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Bücher, die man gelesen haben muss

 
 
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Nina
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Beitrag25.02.2024 20:12
Bücher, die man gelesen haben muss
von Nina
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Liebe Leute,

im Faden: Ich lese momentan kam die Frage auf zum Thema:
Was muss man alles gelesen haben (um im Literaturbetrieb mitreden zu können)?

Mir fiel ein, dass es immer wieder besagte Listen gibt, mit Angabe von Büchern, die man "gelesen haben muss". Ich verlinke hier mal drei verschiedene, dann kann jeder schauen, ob das Soll bereits erfüllt ist. Oder man sich noch passend lesen muss. Oder andere Listen braucht. lach.

Hier die Links:

https://literatur-abc.de/top-100-bucher-man-gelesen-haben-sollte/

Romane, die man (angeblich) gelesen haben muss:

https://www.die-besten-aller-zeiten.de/buecher/kanon/100-buecher-die-man-gelesen-haben-muss.html#ngaw7e511e1737294878d05887888085862

Sachbücher, die man (angeblich) gelesen haben muss:

https://www.die-besten-aller-zeiten.de/buecher/kanon/100-buecher-die-man-gelesen-haben-muss.html#ngaw7e511e173723def8c05887888085862

Viel Spaß beim Wundern, ähm, Checken.

LG
Nina


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nebenfluss
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Beitrag26.02.2024 20:39
Re: Bücher, die man gelesen haben muss
von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Nina hat Folgendes geschrieben:

https://literatur-abc.de/top-100-bucher-man-gelesen-haben-sollte/

Seltsame Mischung aus meinem Eindruck nach recht willkürlich ausgewählter Schulliteratur und Bestsellern aus den letzten vierzig Jahren. Eine Liste, die ganze vier Romane aus der Harry-Potter-Reihe nennt, aber kein einziges Werk von Kafka, kann ich nicht wirklich ernstnehmen. Was mir spontan auffiel, da fehlt zweifellos noch einiges mehr.
Was die Bemerkung "(Einmal freiwillig und einmal in der Schule :/)" hinter "1984" zu suchen hat, erschließt sich mir eben so wenig wie von wem und nach welchen Kriterien diese Rangfolge(?) zusammengestellt wurde.

Solche Listen gibt es im Netz dermaßen viele, dass man wahrscheinlich jedes halbwegs bekannte Werk auf irgendeiner findet. Für eine Aussagekraft im Sinne eines Kanons bräuchte es wohl eine Metaliste, die Werke bzw. Autoren auflistet, die besonders häufig genannt werden.


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RaiBruHerte
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Beitrag26.02.2024 21:09

von RaiBruHerte
Antworten mit Zitat

bei Literatur-abc ist die Auswahl schon profan.
ich vermute  hier soll Werbung verkauft werden. Die Dame  ausm Impressum - Franziska Reichelt - ist keine  nennenswerte Google-Spur.
Viele Links führen zu Amazon.
Das Prinzip: Anlocken der Clickeure mittels großer Oberflächlichkeit,um dann die Werbung zu platzieren.
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Nina
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Beitrag26.02.2024 22:14

von Nina
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ja, ganz schön schrottige listen, ne? ich hab mich auch gewundert.
fands dennoch interessant mal da reinzulesen.
es gibt aber auch solche listen, die die "wirkliche weltliteratur"
listen und das, was man gelesen haben "muss".

welche listen habt ihr denn gefunden?


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hobbes
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Beiträge: 4299

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Beitrag26.02.2024 23:27
Re: Bücher, die man gelesen haben muss
von hobbes
Antworten mit Zitat

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Für eine Aussagekraft im Sinne eines Kanons bräuchte es wohl eine Metaliste, die Werke bzw. Autoren auflistet, die besonders häufig genannt werden.

Wäre das dann nicht eine ideale Frage an eine KI? So wie ich es verstanden habe, bekommt man dort doch genau das (am häufigsten erwähnte) als Antwort?


