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Minus Gänsefüßchen
Beiträge: 18
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21.12.2015 00:59 Wie beschreibt ihr das Aussehen eurer Charaktere? von Minus
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Wie lasst ihr das Äußere eurer Figuren einfließen? Wie detailliert und auf welche Weise?
Werden nur Haar- und Augenfarbe erwähnt? Beschreibt ihr auch die Statur? Gesichtszüge? Kleidungsstil?
Wird ein Charakter beim ersten Erscheinen einfach beschrieben? Flechtet ihr die Informationen zu späterem Zeitpunkt geschickt ein? (Natürlich kommt es auch auf die Perspektive an.)
Und wie wichtig findet ihr es überhaupt, dass der Leser sich ein genaueres Bild machen kann? (Bzw. dass die Vorstellungen der Leser übereinstimmen.)
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Isabelle34 Klammeraffe
I
Beiträge: 567
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I 21.12.2015 09:04
von Isabelle34
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Das Aussehen meiner Protas gehört zu den Dingen, die ich immer gern vernachlässige. Ich lasse höchstens hier und da mal einen Hinweis einfließen, wenn es gerade passt. Eine meiner Charaktere aktuell hat beispielsweise über einen Cheesburger von gestern Abend geflucht, der ganz bestimmt dran schuld ist, dass ihr nach zehn Stufen die Puste ausgeht. Lässt durchblicken, dass ihr BMI nicht im Idealbereich ist.
Ein anderer bindet sich die Haare zusammen, weil die ihm ständig ins Gesicht fallen.
Aber eine direkte Beschreibung gibt es bei mir nicht, darauf, die zu bekommen, lege ich selbst auch keinen Wert beim Lesen.
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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21.12.2015 10:26
von Stefanie
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So etwa halte ich es auch. Beschreibungen sind wichtig, solange sie mir etwas für den Charakter verraten oder es für die Handlung wichtig ist.
Wenn ein Mann einen zerzausten, schmuddeligen Bart hat, sagt mir das, dass er es mit der Körperpflege nicht allzu streng sieht. Welche Farbe der Bart ist, ist irrelevant.
Wenn ein Autor zum xten Mal erwähnt, dass der Held smaragdgrüne Augen hat, finde ich das eher nervig.
Beschreibungen müssen an passender Stelle eingearbeitet sein. Eine simple Auszählung, wenn die Figur zum ersten Mal auftritt, kommt nicht so gut, weil sie den Handlungsfluss stört.
Ganz schlecht, weil klischeehaft ist die Beschreibung des Spiegelbildes.
Viele Anfänger machen sich nicht klar, dass es gar nicht so wichtig ist, wie genau der Held aussieht. Entscheidend ist, dass er beim Leser die gleichen Gefühle weckt, wie beim Autor.
Wenn die Autorin zB blonde Männer attraktiv findet, die Leserin aber mehr auf dunkelhaarige Typen steht, wird sie weniger Sympathie entwickeln, schlimmstenfalls das Buch weglegen, weil er ihr egal ist. Wenn der Autor aber nur die relevanten Dinge beschreibt (durch jahrelanges Training im Schwertkampf war er kraftvoll und wendig) und alles andere der Phantasie der Leserin überlässt, erschafft sie sich selbst den Held ihrer Träume.
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Exergia Leseratte
E
Beiträge: 101 Wohnort: NRW
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E 21.12.2015 10:39
von Exergia
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So in etwa halte ich das auch.
Schon alleine, weil ich selbst beim Lesen schnell genervt davon bin, wenn mir jemand von der schlanken, großen jungen Frau mit den rehbraunen Augen im knappen Top, das ihre Oberweite betont aber nicht schlampig aussieht und ihren aschblonden Locken, die sich lustig kringeln erzählt. Aber das scheint auch Geschmackssache zu sein. Viele Leute mögen anscheinend ausführliche Beschreibungen.
Kommt vielleicht auch aufs Genre an. Ich denke, wenn man Fantasy oder Liebesromane schreibt kommt man da wohl nicht drumherum. Da erwarten die Leute das einfach.
