Self-Publisher - das kleinste Übel

[MartinS]

Moin zusammen.

Für meinen ersten Roman suche ich derzeit nach einem Publisher - für die Print-Ausgabe (eBook ist anderes Thema).
Eigentlich sollte es Tredition werden, da passt vieles und hatte mich eigentlich schon festgelegt.
Leider haben die Mitte des Jahres den Verdienst über den Handel massiv runtergeschraubt.

Daher geht die Suche wieder von vorne los, diesmal bin ich heftig mit Recherche und Notizen und Excel-Tabelle beschäftigt.

Derzeit auf meiner Liste:

Tredition
Klingt eigentlich alles ganz nett, Webseite + Cover-Designer gut zu verwenden, Testdruck sieht sehr gut aus, aber der plötzliche und heftige Verdienst-Downgrade nervt.

Tolono-Media
Verdienst mit am Besten, aber gibt immer mehr Kleinigkeiten, die mir nicht gefallen (kein direkter Probedruck, kein Cover-Designer, Impressum-Vorgaben, ...)

ePubli
Verdienst im mittleren Bereich, Cover-Designer gut verwendbar, Impressum keine Einschränkung, aber kein Probedruck (nur mit zweitem Projekt) bzw. bei Änderungen am Inhalt ists wie Projekt-Neuanlage.

CoolLibri
Da passen mir die Buch-Formate nicht, entweder zu klein oder zu groß, kein 12,* x 19 cm, daher nicht weiter angeschaut.

BoD
Fällt raus, hatte schon vorher wenig Gutes drüber gehört, und dann kam noch dieser Forum-Beitrag:
https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=78109


Könnt ihr einen weiteren Publisher empfehlen, den ich mir dringend anschauen sollte?
Vorzugsweise wenn schon selbst darüber veröffentlicht.
Oder gibts Publisher, von denen ich die Finger lassen sollte?

Grob nach Listen an Publishern suchen kann ich selbst, gibt paar Dutzend, ich hätt gern positive oder negative Erfahrungen von euch.
Gewissermaßen als Startpunkt bzw. Vorauswahl.
Hab auch versucht hier im Forum an Infos zu kommen, aber von ca. 20 Beiträgen (bis Januar 021) durfte ich als Neuling schonens 7 nicht lesen.

Die Verbreitungswege (wie gut das Buch unter die Leute gebracht wird) kann ich mit Recherche schwer beurteilen.
Da schreibt natürlich jeder Publisher, bei ihm ist alles toll und besser als bei anderen.
Das Thema bleibt daher erstmal außen vor.

Bei mir geht es übrigens um einen Roman/Dystopie, bei 12,5 x 19 cm ca. 380 Seiten.
Über Tredition müsst ich es für 17 Euro verkaufen um was zu verdienen, bei Tolino ginge es schon mit 15 Euro, ePubli liegt dazwischen.


Schönen Tag und Gruß,
Martin

[Dyrnberg]

Warum ist für Dich Amazon kein Thema? Und ich meine das Selfpublishing-Printbei Amazon. Nicht E-Book.

Das Buch gibt es dann exklusiv über Amazon. Aber die Entlohnung ist nicht schlecht. Beispiel: Wenn das Taschenbuch so um die 20 Euro kostet, liegt das Autorenhonorar bei ca. 7 oder 8 Euro. Zumindest war das damals bei mir so.

[Maunzilla]

Ich würde dir auch Amazon empfehlen. Vor allem kannst du da drei Formate anbieten: Hardcover, Softcover und E-Book. Alles ist kostenlos, und sie verkaufen dein Buch auf allen Amazon-Plattformen auch im Ausland. Es gibt übersichtliche, tagesaktuelle Statistiken zu den Verkäufen, usw. Du kannst max. drei Probedrucke vor der Veröffentlichung und unbegrenzte Autorenexemplare danach bestellen.
ISBN ist kostenlos. Du kannst aber (so vorhanden) auch deine eigene benutzen. Es gibt ein Forum und zahlreiche Assistenten zum Erstellen der Dateien und Hilfeseiten, wo alles erklärt wird.
Und wie gesagt: es kostet dich keinen Pfennig.

[Minerva]

[Gerling]

[Dyrnberg]

[MartinS]

Amazon hatt ich bisher gar nicht richtig auf der Rechnung.
Allerdings mit bedacht, in mir schlummert (leider) ein (Möchtegern-) Weltverbesserer.
Mache seit nem Jahrzehnt einen Bogen um A. und solche Ausbeuter-Vereine.
Wenn ich darüber nun mein Buch vertreibe, lachen mich alle aus. Zurecht.

Deswegen gefiel mir Tredition eigentlich auch so gut, weils ein kleiner Verein ist.
Und die sich (mind. bis Sommer 2023) nicht auf alle Feilschereien und Forderungen großer Vertreiber einlassen wollten.

Egal, guter Tipp, ich werds mir mal anschauen.
Und sei es nur aus Neugier.
Auch auf die Gefahr, das ich weich werde und die Hälfte meines Verdienstes in/gegen Magengeschwüre investieren muss.


Wenns aber noch andere Publisher gibt, nur zu.

