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Quidam
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Q

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Q
Beitrag13.03.2008 15:55

von Quidam
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Dann poste mal das komplette Ding. ich senfte auch was dazu.. wink
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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag16.03.2008 11:29

von Enfant Terrible
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Ich poste nachher noch eine Fortsetzung, aber ich hätte zuerst eine Frage:
Wer hat mir denn eine 3 vergeben und warum? Das möchte ich gerne wissen, damit ich die damit zusammenhängenden Fehler (eine 3 ist doch recht bescheiden) ausbügeln kann.


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Nina
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Beitrag16.03.2008 17:50

von Nina
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Hi Krümelchen,

ich war das! Und ich hab ja schon geschrieben, was ich für nicht gelungen halte. (Es gäbe sicherlich noch ein paar Punkte, die ich ergänzen könnte). Wenn Du also noch Fragen hast, frage bitte. Ich fänd den Text in der Talentschmiede besser aufgehoben als hier. Was meinst Du?

LG
Nina


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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag17.03.2008 14:15

von Enfant Terrible
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Noch einmal vielen Dank für deine ehrliche Meinung; deine Begründung der Wertung hat mir die Augen geöffnet.
Ich möchte erst einmal die Fortsetzung hineinstellen, und wenn es doch zu schlecht wird, erbarmt sich bestimmt ein Mod.  Wink

(Achtung Perspektivewechsel smile )
Kein Regentropfen dieses Gewitters auf dem Papier entging seinen Augen; nur noch über die Tasten tanzende Finger waren von Gabriels Körper geblieben. Finger, die ihr Lied im Herzen eines Menschen namens Johann Sebastian Bach gefunden hatten, der vor 200 Jahren gestorben war, um in lebendiger Musik wieder aufzuerstehen.

Doch das Klingeln an der Tür riss den sich verflechtenden Faden der Töne, nur die Saiten des Klaviers zitterten noch im Resonanzkörper. Widerwillig ging Gabriel zur Tür, strich sich dabei die langen schwarzen Haare aus dem Gesicht.

„Hallo, du bist Gabriel von Weichenfels, richtig?“
Der Siebzehnjährige nickte. Diese beiden Männer vor der Tür kamen ihm bekannt vor, auch wenn er sie noch nicht einzuordnen vermochte. Ein lächelnder Hüne und ein kleinerer Mann, der Gabriel an eine Eidechse erinnerte und dessen überraschend harte Äuglein die Wohnung zu scannen schienen.

 Erst nachdem sich die unerwarteten Gäste als Freunde und Expeditionsgenossen von Gabriels Großvater Konrad von Weichenfels, dem bekannten Afrikaforscher, vorgestellt hatten, erschien ihm wieder dieses Foto vor Augen. Das Bild, während einer Forschungsreise kurz vor Konrads rätselhaftem Tod in Afrika aufgenommen, stand schon lange Zeit auf Gabriels Klavier. Darauf war inmitten einer Gruppe von fünf Leuten – unter ihnen auch diese zwei Männer – als Ältester sein lächelnder, braun gebrannter Großvater zu sehen.

Die Stimmen der beiden Besucher, die lärmend eintraten, rissen Gabriel aus den Erinnerungen.
„Mein herzliches Beileid“, sagte der Größere – er nannte sich Werner – mit Nachdruck. „Es war ganz schön schwer, dich zu finden, stimmt’s, Frank?“
„Wie konnte deine Mutter nur das alte Anwesen deines Opas verkaufen?“, empörte sich Frank. Diese Worte jagten einen Kloß in Gabriels Hals. „Nach seinem Tod waren die Erhaltungskosten zu hoch für uns.“ Huschte über die Gesichter von Frank und Werner so etwas wie Freude, als er das sagte? So kam es Gabriel zumindest vor. Leicht irritiert fügte er hinzu: „Jetzt lebt dort der Schauspieler Robert Kramer, vielleicht kennen Sie ihn ja, mit seiner Frau und deren Tochter…“