Wobei ich vielleicht sagen sollte, dass ich z.B. die Beschreibungen von Moers absolut genial finde. Wenn er komplette Seiten mit Attributlisten füllt, bin ich hin und weg. Aber das ist wirklich die Ausnahme.
Und da ich mir sicher bin, dass ich das nicht hinbekomme und es auch nicht zu meinem Thema passt, bleibe ich in der Regel bei eher knappen Beschreibungen. (Der eklige Bart taucht übrigens bei mir tatsächlich bei einem Schmutzfinken auf .)
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SonjaB Eselsohr
Beiträge: 325
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21.12.2015 10:44
von SonjaB
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Ich habe es genauso gehandhabt, also nur wirklich relevante Informationen einfließen lassen. Mann ist dunkelhäutig (wichtig für Konflikt mit Eltern), Frau hat lange kunstvoll gestaltete Fingernägel (damit wollte ich verdeutlichen, dass sie viel Wert auf ihr Äußeres legt). Haarfarbe habe ich auch erwähnt und ich glaube ein einziges Mal auch mal die Augenfarbe, aber halt eher nebenbei.
Allerdings habe ich von einem Leser gesagt bekommen, dass ihr das nicht gefallen hat, weil sie sich kein Bild machen konnte. Sie meinte, ich hätte viel mehr sagen sollen. Größe etc.
Als Leser ist mir das allerdings nicht so wichtig, weil ich mir sowieso ein eigenes Bild mache
_________________ Eine Geschichte über Toleranz, Freundschaft und Liebe.
Eine Geschichte über das Bestehen von Herausforderungen und das Überwinden von Grenzen.
Die Geschichte von Ben und Zita.
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Umdrehungen - Das Leben steht still |
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TZH85 Eselsohr
Alter: 39 Beiträge: 297 Wohnort: Essen
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21.12.2015 12:44
von TZH85
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Ich finde, die besten Bilder entstehen z. B. dann, wenn man nicht das konkrete Aussehen der Figur beschreibt, sondern wie ihre Mimik/ Gestik auf andere wirkt. Wenn ich z. B. sage, dass eine Figur ein wölfisches Lächeln trägt, hat man gleich einen weiten, schmallippigen Mund vor Augen. Dann bleibt dem Leser Spielraum, um die Details selbst zu ergänzen, die Wirkung kommt aber rüber.
Wenn ich selbst lese, finde ich konkrete Beschreibungen in den meisten Fällen störend. Vor allem, weil ich ganz oft schon nach sehr kurzer Zeit ein eigenes Bild der Figuren vor Augen habe.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3223 Wohnort: Frankenberg/Eder
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21.12.2015 14:18
von Taranisa
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Bei den Hauptfiguren flechte ich beiläufig in einer Aktion die Haarfarbe, ggf. auch mal die Augenfarbe mit ein. Das geschieht beim ersten Auftritt der Figur, damit die Leserschaft sich gleich darauf einstellen kann (oder darf).
Der Körperbau findet nur dann Erwähnung, wenn es mir wichtig erscheint, z.B. "...dabei ist sie einen Kopf kleiner als er...". Wobei sich die Leserschaft selbst aussucht, wie groß genau beide sind.
Wichtig ist mir selbst beim Lesen, dass ich mir eine Figur so ausmale, wie sie in meinen Augen in die Geschichte passt.
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Fortune Leseratte
F
Beiträge: 140
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Minus Gänsefüßchen
Beiträge: 18
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21.12.2015 15:13
von Minus
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Das ist ja bisher ein recht einheitliches Bild.
Ich kann gar nicht sagen, dass mich Beschreibungen beim Lesen stören, es sei denn, sie sind zu ausufernd. Trotzdem setze ich sie selber auch eher sparsam ein.
Als ich früher als Jugendliche geschrieben habe, habe ich tatsächlich auch mal die Spiegel-Variante verwendet. Das kam mir ganz geschickt vor.
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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21.12.2015 15:34
von Stefanie
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Minus hat Folgendes geschrieben: | Als ich früher als Jugendliche geschrieben habe, habe ich tatsächlich auch mal die Spiegel-Variante verwendet. Das kam mir ganz geschickt vor. |
Ist an sich ja auch nicht schlecht, bloß leider machen das inzwischen so viele, dass es einfach unoriginell ist.