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Maunzilla
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Beitrag27.02.2024 06:00

von Maunzilla
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Solche kanonischen Listen sind stets suspekt und höchst subjektiv.
Das einzige, was man vielleicht mit einer gewissen Allgemeingültigkeit sagen kann, ist daß man möglichst viel und vor allem aus unterschiedlichen Epochen und Genres lesen sollte. Man sollte auch die (wichtigsten) Klassiker kennen, denn sie bilden den Grundstock unserer Stoffe und Themen, ja unserer Kultur. Ohne ihre Kenntnis wird man viele Referenzen und Anspielungen nicht verstehen. Und am Ende vielleicht sich dem Wahne ergeben, man hätte etwas großartiges, neues erfunden, ohne gewahr zu werden, daß andere schon vor Tausend Jahren die selbe Idee hatten. ^^"


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Dyrnberg
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Beitrag27.02.2024 07:28

von Dyrnberg
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Jeder Kanon ist umstritten und hat eine Färbung. Das ist klar. Aber nicht uninteressant in diesem Kontext ist wohl "Der Kanon" oder präziser Marcel Reich-Ranickis Kanon lesenswerter deutschsprachiger Werke.

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Kanon


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Nina
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Beitrag27.02.2024 13:24

von Nina
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hallo maunzilla,

ich stimme dir zu, hinsichtlich dessen, was "man gelesen haben sollte", d.h. aus unterschiedlichen epochen, und die frage ist ja eben genau: welche sind die wichtigsten klassiker?

ich mag texte, die mit anspielungen "spielen", also bezug nehmen auf bekanntes. das schöne ist ja, dass es eine erzählebene gibt, auf der man den text, das gedicht, den roman etcpp. gibt, und darunter in diesen texten eben der bezug zu "alten" texten ist, welches ein weiteres, anderes, tieferes verstehen und lesen möglich macht.

ich teile aber nicht die sicht, dass es alles schon gab und gibt, und dass es nichts neues gibt.

lg
nina


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Nina
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Beitrag27.02.2024 13:30

von Nina
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hallo dyrnberg,

ja, ich stimme dir zu hinsichtlich der "färbung".

und genau, diese art liste, also kanon, den/die du hier verlinkt hast, finde ich auch sehr interessant und gut strukturiert über die verschiedenen epochen und literarischen formen.

welche interessante frage sich mir gerade auftut ist: welches ist dein (also nicht nur dein, dyrnberg, sondern allgemein gefragt an alle hier im forum) empfehlungs-kanon?

liebe grüße
nina


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nebenfluss
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Beitrag27.02.2024 15:31

von nebenfluss
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Den Kanon von Reich-Ranicki wollte ich hier auch nennen (Dyrnberg war schneller), allerdings wäre ich damit - nach Abzug der vielleicht 25%, die ich bereits gelesen habe - locker noch zwei Jährchen beschäftigt und hätte in dieser Zeit weder etwas aus dem nicht-deutschsprachigen Raum noch etwas aus diesem Jahrhundert gelesen. Man müsste dann ja beispielsweise mit der griechischen Antike weitermachen, von den ganzen US-amerikanischen, französischen ... Klassikern ganz zu schweigen. Ehrlich gesagt empfinde ich die bildungsbürgerlichen Ideale, die dahinter stehen, als zu altbacken für meinen Geschmack und meine Anliegen als Autor. Einerseits fände ich es zwar schon befriedigend, mit all dem per Du zu sein, faktisch läuft dem ständig die Zeit davon.

Schon die Frage, was man gelesen haben muss, ist ja eine fragwürdige, wenn das Ziel nicht klar ist.
Damit man als gebildet gilt? Aber wen interessiert das noch? All zu viele gesellige Runden im blauen Salon, wo man sich gegenseitig mit Goethe-Bonmots zu übertrumpfen trachtet, gibt es nicht mehr. Und wer sich eine Thomas-Mann-Werkausgabe in der Hoffnung ins Regal stellt, der Besuch werde sie anerkennend zur Kenntnis nehmen, muss auch mit einer Enttäuschung rechnen.

Wenn das Ziel ist, sich im Umfeld über Literatur unterhalten zu können, ist man mit den aktuellen Bestsellern besser bedient.


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nebenfluss
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Beitrag27.02.2024 15:46
Re: Bücher, die man gelesen haben muss
von nebenfluss
Antworten mit Zitat

hobbes hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Für eine Aussagekraft im Sinne eines Kanons bräuchte es wohl eine Metaliste, die Werke bzw. Autoren auflistet, die besonders häufig genannt werden.

Wäre das dann nicht eine ideale Frage an eine KI? So wie ich es verstanden habe, bekommt man dort doch genau das (am häufigsten erwähnte) als Antwort?


