|
|
Autor |
Nachricht |
Gast
|
22.03.2022 13:17 Ist es wirklich so schlimm ein unfertiges Manuskript anzubieten? von Gast
|
|
|
Hallo ihr Lieben,
ich weiß, dass das Thema nicht wirklich neu ist, aber alles, was ich dazu lese, ist, dass davon abgeraten wird.
Mich würde mal interessieren, ob es hier Autoren gibt, die es wirklich gewagt haben, und wie die Reaktion von der Agentur oder dem Verlag war.
In der Liste zum Rückmeldeverhalten der Agenturen habe ich gesehen, dass einige das GA noch nicht hatten, als es angefordert worden ist.
Könnte sich die ein oder andere Person vielleicht melden, und berichten, wie es dann weitergegangen ist?
Ich habe jetzt 150 Seiten (sollen ca. 300 werden), und möchte mich gerne mit 200 Seiten bewerben. Ich denke, keine Agentur würde mich mit 200 Seiten ablehnen, weil sie befürchtet, ich wäre nicht fähig, noch die letzten 100 Seiten zu schreiben.
Und da ich nicht alle Agenturen gleichzeitig anschreiben möchte, wollte ich eben mit 200 Seiten in den Bewerbungsprozess starten.
|
|
Nach oben |
|
|
Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
|
22.03.2022 13:39
von Taranisa
|
|
|
Du hast sicher auch gelesen, warum davon abgeraten wird. Jene, die sich "nur" mit Exposé und Textprobe bewerben, sind (meines Wissens) bereits veröffentlicht und konnten dadurch zeigen, dass sie Romanprojekte beenden und verkaufbar schreiben.
Gerade mit dem ersten Projekt -ich schreibe aus Erfahrung- wird sich und das Schreibhandwerk noch geübt. Empfehlung: -auch aus eigener Erfahrung- beende deinen Roman, überarbeite die Rohfassung und suche dir Leute zum Testlesen. Ich lernte z.B. dadurch erst richtig, das Handwerkszeug anzuwenden. Aktuell überarbeite ich mein erstes Projekt und ändere so viel, dass ich froh bin, dass es in der bisherigen Fassung nicht auf den Markt gelangte.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
|
Nach oben |
|
|
Levo Klammeraffe
L
Beiträge: 869
|
L 22.03.2022 16:03
von Levo
|
|
|
Es gibt wahrscheinlich genug Leute, die nach 200 Seiten die letzten 100 Seiten nicht mehr gebacken kriegen. Und es gibt zu viele, die sich mit fertigen MS bewerben und somit schon bewiesen haben, dass sie ihr Werk zumindest abschließen können.
Wäre ich Verleger, würde ich bei unfertigen belletristischen Texten gleich abwinken. Ich investiere doch nicht in etwas Halbfertiges, wenn ich Programmplätze mit Deadlines zu besetzen habe. Insbesondere, wenn es Hunderte fertiger Konkurrenz-MS gibt.
Ausnahmen sind wohl wirklich nur schon veröffentlichte Autoren, bei denen man die Marktfähigkeit des Textes am Exposé vorauszusagen (eventuell auch abschlägig zu bescheinigen) wagt, und Sachbuch/Fachbuch-MS.
|
|
Nach oben |
|
|
Lki Eselsohr
Beiträge: 485
|
22.03.2022 16:10
von Lki
|
|
|
Ein Rat? Lass es bleiben. Selbst wenn irgendjemand dir sagt, dass es bei ihm geklappt hat, ist das nicht zur Nachahmung empfohlen. Der erste Draft einer Geschichte ist auch bei erfahrenen Autoren nie das Maximum, was sie rausholen können - und wenn du nicht fertiggeschrieben hast, ist das ja strenggenommen noch nicht einmal die Rohfassung. Was hast du davon, wenn du das nun zehn Agenturen anbietest, die lehnen alle ab und das Manuskript ist noch vor Fertigstellung für diese Agenturen verbrannt?
