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Arminius Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1239 Wohnort: An der Elbe
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01.08.2023 17:12 Vater werden ist nicht schwer? von Arminius
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Bei folgendem Text bin ich mir über die Klassifizierung nicht einig; Humor oder Horror?
Yara und Ari hatten Arbeit, ordentliche Gehälter und eine Menge Spaß miteinander. Und doch wusste Ari durch die tiefen Einblicke, die seine Partnerin ihm in ihr Seelenleben gewährte, von der Furcht, die jede Frau empfindet, wenn das Ticken der biologischen Uhr lauter wird. Dass Ari für Yara als Vater eines Kindes in Frage kam, erfüllte ihn mit Freude und Stolz. Dazu war seine Exfrau unter keinen Umständen bereit gewesen. Deren Misstrauen hatte letztendlich eine große Ehekrise ausgelöst und dazu geführt, dass Ari sich Yara zugewandt hatte.
Der Genuss am Sex ist eine Sache. Doch für Yara und Ari wurde die praktische Ausübung ihrer Sexualität mehr und mehr zur Notwendigkeit, um dem Ablaufen der biologischen Uhr zuvorzukommen. Der schnellen Erfüllung ihres gemeinsamen Kinderwunsches stand ohne Zweifel ihre fortgeschrittene Reife entgegen. Sie flogen fast im Sturzflug auf ihr fünftes Lebensjahrzehnt zu. Libido hin, Hormone her: In diesem Alter kann die Erfüllung des Kinderwunsches schon mal zu einem Lotteriespiel werden - und zu einer logistischen Herausforderung ersten Ranges. Die Tatsache, dass die beiden eine Wochenendbeziehung führten, war ein weiterer Stolperstein auf dem Weg zu einer raschen Schwangerschaft. Ari und Yara standen zunehmend unter dem Diktat des Terminkalenders. Wenn Yaras Ei sprang, hatte Ari zur Stelle zu sein. Ari fühlte sich nun doch etwas unter Druck gesetzt.
Yaras Frauenärztin hatte, zumindest was die Zeugung betrifft, eine denkbar schlechte Meinung vom Glücksspiel. Sie empfahl, alle an der Reproduktion maßgeblich beteiligten Organe einem gründlichen Check zu unterziehen. Ihre Empfehlung schloss ausdrücklich die des Vaters in spe mit ein. Obwohl er nicht besonders begeistert war, sah Ari ein, dass der Einwand aus medizinischer Sicht berechtigt war. Als Techniker wusste er: alle Aggregate mit langen Laufzeiten neigen irgendwann zu Ausfallserscheinungen.
Mit gemischten Gefühlen fuhr Ari zu seinem Untersuchungstermin. Er wunderte sich über das leere Wartezimmer. Offensichtlich war er der einzige „Patient“. Insgeheim hoffte er, dass es so bleiben möge, denn hier gesehen oder gar angesprochen zu werden, war nicht gerade das, was auf der Prioritätenliste eines Mannes an erster Stelle steht. Als ihn eine Arzthelferin in das Labor bat, beschlich Ari ein Gefühl von Befangenheit. Ihr inquisitorischer Blick traf ihn wie ein Peitschenhieb.
„Um festzustellen, ob eine Fruchtbarkeitsstörung vorliegt, erstellen wir zunächst ein Spermiogramm“, verkündete die Schwester und musterte Ari wie einen Schuljungen, der wegen eines anzüglichen Streiches einen schweren Tadel erhalten soll. „Zusätzlich wird die Spermienmorphologie mikroskopisch auf Anomalien untersucht.“
Fruchtbarkeitsstörung! Anomalien! Eigentlich hatte Ari bereits genug gehört. Er fühlte sich jetzt schon als pathologischen Fall. Doch unbarmherzig fuhr die Schwester fort, die gesamte Bandbreite zeugungsrelevanter Defizite haarklein vor ihm auszubreiten.
„Für eine Diagnose werden die Spermienkonzentration im Ejakulat und die Beweglichkeit der Spermien untersucht.“
Die Vorstellung, wie die junge Frau über ein Mikroskop gebeugt akribisch Jagd auf seine kraft- und ziellos dahintaumelnden Samenzellen macht, lastete bleischwer auf Aris Gemüt. Ergeben sank er auf seinem Beichtstuhl zusammen wie ein alternder Luftballon.
