traumfang

[versbrecher]

traumfang


wohin mit der leere
die noch kurz zuvor von
einem du erfüllt war

die übrige welt geleugnet
wie mit dem kopf unter wasser
durch die gedanken atmend

wird die wahrnehmung auf
das notwendige reduziert
nicht ein augenblick

widerstandslos preisgegeben
vor seiner zeit ohne
anspruch auf ordnung

oder dauer bleibt ein
schweigen im augenwinkel
(die erinnerung an magische

würfel aus papier
gefaltete traumfänger) banal
durch nichts zu ersetzen



© 2010 versbrecher

[bookwriter]

Ein bestürzend schönes Gedicht über einen schmerzlich erfahrenen Verlust, eine verlorene Liebe, ohne dass dieses Wort auch nur einmal erscheint. Es überzeugt durch die außerordentliche eigene Zurücknahme, die anstelle von Gefühlen nur die durch den Verlust veränderte Wahrnehmung der Welt beschreibt.

[The Brain]

Da hüllt sich der Nicht-Lyriker ein weiteres Mal in Schweigen und sagt schlicht und ergreifend


Schön!


Liebe Grüße

The Brain

[versbrecher]

Hallo Harald, hallo The Brain,

ich danke euch sehr für die freundlichen Worte zu diesem Text.

@ Harald:

[versbrecher]

Jetzt aber  

@ Harald: ein Gedicht zu verfassen, das sich mit einem derart ausgelutschten Thema wie der Liebe/Freundschaft beschäftigt, hat immer wieder etwas von dem Gesellschaftsspiel Tabu  

@ The Brain: ein Schweigen kann ein sehr sehr angenehmer Kommentar sein (besonders dann, wenn dieses in einem Schön mündet)