Wie meine Vorrednerin sagte, der beste Weg zum Erfolg ist: Fertigschreiben, ein paar Monate liegenlassen, überarbeiten, wieder liegenlassen, überarbeiten, Testleserfeedback einholen, überarbeiten ... und dann erst anbieten. Es gibt keine Abkürzung. Wenn du dann mal drin bist, dann reichen Exposé und Leseprobe, teils auch nur Exposé. Aber um reinzukommen, musst du das Beste abliefern, was du schreiben kannst. Und das sind sicher nicht die ersten 200 Seiten einer unfertigen Geschichte.
_________________ Ophelia Scale Trilogie - 2019
Don't LOVE Me Reihe – 2020/21
KNIGHTS Trilogie – 2021/22/23
Westwell - Heavy & Light - 06/22 (LYX)
Westwell - Bright & Dark - 10/22 (LYX)
Westwell - Hot & Cold - 02/23 (LYX)
Coldhart - Strong & Weak - 01/24 (LYX)
Coldhart - Deep & Shallow - 05/24 (LYX)
Coldhart - Right & Wrong - 09/24 (LYX) |
|
Nach oben |
|
|
Gast
|
22.03.2022 17:19
von Gast
|
|
|
Ich hasse es, aber ihr habt recht.
|
|
Nach oben |
|
|
Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5448 Wohnort: OWL
|
22.03.2022 19:12
von Willebroer
|
|
|
Die übliche Prozedur ist ja (wenn man nicht doch ein fertiges Ms. hat), der Agentur eine Leseprobe anzubieten, und wenn es wider Erwarten eine Zusage gibt, fällt einem plötzlich ein, daß man das eine oder andere doch noch mal überarbeiten muß.
Dörte Hansen ("Altes Land") erzählte so eine Geschichte in einem Interview. Auch zu der plötzlichen Panik, als es dann doch ernst wurde. Allerdings lief das nicht über eine Agentur, sondern war ein persönlicher Kontakt. Außerdem hatte sie Erfahrung als Journalistin.
Ganz nüchtern betrachtet, erscheinen sehr viele Manuskripte nicht in der Fassung, in der sie ursprünglich eingereicht wurde. Das relativiert den Begriff "fertig".
Ich würde mir schon zutrauen, wenn ich Verleger wäre, ein gutes Manuskript zu erkennen. Wenn jemand 200 Seiten glaubhaft durchhält, dann ist das adäquate Ende nur eine Frage der Zeit.
Und wenn ich Verleger wäre, dann würde ich auch versuchen, unfertige Talente zu erkennen, die Hoffnung für die Zukunft geben. (Aber vielleicht wäre ich dann schon nicht mehr repräsentativ für die Verleger allgemein.) Gerade als kleiner oder mittlerer Verlag muß man eher innovativ sein als die großen Platzhirsche.
Allerdings muß an hier zwei Unterschiede machen: einmal dürften die Chancen bei einer Agentur eher noch geringer sein als bei einem Verlag direkt, zum anderen spielt das Genre eine Rolle: Wirklich literarische Texte (was immer das sein mag) müssen nicht "fertig" sein. Manchmal gehört das Fragmentarische sogar zum Konzept. Allerdings ist jede Wahrscheinlichkeitsrechnung in dieser Hinsicht sinnlos.
Wenn man eher Unterhaltung schreibt mit gängigen Themen und bewährten Spannungsmomenten, kann man den obigen Weg aber eher vergessen.
Soweit zur Verlegerseite. Aber die wichtigste Frage, wenn jemand ein unfertiges Manuskript anbieten will: warum? Eigentlich wüßte ich nur einen Grund: wenn (wie oben erwähnt) zufällig ein Verleger am Nebentisch sitzt und man kommt zufällig auf das eigene Ms zu sprechen ... oder man wird direkt gefragt (bei unbekannten Autoren eher selten), ob man nicht was hat zu dem und dem Thema.