Coole Idee, probiere ich mal aus. Muss nur noch überlegen, wie ein geeigneter Prompt aussähe. Mit "Büchern, die man gelesen haben muss" wird das Modell wohl nicht wirklich etwas anfangen können(?)


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Nina
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Beitrag27.02.2024 15:52

von Nina
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Ehrlich gesagt empfinde ich die bildungsbürgerlichen Ideale, die dahinter stehen, als zu altbacken für meinen Geschmack und meine Anliegen als Autor. Einerseits fände ich es zwar schon befriedigend, mit all dem per Du zu sein, faktisch läuft dem ständig die Zeit davon.


verständnisfrage: was meinst du damit? evtl dies: das, worum es in der "alten literatur" geht, (werte? sichtweisen? einschätzungen?) hat nichts mehr mit heute zu tun und interessiert (mich) deshalb nicht?

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Schon die Frage, was man gelesen haben muss, ist ja eine fragwürdige.


sehe ich auch so, deshalb hatte ich es im eingangsposting schon in anführungszeichen gesetzt. zwänge aller art sind eh nicht meins. davon abgesehen, wer sagt denn wem und warum was mensch tun muss?

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
wenn das Ziel nicht klar ist.
Damit man als gebildet gilt? Aber wen interessiert das noch?


das ziel hier im faden war die ausgangsfrage, was man gelesen haben muss, um in literarischen kreisen mitreden zu können.

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Aber wen interessiert das noch?


ich bin ein großer fan von menschlicher (auch zwischenmenschlicher) intelligenz, intelligenter unterhaltung/konversation und lebendigem austausch.

bestimmte bücher gelesen zu haben kann durchaus bereichernd und anregend wirken, nicht nur beim wirken, sondern auch beim reden und schweigen schreiben, miteinander austauschen und/oder vertraut machen. (allerdings kein name-dropping oder nur beim dauerzitieren bleiben, sondern eine gesunde und gute mischung aus aktuellem "natürlichen sprechen", d.h. von eigenem und einflechten von zitaten bzw. gelesenem).

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Wenn das Ziel ist, sich im Umfeld über Literatur unterhalten zu können, ist man mit den aktuellen Bestsellern besser bedient.


aktuelle bestseller. huh. welche sind das deiner ansicht nach oder von sonstwem?


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Ralphie
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Beitrag27.02.2024 17:10

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Hallo, Nina!

Ich habe die 100 Bücher, die man gelesen muss, gelesen und muss sagen, dass ich mit der Liste überhaupt nicht einverstanden bin. Drei Fantasy-Titel unter den ersten dreißig! Und der Fremde von Albert Calmus wird überhaupt nicht erwähnt. *Grummel*

LG
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nebenfluss
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Beitrag27.02.2024 17:14

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Nina hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Ehrlich gesagt empfinde ich die bildungsbürgerlichen Ideale, die dahinter stehen, als zu altbacken für meinen Geschmack und meine Anliegen als Autor. Einerseits fände ich es zwar schon befriedigend, mit all dem per Du zu sein, faktisch läuft dem ständig die Zeit davon.


verständnisfrage: was meinst du damit? evtl dies: das, worum es in der "alten literatur" geht, (werte? sichtweisen? einschätzungen?) hat nichts mehr mit heute zu tun und interessiert (mich) deshalb nicht?

So krass nicht. Ich kann ja schon aus Lebenszeitgründen nicht alles lesen, was ich theoretisch gerne gelesen hätte. Ich habe einen gewissen Überblick über die literarischen Epochen und die menschliche Ideengeschichte, die damit verknüpft ist. Heute bräuchte ich schon einen spezifischen Anreiz, da gezielt in die Tiefe zu gehen. Einfacher gesagt: Ich würde mich der Empfehlung eines klassischen Werkes nicht verweigern, wenn mich das Thema interessiert, ihr aber nicht folgen, weil mir jemand lediglich erzählt, das "müsste man gelesen haben".
Was das Lesen aus Lust und Laune angeht, möchte ich aber in der Tat lieber etwas über die heutige Welt, Gesellschaften, bestimmte Menschen erfahren als über Historisches, wenn ich keine stabile Brücke zur Gegenwart schlagen kann.