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Vidora Leseratte
Alter: 36 Beiträge: 151
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21.12.2015 15:42
von Vidora
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Da es mich selber als Leser stört, wenn der Prota plötzlich anfängt, sowas wie 'ich strich mir durch mein schulterlanges kastanienbraunes Haar' zu erzählen, finden sich zum Aussehen meiner eigenen nur wenig Hinweise. Generell wird nur beschrieben, was eine Rolle spielt oder wenn es sich wirklich natürlich einbauen lässt, ohne dass es sich danach anfühlt, dass der Autor hier mal eben einen Teil vom Charakterblatt unterbringen wollte.
Wenn mein Charakter natürlich auf jemand neuen trifft und denjenigen mustert, wird der entsprechend beschrieben, aber ich gehe dann nur auf die Details ein, die meinem Chara auffallen oder wichtig sind und arbeite nicht alles wie bei einem Steckbrief ab. Ich bin da generell eher sparsam. Es kommt aber wie gesagt auf den Perspektivchara und den Kontext an.
Ich erinnere mich gerade daran...., als die Harry Potter Filme rauskamen, hat mich meine Mutter gefragt, was eigentlich im Buch stand, wie Hermine aussehen sollte. Ich glaube, ich hatte dann nochmal nachgeschlagen, aber keine große Beschreibung von Größe bis Augenfarbe gefunden
_________________ Always be yourself! Unless you can be a unicorn. Then always be a unicorn! |
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Zettelhexe Leseratte
Alter: 53 Beiträge: 136
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21.12.2015 17:47
von Zettelhexe
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Stören tut mich das als Leser nicht unbedingt, hängt auch vom Setting, der Geschichte und den Charakteren ab.
Selbst bin ich vermutlich eher zurückhaltend. Erwähnen tue ich nur, was dem Charakter, in dessen Kopf ich gerade stecke, ins Auge springt. Wenn alle Jeans tragen und nur einer Anzug, fällt der im Anzug natürlich auf. Haarfarbe würde ich dann erwähnen, wenn die in der Umgebung des Charas eher selten ist. Oder sowas wie knallrot. Oder eine Punkfrisur etc. Manche Details kann man auch indirekt erwähnen. Wenn jemand aussieht "wie Gandalf" oder "wie ein Prophet aus der Bibel" oder was auch immer dem Charakter, der die auffällige Person sieht, gerade im Kopf herumgeht.
Gibt auch Situationen, wo ich mehr ins Detail gehen würde. Wenn man es gerade mit extrem eitlen oder auch extrem habgierigen Personen zu tun hat, dann...
Irgendwo habe ich - Schande über mich - etwas mit einem Spiegel. Der Zeitreisende ist halt nun einmal in einem Raum mit Spiegeln gelandet... Augenfarbe wird aber nicht erwähnt.
(Toll, und jetzt kriege ich richtig Lust auf gleich mehrere halb verstaubte Projekte, und in den nächsten Tagen komme ich doch zu nix...)
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Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1083 Wohnort: Ruhrgebiet
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21.12.2015 18:30
von Nayeli Irkalla
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Das Problem bei Beschreibungen ist, dass man sie hinkriegen muss, ohne die Perspektive zu brechen. Wenn man im Kopf der Figur ist und sie denkt "meine langen, roten Haare" ("sie strich mit den Fingern durch ihre langen roten Haare" heißt beim Deep Point of View ja, dass sie das in diesem Augenblick denkt), wirkt das arrogant und eitel.
Im Gegensatz zu vielen anderen Meinungen hier ist aber schon wichtig, wie die Figur aussieht und auch, in welcher Stadt sie wohnt. Ich habe das bisher auch gern falsch gemacht, und ja, ich mag den Spiegel auch nicht besonders - aber man sollte beim Schreiben wissen, wie die Welt und die Leute in ihr aussehen. Die Vorstellung, dass jemand sich eher mit jemandem identifiziert, der "vielleicht" wie man selbst aussieht, ist irreführend. Das führt eher zu blassen Figuren.
