HAUPTBAHNHOF

[Dietmar]

überarbeitete Version


HAUPTBAHNHOF

Ich beobachtete sie schon ein Weilchen, die beiden Regentropfen die an der Fensterscheibe herunterliefen. Abwechselnd war mal der eine, dann der andere in Front, bis sie sich am Fusse der Scheibe zu einem großen Tropfen vereinigten.

Gegenüber reinigte ein hagerer Mann seine Brillengläser, bevor er seinen Laptop öffnete und in einen Tunnelblick verfiel.
Die einzigste Frau im Abteil betrachte unentwegt ihre ihre edlen Pumps, und offenbar fand sie gefallen daran, dass ich sie dabei beobachtete.

Die Schaffnerin verlangte freundlich meinen Fahrschein. beim Verlassen des Abteils zog sie straff ihre Hosen nach unten, den sie waren eindeutig zu kurz und das war ihr lästig und unangenehm.

Dialekte und Akzente der Fahrgäste veränderten sich wie der Lauf des Flusses. Es war schon dunkel als ich die zweite Bierdose öffnete, lediglich das Rauchverbot erschwerte mir etwas die Leichtigkeit dieser Reise.

Großstadtlichter erhellten das Abteil und ich musste umsteigen. Da die Zeit nicht drängte, begab ich mich zum Bahnhofsvorplatz.

Gröhlende Fußballanhänger kamen mir entgegen, lautstark und angetrunken machten sie die Bahnhofshalle zu ihrer Bühne. Die angenehme Stimme der Bahnhofssprecherin war kaum mehr wahrzunehmen.

Im Vorplatz spiegelten sich die Neonreklamen,  wie eine Fata Morgana,  in den schmutigen Pfützen, in denen Plasikbecher schwammen. Es roch  penetrant nach Urin.

Ein Obdachloser drehte sich mit seinen aufgeschlagenen Knöcheln eine Zigarette, Kids mit Stöpseln im Ohr und Blick auf das Handy gerichtet machten sich daüber lustig. Geschäftleute marschierten im Stechschritt und dem Geschäftpartner am Ohr, in die Bahnhofshalle.

Junkies, junge Mädchen mit abgemagerten Gesichtern schlichen wie Wölfe durch  den Bahnhofsbereich auf der Jagd nach einem Freier,  für den  erlösenden Kick.

Der Bundesgrenzschutz nahm einen Betrunkenen fest als er auf die Gleise pisste. Mit leichter Verspätung rollte mein Zug ein.

Ein Musiker spielte auf seiner Bassgitarre, mein Blick ging nocheinmal nach draussen und sah wieder die wandernden Regentropfen.

Doch dieses Mal sahen die Tropfen wie Tränen aus..

[Wolfhimself]

Hey

Ist verdammt gut geschrieben! Ein normaler Moment in unserer Gesellschaft. Es ist auch sehr kurzweilig... nur... mir fehlt der Höhepunkt

Naja, das ist Ansichtssache.

Du hast auf jedenfall verdammt viel Talent! Weiter so!

[Locard]

Nabend Dietmar  

Schön, wieder etwas von dir lesen zu können - auch wenn es nur eine überarbeitete Version ist.
Im Gegensatz zu deiner vorherige Version hat hier der Leser mehr Zeit, sich die Personen im Zug und insbesondere auf dem Hauptbahnhof vorzustellen. Du hast mit eingefügten Beschreibungen das Tempo genommen und seichtere Gewässer angesteuert. Gefällt mir ganz gut.
Allerdings sind die genannten Personen mir zu extrem, als dass sie allesamt auf einmal erscheinen. So zum Beispiel du betrunkenen Fußballfans. Sie treten nur nachts nach einem Spiel auf. Im Gegensatz dazu stehen die Geschäftsleute. Reisen sie auch noch zur gleichen Zeit?! Wenn ich daran denke, ist mir die Kombination nie aufgefallen - zumindest nicht zu dieser Uhrzeit.
Weiterhin wimmelt der text nur so von Rechtschreibfehlern. Teilweise erschreckend.

[Valeska]

Abend,

ich habe beide Versionen des Texts gelesen und muss sagen, es hat sich wirklich was getan. Es wirkt richtig echt und nach einem anstrengenden Tag wunderbar unaufgeregt.

Aber die Rechtschreibfehler machen's ein bisschen kaputt ... wenn ich den Text für dich durchkorrigieren soll, sag Bescheid.

Valeska

[Dietmar]

@wolfshimself
Danke. Es freut mich das es Dir gefällt. Du hast recht es fehlt etwas der Spannungsmoment. Vielleicht ist der Text zu seicht, zuviele Situationen beschrieben, hätte mich mehr auf weniger Situationen beschränken sollen, und diese detaillierter ausmalen sollen.

@locard
Auch Dir Danke.
Oh, wie peinlich, zweimal den gleichen Fehler zu machen.
Comeback  in die Hose gegangen !  
Ja ich versuche wieder öfters zu schreiben. Werde aber erst einige alte Texte neu überarbeiten.

@valeska
Danke für Dein Angebot. Na dann hau rein !

[Dietmar]

[Lore]

Als Situationsbeschreibung exellent.

Als Kurzgeschichte fehlt natürlich der Focus auf das Einzelschicksal.

Grammatikfehler müssen nicht mehr erwähnt werden, sie wurden bereits besprochen.

Lore

[Wolfhimself]

@ Dietmar: Auf keinen Fall! Die Geschihcte ist so wie sie ist in meinen Augen perfekt. Es ist halt jediglich eine Geschichte übers Bahnfahren und nicht, was weiss ich, ein nervenzerreissender Thriller .

P.S: Nennt mich Wolf

[Valeska]

Scheinen mir ne Menge Flüchtigkeitsfehler zu sein ... bitte:

[Wolfhimself]

ß ?

Dazu sag ich nur eins:

F*ck the System!

Ich finde es äusserst nervig, weil ich nicht die geringste Ahnung habe, wie die derweilige Deutsche Rechtschreibung so ist...

[Valeska]

I love ß!

Und wer kann schon verlangen, dass wir die Rechtschreibung beherrschen, wenn die eh zweimal im Jahr geändert wird? Ich habe in der Schule auch immer zwei Varianten gelernt ... Sorry, offtopic

[Dietmar]

Danke Lore. Danke Wolf.
 

Wow Valeska. Vielen Dank für deine Rezensiom. Wirst engagiert...

Ja, das mit der Rechtschreibreform ist so ein Ding.
Hat mich in den letzten Jahren  verunsichert.
Aber nochmals vielen Dank.

Dietmar

[MosesBob]