Nina hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
wenn das Ziel nicht klar ist.
Damit man als gebildet gilt? Aber wen interessiert das noch?


das ziel hier im faden war die ausgangsfrage, was man gelesen haben muss, um in literarischen kreisen mitreden zu können.

Ja, das hatte ich auch so verstanden. Ich frage mich nur, wie viele literarische Kreise es noch gibt, in denen die umfassende Kenntnis eines solchen Kanons essentiell wäre. Betrachtest du z. B. das dsfo als einen solchen literarischen Kreis - ganz, teilweise, gar nicht?

Nina hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Wenn das Ziel ist, sich im Umfeld über Literatur unterhalten zu können, ist man mit den aktuellen Bestsellern besser bedient.


aktuelle bestseller. huh. welche sind das deiner ansicht nach oder von sonstwem?

Kann man ja auch wieder pauschal nicht sagen. In meinem privaten Umfeld wäre z. B. jedes neue Werk von Juli Zeh Pflichtlektüre. Tendenziell die Spiegel-Bestsellerliste, unter Ausblendung der reinen U-/Serienliteratur.
Aber in einer Runde von Liebesroman-Leserinnen wäre man damit z. B. aufgeschmissen. Die haben ihre eigenen Bestseller, nämlich die Top 10 auf Amazon in der Kategorie "Liebesromane".


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sleepless_lives
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Beitrag27.02.2024 19:24
Re: Bücher, die man gelesen haben muss
von sleepless_lives
Antworten mit Zitat

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
hobbes hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Für eine Aussagekraft im Sinne eines Kanons bräuchte es wohl eine Metaliste, die Werke bzw. Autoren auflistet, die besonders häufig genannt werden.

Wäre das dann nicht eine ideale Frage an eine KI? So wie ich es verstanden habe, bekommt man dort doch genau das (am häufigsten erwähnte) als Antwort?


Coole Idee, probiere ich mal aus. Muss nur noch überlegen, wie ein geeigneter Prompt aussähe. Mit "Büchern, die man gelesen haben muss" wird das Modell wohl nicht wirklich etwas anfangen können(?)


Eingabe: Nenne bitte zehn Bücher, die man gelesen haben sollte.
GPT-4:
    1. "1984" von George Orwell
    2. "Zu Kill a Mockingbird" von Harper Lee
    3. "Moby Dick" von Herman Melville
    4. "Die Odyssee" von Homer
    5. "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen
    6. "Schuld und Sühne" von Fjodor Dostojewski
    7. "Der alte Mann und das Meer" von Ernest Hemingway
    8. "Der große Gatsby" von F. Scott Fitzgerald
    9. "In der Strafkolonie" von Franz Kafka
    10. "Krieg und Frieden" von Leo Tolstoi


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Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

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nebenfluss
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Beitrag27.02.2024 19:34
Re: Bücher, die man gelesen haben muss
von nebenfluss
Antworten mit Zitat

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Eingabe: Nenne bitte zehn Bücher, die man gelesen haben sollte.
GPT-4:
    1. "1984" von George Orwell
    2. "Zu Kill a Mockingbird" von Harper Lee
    3. "Moby Dick" von Herman Melville
    4. "Die Odyssee" von Homer
    5. "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen
    6. "Schuld und Sühne" von Fjodor Dostojewski
    7. "Der alte Mann und das Meer" von Ernest Hemingway
    8. "Der große Gatsby" von F. Scott Fitzgerald
    9. "In der Strafkolonie" von Franz Kafka
    10. "Krieg und Frieden" von Leo Tolstoi


 Wohow
Nicht schlecht. Vom Titel Nr. 2 habe ich allerdings noch nie gehört Laughing


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Nina
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Beitrag27.02.2024 19:50

von Nina
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Hallo, Nina!

Ich habe die 100 Bücher, die man gelesen muss, gelesen und muss sagen, dass ich mit der Liste überhaupt nicht einverstanden bin. Drei Fantasy-Titel unter den ersten dreißig! Und der Fremde von Albert Calmus wird überhaupt nicht erwähnt. *Grummel*

LG
Wilfried


lieber ralphie/wilfried,

alle 100 bücher gelesen, wow! an welcher liste hast du dich denn
orientiert? und welche sollten außer camus noch mit rein?

lg
nina


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Nina
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Beitrag27.02.2024 20:00

von Nina
pdf-Datei Antworten mit Zitat

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Nina hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Ehrlich gesagt empfinde ich die bildungsbürgerlichen Ideale, die dahinter stehen, als zu altbacken für meinen Geschmack und meine Anliegen als Autor. Einerseits fände ich es zwar schon befriedigend, mit all dem per Du zu sein, faktisch läuft dem ständig die Zeit davon.


verständnisfrage: was meinst du damit? evtl dies: das, worum es in der "alten literatur" geht, (werte? sichtweisen? einschätzungen?) hat nichts mehr mit heute zu tun und interessiert (mich) deshalb nicht?