Wahrscheinlich hielt die Schwester ohnehin alle Männer, die vor ihr Platz nehmen mussten, nicht nur für impotent, sondern auch für komplett inkompetent und hochgradig debil. Ari sehnte das Ende des demütigenden Vortrages herbei.
„Haben sie die für die Untersuchung nötigen sieben Tage sexuelle Abstinenz eingehalten?“, fragte sie lauernd und zog einen silbrig glänzenden Gegenstand aus der Brusttasche ihres blütenweißen Kasacks. Dem Anschein nach handelte es sich um ein chirurgisches Instrument, mit dem man Hoden punktiert und Kastrationen oder andere abscheuliche Eingriffe bei lebendigem Leibe vornimmt. Ari sah stumm auf die Tischplatte aus blitzsauberem Melamin und nickte trotzig. Seine Peinigerin machte mit dem vermeintlich chirurgischen Instrument einen Haken auf dem Patientenblatt. Ari atmete auf. Das Folterinstrument entpuppte sich als harmloser Kugelschreiber, bedruckt mit dem Logo eines pharmazeutischen Unternehmens, das mit dem massenhaften Verkauf erektionserhaltender Mittel die riesigen Gehälter seiner Vorstände finanziert.
„Das Sperma wird durch Onanieren in diesen sterilen Behälter gewonnen“, belehrte ihn Schwester Gnadenlos und stellte mit allen Anzeichen der Schadenfreude einen kleinen, mit einem weißen Plastikdeckel verschlossenen Becher auf den Tisch. Auf dem Aufkleber prangte Aris Name. Er hätte vor Scham in den blitzblanken Instrumentenschrank kriechen mögen. Doch nun gab es kein Entrinnen mehr - und die hochnotpeinliche Befragung war noch immer nicht zu Ende.
„Wollen sie die Probe zuhause abgeben?“, erkundigte sich die Schwester süßlich. „Dann müssten sie sie allerdings innerhalb von vierzig Minuten zu uns zurückbringen.“
„Nicht nötig." Ari kapitulierte und griff resignierend nach dem unschuldig im kalten Licht der Neonröhren glänzenden Behälter aus Plexiglas.
„Dann gehen sie bitte in Zimmer sechs und schließen sie die Tür ab. Wenn es Schwierigkeiten geben sollte, melden sie sich bei mir. Klingeln genügt.“
Ari schlich aus der postmodernen Folterkammer wie ein geprügelter Hund.
wird fortgesetzt
123Wie es weitergeht »
Weitere Werke von Arminius:
_________________ A mind is like a parachute. It doesn´t work if it is not open (Frank Zappa)
There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life (Frank Zappa)
Information is not knowledge. Knowledge is not wisdom. Wisdom is not truth. Truth is not beauty. Beauty is not love. Love is not music. Music is the best (Frank Zappa) |
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Gast
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01.08.2023 18:17 Re: Vater werden ist nicht schwer? von Gast
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Arminius hat Folgendes geschrieben: | Ari schlich aus der postmodernen Folterkammer wie ein geprügelter Hund.
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Ich bin ganz bei ihm Und mal, gaaanz ährlich: Scheißsituation!
Ich bin aber auch ganz bei Ihr: Ihre Eier - kurz vorm Verfall und seine Samen - kurz vorm Aggregat- Kollaps: Scheißsituation!!!
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HansGlogger Klammeraffe
H Alter: 65 Beiträge: 614 Wohnort: Bayern
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H 01.08.2023 21:20
von HansGlogger
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Das ist doch ganz klar Humor, und nicht vom Schlechtesten. Ein echter Mann steckt doch so was weg.
BTW:
Ich hatte mal einen äußerst humorvollen Kollegen, der diese Prozedur über sich ergehen ließ, weil seine Frau sich in einer früheren Ehe hatte sterilisieren lassen und sie nun ein gemeinsames Kind wollten, hat dann auch geklappt. Jedenfalls der hat am Arbeitsplatz genüsslich davon erzählt. Sie fragten ihn, ob er seine Frau mitnehmen wolle, oder allein mit oder ohne Hilfe von Pornoheften spenden wolle. Er hat sich dann für seine Frau entschieden.
