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Diskriminierung in Wettbewerben

 
 
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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 36
Beiträge: 992
Wohnort: Op dr\' Jück


Beitrag22.03.2021 05:40

von Nina C
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@hobbes
Das letztgenannte Problem sehe ich auch. Also dass es im Grunde zwar richtig ist, dass viele Dinge erkämpft werden können/könnten, aber ein Leben als dauerhaftes Erkämpfen – gerade im Fall ohnehin schon begrenzter Energie – auszehrend ist, das habe ich in verschiedenen Kontexten auch von Betroffenen gehört. Bei manchen Erkrankungen möchten die Betroffenen auch nicht in jeder Situation damit hausieren gehen (zwar steht auf einem entsprechenden Attest nicht unbedingt die konkrete Erkrankung, wenn der Ausstellende Facharzt für Psychiatrie ist, weiß man aber schon, wo der Hase langläuft).

@DerAndreas

Zitat:
"Stänkerfaden"

Ich sehe verschiedene Meinungen und Überlegungen, ich teile nicht alle, stänkern sehe ich niemanden.  Also fast. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht einmal, worüber du dich derart echauffierst. Offensichtlich bist du von keiner der Situationen betroffen. Offensichtlich steht dir niemand nahe, der betroffen ist, den du fragen könntest, ob er/sie das als Betroffener erlebt. Wegnehmen will dir niemand was. Was ist dein Problem?
Zitat:
Durch reden alleine führt man aber keine Änderung herbei.

Mit einem Satz ist jeder Diplomat der Welt arbeitslos. Blöd.
Zitat:
die Verlagshäuser

Meine „Gegenseite“ sind nicht die Verlagshäuser, da diese, wie weiter oben beschrieben, nahezu nie Literaturpreise, sondern zumeist Anthologieausschreibungen etc. veröffentlichen und für die andere Regeln gelten.
Zitat:
Verfass eine ordentliche These mit den Dingen, die du erreichen willst und hol dir die ersten 100 oder 200 Unterschriften bei Literaturclubs, Freunden oder Bekannten, die du schon im Reallife überzeugt hast?

Macht während Corona keinen Sinn. Anbei ging es darum nicht – mich hat interessiert, ob und inwieweit andere Schreibende bereits Erfahrung mit Diskriminierung gemacht haben oder ob meine Erfahrung trügt und das bei Wettbewerben längst anders gelöst wird. Da die Anzahl der von mir besuchten Wettbewerbe nicht gewaltig ist und zudem deutlich in der Vergangenheit liegt, hätte das auch längst der Fall gewesen sein können. (Ist es offensichtlich nicht). War das verständlich genug?
Zitat:
Diese Bewegung hat aber nicht im Internet angefangen, sondern damit, dass sich Frau Thurnberg ganz gezielt einer Straftat schuldig gemacht hat,

... was medial im Internet veröffentlicht wurde, weil es sonst niemanden interessiert hätte. Schon gar nicht zwei Länder weiter. Nebenbei wäre das zumindest in D keine Straftat, sondern eine Ordnungswidrigkeit. Und in Schweden bekommen Eltern die ersten Male eine SMS, erst später ein Bußgeld. Das wiederum auch nur bis zum Ende des Schuljahrs, in dem Frau Thunberg ohnehin war, denn die Schulpflicht endet auch dort nach neun Jahren.
Zitat:
Denn hier ist es der Chef, der sich daneben benimmt. Nicht der Verlag.

Erst in Quarantäne, dann krankgeschrieben. Und der Bezug war deine Unterstellung, dass jeder problemlos einen Urlaubstag bekäme, weil doch sicher niemand so „arschige“ Kollegen (oder Chefs) hat.
Zitat:
Da besteht überhaupt kein Unterschied. Als MS Kranker im Bett würdest du immer noch die Hilfe von jemandem brauchen, der dir den Schein besorgt, und ihn anschließend an der Annahmestelle vorlegt um dich als Gewinnberechtigt auszuweisen.