So krass nicht. Ich kann ja schon aus Lebenszeitgründen nicht alles lesen, was ich theoretisch gerne gelesen hätte. Ich habe einen gewissen Überblick über die literarischen Epochen und die menschliche Ideengeschichte, die damit verknüpft ist. Heute bräuchte ich schon einen spezifischen Anreiz, da gezielt in die Tiefe zu gehen. Einfacher gesagt: Ich würde mich der Empfehlung eines klassischen Werkes nicht verweigern, wenn mich das Thema interessiert, ihr aber nicht folgen, weil mir jemand lediglich erzählt, das "müsste man gelesen haben".


sehe und empfinde ich auch so.

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Was das Lesen aus Lust und Laune angeht, möchte ich aber in der Tat lieber etwas über die heutige Welt, Gesellschaften, bestimmte Menschen erfahren als über Historisches, wenn ich keine stabile Brücke zur Gegenwart schlagen kann.


magst du konkret was nennen oder lieber nicht?

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Nina hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
wenn das Ziel nicht klar ist.
Damit man als gebildet gilt? Aber wen interessiert das noch?


das ziel hier im faden war die ausgangsfrage, was man gelesen haben muss, um in literarischen kreisen mitreden zu können.

Ja, das hatte ich auch so verstanden. Ich frage mich nur, wie viele literarische Kreise es noch gibt, in denen die umfassende Kenntnis eines solchen Kanons essentiell wäre.


gibts sicherlich diverse. hier in berlin fallen mir zwei spontan ein, es gibt aber ganz sicher mehr.

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Betrachtest du z. B. das dsfo als einen solchen literarischen Kreis - ganz, teilweise, gar nicht?


nein, eher nicht.

sleepless hatte mal, vor vielen jahren hier im forum sowas mal angeleiert, sprechen über bestimmte bücher. ist aber letztlich, nach ein paar anfängen, nichts draus geworden.

Nina hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Wenn das Ziel ist, sich im Umfeld über Literatur unterhalten zu können, ist man mit den aktuellen Bestsellern besser bedient.


aktuelle bestseller. huh. welche sind das deiner ansicht nach oder von sonstwem?

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Kann man ja auch wieder pauschal nicht sagen. In meinem privaten Umfeld wäre z. B. jedes neue Werk von Juli Zeh Pflichtlektüre. Tendenziell die Spiegel-Bestsellerliste, unter Ausblendung der reinen U-/Serienliteratur.
Aber in einer Runde von Liebesroman-Leserinnen wäre man damit z. B. aufgeschmissen. Die haben ihre eigenen Bestseller, nämlich die Top 10 auf Amazon in der Kategorie "Liebesromane".


danke dir für den kleinen einblick.

es gibt ja lesekreise, die z.b. bestimmte bücher, nach absprache und gemeinsamer oder reihum-auswahl bestimmte bücher eben lesen und dann besprechen.
da sind auswahl und anspruch schon auch sehr unterschiedlich.

es ist ja die frage, wofür man überhaupt liest. ich meine nicht nur warum, sondern auch wofür, für wen.

was das mitsprechen angeht finde ich es überhaupt nicht schlimm, nicht jedes buch zu kennen.


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Ralphie
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Beitrag29.02.2024 10:20

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Nina hat Folgendes geschrieben:
Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Hallo, Nina!