Zitat: | Ich hasse es, aber ihr habt recht. |
So würde ich das auch zusammenfassen. Aber vielleicht zum Trost: Autoren sind keine Strickmaschinen (auch wenn einige dem sehr nahe kommen). Da kann es ein großer Motivationsschub sein, wenn man schon ein Angebot hat.
Aber da muß man eben hart zu sich selbst sein.
|
|
Nach oben |
|
|
Gast
|
22.03.2022 19:51
von Gast
|
|
|
Die Frage nach dem Warum ist durchaus berechtigt.
Ich versuche es nachvollziehbar zu machen.
Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass ein Manuskript fertig sein muss, bevor es auf die Menschheit losgelassen wird.
Ich habe einmal von einer Bestseller-Autorin den Satz gelesen: Die Menschen sind viel zu sehr damit beschäftigt, ein Buch zu veröffentlichen, anstatt ein gutes Buch zu schreiben. Das unterschreibe ich sofort.
Nun zu mir: Warum drängt es?
Ich möchte hier nicht näher auf meinen Roman eingehen, aber es geht um ein Thema, für das ich sehr brenne, und das in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt. Es gibt noch keinen einzigen Roman zu diesem Thema, aber schon einige Sachbücher, die dieses gesellschaftliche Phänomen kritisch beleuchten. Und ich sehe, wie das Thema auf unsere Gesellschaft wie eine Lawine zurollt. Und ich habe jetzt schon das Gefühl, dass es gerade auf dem Höhepunkt ist. Ich glaube, jetzt einen entsprechenden Roman anzubieten, wäre der absolut richtige Zeitpunkt. Und da es keine Romane dazu gibt, glaube ich, wären die Chancen zumindest in dieser Hinsicht nicht schlecht.
Ich weiß nicht, was in zwei Jahren sein wird. Und ich habe Angst, dass es bis dahin vielleicht schon zu spät, oder das Thema "ausgelutscht" sein wird, oder dass bis dahin schon entsprechende Romane auf dem Markt sind. (Ich weiß, dass das nichts zu bedeuten hat).
Das ist das, was mir ein bisschen Sorgen bereitet, und womit ich mich selbst unter Druck setze.
Jetzt gerade wäre dieses Thema extrem heiß, aber ich befürchte, in ein bis zwei Jahren vielleicht nicht mehr.
Das ist mein Dilemma.
|
|
Nach oben |
|
|
Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2837
|
22.03.2022 20:46
von Maunzilla
|
|
|
Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Soweit zur Verlegerseite. Aber die wichtigste Frage, wenn jemand ein unfertiges Manuskript anbieten will: warum? |
Ökonomisch betrachtet, ergibt es keinen Sinn, ein Buch fertigzustellen, wenn man es dann nicht verkaufen kann. Insofern ist es gescheiter, sich erst dann an die Arbeit zu machen, wenn man einen Vertrag in der Tasche oder zumindest einen ernsthaften Interessenten dafür hat.
In der Zeit, in der man ein 300-Seiten-Manuskript erstellt, könnte man Exposés und Probekapitel für zehn verschiedene Romane erstellen und hätte eine zehnmal höhere Chance, einen davon zu verkaufen.
Wenn man bedenkt, daß Verlage und Agenturen einen gerne mehrere Monate warten lassen, bis sie überhaupt antworten, und selbst im Falle eines Verkaufs es noch Monate oder Jahre dauert, bis das Produkt tatsächlich in den Handel kommt, sollte es für sie auch kein Problem darstellen, noch 6-8 Wochen auf die Fertigstellung des Manuskripts zu warten. Freilich setzt das voraus, daß der Autor in der Lage ist, zügig das Werk fertigzustellen, was bei guter Planung aber letztlich nicht allzu schwierig sein sollte. Da die meisten Verträge üblicherweise die erste Zahlung des Garantiehonorars bei Manuskriptablieferung vorsehen, hält sich auch das Risiko des Verlegers in Grenzen.