Beispiele, bei denen ich auch noch nach Jahren GENAU weiß, wie die Figur aussieht, weil das wichtig für die Geschichte und die Charakterisierung ist:
- Elena Micheals (Biss der Wölfin) ist blond, athletisch, sehr dünn und trägt kein Make-up. Weil sie einen besonderen Stoffwechsel hat, muss sie viel essen und kriegt trotzdem nie Busen.
- Magareth von Ashbury (Die Stimme) hat mausbraune Haare und liebe Augen. Das ist wichtig, weil sie davon träumt, lange, blonde Locken wie eine Frau aus den alten Balladen zu haben.
- Harry Potter hat eine Narbe auf der Stirn. Weil er als kleines Kind fast von einem bösen Magier gekillt worden wäre.
- Zora (Die rote Zora) hat rote Haare, die ihren rebellischen und unangepassten Geist spiegeln.
- Tiffany Aching (Kleine, freie Männer) trägt Stiefel, die viel zu groß sind und die sie von ihren Schwestern geerbt hat, zu einem Kleid, dessen ausgewaschenes Blau an das Meer oder den Himmel erinnert, ihre Augen sind so haselnussbraun wie ihre Haare. Oma Wetterwachs in der gleichen Geschichte hat eine Hakennase, hält sich absolut aufrecht und trägt ein altes, schwarzes Kleid, dessen Farbe ein wenig ausgewaschen ist.
Das sind die Figuren, die mir aus den vielen Büchern, die ich in jüngster Zeit gelesen habe, am meisten in Erinnerung geblieben sind. Und bei jedem weiß ich irgendwas über das Aussehen - WEIL das eben jeweils wichtig für die Handlung und die Charakterisierung war und nicht nur eine Aufzählung. Ich weiß nie alles, es ist immer genug Raum für ein eigenes Bild geblieben - aber ich weiß immer irgendwie, was die Figur zu etwas Besonderem macht. Und ich weiß auch bei jeder ganz automatisch, aus welchem Land oder welcher Stadt er bzw. sie kommt, weil auch das wichtig für die Charakterisierung ist.
Sich einfach vor einer Beschreibung zu drücken, mag eleganter sein als ellenlange Aufzählungen - aber die wirkliche Aufgabe liegt darin, ein Bild von der Figur zu erschaffen, das Raum für Fantasie lässt und sie trotzdem unverwechselbar aussehen lässt. Und an der Stelle wird unser Können als Schriftsteller gefragt. Wir wollen schließlich nicht nur die Fantasie anregen, sondern auch Figuren erschaffen, an die sich der Leser lange erinnert, oder?
Ziel ist nicht, sich am Ende zu fühlen, als ob man es selbst erlebt habe, sondern dass der Leser das Gefühl kriegt, die Helden sind gute Freunde, mit denen man zusammen Abenteuer erlebt hat. Und bei wirklich guten Freunden weiß man in der Realität auch ungefähr, wie sie aussehen und wie sie zu ihrem Aussehen stehen. Bei einer Begegnung erfasst man manchmal alles und manchmal nur besondere Details. Und genauso sollte es sein, wenn wir Figuren in Geschichten begegnen, finde ich.
_________________ Lange, bevor die Menschen Spiegel erfanden, erzählten sie sich Geschichten und träumten. |
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Carizard Eselsohr
Alter: 32 Beiträge: 449 Wohnort: Überall und Nirgendwo
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21.12.2015 19:51
von Carizard
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Ich sehe das, wie ihr anderen. Nur das beschreiben, was für die Geschichte auch relevant ist und dabei so, dass dem Leser genug Freiheit bleibt, sich sein eigenes Bild zu machen. Lieber eine interessante Einzeheilt erwähnen, die der Figur Tiefe gibt, als dem Leser belanglose Merkmale an den Kopf zu werfen, die er dann für seine Vorstellung übernehmen muss.