Bei der Erwähnung der neuen Bewohner legte sich wie ein Schatten ein seltsamer Gesichtsausdruck über ihre Gesichter, doch das bemerkte Gabriel nicht. Ihm fiel ein, wie alles auf einen Schlag verschwunden war: das Haus (vor dem er manchmal immer noch stehen blieb in der Illusion, dorthin zu gehören), sein Großvater und die gemütlichen Abende, verzaubert durch Konrads abenteuerliche Erzählungen von seinen Forschungsreisen…

Nur das Klavier – zwar nicht der schneeweiße Steinway-Flügel, den ihm sein Opa zum 18. Geburtstag versprochen hatte – erinnerte Gabriel an diese glückliche Zeit, die eine Ewigkeit zurückzuliegen schien, während er eingepfercht in einer winzigen Wohnung an einem Ende der Stadt gelandet war und seine verarmte Mutter in ebensolchen Verhältnissen am anderen Ende.

Nach einem kurzen, etwas oberflächlichen Gespräch klopfte Werner Gabriel auf die Schulter und tröstete ihn: „Das wird schon, sei nicht traurig.“

„Weißt du, wir wollten übermorgen eine kleine Gedenkfeier für Konrad geben. Ein paar Leute von der Expedition kommen zusammen, und du als sein Enkel darfst natürlich nicht fehlen“, sagte Frank schnell. „Wir grillen, es wird auch afrikanische Spezialitäten geben, die du in deinem Leben bestimmt noch nie probiert hast! Gerichte, die dein Großvater besonders gemocht hat.“

„Also, wie sieht’s aus, kommst du?“ Nach einigem Zögern willigte Gabriel ein. Zwar kam ihm das herzliche Verhalten von Frank und Werner etwas seltsam vor, gleichzeitig war er aber geschmeichelt über die Aufmerksamkeit, die sie ihm zukommen ließen. Und schließlich stellten diese beiden Männer so etwas wie die letzte Verbindung zu seinem Großvater dar…


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Gabi
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Beitrag17.03.2008 15:48

von Gabi
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Hallo Krümel!

Auch die weitere Folge deiner Geschichte hab ich sehr gerne gelesen.
Gabriel ist also der Junge, den das Mädchen immer vor dem Haus stehen sieht. Ich finde es gut, wieviel Information du in so einen kurzen Text gepackt hast.
Nur etwas hat mich ein wenig stutzig gemacht.

Zitat:
Diese beiden Männer vor der Tür kamen ihm bekannt vor, auch wenn er sie noch nicht einzuordnen vermochte. Ein lächelnder Hüne und ein kleinerer Mann, der Gabriel an eine Eidechse erinnerte und dessen überraschend harte Äuglein die Wohnung zu scannen schienen.


Er hatte doch noch vor einem Moment das Bild vor den Augen, wenn es auf dem Klavier steht, also müsste er die Männer doch auf Anhieb erkennen. Das Bild wurde doch kurz vor dem Tod seines Großvaters aufgenommen. Vielleicht schreibst du besser, dass er sie beim zweiten Hinsehen sofort erkannte...

Ansonsten bin ich wieder gespannt auf mehr. Wink

L.G.
Gabi


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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag17.03.2008 20:56

von Enfant Terrible
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Stimmt, das mit dem "zweiten Blick" ist ein bisschen unlogisch, werde ich ändern. Danke für den Hinweis, und natürlich auch für die Aufmerksamkeit! Ich werde mir Mühe geben, dich auch weiterhin nicht zu enttäuschen!

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Gabi
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Beitrag17.03.2008 21:00

von Gabi
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Ich glaube bei deinem Talent, wirst du es niemals schaffen mich zu enttäuschen. Wink

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silvie111
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Beitrag17.03.2008 21:55

von silvie111
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Hallo Terrorkrümel,

der erste Teil deiner Geschichte gefällt mir ausgesprochen gut. Schon der erste Satz macht Lust auf mehr! Was mir eingefallen ist an Kommentaren wurde oben bereits alles erwähnt. Auch sprachlich finde ich ihn schön geschrieben!