[R Rüesch]

Für mein Erstlingswerk habe ich Amazon gewählt. Ich kann von Amerika im deutschen Sprachgebiet publizieren, was ansonsten mit grossen Problemen verbunden ist. Sollte ich nur einige Autoren Kopien verkaufen, ist auch nicht so schlecht. Es ist ein gutes Gefühl sein eigenes Buch im Bücherschrank zu sehen.
Sollte ich dann Weltberühmt werden, wird mein Erstlingswerk sicher noch einmal von einem grossen Verlag publiziert.

[Minerva]

[Maunzilla]

Bei Autorenexemplaren zahlst du nur die Druckkosten und den Anteil von Amazon, bekommst dafür aber auch keine Tantiemen. Sie unterscheiden sich nicht von den normalen Verkaufsexemplaren. Bei den Probedrucken zahlst du nur die reinen Druckkosten, aber dafür ist quer über dem Umschlag eine Banderole "Probeexemplar- nicht für den Verkauf".

@Gerling: Ja, die Bücher, die man bestellt, kosten immer. Ich meinte, daß die Veröffentlichung an sich, und alle damit einhergehenden Dienstleistungen (z.B. ISBN) nichts kosten; während andere Anbieter eine Grundgebühr verlangen.
Man muß übrigens keine Exemplare bestellen. Das ist alles freiwillig. Eine Kopie des Ebooks kann man, glaube ich, kostenlos herunterladen. (Ist schon länger her, daß ich ein Ebook gemacht habe.)

[Minerva]

[MartinS]

Sonst keine Vorschläge, außer Amazon, Amazon und Amazon?

Habe noch Bookmondo gefunden, ist mir nach den ersten Recherchen aber bisl suspekt, und werd dafür vielleicht noch einen eigenen Tread aufmachen (damit in Zukunft einfacher zu finden).

Martin

[Bananenfischin]

Inzwischen scheinen viele erfolgreiche Selfpublisher:innen BoD etc. verlassen zu haben und auf NOVA MD zu schwören, so habe ich es jedenfalls von jemandem gehört, die als Grafikdesignerin und selbst Autorin nah am Thema und im Austausch ist.

[Gerling]

[A.C.]

Ich habe natürlich gehört, dass bei BoD die Preise hochgegangen sind,
aber ist das der einzige Grund, warum viele zu Nova etc. gewechselt sind?
Oder ist die Qualität bei Bod schlechter geworden?

Bei mir geht es nämlich langsam in die heiße Phase, und da ich nicht namentlich
ins Impressum will, steht Amazon bei mir schon mal nicht zur Debatte ...

BoD, Tredition oder Epubli?

[Maunzilla]

Du mußt nicht namentlich ins Impressum, nur dein Verlag (und auch nur, wenn du deine eigene ISBN verwendest). Und selbst da gelten die Gesetze von Luxemburg, weil Amazon dort seinen Sitz hat. (Evtl. gilt auch polnisches Recht, weil die Bücher für Europa dort gedruckt werden.)

[Thomas74]

Das Schlimme an Halbwissen ist, dass meist die falsche Hälfte geglaubt wird.

[Willebroer]

[Stefanie]

Bei Tolino kann man auch Printbücher veröffentlichen.
https://www.tolino-media.de/
Ich habe da mein Ebook veröffentlicht, was sehr problemlos ging.
Mit Printbuch habe ich da keine Erfahrung, aber du kannst es dir ja mal ansehen.

[Nina C]

@A.C.
Ich nutze ggf. einen Impressumservice, auch für meine Homepage.
Die Preise sind bei BoD hochgegangen, die Qualität nicht und der Kundenservice ist mäßig. Für Print ist es trotzdem noch im Rahmen, für E-Book nicht.

Was die Autorenexemplare angeht: Wenn du dich für BoD entscheidest, kauf bloß nicht (!) die Autorenexemplare da. Die werben mit Rabatt, aber in Wirklichkeit bezahlst du auf den zweiten Blick mehr, als wenn du deine eigenen Bücher bei Amazon bestellst (was zudem das Ranking ankurbelt). Der Preis für Autorenexemplare ist zwar günstiger, holt aber nicht die fehlenden Tantiemen sowie das angesetzt Porto raus.

Liebe Grüße

Nina

[Dirk Osygus]

Ich habe meinen beiden Taschenbücher bei Tolino Media veröffentlicht und kann da nichts Negatives sagen.

Das Tolino keinen Coverdesigner hat ist kein Nachteil, denn das Cover sollte der Autor eh nichts selbst machen, sondern machen lassen.
BoD bietet zwar eine Möglichkeit für eine Art selbstgebasteltes Cover, aber das ist schon rudimentär.

Und natürlich kann man bei Tolino ein Probeexemplar bestellen. Nur nicht ohne Cover. Das stimmt schon.

Für eBooks würde ich immer Amazon nehmen und dann eine zusätzliche Option.

[Merit]

Hallo Ihr Lieben
Ihr scheint damit ja schon Erfahrung zu haben und ich hab eine, vielleicht merkwürdige,-da unwissend- Frage:
Ich habe  irgendwo gelesen, dass einen keine Agentur mehr nimmt, wenn man schon selbst veröffentlicht hat.
Stimmt das oder bin ich da falsch?
Beste Grüße Merit
🤔