10:19

von Ronneburger
Antworten mit Zitat

Hallo,

ich finde deinen Text supergut und so tieftraurig, dass mir beinahe die Tränen kamen.

Ich kann Lisa, ihre Gefühle und die Trauer gut nachvollziehen und anders als meine Vorrednerin finde ich auch das Erzählerische, dass du in deinem Text hast sehr gut, um die Situation in der sie sich befunden hat und nun befindet nachzuvollziehen.

Dein Gedicht bzw. den Zettel mit dem du quasi die Einleitung beginnst finde ich sehr faszinierend und wollte dich um deine Erlaubnis bitten ihn in meinem Büro aufzuhängen, denn ich habe viel mit Patienten zu tun, die einen nahen Angehörigen in Kürze verlieren werden bzw. bereits verloren haben und ich finde dieser Text drückt eine Menge ihrer Gefühle aus.

Liebe Grüße
Michi


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If you have big ideas, you have to use big words to express them. (Anne of Green Gables)

Das ist einer dieser Tage, an dem ich erst weiß was ich rede, wenn ich höre, was ich sage. (Anett Louisan)
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Lore
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Code Philomele
Frauenschicksale in einer Großstadt
Beitrag21.04.2008 10:34

von Lore
Antworten mit Zitat

Guter Text, es wird alles vermittelt, das einen Verlust dieser Größenordnung in Bilder packt.

Und diese Bilder kommen an, deutlich klar und schnörkellos,

Lore


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Blas Dich nicht auf, sonst bringet Dich
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yt
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Beitrag21.04.2008 11:16

von yt
Antworten mit Zitat

Moin moin,

nennt mich altmodisch.

Zitat:
... strahlenden Sonnenschein Südkaliforniens. Da steht sie nun vor dem eigenen Haus, Blick gen Himmel gerichtet, die Hände in die Höhe gestreckt und zu Fäusten geballt. „If there is a god, a universe or any other spirit to believe in, here is my big fat middle finger“!!


Mir juckt es grad übelst in den Fingern und ich spüre schon fast das meine Kritik nicht mehr objektiv ist. Aber ich muss *so wie wenn man dringend du weisst schon*

Zitat:
„If there is a god, a universe or any other spirit to believe in, here is my big fat middle finger“


Ist das ein Versuch politisch korrekt zu fluchen? *grinst*
Warum auf Englisch? Kreuzdonnernochmal man kann auch verfickt noch eins verdammt gut deutsch Fluchen. *gespielte hysterie*
Ist dir bewusst, dass weit mehr Menschen Spanisch sprechen, und noch einmal mehr Chinesisch (Mandorin/Kantonesisch)? *kopfschütteln*

Die Einleitung empfand ich persönlich etwas Flach.

Zitat:
Bitte fragt mich nicht, ob ich darüber hinweg bin,
ich werde niemals ganz darüber hinweg sein.

*Wirft sich theatralisch mit dem Gesicht zuerst in ein Kopfkissen, und schluchzt.*

Zitat:
Wenn Gott uns absichtlich leiden lässt, will ich nichts mehr von ihm wissen.

Ja, der guckt den ganzen Tag auf uns herab und lacht Tränen weil wir uns hier so abstrampeln Literatur zu kritisieren, obwohl wir deren inhaltliche tiefe gar nicht erfassen können. *yt denkt das Phrasenschwein war voll, wir mussten es schlachten.*

Doch gern schaut man hinter die Kulissen, wird neugierig, will die Handlung erfassen. Der raue Ton ist nicht ungewöhnlich, und grad hier stört mich das "englische" Fluchen weniger.

~Fuck,
~Scheißegal, *war das beabsichtigt?*
~Goddamnit,
~God,
~Mein Gott Jack,
„Fuck, shit, damnit“

Ist die nennung des Ortes "Südkalifornien" inhaltlich wichtig oder soll es mir eine Erklärung dafür liefern warum der Schluss in Englisch geschrieben steht?