Lotto.de. Macht keinerlei Unterschied von den Gewinnchancen her. Abgesehen davon wäre das "Stellvertreten" von jemandem ja genau meine Idee, nicht?
Zitat:
Diese werden veranstaltet, um die Literatur zu fördern

Ja, das war mein Punkt.
Zitat:
das veranstalten von Wettbewerben untersagen

Ich habe nicht einmal eine blasse Idee davon, wie du von meiner Überlegung einen Schauspielstudenten in Stellvertretung öffentlich lesen zu lassen oder einen Autor via Videostream öffentlich lesen zu lassen, zu dieser Annahme kommst.
Zitat:
Glaubst du, es würde solche Veranstaltungen wie den Bambi oder den Oscar geben, wenn man diese nicht im TV übertragen könnte, sondern einfach jeder seinen Preis per Post zugeschickt bekäme?

Jap, glaube ich. Bzw. gegen die Übertragung spräche auf Basis der gemachten Vorschläge nichts.
https://www.fame10.com/deu/unterhaltung/filme/8-oscar-gewinner-die-ihren-preis-nicht-personlich-in-empfang-nahmen/

@nebenfluss
Ich gebe dir in sofern recht, als dass Alleinerziehende sicherlich die „weicheste“ Gruppe unter den genannten sind. Warum ich sie mit reingenommen habe, war, dass eine einzelne Maßnahme (Teilnahme entpflichten) gleichzeitig sehr vielen verschiedenen Menschen mit den unterschiedlichen Einschränkungen zugutekäme. Das würde ich hinsichtlich der Zahl der theoretisch Literaturschaffenden, die mit einem Schlag befähigt wären, teilzunehmen, einfach als sehr effizient erachten. Sicher wird es die Ausnahme sein, dass sich keine Betreuung organisieren lässt, oder diese wiederum spontan ausfällt. Andererseits gibt es 2,6 Millionen Alleinerziehende, ganz abwegig ist der Fall also imho auch wieder nicht.

Alles Liebe

Nina


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KX88P
Gänsefüßchen
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Beiträge: 23



K
Beitrag22.03.2021 09:33

von KX88P
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Nina C hat Folgendes geschrieben:
Das würde ich hinsichtlich der Zahl der theoretisch Literaturschaffenden, die mit einem Schlag befähigt wären, teilzunehmen, einfach als sehr effizient erachten.


Ja, aber warum sollten die Veranstalter das wollen müssen?

Für mich tönt deine Argumentation so, als sei das Verleihen eines Literaturpreises in deinen Augen mit einer öffentlichen Dienstleistung gleichzusetzen, die jedermann offenstehen müsste.

Letztlich ist aber niemand in der Pflicht einen Literaturpreis auszuloben, das ist eine private Entscheidung des Veranstalters. Und wenn es dabei ein entscheidender Punkt für den Veranstalter ist, dass er einen Event auf die Beine stellen kann, bei dem die Preisträger anwesend sein müssen, dann ist das doch sein gutes Recht. Er muss nicht dafür sorgen, dass eine möglichst hohe Zahl von Leuten an seinem Wettbewerb teilnehmen können bzw. wollen.
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hobbes
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Beitrag22.03.2021 09:39

von hobbes
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KX88P hat Folgendes geschrieben:
Ja, aber warum sollten die Veranstalter das wollen müssen?

Sie müssen natürlich nicht, aber: Weil sie nette Menschen sein wollen, die es gut finden, dass alle die gleichen Chancen haben? Weil sie die Welt ein kleines bisschen besser machen wollen? Weil sie es denen, die schlechtere Vorrausetzungen haben, es kleines bisschen einfacher/leichter machen wollen?
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Maunzilla
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Beitrag22.03.2021 09:42