Der zweite Teil gefällt mir allerdings gar nicht. Es wirkt, als habe ein ganz anderer Mensch das geschrieben. Beschreibungen von Charakteren, Aussehen usw. fehlen völlig, zuviele Dialoge, Namen zu unpassend eingeführt. Bei mir hat sich nach dem ersten Teil eine ungeheure Spannung aufgebaut, ich wollte unbedingt weiterlesen, aber nachdem ich den 2. Teil gelesen habe, ist die Spannung abgeflaut.
Aber ich bin mir sicher, dass du den 2. Teil gut überarbeiten wirst!  (v.a. muß er viel länger werden, jetzt wirkt er zu abrupt und gehetzt, eher wie eine Skizze des Handlungsverlaufs!)

Auf jeden Fall steckt super viel Talent und Können in dir! Ein wenig Schmiedenund Feilen und dann wird etwas ganz Großes aus deinem Schreibstil!!

Liebe Grüße,

silvia


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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag18.03.2008 15:02

von Enfant Terrible
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Hallo sylvie, vielen Dank für deine Kritik!
Beim Schreiben dieser Geschichte hatte ich enormen Platzmangel (möchte jetzt nicht erläutern, wieso) und wollte mich deshalb möglichst kurz fassen; deswegen konnte ich beim 2. Teil z.B. nicht so ausführlich werden. Beim Überarbeiten gestalte ich ihn auf jeden Fall noch lebendiger!


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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag20.03.2008 21:29

von Enfant Terrible
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Fortsetzung

Der Tag fing für die Ermittlerin Cornelia Schulz katastrophal an. Gleich als Erstes landete eine Horrormeldung auf ihrem Schreibtisch: die achtjährige Miriam Ering wurde als vermisst gemeldet, nachdem sie gestern spazieren gegangen und nie zurückgekommen war. Obwohl es Cornelia keineswegs an Erfahrung mangelte, machten sie gerade solche Fälle besonders betroffen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war das Kind entführt worden – das schlimmste Verbrechen, das man sich vorstellen konnte. Doch für Gefühlsduselei blieb keine Zeit: Jetzt ging es daran, die Eltern der Entführten zu besuchen, um sie noch einmal in aller Ruhe zu befragen.
***
Cornelia musterte das blutrote Blatt Tonpapier, auf dem aus Zeitungsschnipseln eine Botschaft zusammengeklebt war:

Ihre Tochter ist bei uns. Wenn Sie mitspielen, passiert ihr nichts. Kein Wort an irgendjemanden, schon gar nicht an die Polizei, sonst sehen Sie das Mädchen nie wieder! Verlassen Sie heute noch das Haus und hinterlassen Sie den Schlüssel unter dem Fußabtreter, wir wollen uns ein bisschen umsehen. Dann bekommen Sie ihre Tochter wieder

„Wann und wo haben Sie diesen Brief gefunden?“, erkundige sich die Polizistin.

„Wir sind noch einmal gemeinsam rausgegangen, um Miriam zu suchen“, erklärte Robert, „und dann stach mir zufällig dieser rote Brief ins Auge, wie er aus dem Briefkasten ragte…“

Seine Worte wirkten auf Cornelia, zusammen mit dem Tonfall, recht einstudiert. Viel zu gut gewählt waren die Pausen, die dramatischen Betonungen und Intonationen, als dass sie glaubte, Herr Kramer könnte aus seiner Rolle schlüpfen. Und so ging es schon die ganze Befragung lang, bei der nicht besonders viel herausgekommen war. Jetzt schon spürte Cornelia, dass sie so keine Antwort fand, keinen Hinweis, der sie zur Lösung – und zu Miriams Rettung – führen würde.