Ob Verleger und Agenten, sich bei einem Unbekannten Neuling darauf einlassen, ist freilich eine andere Frage.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
|
Nach oben |
|
|
Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
|
22.03.2022 21:07
von Abari
|
|
|
Zitat: | Jetzt gerade wäre dieses Thema extrem heiß, aber ich befürchte, in ein bis zwei Jahren vielleicht nicht mehr. |
Dann, wenn es so zweifelhaft ist, solltest Du lernen zu verwandeln. Du kannst nicht einen tagesaktuellen Roman schreiben, wenn Du ihn nicht nur an ein paar freaks und dazu nur dieses Jahr verkaufen willst. Dann taugt das Thema - mit Verlaub - eher für einen Blog, aber nicht für einen Roman. Tagesaktuelles ist mE nicht die Mühe wert, daraus ein Buch zu schmieden, weil es ja um die Geschichte geht, die erzählt werden soll, nicht das Archivieren eines (halbgaren) Themas. Überleg es Dir bitte genau, was Du möchtest, ansonsten kann es sein, dass Du auf drittelstem Weg liegen oder stecken bleibst.
Falls Du möchtest, kannst Du mir auch gerne eine Mail schreiben.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
|
Nach oben |
|
|
Hakatajin Wortedrechsler
H
Beiträge: 91
|
H 22.03.2022 21:11
von Hakatajin
|
|
|
Zitat: | Und ich sehe, wie das Thema auf unsere Gesellschaft wie eine Lawine zurollt. Und ich habe jetzt schon das Gefühl, dass es gerade auf dem Höhepunkt ist. Ich glaube, jetzt einen entsprechenden Roman anzubieten, wäre der absolut richtige Zeitpunkt. Und da es keine Romane dazu gibt, glaube ich, wären die Chancen zumindest in dieser Hinsicht nicht schlecht.
Ich weiß nicht, was in zwei Jahren sein wird. Und ich habe Angst, dass es bis dahin vielleicht schon zu spät, oder das Thema "ausgelutscht" sein wird, oder dass bis dahin schon entsprechende Romane auf dem Markt sind. (Ich weiß, dass das nichts zu bedeuten hat).
Das ist das, was mir ein bisschen Sorgen bereitet, und womit ich mich selbst unter Druck setze.
Jetzt gerade wäre dieses Thema extrem heiß, aber ich befürchte, in ein bis zwei Jahren vielleicht nicht mehr.
Das ist mein Dilemma. |
Blöde Frage, aber was genau ändert sich dadurch an deiner Situation? Für mich liest es sich so, also ob du davon ausgehst, noch weitere zwei Jahre für die Fertigstellung zu benötigen. In dieser Zeit soll dir aber keiner die Idee "wegschnappen", deswegen möchtest du bereits nach 200 Seiten schon auf Verlage zugehen. Selbst wenn du von jemandem eine Zusage erhälst, ändert das aber doch nichts an der Gesamtsituation, oder stehe ich auf dem Schlauch?
Du brauchst weiterhin ca. 2 Jahre für die Fertigstellung und in dieser Zeit können trotzdem andere Autoren Romane mit diesem Thema bei anderen Verlagen/Agenturen veröffentlichen. Auch dass das Thema jetzt aber womöglich nicht mehr in zwei Jahren heiß ist, ändert sich dadurch nicht.
|
|
Nach oben |
|
|
Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2837
|
22.03.2022 21:47
von Maunzilla
|
|
|
Wenn du jeden Tag drei Seiten schreibst, hast du das Buch in rund einem Monat fertig. Ob du jetzt 4-5 Wochen weiterschreibst und dann das fertige Manuskript anbietest, oder sofort das halbfertige und während der Wartezeit dann fertigschreibst, macht m.E. keinen großen Unterschied.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
|
Nach oben |
|
|
Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5448 Wohnort: OWL
|
23.03.2022 01:03
von Willebroer
|
|
|
Zitat: |
Ich weiß nicht, was in zwei Jahren sein wird. Und ich habe Angst, dass es bis dahin vielleicht schon zu spät, oder das Thema "ausgelutscht" sein wird, oder dass bis dahin schon entsprechende Romane auf dem Markt sind. (Ich weiß, dass das nichts zu bedeuten hat).