Überrascht war er, dass gerade so der Boden des Bechers bedeckt war, er hatte immer geglaubt, das wäre mehr.
_________________ Wenn keiner ja sagt, sollt ihr's sagen.
Wenn keiner nein sagt, sagt doch nein.
Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben.
Wenn alle mittun, steht allein.
Lothar Zenetti, Was keiner wagt |
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Gast
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02.08.2023 06:56
von Gast
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HansGlogger hat Folgendes geschrieben: | er hatte immer geglaubt, das wäre mehr. |
Dies zum Thema männliche Selbst(über)einschätzung: Das bisschen, was ER zur Zeugung beizutragen hat, ist der Spoonfull, wie der Engländer zu sagen pflegt - was der Pariser dazu sagt, ist mir jetzt entfallen
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abentroth Eselsohr
Beiträge: 257
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02.08.2023 07:20 Re: Vater werden ist nicht schwer? von abentroth
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Arminius hat Folgendes geschrieben: | Humor oder Horror? |
Horror für Ari, Humor für mich.
Danke fürs Teilen, gern gelesen!
Gruß,
abentroth
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Arminius Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1239 Wohnort: An der Elbe
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02.08.2023 07:44
von Arminius
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Danke für eure netten Kommentare. Ihr nehmt es offensichtlich als Humor. Na dann...
_________________ A mind is like a parachute. It doesn´t work if it is not open (Frank Zappa)
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Arminius Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1239 Wohnort: An der Elbe
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02.08.2023 07:59 Vater werden ist nicht schwer? Vol.2 von Arminius
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Hinter der Tür mit der Nummer sechs erwartete ihn keine lauschige, zu entsprechenden Handlungen passende Muschebubu-Atmosphäre. Aus keinem versteckten Lautsprecher drang das wollüstige Stöhnen Jane Birkins an sein Ohr. Zudem war die Einrichtung des fensterlosen Raumes an Nüchternheit kaum zu überbieten. Keine Pin-up-Girls lächelten verführerisch von den Wänden. Das einzige Mobiliar bestand aus einer Behandlungsliege mit abwaschbarem Bezug und einem billigen Stuhl aus weißem Kunststoff. Beide verströmten den widerlichen Geruch von Desinfektionsmitteln. Auf einer Art Nachttisch stapelten sich einschlägige Magazine neben einer Schachtel mit Papiertüchern.
Seufzend warf Ari zwei der von weiß Gott wie vielen Händen zerfledderten Hefte auf die mit einer frischen Papierbahn bedeckte Liege. Er rückte den Stuhl an die Liege und setzte sich. Doch ausgerechnet jetzt, wo es darauf ankam, wollte sich bei ihm keine Regung bemerkbar machen - trotz der zur Stimulation ausliegenden Fachliteratur. Immer wieder wanderte sein Blick misstrauisch durch das kahle Zimmer. Wenn der Raum nun videoüberwacht wurde? Jetzt verstand Ari, was die Schwester mit „Schwierigkeiten“ gemeint hatte. Das hätte noch gefehlt, dass er jetzt den Klingelknopf drückte, um ihr kleinlaut sein klägliches Versagen einzugestehen! Nein, er musste das Ganze einfach wie die Abgabe einer Blut- oder Urinprobe betrachten. Man verlangte von ihm nichts weiter als eine simple Gewebeprobe, mit deren Hilfe die biologische Funktion eines Organs überprüft wird. Dazu müssen lediglich die entsprechenden Nerven gereizt, eine Drüse zur Sekretion angeregt und einige Muskeln kontrahiert werden. Weiter nichts. Dass der Vorgang mit wonnevollen Empfindungen einhergeht, das ist eben eine angenehme physiologische Begleiterscheinung. Also fügte Ari sich in das Unabwendbare.
Als der Drang unwiderstehlich wurde, die genetischen Kopien seiner selbst in die Freiheit zu entlassen, schnappte Ari sich den Becher und schickte das zeugungslüsterne Sondereinsatzkommando mit einem Stoßgebet an alle für die Fruchtbarkeit zuständigen Götter und Heiligen auf ihre ungewisse Mission. Mit Befriedigung betrachtete Ari das Resultat seiner Bemühungen. Mit der Ausbeute an maskuliner Essenz konnte das Labor mehr als zufrieden sein! Wenigstens bei der Quantität wollte Ari einen Punkt für sich verbuchen. Mit demonstrativer Lässigkeit stellte er den kleinen Becher auf den Tisch, auf dem die Schwester mikroskopische Fotografien von Samenzellen sortierte.