„Wer macht nur so was?“, rief Miriams Mutter. „Vielleicht Stalker, die persönliche Gegenstände stehlen wollen? Solche Irre gibt es ja…“

„Das glaube ich nicht, Frau Ering“, schnitt Cornelia ihr bestimmt das Wort ab. Die Vorgehensweise der Täter passte einfach nicht auf die von Stalkern, außerdem war dieser Schauspieler einfach nicht erfolgreich genug, um Stalker anzuziehen. Denn ein flüchtiger Blick auf die Einrichtung verriet, in welchem Zustand sich Roberts Haus befand. Das hier herrschende Chaos, nachdem die Täter alles auf den Kopf gestellt hatten, täuschte nicht über die ärmliche Einrichtung hinweg. Im Gespräch hatte Cornelia herausgefunden, dass Robert Kramer das Anwesen von einer verarmten Frau sehr günstig erworben hatte. Und nun, wenn ihm die Rollen kaum zugeflogen kamen, schaffte er es gerade noch so, die Kosten zu decken. Verblüffend war, dass er dabei Simones Tochter regelmäßig ein ansehnliches Taschengeld aushändigte und sie mit Geschenken regelrecht überschüttete.

Simones Wehklagen unterbrachen Cornelia in ihren Überlegungen: „Aber meine Tochter ist immer noch weg, obwohl wir alles getan haben, was sie wollten! Wir haben sofort das Haus verlassen, damit sie alles durchwühlen konnten, und sie… sie haben Miriam nicht zurückgebracht!“

Die weitere Befragung der Eltern ergab nichts, ebenso wenig wie die Gespräche mit Nachbarn, Freunden und Kollegen von Robert und Simone. Die Liste schrumpfte, doch das erfreute die Ermittlerin nicht. Alle hatten nichts gesehen, wussten nichts von irgendwelchen Feinden; auch den Eltern selbst war nichts anzulasten – alle Bekannten bezeichneten Simone als eine liebevolle Mutter und waren von der Großzügigkeit gerührt, mit der Robert Simones Tochter beschenkte.

Cornelia tappte im Dunkeln und machte sich daran, alles über die Menschen zu recherchieren, die, sei es auch indirekt, etwas mit Roberts Familie zu tun hatten. Dabei sagten ihr der analytische Verstand ebenso wie die Intuition, dass des Rätsels Lösung über diesem alten Anwesen schwebte. Vielleicht war die Entführung in irgendeiner Weise mit diesem Haus verknüpft?

Da kam Cornelia die Idee, die früheren Besitzer ausfindig zu machen. Das Anwesen hatte, wie sie herausfand, früher einem bekannten Entdecker namens Konrad von Weichensfels gehört, der zu seiner Zeit viel zu der Erforschung Südafrikas beigetragen hatte. Ein kleiner Film lief vor Cornelias geistigem Auge ab: Südafrika, Abenteuer, Entdeckungen, exotische Flora und Fauna, geheimnisvolle Stämme mit ebensolchen Gebräuchen… und Diamanten. Das hatte für Cornelia einen besonderen Reiz, und so beschloss sie, die Familie des verstorbenen Entdeckers auf ihrer Liste zu markieren.[/i]


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Gabi
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Beitrag22.03.2008 19:03

von Gabi
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Hallo Krümel!
Ich hab mir den letzten Teil jetzt so oft durchgelesen und immer vor einer Antwort dazu zurückgeschreckt. So richtig warum, weiss ich auch nicht.
Vielleicht tue ich dir damit Unrecht, aber so richtig gefällt mir der letzte Teil nicht. Ich kopier mal den Text hierhin und versuche, es so gut wie es geht zu erklären.

Zitat:
Der Tag fing für die Ermittlerin Cornelia Schulz katastrophal an. Gleich als Erstes landete eine Horrormeldung auf ihrem Schreibtisch: die achtjährige Miriam Ering wurde als vermisst gemeldet, nachdem sie gestern spazieren gegangen und nie zurückgekommen war. Obwohl es Cornelia keineswegs an Erfahrung mangelte, machten sie gerade solche Fälle besonders betroffen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war das Kind entführt worden – das schlimmste Verbrechen, das man sich vorstellen konnte. Doch für Gefühlsduselei blieb keine Zeit: Jetzt ging es daran, die Eltern der Entführten zu besuchen, um sie noch einmal in aller Ruhe zu befragen.