von Maunzilla
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Ich kann das Problem grundsätzlich verstehen. Ich selbst trete auch nie in der Öffentlichkeit auf.
Aber diese ganzen Veranstaltungen werden nicht in erster Linie gemacht, weil irgend jemand einem Autor etwas gutes tun will, sondern um Reklame für die eigene Organisation zu machen oder auch um Geld zu verdienen. Daher ist es wichtig, daß Publikum anwesend ist, und diesem Publikum muß man etwas bieten.
Würdet ihr in ein Theater oder Konzert gehen, wo statt der echten Künstler nur Imitatoren auf der Bühe stehen, die zum Playback die Lippen bewegen oder ein Monitor steht, auf dem ein Video läuft?
Die Leute gehen dorthin, weil sie die Künstler live sehen wollen und ihnen nahe sein, vielleicht auch ein Autogramm abstauben oder ein Selfie machen, usw.
Jetzt stellt euch vor, ihr würdet eine Preisverleihung organisieren; einen Saal mieten, Helfer einstellen, ein Buffet und Getränke besorgen, Einladungen drucken, die Presse einladen, Karten verkaufen... und dann hat der Eine keine Zeit, der Andere keine Lust, dem Dritten ist der Weg zu weit und der Vierte schickt seinen Cousin als Vertreter vorbei...


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nebenfluss
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Beitrag22.03.2021 12:46

von nebenfluss
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:

Jetzt stellt euch vor, ihr würdet eine Preisverleihung organisieren; einen Saal mieten, Helfer einstellen, ein Buffet und Getränke besorgen, Einladungen drucken, die Presse einladen, Karten verkaufen... und dann hat der Eine keine Zeit, der Andere keine Lust, dem Dritten ist der Weg zu weit und der Vierte schickt seinen Cousin als Vertreter vorbei...

Deshalb plädiere ich dafür, eine Befreiung von der physischen Präsenzverpflichtung von klaren Kritierien abhängig zu machen. Wer einen Schwerbehindertenausweis oder ein ärztliches Attest vorweisen kann, sollte nicht ausgeschlossen werden. Aber wie sollte man das im Falle von Alleinerziehenden regeln? Sollen die dann Anträge stellen, mit Anhang einer Liste ihrer erfolglosen Versuche, eine Kinderbetreuung zu organisieren? Unnd wenn das die Veranstaltys nicht überzeugt, der Antrag ergo abgelehnt wird, gibt's Shitstorm? Da wäre man doch bekloppt, wenn man diese Büchse freiwillig öffnen würde.


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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Beitrag25.03.2021 02:18

von Nina C
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@KX88P
Zitat:
Für mich tönt deine Argumentation so, als sei das Verleihen eines Literaturpreises in deinen Augen mit einer öffentlichen Dienstleistung gleichzusetzen, die jedermann offenstehen müsste.

Jedermann offenstehen: Ja, der Meinung bin ich (also zumindest, wenn er Literatur verfassen kann Smile) Öffentliche Dienstleistung: Nein, natürlich nicht. Kino ist aber auch keine öffentliche Dienstleistung und ich halte Behindertenklos trotzdem für keine übermäßige Belastung für den Betreiber, obwohl der Einbau nun eben auch etwas kostet.

@hobbes

Zitat:
Sie müssen natürlich nicht, aber: Weil sie nette Menschen sein wollen, die es gut finden, dass alle die gleichen Chancen haben? Weil sie die Welt ein kleines bisschen besser machen wollen? Weil sie es denen, die schlechtere Voraussetzungen haben, es kleines bisschen einfacher/leichter machen wollen?

Absolut genau das meine ich. Smile

@Maunzilla

Zitat:
Ich kann das Problem grundsätzlich verstehen. Ich selbst trete auch nie in der Öffentlichkeit auf.

Ja, weil du nicht möchtest (nehme ich an). Das Problem entsteht, wenn man möchte, aber nicht kann. Ich trage auch keine Miniröcke – weil ich nicht möchte, nicht, weil mich extern jemand daran hindern würde.
Zitat:
Jetzt stellt euch vor, ihr würdet eine Preisverleihung organisieren; einen Saal mieten, Helfer einstellen, ein Buffet und Getränke besorgen, Einladungen drucken, die Presse einladen, Karten verkaufen... und dann hat der Eine keine Zeit, der Andere keine Lust, dem Dritten ist der Weg zu weit und der Vierte schickt seinen Cousin als Vertreter vorbei...