Zitat:
Alles Scheiße, alles nur Lug und Trug.


Zitat:
„Weißt du, was ich an dir so liebe?“ hatte er einmal gesagt. „Es ist deine Unbekümmertheit. Du bist für mich die Frau die morgens aufsteht, ins Bad geht, sich anzieht, einen Kaffee trinkt, vor die Tür geht und einfach der ganzen Welt den Stinkfinger zeigt. So kenn ich dich, das ist meine Lisa.“


Ambivalenz,
wenn ihr doch alles so Scheissegal ist, warum sucht sie die Antworten dann immer bei anderen, vorzugsweise bei Gott, bei Space Tony, im Alkohol, nur nicht bei ihr selbst?

Wenn sie das doch schon alles hat kommen sehen:
Zitat:
Ebenso früh hatte sie gemerkt, dass er den Kampf verlieren würde, dennoch strahlte sie unbeeindruckt Zuversicht aus, ihm zuliebe. Sie hatten sich gegenseitig über Monate hinweg verarscht,


und alles schon besser weiss,

Zitat:
Vor dem Spiegel betrachtet sie ihr eigenes Antlitz
„Ich bin 35 und habe meine wahre Liebe für immer verloren, meine einzige Chance auf Kinder und ein glückliches Familienleben. Kein anderer Mann wird jemals in der Lage sein, seinen Platz einzunehmen.“
Ihr Spiegelbild antwortet:
„Du bist aber auch 35 und hast dein ganzes Leben noch vor dir. Du solltest dankbar sein, dass du die wahre Liebe einmal kennen lernen durftest. Wie viele Menschen leben tagtäglich vor sich hin, ohne je etwas solch Großartiges spüren zu dürfen.“

Leere Worte, in denen sie einfach keinen Trost findet. Was nutzt einem wahre Liebe, wenn man sie für immer verloren hat?


warum braucht sie dann noch eine höhere Macht, der sie irgendwas entgegenstrecken will ?

Diese Ambivalenz denke ich kannst du noch viel besser umschreiben, und würde dem Text inhaltlich Gewicht verleihen.

Das ist nur meine Meinung. Ich konnte meine Griffel nicht so recht in Zaum halten, ich bitte um Vergebung sollte die Kritik stellenweise zu persönlich wirken. Das Thema ist interessant. Der Text in seiner kürze durchaus ansprechend. Aber mir fehlen da echte Ecken und Kanten, obwohl sie doch anscheinend eingeplant waren.

*spielt nervös mit StrgA,X,v...*

Ernste Themen, ernste Kritik.
yt
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Maria
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Alter: 52
Beiträge: 5998

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Beitrag21.04.2008 11:27

von Maria
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ja. mich erreicht dieser Text ebenfalls; allerdings gänzlich ohne Rührung. Ist für mich kein Herzschmerz, sondern -vielleicht auch was Lore meinte?- eine sehr nüchterne Anteilnahme die mich eher betroffen macht. Und das berührt mich manches mal mehr. Hier ist das so.
Ich möchte Lisa nicht die Hand halten, sondern ihr lieber noch eine Flasche hinstellen.

Daumen hoch


womit ich persönlich ein Problem (visuell) habe, sind am Bildschirm diese Schnörkel ~. Vielleicht lieber kursiv, oder " oder >>
Vielleicht gehts anderen ja auch so.


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Ronneburger
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Beiträge: 316



R
Beitrag21.04.2008 12:21

von Ronneburger
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Hallo,

ich finde das mit dem englischen Gefluche gerade gut, weil Fluchen kann man nur richtig in seiner eigenen Sprache und wenn sie nun mal aus Südkalifornien ist, muss sie nun mal auf englisch fluchen.

Das macht es für mich authentischer....