[i]Als Cornelia Schulz das Büro betrat, sah sie die Vermisstenmeldung auf ihrem Schreibtisch liegen. [i]Hoffentlich nicht schon wieder ein Kind, dachte sie, während sie sich ihrem Trenchcoat entledigte und die Frühstücksbrote aus ihrer Tasche kramte.
Beim näheren Betrachten der Meldung musste sie leider Gottes feststellen, dass es sich wieder um ein Kind handelte...
[/i]

Das ist jetzt nur so ein Vorschlag, und du kannst ihn, wenn du möchtest, weiter führen.
Dann schreibst du, dass sie noch einmal die Eltern befragen möchte. Passt doch nicht, da sie gerade erst die Meldung gelesen hatte.


Zitat:
Seine Worte wirkten auf Cornelia, zusammen mit dem Tonfall, recht einstudiert. Viel zu gut gewählt waren die Pausen, die dramatischen Betonungen und Intonationen, als dass sie glaubte, Herr Kramer könnte aus seiner Rolle schlüpfen. Und so ging es schon die ganze Befragung lang, bei der nicht besonders viel herausgekommen war. Jetzt schon spürte Cornelia, dass sie so keine Antwort fand, keinen Hinweis, der sie zur Lösung – und zu Miriams Rettung – führen würde.


Gerade weil er Schauspieler ist, sollte man ihm das doch nicht anmerken können. Zumal, wenn man ihn nicht näher kennt. Anders sähe es natürlich aus, wenn er ein schlechter Schauspieler ist. Wink

Zitat:
„Wer macht nur so was?“, rief Miriams Mutter. „Vielleicht Stalker, die persönliche Gegenstände stehlen wollen? Solche Irre gibt es ja…“


Hier fehlt mir, wie schon erwähnt die Verzweiflung der Mutter. Die rotgeweinten Augen, das weinerliche Zittern in ihrer Stimme u.s.w.


[quote]Cornelia tappte im Dunkeln und machte sich daran, alles über die Menschen zu recherchieren, die, sei es auch indirekt, etwas mit Roberts Familie zu tun hatten. Dabei sagten ihr der analytische Verstand ebenso wie die Intuition, dass des Rätsels Lösung über diesem alten Anwesen schwebte. Vielleicht war die Entführung in irgendeiner Weise mit diesem Haus verknüpft?

Zitat:
Da kam Cornelia die Idee, die früheren Besitzer ausfindig zu machen. Das Anwesen hatte, wie sie herausfand, früher einem bekannten Entdecker namens Konrad von Weichensfels gehört, der zu seiner Zeit viel zu der Erforschung Südafrikas beigetragen hatte. Ein kleiner Film lief vor Cornelias geistigem Auge ab: Südafrika, Abenteuer, Entdeckungen, exotische Flora und Fauna, geheimnisvolle Stämme mit ebensolchen Gebräuchen… und Diamanten. Das hatte für Cornelia einen besonderen Reiz, und so beschloss sie, die Familie des verstorbenen Entdeckers auf ihrer Liste zu markieren.[/i]


Irgendwie geht mir das alles zu schnell. Wie ist sie darauf gekommen? Wann hat sie das alles gemacht? Da fehlt eine ganze Menge, die vielleicht auch nicht unerheblich ist.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig nahe bringen, was ich bei diesem Teil gedacht habe. Alles in allem: Zu schnell und nicht nachvollziehbar. Lass dir mehr Zeit und dann wird das für dich kein Problem sein. Vielleicht schaust du dir in der Zeit eine Folge Columbo o.ä. an.
Sorry, doch ich hoffe, ich konnte dir einen Denkanstoß geben. Wink

L.G.
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag22.03.2008 19:39

von Enfant Terrible
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Deine Kritik ist immer Gold wert, liebe Gabi! Scheue dich nie, dich negativ zu äußern, ich weiß das zu schätzen und beiße nicht!
Du hast mir wirklich sehr geholfen, ich merke schon, dass diese Geschichte ein Griff ins Klo war. Aber gerade das ist mir ein Ansporn, daran zu arbeiten!