„Erledigt“, bemerkte er überflüssigerweise.
Ohne sichtbare Regung nahm die Schwester das Gefäß entgegen. Routiniert und sachlich pappte sie ein Etikett mit Datum und Zeitpunkt der Abgabe auf den Becher, als handele es sich um eine ordinäre Stuhlprobe.
„Die Auswertung wird zwei bis drei Tage in Anspruch nehmen“, informierte sie Ari mit unpersönlicher Stimme. „Sprechen sie nächste Woche nochmals vor. Die Frau Doktor wird ihnen dann das Ergebnis mitteilen.“
Noch eine Frau! Gab es denn an dieser Einrichtung der Schande und der Erniedrigung keinen einzigen Mann? Es gab einen. Er saß im Wartezimmer und wusste vor Verlegenheit nicht, wohin er blicken sollte. Ari machte, dass er fortkam.
wird fortgesetzt
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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02.08.2023 08:09
von Günter Wendt
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Das ist professionelle Zeitgeist-Unterhaltung. Humor ganz sicher.
Auf keinen Fall Horror.
Vielleicht noch Dokumentation. So halbwegs. Es fehlen die Szenen im, wie soll man es nennen? Ejakulations-Raum, Abspritz-Zimmer oder Samenspender-Irgendwas?
Und am Schluss noch, nach einer gewissen Zeit, das Laborergebnis bekommen. Mit der Diagnose „Alles OK. Jetzt aber ranhalten!“
Ich habe es gelesen und gedacht, dass dieser Text in jeder Apotheken-Rundschau abgedruckt sein könnte. Oder in einem Wochenmagazin, wie dem „Stern“.
Unterhaltsam, als Teil einer mehrteiligen Kolumne.
Gut einfügen würde sich vielleicht noch ein humorvoll-dokumentarischere Text über „Mein erstes Mal: Koloskopie“.
Edit:
Da war Arminius mit der Fortsetzung schneller als ich mit dem zweiten Teil.
Gut, die Folterkammerszene ist somit „im Kasten“.
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Haro Eselsohr
Beiträge: 388 Wohnort: Pfalz
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02.08.2023 08:32
von Haro
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Hallo Arminius!
Witzig geschrieben, keine Frage.
Ist nur schade für das Kind in spe. Vermutlich auch so ein Fall, bei dem die Kleine dann aus dem Kindergarten abgeholt wird und die anderen Kinder sagen: "Hey, Schantalle, deine Oma ist da".
Viele Grüße
Haro
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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02.08.2023 08:44
von Günter Wendt
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Haro hat Folgendes geschrieben: | Hallo Arminius!
Witzig geschrieben, keine Frage.
Ist nur schade für das Kind in spe. Vermutlich auch so ein Fall, bei dem die Kleine dann aus dem Kindergarten abgeholt wird und die anderen Kinder sagen: "Hey, Schantalle, deine Oma ist da".
Viele Grüße
Haro |
Vor einigen Monaten war ich kurz davor, mir ein stabiles Hanfseil als „Krawatte“ zu kaufen.
Ur-Opa! Es ist keine 20 Jahre her, da war für mich ein Ur-Opa ein 90 jähriger mit Sauerstoffmaske in einem Rollstuhl.
Und zu allem Überfluss auch noch Ur-Großonkel! KREISCH!
O tempora o mores - frei nach Asterix und Obelix.
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Aska Centauri Gänsefüßchen
A Alter: 57 Beiträge: 38 Wohnort: Regensburg
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A 02.08.2023 09:35 Re: Vater werden ist nicht schwer? Vol.2 von Aska Centauri
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Hallo Arminius,
eine witzige Geschichte, die bei mir Mitgefühl für den Protagonisten auslöst. Meine Lieblingsstelle:
Arminius hat Folgendes geschrieben: |
Als der Drang unwiderstehlich wurde, die genetischen Kopien seiner selbst in die Freiheit zu entlassen, schnappte Ari sich den Becher und schickte das zeugungslüsterne Sondereinsatzkommando mit einem Stoßgebet an alle für die Fruchtbarkeit zuständigen Götter und Heiligen auf ihre ungewisse Mission. |
Ich freue mich auf die Fortsetzung!