Das ist das, was mir ein bisschen Sorgen bereitet, und womit ich mich selbst unter Druck setze.
Jetzt gerade wäre dieses Thema extrem heiß, aber ich befürchte, in ein bis zwei Jahren vielleicht nicht mehr.
Das ist mein Dilemma. |
Das Dilemma löst sich aber nicht auf durch voreiliges Handeln. Mit einem unfertigen (vielleicht sogar suboptimal geschriebenen) Manuskript riskierst du womöglich, daß Verlage es ablehnen, aber nach einem Autor Ausschau halten, der das Thema besser in den Griff bekommt. Ideen kann man nicht schützen, vor allem wenn es schon Sachbücher dazu gibt.
|
|
Nach oben |
|
|
Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
|
23.03.2022 02:13
von Abari
|
|
|
Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Das Dilemma löst sich aber nicht auf durch voreiliges Handeln. Mit einem unfertigen (vielleicht sogar suboptimal geschriebenen) Manuskript riskierst du womöglich, daß Verlage es ablehnen, aber nach einem Autor Ausschau halten, der das Thema besser in den Griff bekommt. Ideen kann man nicht schützen, vor allem wenn es schon Sachbücher dazu gibt. |
So ist es. Das soll Dir auch nichts madig machen. Aber wenn Du noch nicht sooo versiert im Schreiben bist, solltest Du vielleicht vorsichtig sein. Womöglich schaffst Du keine halbe Seite am Tag, weil Du zB Job und Kinder hast und/oder Deine Kraft nicht mehr hergibt. Erfahrungsgemäß braucht es auch noch eine Zeit der Überarbeitung, denn kein Mensch schreibt ein MS perfekt herunter.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
|
Nach oben |
|
|
Gast
|
23.03.2022 09:12
von Gast
|
|
|
@Abari: vielen Dank für Dein Angebot.
Ja, ich schaffe tatsächlich nur eine halbe Seite am Tag. Zum einen, weil ich nur zwei Stunden Zeit habe. Zum anderen, weil meine Routine anders ist, als die meisten hier schreiben. Ich schreibe keine Rohfassung in einem Zug nieder, sondern sitze teilweise zwei Stunden (!) an drei Sätzen. Auf diese Weise setze ich mich intensiv mit Sprache auseinander. Wenn man aber bis zu zwei Stunden an zwei/drei Sätzen sitzt, muss man danach nicht mehr viel überarbeiten. Das ist mein Weg, und der hat sich für mich als der bessere erwiesen. Das ist aber ein anderes Thema
@Willebroer: Du hast recht. Ich habe auch gelesen, dass Verlage gezielt auf Autoren zugehen, und sie darum bitten, über ein bestimmtes Thema zu schreiben. Gerade bei trendgetriebenen Themen.
Alles in einem führt kein Weg dran vorbei, mein Manuskript zunächst fertig zu stellen. Die besseren Argumente sprechen dafür. Alles andere ist Lebensrisiko.
Danke Euch für die Argumente und den Austausch. Es ist wirklich wertvoll hier.