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Beitrag22.03.2008 19:55

von Gabi
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Nein, Reggy. Die Geschichte ist kein Griff ins Klo. Denk so etwas jetzt nicht. Es geht nur um die Umsetzung. Das ist ein heikles Thema und es braucht Recherche und Einfühlungsvermögen. Eine Herausforderung, die du mit Sicherheit bewältigst. Vielleicht schaust du dir die Geschichte von Maddy an. Das Mädchen, das in Portugal entführt worden ist. Die Eltern wurden verdächtigt und anschließend wurde sich dafür entschuldigt. So etwas ist mitunter das Schlimmste, das Eltern passieren kann. Doch du musst dir solche Einzelheiten wie Puzzleteile zusammensuchen. Das Schwierige dabei ist für dich, dass du selbst noch kein Kind hast. Das heißt du kannst es nicht nachfühlen, was für Eltern fühlen (Das ist vollkommen normal und ich kämpfe auch bei meinem Sohn tagtäglich). Auch ich habe in deinem Alter die Ängste der Eltern belächelt, doch heute nicke ich nur verständlich mit dem Kopf. Sprech doch einfach mal mit deinen Eltern über das Thema, versuche ihre Panik in den Augen zu erkennen, wenn sie sich das Szenario ausmalen, wenn du einfach nicht mehr da wärest.
Es ist für dich kaum zu schaffen, aber dir würde ich es zutrauen. Wink

L.G.
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag24.03.2008 18:08

von Enfant Terrible
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Vielen lieben Dank für deine Verbesserungsvorschläge und deine gute Erklärung. Sorry, dass ich erst jetzt antworte, ich habe hierdrauf die Antwort aus irgendeinem Grund bis jetzt übersehen. Umso herzlicher mein Dank!
Also meinst du, das größte Manko der Story ist ihre Oberflächlichkeit? Daran werde ich arbeiten.


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Beitrag24.03.2008 18:22

von Gabi
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Ja Reggy, es muss tiefer gehen. Das Verschwinden von Kindern geht immer unter die Haut. Dazu gibt es Internetseiten, auf denen du dich mal umschauen kannst.

L.G.
Gabi


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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag24.03.2008 18:29

von Enfant Terrible
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Danke!
Ich meine, es ist bei weitem nicht so, als könnte ich die Angst und die Sorge der Eltern nicht nachfühlen. Meine Mutter z.B. hat ständig Albträume, das mir etwas zustößt, und das kann ich gut verstehen, auch mir geht das unter die Haut. Leider ist mir die Verarbeitung total misslungen, aber wie gesagt - ich werde mir Mühe geben!


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Beitrag24.03.2008 18:56

von Gabi
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Häng dich rein und du schaffst das. Da bin ich mir mehr wie sicher. Wink
Vielleicht rufst du beim Schreiben irgendwelche Ängste in dir hoch. Hattest du ein Haustier, dass gestorben ist, dann erinnere dich daran. Oder hattest du einmal Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren, dann hol das Gefühl in dir hoch. Oder irgendetwas anderes, bei dem du Panik gefühlt hast.
Aber wie gesagt, ich glaube fest an dich und freu mich schon auf das Ergebnis. Wink

L.G.
Gabi


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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag25.03.2008 09:30

von Enfant Terrible
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Okay! Ich bin zurzeit schreiberisch etwas eingespannt (mein Buch, noch ein Buch mit einem Co-Autoren, Gedichteband...) habe aber schon ein bisschen mit dem Überarbeiten angefangen. Bis dahin stell ich aber diese Fassung bis zum Ende rein, um auch weiterhin Kritik zu bekommen und den gesamten Text verbessern zu können...
Nochmals: Vielen lieben Dank für deinen Beistand!