Liebe Grüße
Aska
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Arminius Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1239 Wohnort: An der Elbe
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02.08.2023 17:31 Vater werden ist nicht schwer? Vol.3 von Arminius
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Danke für Eure Kommentare. Dann will ich die Sache mal zu Ende bringen:
Als Ari die Praxis einige Tage später erneut betrat, konnte er ein mulmiges Gefühl nicht unterdrücken. Wieder saß er allein im Wartebereich.
„Die Frau Doktor erwartet sie jetzt in Zimmer vier“, verkündete die Arzthelferin freundlich lächelnd. Ari war überrascht, wie liebenswürdig sie heute war. War das tatsächlich noch dieser herzlose Drachen, der beim ersten Termin Gift und Galle gespuckt hatte? Letzte Woche musste Ari vor Scham und vor Verlegenheit ein Gespenst, eine grauenvolle Phantasmagorie vor Augen gehabt haben. Wahrscheinlich hatten ihm einfach nur seine überreizten Nerven einen üblen Streich gespielt.
Frau Doktor entpuppte sich als eine sportlich-schlanke Frau Anfang fünfzig, sonnengebräunt und mit modischer, leicht angegrauter Kurzhaarfrisur. Angespannt nahm Ari in dem mit weißem Leder bezogenen Freischwinger der oberen Preisklasse Platz.
„Wir haben ihre Spermien auf verschiedene Parameter hin untersucht“, eröffnete die Reproduktionsmedizinerin das Gespräch. Ari neigte in vorauseilender Demut den Kopf für den Fall, dass sie beabsichtigte, ihn mit der grausamen Wahrheit zu konfrontieren.
Frau Doktor vertiefte sich eingehend in einige Diagramme, Tabellen und Fotos, die auf ihrem Schreibtisch ausgebreitet lagen. Ari verkrampfte zusehends auf dem edlen Designergestühl.
„Da hätten wir zunächst die Asthenozoospermie. Darunter versteht man eine verminderte Motilität der Samenzellen. Bei weniger als dreißig Prozent morphologisch normaler Spermien sprechen wir von Teratospermie. Bei weniger als zwanzig Millionen Spermien pro Milliliter Ejakulat liegt eine Oligospermie vor. In extremen Fällen, wenn überhaupt keine Spermien nachgewiesen werden können, lautet die Diagnose auf Azoospermie.“
Aris Herz plumpste angesichts dieser Katastrophenszenarien auf Sitzflächenniveau. "Jetzt kommt`s!", dachte er in fester Erwartung der vernichtenden Diagnose. Als Frau Doktor seinen bekümmerten Blick bemerkte, nahm sie die schmale Lesebrille von der Nase und klappte die Bügel sorgfältig zusammen.
„Sie liegen mit nahezu allen Parametern im Normbereich ihrer Altersgruppe“, sprach sie den erlösenden Satz aus. „Bei der abgegebenen Probenmenge liegen sie sogar darüber. Sie haben doch nicht etwa geschummelt …?“ Schalkhaft drohte sie Ari mit dem Zeigefinger.
„Nein, Ehrenwort!“, platzte er heraus. Obwohl Ari nie wirklich an einem positiven Testergebnis gezweifelt hatte, musste die Fruchtbarkeitsspezialistin ihm die Erleichterung an der Nasenspitze angesehen haben. Sie faltete die Hände und sah ihn gütig an.
„Das mit dem Schummeln war nicht ernst gemeint“, stellte sie klar und schloss die Patientenmappe. „Wie dem auch sei: Aus meiner Sicht legt das Ergebnis keine weiteren diagnostisch-therapeutischen Schritte nahe. Ich gratuliere!“
Damit war Aris Zeugungsfähigkeit aktenkundig. Fehlten nur noch eine willige Eizelle und ein gebärfreudiges Becken. Beschwingt spazierte er aus dem Sprechzimmer. Bevor er die Praxis verließ, schmetterte Ari ein herzliches „Tschüss!“ durch die Tür des Labors. Dort bereitete die Schwester gerade ein männliches Häufchen Elend auf das drohende Zerplatzen der Illusion von der eigenen Manneskraft vor. Sie winkte Ari komplizenhaft zu.