Ja, das wäre doof, da gebe ich dir recht. Aber zum einen kann man das ja frühzeitig klären. Mit absoluten Ausnahmen wissen die Teilnehmer ja, ob sie kommen können oder nicht (und wer Grippe hat, würde auch jetzt spontan ausfallen). Dann bleibt reichlich Zeit, um die Veranstaltung trotzdem interessant zu gestalten (siehe Schauspieler engagieren, Videostream machen). Letzteres machen Veranstalter nun auch notgedrungen wegen Corona, also warum nicht wegen Inklusion? Zum anderen glaube ich einfach nicht, dass das derart viele Autoren „nutzen“ würden. Lesungen sind auch nicht verpflichtend, aber sehr viele Autoren machen sie, weil es ihnen eben Spaß macht!
Ganz persönlich: Mein Zuhörerlebnis ist schon von der Sprecherqualität abhängig. Und wenn ich die Wahl hätte einem sicher intonierenden Profi zuzuhören anstatt einem total nervösen, unter Medikamenten stehenden oder sonst wie eigentlich nicht für eine Lesung geeigneten, aber gezwungenen Autor, würde ich Ersteres erheblich bevorzugen.

@nebenfluss

Zitat:
Deshalb plädiere ich dafür, eine Befreiung von der physischen Präsenzverpflichtung von klaren Kritierien abhängig zu machen.

Das wäre auf jeden Fall ein Kompromiss, ja.
Ich denke nur im Allgemeinen nicht, dass das Problem so groß wäre. Wenn es um 20-30 Prozent der Bevölkerung ginge (Alleinerziehende inkludiert), würde jeder dritte bis fünfte Autor ersetzt werden müssen. Das erscheint mir noch nicht als so große Herausforderung. Zumal ich nach wie vor glaube, dass viele Autoren einfach gerne selbst da wären und nicht spontan die große Lustlosigkeit ausbrechen würde (am wenigstens nach unserem #stayhome Jahr + x).

Alles Liebe

Nina


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Elbenkönigin1980
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Beitrag27.03.2021 02:35
Re: Diskriminierung in Wettbewerben
von Elbenkönigin1980
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Nina C hat Folgendes geschrieben:
Früher habe ich gelegentlich (erfolglos) an diversen Literatur-/Schreibwettbewerben teilgenommen. 2015 habe ich dann tatsächlich einmal einen dritten Platz in einem winzigen Wettbewerb gewonnen und bei der Preisverleihung festgestellt, dass Öffentlichkeit genau so sehr nicht mein Ding ist, wie ich angenommen hatte. Danach habe ich einen Haken dahinter gemacht – ich schreibe sowieso keine hohe Literatur. Smile

Nun kam das Thema aber (schon vor einiger Zeit) gemeinsam mit einer guten Freundin auf, die gelegentlich Kurzgeschichten schreibt und nebenbei bemerkte, dass sie für solche Wettbewerbe ohnehin nicht infrage kommt. Zur Erklärung: Sie leidet unter einer chronischen psychischen Erkrankung, die Anwesenheit für sie zu anstrengend machen würde. Der einzige Wettbewerb, bei dem sie einmal mitgemacht (und ebenfalls einen 3. Platz gewonnen) hat, war einer, der sich explizit an psychisch Erkrankte richtete und eine Fremdabholung erlaubte. Allerdings verlangen meiner Erfahrung nach fast 90 Prozent aller Wettbewerbe persönliche Anwesenheit, mindestens zum Preisabholen, nicht selten aber auch samt eigener Lesung. Und das wiederum gelegentlich auch von Teilnehmern, die am Ende nicht einmal einen Preis bekommen (die Art, sich Bespaßung für eine Veranstaltung zu organisieren, finde ich ohnehin fragwürdig). Wir haben dann gemeinsam mal eine Liste mit Personengruppen gemacht, die allein aufgrund der Bedingung nicht an diesen Wettbewerben teilnehmen können, die ja nicht selten einiges an Reisetätigkeit erfordern:

- Alleinerziehende, die keine Betreuungsmöglichkeit für ein Wochenende oder noch sehr junge Kinder haben.
- Psychisch oder physisch Erkrankte und Behinderte mit eingeschränkter Reisefähigkeit.
- Personen, die regelmäßig am Wochenende arbeiten müssen und nicht kurzfristig Urlaub nehmen können (Gesundheitswesen ...).
- Migranten, die trotz entsprechender Deutschkenntnisse keinen Aufenthaltstitel haben, der Reisen in andere Städte / Bundesländer zulässt.
- Im Fall nicht bezahlter Anreise / Übernachtung auch alle, die zu wenig Geld dafür haben.