|
|
Nach oben |
|
|
Globo85 Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 744 Wohnort: Saarland
|
23.03.2022 10:57
von Globo85
|
|
|
Zitat: | Ja, ich schaffe tatsächlich nur eine halbe Seite am Tag. Zum einen, weil ich nur zwei Stunden Zeit habe. Zum anderen, weil meine Routine anders ist, als die meisten hier schreiben. Ich schreibe keine Rohfassung in einem Zug nieder, sondern sitze teilweise zwei Stunden (!) an drei Sätzen. Auf diese Weise setze ich mich intensiv mit Sprache auseinander. Wenn man aber bis zu zwei Stunden an zwei/drei Sätzen sitzt, muss man danach nicht mehr viel überarbeiten. Das ist mein Weg, und der hat sich für mich als der bessere erwiesen. Das ist aber ein anderes Thema |
Hervorhebung von mir
Ich finde, das gehört da durchaus mit dazu. Ich hab das jetzt schon öfter gehört, muss aber auch sagen, das meine bescheidene Erfahrung immer wieder das Gegenteil zeigt:
Auch wenn die Sätze dann vielleicht super klingen und für sich genommen "fertig" und nicht mehr überarbeitungsbedürftig sind: die Sätze müssen eben auch eine (gute?) Geschichte ergeben. Und das ist glaube ich das, was Abari meint, wenn sie schreibt:
Abari hat Folgendes geschrieben: | Erfahrungsgemäß braucht es auch noch eine Zeit der Überarbeitung, denn kein Mensch schreibt ein MS perfekt herunter. |
Man kann eine Geschichte im Kopf haben, man kann sie auch beim Schreiben finden (glaube ich, ich bin kein Bauchschreiber, aber irgendwas muss ja dran sein). Aber das kann (mMn.) einfach nicht die beste Version der Geschichte sein, weil man eben ja am Anfang dann noch nicht wusste, wo man am Ende hinwollte?
Das sind ganz häufig auch Knackpunkte z.B. bei der Arbeit mit den Exposés hier im Forum:MS ist fertig, die Quintessenz soll auf 1,5 Seiten gepresst werden und dann merkt man häufig: die Fokussierung ist "falsch" bzw. noch nicht perfekt.
Ich sehe das genau so wie Lki und ich habe noch nichts gelesen, wirklich von keinem, der es "geschafft hat", das dem entgegenstehen würde:
Lki hat Folgendes geschrieben: | Der erste Draft einer Geschichte ist auch bei erfahrenen Autoren nie das Maximum, was sie rausholen können - und wenn du nicht fertiggeschrieben hast, ist das ja strenggenommen noch nicht einmal die Rohfassung.
[…]
Wie meine Vorrednerin sagte, der beste Weg zum Erfolg ist: Fertigschreiben, ein paar Monate liegenlassen, überarbeiten, wieder liegenlassen, überarbeiten, Testleserfeedback einholen, überarbeiten ... und dann erst anbieten. Es gibt keine Abkürzung. |
Hervorhebung von mir
Das ist ernüchternd und geht gegen die "romantische Vorstellung", wie der Schriftsteller am Schreibtisch sitzt, das Wörtchen "Ende" unter das MS setzt und dann fertig ist.
Aber wie gesagt: auch nur meine Meinung dazu.
|
|
Nach oben |
|
|
Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
|
23.03.2022 11:15
von Abari
|
|
|
Globo85 hat Folgendes geschrieben: | Und das ist glaube ich das, was Abari meint, wenn sie schreibt: |
"Er" bitte. 😁 Ansonsten: Zustimmung.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
|
Nach oben |
|
|
Globo85 Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 744 Wohnort: Saarland
|
23.03.2022 11:19
von Globo85
|
|
|
Abari hat Folgendes geschrieben: | Globo85 hat Folgendes geschrieben: | Und das ist glaube ich das, was Abari meint, wenn sie schreibt: |
"Er" bitte. 😁 Ansonsten: Zustimmung. |
Sorry.
Ich hab sogar extra noch nachgeschaut, das Genderzeichen gesehen und gedacht: jo, weiblich. Keine Ahnung, was da in meinem Gehirn gerade passiert ist.
|
|
Nach oben |
|
|
Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
|
23.03.2022 11:22
von Abari
|
|
|
Globo85 hat Folgendes geschrieben: | Abari hat Folgendes geschrieben: | Globo85 hat Folgendes geschrieben: | Und das ist glaube ich das, was Abari meint, wenn sie schreibt: |
"Er" bitte. 😁 Ansonsten: Zustimmung. |
Sorry.