_________________ Leben heißt, mehr Träume in seiner Seele zu haben als die Realität zerstören kann.
Phantasie ist viel wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben, aber jedem Tag mehr Leben. |
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Beka Exposéadler
Beiträge: 2374
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21.12.2015 20:05
von Beka
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Ich finde das Aussehen schon wichtig, möchte es auch gerne wissen, wenn ich lese, lasse es aber bei meinen Geschichte nach und nach in Details einfließen, wenn es gerade passt. Ich mag keine Aufzählungen und schon gar keine "Selbstwahrnehmung" (Sie strich ihr langes, blondes Haar aus dem Gesicht, aus der Perspektive derjenigen, die das tut ...gruslig)
Bei mir gibt es tatsächlich auch eine Spiegelszene, da trägt meine Prota nach Monaten auf See zum ersten mal wieder ein Kleid und betrachtet sich im Spiegel. Das ist aber am Ende des Romans und es geht eher darum, wie sie sich, bzw. ihre Wahrnehmung verändert hat.
Eine interessante Sache, wie es gehen kann, mit den Beschreibungen und der Leserwahrnehmung. Der beste Freund meines Prota ist Australier und ich erwähne in beiden Bänden mehrmals seine dunklen Haaren und dunklen Augen.
Bei der Leserunde zum "Nordstern" entwickelte sich eine interessante Diskussion, wie genau das Aussehen beschrieben werden soll, und da kamen tatsächlich 2 oder 3 Leute und behaupteten, der Australier sei blond. Sie hatten schon bei dem Begriff "Australier" einen "typischen, blonden Surferboy" vor Augen und meine Beschreibung schlicht überlesen oder verdrängt.
_________________ *Die Sehnsucht der Albatrosse*
*Das Geheimnis des Nordsterns*
*Die Tochter der Toskana*
*Das Gutshaus in der Toskana*
*Sterne über der Toskana*
*Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg*
*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
*Der Himmel über Amerika - Leahs Traum*
*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten* |
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MiaFey Leseratte
Alter: 49 Beiträge: 116 Wohnort: München
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21.12.2015 21:31
von MiaFey
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Meine Figuren zu beschreiben oder auch nicht zu beschreiben, war etwas, das ich erst lernen musste. Anfangs habe ich ganz klischeehaft einfach nach dem Äusseren beschrieben. Augenfarbe, Größe, Haarfarbe. Bis ich mit Hilfe meiner Lektorin und auch meines Schreiblehrers gelernt habe, solche Dinge subtiler anzugehen. Mittlerweile weiss ich, wann ich welche Info über eine Person einfügen kann und soll.
Was mir aber auch sehr dabei hilft, ist mein Charakterbogen, den ich für alle Figuren, die irgendwie wichtig sind sehr genau ausfülle. Daran orientiere ich mich dann, was ist in der Geschichte wirklich wichtig und wann. Es hilft mir auch ein besseres Bild von meiner Person zu bekommen.
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Flar Eselsohr
Alter: 56 Beiträge: 406 Wohnort: Bei Halle, Sachsen-Anhalt
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21.12.2015 23:00
von Flar
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Du solltest m.E. viel mehr über Deine Figuren wissen als der Leser. Gib ihm ne Chance, sich ein eigenes Bild zu machen. Ich persönlich mag keine langen Beschreibungen, meist überspringe ich die beim Lesen.
Ein Figurenblatt/eine Datenbank hilft, Widerspüche zu vermeiden.
Wie halten es denn Deine eigenen Vorbilder und Lieblingsautoren?
Es kommt auch auf die Textart an. Du kannst die Beschreibungen auch einsetzen, um mal das Tempo rauszunehmen, um dem Leser Zeit zum durchatmen zu geben.
Umgekehrt hindert es, wenn Du schnell Spannung erzeugen willst, dann ist das Zuviel nicht hilfreich.
Um auf die Frage nach dem wieviel zu antworten: persönlich wenig, nach und nach, möglichst nicht zu viel. Eigentlich so, wie ich es selbst gern lese.
_________________ "Leute fragen mich, warum ich so grausame Sachen schreibe. Ich erkläre ihnen dann gerne, dass ich das Herz eines kleinen Jungen habe… und es in einem Einmachglas auf meinem Schreibtisch steht."
(King of Horror Stephen King) |
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Erin Leseratte
Beiträge: 137
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22.12.2015 01:27
von Erin
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In meinem ersten Buch hatte ich gar keine äußerliche Beschreibung meiner Figuren. Schlichtweg vergessen, bis mich freundliche Testleser darauf hinwiesen.