... und natürlich auch alle Menschen, die schlicht nicht gern in der Öffentlichkeit stehen.
Ehrlich gesagt, hat mich die Länge der Liste durchaus betroffen gemacht, weil das doch einen nicht unerheblichen Teil aller Schreibenden ausschließt. Besonders der Satz „es zählt ausschließlich die Qualität des eingesendeten Textes“ hinterlässt so doch einen sehr unschönen Beigeschmack (ja, ich weiß, dass das auf den Rechtsweg bezogen ist). Spaßeshalber habe ich bei einem Berliner Wettbewerb konkret nachgefragt, wie das denn z. B. bei Erkrankten gehandhabt würde, und da hielt es dann auch ganz lapidar „keine Anwesenheit, kein Preis“, auch in dem Fall.

Was meint ihr dazu? Ist das bewusst gewollt, Gleichgültigkeit oder tatsächlich einfach unüberdacht? Ist es überhaupt ein Problem? Mich würde eure Meinung in der Sache interessieren (und die besagte betroffene Freundin, mit der ich das noch betratsche, natürlich auch).

Alles Liebe

Nina


Wenn man an Schreibwettbewerben teilnimmt, schickt man denen doch nur die Geschichte und nicht einen Lebenslauf mit, wie wollen die da überhaupt wissen, ob man Einschränkungen hat, die ausschließen, dass man eingeladen wird?
Ich habe nur 660 Euro Grundsicherung im Monat, kann mir das Reisen leider nicht leisten, ich würde das aber, wenn ich an so einem Wettbewerb teilnehmen, und ihnen ebenso verschweigen, dass ich eine öffentlichkeitsscheue, sehr schüchterne Autistin bin.
Ich finde wenn jemand gut schreiben kann, dann ist es egal ober behindert ist oder reiseunfähig die Geschichten sollten nach ihrer Qualität, nicht nach Gesundheit und Geldbeutel der Schreibenden ausgewählt haben.
Ich empfinde das als sehr diskriminierend was die Verlage da machen, man kann schließlich nichts dafür, wenn man behindert oder nicht reisefähig ist oder sonstige Defizite hat.

Warum wird in der heutigen Zeit da sich jeder mit Internet zuschalten könnte, überhaupt Anwesenheit verlangt? Könnte man der Person nicht den Preis auch einfach schicken? Und sie bedankt sich dann per Internet?
Gerade Menschen die gerne schreiben sind ja oft, wie ich, eher schüchterne Zeitgenossen die schon in der Schulzeit Panikattacken bekamen, wenn sie was vor der Klasse vorlesen mussten, und eine Preisverleihung bei der man vielen Menschen aus der Literaturbranche gegenübersteht, wäre für mich gar nicht machbar, da ich extrem schüchtern bin.

Ich nehme an Ausschreibungen, bei denen Anwesenheit bei einer Preisvergabe gefordert wird, gar nicht erst teil, da ich als Autistin extrem schüchtern bin und unter fremden Menschen kein Wort rauskriege.


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Elbenkönigin1980
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Beitrag27.03.2021 02:48