Ich hab sogar extra noch nachgeschaut, das Genderzeichen gesehen und gedacht: jo, weiblich. Keine Ahnung, was da in meinem Gehirn gerade passiert ist. |
Alles gut. Passiert.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
|
Nach oben |
|
|
Tribalis Eselsohr
Beiträge: 251
|
23.03.2022 22:37
von Tribalis
|
|
|
Hi Melory,
ich habe es gewagt und mein erstes MS bei einem Stand von etwa 80 % einer einzelnen Agentur angeboten. Die Bewerbung erschien mir äußerst aussichtslos und war eher aus einer schlimmen Ungeduld heraus in die Luft geschossen. Als dann die Nachfrage nach dem GM kam, war ich in Not. Zwar mit dem Hinweis "nach Fertigstellung", aber es setzt einen natürlich trotzdem unter Druck. Und Druck im Schreibprozess immer doof.
Aus heutiger Sicht würde ich ebenfalls davon abraten, denn das hier kann ich nur ganz dick unterschreiben:
Zitat: | Das sind ganz häufig auch Knackpunkte z.B. bei der Arbeit mit den Exposés hier im Forum:MS ist fertig, die Quintessenz soll auf 1,5 Seiten gepresst werden und dann merkt man häufig: die Fokussierung ist "falsch" bzw. noch nicht perfekt. |
LG
|
|
Nach oben |
|
|
Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
|
24.03.2022 11:13
von Taranisa
|
|
|
Tribalis hat Folgendes geschrieben: | Aus heutiger Sicht würde ich ebenfalls davon abraten, denn das hier kann ich nur ganz dick unterschreiben:
Zitat: | Das sind ganz häufig auch Knackpunkte z.B. bei der Arbeit mit den Exposés hier im Forum:MS ist fertig, die Quintessenz soll auf 1,5 Seiten gepresst werden und dann merkt man häufig: die Fokussierung ist "falsch" bzw. noch nicht perfekt. |
LG |
Aus diesem Grund schreibe ich inzwischen vorher das Exposé. So sehe ich, ob die Geschichte (bzw. der Plot) läuft / gut aufgebaut ist. Änderungen kann ich daran immer noch vornehmen, aber es steht schon einmal.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
|
Nach oben |
|
|
Gast
|
24.03.2022 12:22
von Gast
|
|
|
Hallo Tribalis,
danke für die Schilderung Deiner Erfahrung.
Verstehe ich es richtig: Die Agentur hat Dir also die Möglichkeit eingeräumt, das GM fertig zu stellen?
Darf man fragen, wie es dann weiter gegangen ist?
LG
|
|
Nach oben |
|
|
Tribalis Eselsohr
Beiträge: 251
|
24.03.2022 14:17
von Tribalis
|
|
|
Taranisa hat Folgendes geschrieben: | Tribalis hat Folgendes geschrieben: | Aus heutiger Sicht würde ich ebenfalls davon abraten, denn das hier kann ich nur ganz dick unterschreiben:
Zitat: | Das sind ganz häufig auch Knackpunkte z.B. bei der Arbeit mit den Exposés hier im Forum:MS ist fertig, die Quintessenz soll auf 1,5 Seiten gepresst werden und dann merkt man häufig: die Fokussierung ist "falsch" bzw. noch nicht perfekt. |
LG |
Aus diesem Grund schreibe ich inzwischen vorher das Exposé. So sehe ich, ob die Geschichte (bzw. der Plot) läuft / gut aufgebaut ist. Änderungen kann ich daran immer noch vornehmen, aber es steht schon einmal. |
JAAA! Wenn ich noch lange genug hier bin, werde ich hoffentlich besser wissen, wie es richtig geht
|
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 3 |
Gehe zu Seite 1, 2, 3 |
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|