Finis
« Was vorher geschah123
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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02.08.2023 17:38 Re: Vater werden ist nicht schwer? Vol.3 von Günter Wendt
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Arminius hat Folgendes geschrieben: | Damit war Aris Zeugungsfähigkeit aktenkundig. Fehlten nur noch eine willige Eizelle und ein gebärfreudiges Becken |
Den Satz versteh ich nicht. Wenn er zeugungsunfähig ist, warum fehlt ihm nur noch eine willige Eizelle und ein gebärfreudiges Becken?
Ansonsten finde ich den Schluss humorvoller als die Teile davor, die ja auch qualitativ hervorragend sind.
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Arminius Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1239 Wohnort: An der Elbe
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02.08.2023 18:32 Re: Vater werden ist nicht schwer? Vol.3 von Arminius
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Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | warum fehlt ihm nur noch eine willige Eizelle und ein gebärfreudiges Becken?
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Damit ist Yara gemeint.
Danke für Deine Einschätzung!
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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02.08.2023 18:53 Re: Vater werden ist nicht schwer? Vol.3 von Günter Wendt
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Arminius hat Folgendes geschrieben: | Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | warum fehlt ihm nur noch eine willige Eizelle und ein gebärfreudiges Becken?
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Damit ist Yara gemeint.
Danke für Deine Einschätzung! |
Edit
Text gelöscht.
Alles klar DIE Yara!
Und was ist mit seiner „Unfruchtbarkeit“? Macht ja keinen Sinn, wenn seine Spermien nichts mehr machen können.
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Arminius Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1239 Wohnort: An der Elbe
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02.08.2023 18:59
von Arminius
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Aber Günter! Hast Du die Diagnose nicht gelesen? Alles ist im Normbereich, also alles ist gut!
Yara ist Aris Partnerin.
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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02.08.2023 19:23
von Günter Wendt
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Arminius hat Folgendes geschrieben: | Da hätten wir zunächst die Asthenozoospermie. Darunter versteht man eine verminderte Motilität der Samenzellen |
Mich hat vermutlich folgendes getriggert:
„ Da hätten wir zunächst die Asthenozoospermie. Darunter versteht man eine verminderte Motilität der Samenzellen.“
Mit zunehmenden Alter kommt das schon mal vor - dieses Triggerwort. Sorry.
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Arminius Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1239 Wohnort: An der Elbe
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02.08.2023 19:42
von Arminius
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Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | Mich hat vermutlich folgendes getriggert:
„ Da hätten wir zunächst die Asthenozoospermie. Darunter versteht man eine verminderte Motilität der Samenzellen.“
Mit zunehmenden Alter kommt das schon mal vor - dieses Triggerwort. |
Lass das bloß nicht Miss Purple sehen
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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02.08.2023 19:52
von Günter Wendt
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Arminius hat Folgendes geschrieben: | Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | Mich hat vermutlich folgendes getriggert:
„ Da hätten wir zunächst die Asthenozoospermie. Darunter versteht man eine verminderte Motilität der Samenzellen.“
Mit zunehmenden Alter kommt das schon mal vor - dieses Triggerwort. |
Lass das bloß nicht Miss Purple sehen |
Seufz … der Deutschen Eiche ist es egal ob sich ein Wildschwein an seiner Rinde reibt.
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Arminius Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1239 Wohnort: An der Elbe
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02.08.2023 20:13
von Arminius
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Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | ob sich ein Wildschwein |
Jetzt bist Du wegen Gendern dran!
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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02.08.2023 20:29
von Günter Wendt
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Arminius hat Folgendes geschrieben: | Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | ob sich ein Wildschwein |
Jetzt bist Du wegen Gendern dran! |
Na gut. Ach … ich hab das nicht als Redensart markiert.
Ersetze Wildschwein durch Borstenvieh/Eber /Sau/Wildsau/Wildschwein/Schwein.
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Gast
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05.08.2023 09:12
von Gast
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Arminius hat Folgendes geschrieben: |
Lass das bloß nicht Miss Purple sehen |
Auch du, Arminius?
Schade.
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