Auch heute noch versuche ich, alle Beschreibungen auf ein Minimum zu begrenzen. Auch wenn ich noch so detailliert schildere, wird sich jeder Leser etwas anderes vorstellen. Zudem langweilen mich ausufernde Beschreibungen als Leser. Daher lasse ich Informationen über das Äußere einer Figur nach und nach einfließen. Ein Häppchen hier, ein Häppchen da. Sobald die Figur auftaucht, erfährt der Leser meist nur das hervorstechende Merkmal einer Person.
LG Erin
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Oktoberkatze Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 314
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23.12.2015 16:26
von Oktoberkatze
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Ich beschreibe meine Figuren nur, wenn es unbedingt nötig ist. Als Leser vergesse ich reine Beschreibungen sowieso immer gleich wieder und mache mir ein eigenes Bild von den Figuren. Also halte ich es in meinen Texten so, dass möglichst eine Figur eine Bemerkung zu typischen Klamotten einer anderen macht oder sich jemand seine High Heels auszieht, weil er auf dem Kopfsteinpflaster damit nicht laufen kann oder sich jemand mit seinem ärgsten Konkurrenten vergleicht und dabei überlegt, ob es an der Knollennase liegt, dass die Frauen nicht auf ihn abfahren oder irgendwas in der Art.
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Sikander Leseratte
Alter: 34 Beiträge: 106 Wohnort: Halle (Saale)
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02.01.2016 17:14
von Sikander
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- Ein Charakter hat schwarzes, lockiges Haar und trägt als einziger keine Uniform, aber einen roten Mantel. Da er der Protagonist ist, darf er das.
- Ein anderer ist hagerer als er. Das erfährt man eigentlich recht spät, während er mit dem Hauptcharakter verglichen wird.
- Der Nächste hat einen langen Bart.
- Der weibliche Charakter des Trupps ist recht zierlich und klein und hat blondes Haar, meistens zusammengebunden.
Das reicht, meiner Meinung nach. Letztlich ist ein Charakter mehr als sein Äußeres. Sein Handeln, seine Art zu reden, seine Gestik, Bewegungen und sein Gemüt sind wichtiger. Denke ich.
Jedoch muss ich in Zukunft darauf achten, mehr von der Kleidung zu erzählen. Es zeigt sich, dass ich selber ein Modemuffel bin und dem nicht viel Beachtung schenke.
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Imaginatio Wortedrechsler
I
Beiträge: 66
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I 02.01.2016 19:45 Re: Wie beschreibt ihr das Aussehen eurer Charaktere? von Imaginatio
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Minus hat Folgendes geschrieben: |
Und wie wichtig findet ihr es überhaupt, dass der Leser sich ein genaueres Bild machen kann? (Bzw. dass die Vorstellungen der Leser übereinstimmen.) |
Optik?
Das kommt ganz drauf an, da ich auch Wesen erfinde, die es zuvor noch nicht gab, bin ich dem Leser mehr Details schuldig.
Unter Umständen, wird ein Leser zum ersten mal mit etwas konfrontiert, dass er zuvor noch nicht einmal gesehen hat, da darf ich nicht zuviel voraussetzen,
sondern muss schon sehr genau beschreiben, um ein Bild bei ihm entstehen zu lassen, dass meiner eigenen Vorstellung sehr nah kommt.
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Libri mea vita sunt! Gänsefüßchen
Beiträge: 23 Wohnort: Das ist mein Geheimnis!
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09.01.2016 20:34
von Libri mea vita sunt!
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Das ist ganz unterschiedlich bei mir..
Manche Personen werden sofort beschrieben - beispielsweise wenn ihr Aussehen das Gegenüber fast umhaut. Bei anderen kommt es erst später und auch dann unterschiedlich.
Mal durch einen Blick in den Spiegel, mal durch den Blick durch die Augen eines Anderen..
Mir ist das Aussehen allgemein sehr wichtig und gerade wenn in meiner Welt Wesen auftauchen die man normalerweise nicht so kennt, dann beschreibe ich gerne sehr genau..
_________________ If I love a novel, part of me wants the book.
The picture on the cover. And I like glancing up at books on my shelves. They're rather like old acquaintances.
- Colin Firth |
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