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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag01.04.2008 17:12

von Enfant Terrible
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Die (eigentlich überflüssige) Fortsetzung

Wie versprochen, wurde Gabriel zwei Tage später von den beiden Männern abgeholt. Während er sich eine leichte Jacke anzog, warf Werner noch einen Blick in Gabriels schäbige Wohnung und meinte: „Du könntest es doch viel besser haben!“
Verständnislos blickte der Jugendliche ihn an, da sagte Frank schnell, es sei Zeit, zu gehen. In einem raubtierhaften roten Mazeratti fuhren sie dann zu Werners Haus, das eine Terrasse und einen riesigen Garten besaß. Dort fand auch die Feier statt, zu der überraschenderweise außer den beiden niemand gekommen war.
Wie alles aussah! Kaum hatte Gabriel das Grundstück betreten – oder, wie es ihm vorkam, eine völlig andere Welt – wehten ihm fremdartige Aromen exotischer Speisen entgegen. Im Hintergrund vibrierte leise Tamtam-Musik und tat ihr Übriges, um alles in eine unwirkliche Atmosphäre zu tauchen. Die afrikanischen Masken, mit denen alles dekoriert war, wirkten auf ihn leicht bedrohlich. Böse. Geradezu Unheil verkündend.
Gabriel fühlte ein Kribbeln in sich aufsteigen, wenn er daran dachte, dass diese Leute sich mit seinem Großvater zusammen irgendwann einen Weg durch den Dschungel Afrikas gebahnt und einzigartige Entdeckungen gemacht hatten. Natürlich bewirkte es, dass der Junge seinen Großvater vermisste, andererseits sah er ihn jetzt besonders lebendig vor sich: Opa, der mit Leichtigkeit Englisch sprach, mit Gelächter Spanisch und Französisch mit einer Verlegenheit, als versuchte er sich an einem künstlerischen Experiment.
Seine beiden Expeditionsgenossen zeigten Gabriel Fotos und Souvenirs von Forschungsreisen, auch einen alten Zeitungsartikel, in dem Konrad von Weichenfels als „der neue Samuel White Baker“ bezeichnet wurde. Auch was das Essen anging, hatten die Gastgeber nicht zu wenig versprochen… Jedoch schien nicht alles darin Gabriel zu bekommen; und schon einige Schlucke eines würzig-süßen Getränks von einer geheimnisvollen grünlichen Farbe füllten seinen Kopf mit Nebel. Lag es daran, dass Gabriel nur nicht die Zutaten gewohnt war, oder befand sich in dem Drink etwas, das selbst die afrikanischen Rezepte nicht vorsahen?
Werner und Frank zündeten sich Zigaretten an; der Rauch schlängelte sich, wie es sich für den Rauch einer Tabakware gehörte, unerbittlich in Gabriels Richtung und wirkte nicht gerade lindernd gegen seine Schwindelgefühle. Ihm wurde leicht übel, während sich die Umgebung bedenklich zu drehen begann. Verlegen entschuldigte sich Gabriel und ließ sich auf butterweichen Knien von dem besorgen Werner ins Wohnzimmer führen. Er legte sich auf das Sofa und versank sogleich in einen schläfrigen Dämmerzustand.


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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag06.04.2008 10:44

von Enfant Terrible
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Geweckt wurde Gabriel schon bald von zwei bekannten Stimmen, die sich im Zimmer nebenan lautstark stritten.

„Umsonst! Die ganze Aktion umsonst, Frank!“, wetterte Werner. „Wir haben doch alles durchsucht, die Diamanten sind weg!“
Gabriel merkte auf, ein ungutes Gefühl beschlich ihn… das Gefühl, ein Gespräch zu belauschen, das er eigentlich nicht hören durfte. Dennoch stand er auf – das Schwindelgefühl hatte sich schlagartig verflüchtigt – und schlich sich zur halb geöffneten Tür, hinter der die Stimmen hervor drangen.

„Was tun wir bloß mit der Kramer-Göre?“, fragte Werner. „Sie kann doch nicht ewig in dieser Hütte in den Bergen hocken!“

„Schrei nicht so rum“, mahnte Frank ihn scharf, „dir fallen noch die Plomben raus!“

Werner äußerte die Vermutung: „Kann es denn sein, dass der Schauspieler die Steinchen verscherbelt hat?“

„Nie im Leben, du hast doch seine Bruchbude gesehen! Die Diamanten müssen noch irgendwo sein…“