Ich habe die 100 Bücher, die man gelesen muss, gelesen und muss sagen, dass ich mit der Liste überhaupt nicht einverstanden bin. Drei Fantasy-Titel unter den ersten dreißig! Und der Fremde von Albert Calmus wird überhaupt nicht erwähnt. *Grummel*

LG
Wilfried


lieber ralphie/wilfried,

alle 100 bücher gelesen, wow! an welcher liste hast du dich denn
orientiert? und welche sollten außer camus noch mit rein?

lg
nina


Auf jeden Fall und an erster Stelle: Gottes Werk und Teufels Beitrag.
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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag29.02.2024 17:54

von Jenni
Antworten mit Zitat

Stört euch eigentlich an diesen Kanons und Listen, die vor ca. 2010 entstanden sind (es gibt sie auch zb von der Sueddeutschen, der Zeit, der BBC …), nicht, dass die so unheimlich homogen von westlich kultivierten weißen Männern geprägt sind - genau der gleichen Gruppe, die auch heute noch größtenteils definiert, was „man gelesen haben muss“, und was „Literatur“ ist?
Und ist es nicht bemerkenswert, dass Chat GPT auf Sleepless’ Frage entsprechend ebenfalls nur eine einzige weibliche Autorin listet?
(Übrigens ist Chat-GPT mit dem generischen Femininum vertraut, nach „deutschen Autorinnen“ gefragt, fallen ihm zehn männliche und null weibliche Autorinnen ein.)

Von der klassischen Literatur habe ich viel gelesen, wohlgemerkt, auch vom klassischen (meist männlichen) Gegenwartsroman, und möchte dem allen nicht den Wert absprechen. Nur die mangelnde Vielfalt der Kanon-Behauptung und alles, was daraus resultiert, stößt mir auf. Außerdem habe ich das Gefühl, diesen Blickwinkel auf die Welt jetzt gut verinnerlicht zu haben, und das Bedürfnis, meine Lesezeit von nun an lieber weiteren Perspektiven zu widmen.
Ich habe die Anfrage ein bisschen variiert, und diese Liste beginnt mich langsam zu interessieren.

Chat-GPT hat Folgendes geschrieben:
Natürlich, hier sind zwanzig Bücher, die als lesenswert angesehen werden und von Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Kontinenten stammen:

1. “Beloved” von Toni Morrison (Nordamerika)
2. “Die Nacht der Unschuld” von Orhan Pamuk (Asien)
3. “Hundert Jahre Einsamkeit” von Gabriel García Márquez (Südamerika)
4. “Die Bücherdiebin” von Markus Zusak (Ozeanien)
5. “Die Wohlgesinnten” von Jonathan Littell (Europa)
6. “Der Alchimist” von Paulo Coelho (Südamerika)
7. “Americanah” von Chimamanda Ngozi Adichie (Afrika)
8. “Die Känguru-Chroniken” von Marc-Uwe Kling (Europa)
9. “Der Medicus” von Noah Gordon (Nordamerika)
10. “Ein wenig Leben” von Hanya Yanagihara (Asien)
11. “Der Schatten des Windes” von Carlos Ruiz Zafón (Europa)
12. “Der Vorleser” von Bernhard Schlink (Europa)
13. “Half of a Yellow Sun” von Chimamanda Ngozi Adichie (Afrika)
14. “Die Eleganz des Igels” von Muriel Barbery (Europa)
15. “Die Farm der Tiere” von George Orwell (Europa)
16. “Der Junge im gestreiften Pyjama” von John Boyne (Europa)
17. “Mondscheintarif” von Ildikó von Kürthy (Europa)
18. “Der Kite Runner” von Khaled Hosseini (Asien)
19. “Die Entdeckung der Langsamkeit” von Sten Nadolny (Europa)
20. “Die vierzig Geheimnisse der Liebe” von Elif Shafak (Asien)

(Ich habe ihm zwanzig erlaubt, damit überhaupt Platz war für die erbetene Vielfalt. Und die Formulierung „die man gelesen haben sollte“ durch „die als lesenswert angesehen werden“ zu ersetzen, war seine Idee. Keine schlechte Idee.)
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sleepless_lives
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Beitrag29.02.2024 18:32

von sleepless_lives
Antworten mit Zitat

Jenni hat Folgendes geschrieben:
Und ist es nicht bemerkenswert, dass Chat GPT auf Sleepless’ Frage entsprechend ebenfalls nur eine einzige weibliche Autorin listet?

Nein, zwei.


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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag29.02.2024 18:35

von Jenni
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sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Jenni hat Folgendes geschrieben:
Und ist es nicht bemerkenswert, dass Chat GPT auf Sleepless’ Frage entsprechend ebenfalls nur eine einzige weibliche Autorin listet?

Nein, zwei.

Oh ja, stimmt. Damit bin ich natürlich widerlegt. Laughing
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