Haltloser Zorn der Einsamkeit

[SylviaB]

Deine
Einschätzung,
dein Gehabe,
König deiner Welt!
Trotzig übergehst du,
mit Gewalt willst du,
drängst, verzerrst
und glaubst an deine
Offenbarung.
Dein Zepter ist aus Gummi,
deine Krone aus Papier,
doch du hältst verbittert fest
an den Attitüden deines Willens,
die mit ihren jähzornigen Funken
deine Trugbilder
entflammen,
giftige Gase freigeben
und damit vernichten.
Gedanken anderer sind
eine Kriegserklärung,
ihr Offenbaren,
dein Kanonenfutter.
Das Ende jeglicher
Verständigung.

[Hektograf]

Du wärest auch eine gute Seelenklempnerin

[SylviaB]

Die armen Seelen

[Hektograf]

ich finde den Aspekt hier sehr interessant:

Du beginnst ja mit der Einsamkeit (im Titel)

und endest mit dem Ende jeglicher Verständigung, also ein Teufelskreis.

Die psychologischen Teufelskreise bricht man indem man sie offenbart und das tust Du mit dem Gedicht. Von daher: gute Therapiesitzung für lau ))

[SylviaB]

Wenn du es so siehst, kann ich dir sogar zustimmen. Allerdings ist die Frage, ob jemand der so reagiert, überhaupt einen Zugang zu diesem Gedicht findet.

Aber ich entnehme deinen Worten, dass dir gefällt was dort steht und das widerum gefällt mir.

[Brynhilda]

Hallo Sylvia!

Ein Wort: Katharsis!

Nur mit einer Stelle komme ich nicht zurecht.

[princess of night]

Puuh sylvia da bist du aber tief in die psyche eines menschen gegangen..da hast du ein mahnmal geschaffen ...es ist laut und bewegt mich es immer wieder zu lesen..toll!
princess

[SylviaB]

[Brynhilda]

Ach so. Dann ist "offenbaren" eine Substantivierung?
Dann müßte es allerdings groß geschrieben werden, und dann würde es auch einen Sinn ergeben.

Für Illusion fällt mir sofort Trugbild ein.
Attitüde ist schwer. Da muß ich noch mal nachdenken.

Ilka

[Tayfun]

Trotzige Arroganz gut beschrieben.

Dennoch scheint mir die Dimension des Verständnisses (für Arroganz) ein bißchen zu kurz zu kommen (ich bin mir aber nicht schlüssig, ob es nicht Stilmittel und so von dir gerade beabsichtigt ist). Einzig die Passage des Gummizepters und der Papierkrone graben tiefer.

Du bleibst mehr auf der Ebene der sozialen Auswirkungen eines solchen Verhaltens. Es liest sich für mich daduch konfrontativ, mit Wut und kalter Analyse geschrieben. So was wie Arroganz arrogant beschrieben   . Wäre überaus geschickt, aber dann fehlt mir noch der Schlenker zum LI.

Liebe Grüße, Tayfun

P.S.: Wenn du "ihr Offenbaren" unten groß schreibst, dann stimmt die Chose eigentlich wieder.

[SylviaB]

Also Offenbaren habe ich schon mal verbessert    Ich bin halt doch eine Niete in Rechtschreibung.

Trugbild liest sich auch sehr schön. Lass mir da bitte bis heute Abend Zeit. Ich muss das überdenken. *grübel*



Liebe Tayfun,

mit Wut geschrieben ist es sicher nicht aber man könnte es schon so lesen, als fühle sich das lyrische Ich "sichweiser". Also es sieht die Dinge, die der Gegenüber nicht sehen kann oder will. Und das bringt es wohl auch zum Ausdruck.

Danke und Ilka ich warte auf alle Fälle auf das andere Wort für Attitüde, denn Trugbild ist wirkliche in wunderschönes Wort und passt sich hervorragend ein.

[WhiteMonkeY]

Wieder ein kleines Sahnestückchen.
Ich kann mich princess nur anschließen - ein Gedicht, das man mehrmals lesen will.
Mir gefällt einfach dein Stil, nicht nur inhaltlich, sondern v.A. auch diese kurzen Zeilen, wenn sie sich - so wie bei dir - derart gut lesen lassen.
(Fremdwörter hin oder her)

[SylviaB]

Ich danke dir für deine lieben Worte und das große Lob.
Ich weiß dann nie so genau, was ich schreiben soll.    

Lieben Gruß
Sylvia

[Brynhilda]

[SylviaB]

Ich gebe zu, ich mag das Wort Attitüde, weil es dazu veranlaßt, den Mund richtig zu bewegen. Genuschelt funktioniert es nicht. Man muß das i und das ü richtig aussprechen. Das ist etwas was ich total gern mag. Ähnlich ist es mit Illusion. Aber da kann ich mich mit Trugbild einverstanden erklären

Trotzdem werde ich mit einer Änderung noch warten. Vielleicht fällt dir ja doch noch ein wirklich schönes Wort für Attitüde ein.

[Brynhilda]

So, jetzt habe ich mir es mal einfach gemacht und nachgeschaut.
(Darf aber nicht zur GEwohnheit werden.)

http://ein.anderes-wort.de/?q=Attit%C3%BCde

Her habe ich folgendes gefunden:
- Gesinnung
- Haltung
- Neigung

Gesinnung kann man auch gut sprechen, durch die I's kann man das Wort nicht nuscheln.
Ich habe allerdings ein paar mal das Wort Attitüde ausgesprochen und fand es seltsam, was es mit mir gemacht hat. Beim Aussprechen habe ich gewissermaßen "Haltung" angenommen.
Spannende Sache.

[SylviaB]

Es gibt noch etwas was Attitüde hat und die Worte die du vorgeschlagen hast nicht...

Es gibt keine anderen Möglichkeiten es einzusetzen.

Haltung
Neigung
Gesinnung

haben alle noch andere Möglichkeiten sie einzusetzen. Attitüde nicht...
Ne die drei Wörter gefallen mir ehrlich gesagt nicht so gut. *soifz* Du wärst mir nicht böse, wenn ich Attitüde stehen lassen würde oder?

*lieb gugg*

[Brynhilda]

[SylviaB]

Dann ist gut, weil du doch schon so doll nach einem anderen Wort gesucht hast.  
Aber mir gefällt das Wort Attitüde sowas von gut.

  Warum bekomme ich eigentlich wieder keine Federn? *schnief*
Drei Federübergeber sind in meinem Gedicht gewesen und nur einer hat bewertet    so schlecht ist es nun wirklich nicht.  

[Brynhilda]

Oh, Mea Maxima Culpa!


Ich neige dazu, die Federn zu vergessen.
Wird nachgeholt.

[SylviaB]

So, ich hab die Illusionen gegen die Trugbilder ausgetauscht.
Ich habe gut darüber nachgedacht, mir beide Beispiele genauestens angesehen und ich finde, Trugbilder passt noch besser als Illusion.

Danke Ilka, das ist ein sehr schönes Wort T r u g b i l d e r  fließt sehr schön über die Zunge.

Allein die Attitüde bleibt. Denn sie bringt etwas Besonderes hinein... wie ich finde.

[Hektograf]

hmm

- Gehabe ?

passt aber, glaube ich, nicht in die zeile