„Dieser senile Alte mit seinem Brief!“, rief der Hüne, dann schien er jemanden nachzuäffen: „Ich habe vorgesorgt, lieber Gabriel, damit du dir ums Geld keine Sorgen machen musst und dich ganz deiner Kunst widmen kannst. Auch den Steinway-Flügel wirst du dir kaufen…“

„Pah!“

„Nicht umsonst haben wir doch den Bengel doch eingeladen! Vielleicht ist er schlauer, als wir dachten, und verheimlicht was…“

„Wenn er etwas weiß“, flüsterte sein Komplize, „werde ich dafür sorgen, dass wir es auch wissen, verlass’ dich darauf!“

Der eisige Wirbelwind der verzweifelten Gedanken, die in Gabriel beim Zuhören aufstiegen, machte ihn endgültig wach. Und der Junge verstand, verstand alles. Warum diese Männer aufgetaucht waren, der Grund für ihre Herzlichkeit und diese Einladung… Wie ein Blitzschlag traf ihn die Erkenntnis, dass er in Lebensgefahr schwebte.

Das Einzige, was Gabriel einfiel, war: Weglaufen. So weit wie möglich weg von diesen Verbrechern… diesen Kindesentführern! Er sah auch das blasse, dunkelhaarige Mädchen vor sich, das ihn so oft aus ihrem Fenster angestarrt hatte - und neuerdings auch vom Fernsehbildschirm aus... Zu genau erinnerte er sich an die ganzen Vermisstenmeldnugen. Er musste etwas tun, sie retten, wie sich selbst!

Gabriel schlich sich aus dem Garten und raste dann, so schnell er konnte, die Straße entlang. Die Gegend kannte er kaum, obwohl es nicht sonderlich weit war von seiner Wohnung. Aber das war jetzt egal; Gabriel musste einfach nur weg. Mitten im Rennen jedoch stieß er mit einer hoch gewachsenen, schlanken Frau mittleren Alters zusammen, die beinahe stürzte.

 „Wohin so eilig?“

„Entschuldigung“, murmelte er und wollte weiter rennen, doch die unbekannte Dame hielt ihn auf. Ihre aufmerksamen, stahlgrauen Augen fixierten ihn.
„Gabriel von Weichenfels, richtig?“, erkundigte sie sich; es war mehr eine Feststellung denn eine Frage. „Genau mit Ihnen wollte ich mich unterhalten.“


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Gabi
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Wohnort: Köln


Beitrag07.04.2008 17:33

von Gabi
Antworten mit Zitat

Hallo Reggy, jetzt kommt wo almählich Licht ins Dunkle. Wink


Zitat:
Mitten im Rennen jedoch stieß er mit einer hoch gewachsenen, schlanken Frau mittleren Alters zusammen, die beinahe stürzte.


Hier stört mich dieses mitten im Rennen. Das hört sich so nach Auto oder Pferderennen an

Zitat:
„Entschuldigung“, murmelte er und wollte weiter rennen, doch die unbekannte Dame hielt ihn auf. Ihre aufmerksamen, stahlgrauen Augen fixierten ihn.
„Gabriel von Weichenfels, richtig?“, erkundigte sie sich; es war mehr eine Feststellung denn eine Frage. „Genau mit Ihnen wollte ich mich unterhalten.“

 
Du könntest noch beschreiben, wie sie Gabriel aufhält. Hält sie ihn am Arm fest oder stellt sie sich ihm in den Weg?
Und woher weiß sie, dass er Gabriel von Weichenfels ist?

So ganz kommt auch Gabriels Panik nicht richtig an. Du könntest das alles noch ein wenig vertiefen. Ich finde, es läuft viel zu schnell ab.
Bin gespannt, wie du die Geschichte weiterlaufen lässt. Wink

L.G.
Gabi


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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag07.04.2008 20:56

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Ja, das Problem der Geschichte scheint generell diese Gehetztheit zu sein, die ich an anderer Stelle erklärt habe. Aber das werde ich natürlich noch verbessern und ausführlicher gestalten. Herzlichen Dank erst einmal dafür, dass du dran bleibst! Deine Hilfe ist Gold wert, nur so kann ich an der Story feilen.

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