... obwohl ich natürlich auch ein Verfechter des deutschen Fluchens bin.  Wink

Liebe Grüße
Michi


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kayusmaximus
Geschlecht:männlichSchneckenpost


Beiträge: 6



Beitrag21.04.2008 13:33

von kayusmaximus
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wow, mein erster Beitrag in diesem Forum und schon bekomme ich mehr Kritiken zurück wie in so ziemlich jedem anderen Schreibforum.

Vielen Dank an euch alle!!

Aber jetzt der Reihe nach:

@Rike: ich habe lange überlegt wie weit ich auf das Schicksal von Jack eingehen soll und glaube mir, ich hätte noch viel mehr darüber schreiben können. Ich finde es gehört einfach mit rein um dem Leser zu verdeutlichen wie Hilf- und Aussichtslos die Situation für beide doch war.

@Ronneburger: es freut mich dass dich die Geschichte emotional berührt hat. Die ganze Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit und ich wollte diese Traurigkeit unbedingt weitervermitteln.
Natürlich kannst du meine Einleitung in deinem Büro aufhängen, vielleicht findet ja jemand etwas Trost oder Verständnis darin.

@Lore: ich bin froh dass ich dich in diesem Forum wieder gefunden habe Wink Danke für deine Worte

@yt: hey, du brauchst dich nicht für deine Kritik zu entschuldigen. Ich finde es unglaublich wie viel Zeit du dir genommen hast um mir zu helfen sowie Fragen aufzuwirbeln. !!Extra Lob nur für dich!!
Ich will mal versuchen etwas mehr Klarheit in die ganze Sache zu bringen: Also diese Lisa gibt es wirklich (natürlich heißt sie nicht so) und sie lebt in Südkalifornien (daher auch das englische Fluchen).
Ich glaube wir Menschen neigen immer dazu, uns an eine höhere Macht zu wenden, vor allem wenn eine Situation aussichtslos erscheint. Es war ihr letzter Strohhalm und sie hat nichts unversucht gelassen, aber es hat nicht geholfen. Den Stinkfinger am Ende richtet sie nicht nur gegen Gott, das Universum..... sondern auch dem ganzen Rest der Welt entgegen. Es soll zeigen dass sie über die Rage langsam nochmal zu sich selbst finden könnte.

@Mariah: vielleicht hast du recht, kein Alkohol ist schließlich auch keine Lösung Wink
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yt
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 703
Wohnort: Sittensen
DSFo-Sponsor


Beitrag21.04.2008 14:20

von yt
Antworten mit Zitat

Mahlzeit,

kayusmaximus hat Folgendes geschrieben:
Es soll zeigen dass sie über die Rage langsam nochmal zu sich selbst finden könnte.


Das ist bei mir nicht hängen geblieben. Für mich las es sich eher wie eine latente Resignation die ausbricht.

Nun les ich den letzten Abschnitt nochmal und denke,
Zitat:
Rage ist ab jetzt ihr neuer Freund.

ist kein Weltschmerz oder Zorn, durchaus positiv. Immer schön wenn man seinen Gefühlen freien lauf lässt ohne gleich eine Vendetta an zu zetteln.
Zitat:

Sie schließt die Augen für ein paar Sekunden und atmet tief durch. „Fuck, shit, damnit“, kreischt es aus ihr heraus, „wo war denn nun dieser Gott, als ich ihn einmal gebraucht habe? Wo zur Hölle war das verdammte Universum, das ja angeblich so viele Wunder bewirken kann? Wo blieb Space Tony auf seiner Rakete, um mir drei Wünsche zu erfüllen? Alles Scheiße, alles nur Lug und Trug.“


Da hat sie sich wohl so sehr in Rage geredet, dass ich damit nicht umgehen kann. Beziehungsweise, dem Schluss nicht die positive Entwicklung abgewinne wie vielleicht beabsichtigt war, in dem sie ihre alte Scheissegal Stimmung wiedererlangt für die sie einst geliebt wurde.

Das war mein Empfinden beim Lesen deiner Geschichte.

Mit sonnigem Gruß vom Land,
yt
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