von Elbenkönigin1980
Antworten mit Zitat

Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Ich kann das Problem grundsätzlich verstehen. Ich selbst trete auch nie in der Öffentlichkeit auf.
Aber diese ganzen Veranstaltungen werden nicht in erster Linie gemacht, weil irgend jemand einem Autor etwas gutes tun will, sondern um Reklame für die eigene Organisation zu machen oder auch um Geld zu verdienen. Daher ist es wichtig, daß Publikum anwesend ist, und diesem Publikum muß man etwas bieten.
Würdet ihr in ein Theater oder Konzert gehen, wo statt der echten Künstler nur Imitatoren auf der Bühe stehen, die zum Playback die Lippen bewegen oder ein Monitor steht, auf dem ein Video läuft?
Die Leute gehen dorthin, weil sie die Künstler live sehen wollen und ihnen nahe sein, vielleicht auch ein Autogramm abstauben oder ein Selfie machen, usw.
Jetzt stellt euch vor, ihr würdet eine Preisverleihung organisieren; einen Saal mieten, Helfer einstellen, ein Buffet und Getränke besorgen, Einladungen drucken, die Presse einladen, Karten verkaufen... und dann hat der Eine keine Zeit, der Andere keine Lust, dem Dritten ist der Weg zu weit und der Vierte schickt seinen Cousin als Vertreter vorbei...


Ich finde, man kann Schriftsteller und Theaterdarsteller nicht vergleichen.
Der Theaterdarsteller kann seinem Publikum seine Kunst nur durch persönliche Anwesenheit nahebringen, da er seinen Körper benötigt, um seine Kunst auf der Bühne darstellen zu können.
Aber der Autor erschafft mit seiner Fantasie spannende Geschichten, da sollten die Menschen sich vor allem für die Werke des Autors und nicht für den Autor selbst interessieren.
Nicht der Autor ist ja der Star, sondern seine Romanfiguren sollten es sein, ein persönlicher Kontakt zwischen Autor und Publikum ist also nicht nötig, da jeder für sich in aller Stille die Werke des Autors genießen kann.
Ich finde Schriftsteller sollten keinen persönlichen Kontakt zu ihren Lesern haben müssen, wenn sie dies nicht wünschen, weil sie schüchtern sind.
Theaterdarsteller dagegen sind meist nicht schüchtern, denn ein Job auf der Bühne ist meistens eher etwas für kontaktfreudige offene Menschen, denen dann auch der Kontakt mit ihren Fans leichter fällt.
Aber Autoren können ja oft supergut schreiben, sind aber oft im Umgang mit anderen Menschen schüchtern und unbeholfen, so ist das beispielsweise bei Stephen King, der nur ganz selten Lesungen gibt, weil ihm eben mehr das Schreiben als der Kontakt  mit seinen Lesern liegt.
Wenn ich jemals eine erfolgreiche Autorin werden sollte, kann von mir leider kein Leser eine Autogrammstunde mit persönlicher Lesung erwarten, da ich dafür zu scheu bin.  Selfies mit fremden Leuten würde ich sowieso nicht machen, da käme ich mir albern bei vor, weil ich ja keine besondere Person, sondern nur eine leidenschaftliche Schreiberin bin, die für das Schreiben lebt, und ich hätte auch keine Lust die Fotoalben fremder Menschen zu schmücken, nur weil ich eine erfolgreiche Autorin wäre.

Ich würde aber den  Lesern eine Emailadresse anbieten, auf der sie mir Fragen zu den Romanen stellen können, und eine Postadresse, wo sie Buchcover und Bücher zum Signieren hinschicken können.
Wenn Autoren schüchtern sind und nicht mit Menschen können, gibt es auch andere Möglichkeiten, mit den Lesern in Kontakt zu treffen, wie eben Email oder Autogrammadresse.
Manche sehr erfolgreiche Autoren wie Sebastian Fitzek haben eine Emailadresse für ihre Leser eingerichtet und veröffentlichen die auch in ihren Romanen im Nachwort, bieten den Lesern an, wenn sie Fragen haben, können sie schreiben.
Falls ich jemals Erfolg als Autorin haben sollte, käme für mich nur der schriftliche Kontakt über Email mit Lesern in Frage, oder eben Autogrammadressen, wo man die Bücher nicht vor Ort signiert, sondern in aller Ruhe daheim.

Wobei Autogrammadressen oft eine große Enttäuschung sind:
Ich hab im November letzten Jahres ein Buchcover zu Stephen King geschickt, mit einem 10 Seiten langen Brief, und ihn gebeten, das zu signieren, nach einem Monat kam es unsigniert zurück, (was besonders fies war, da ich schon in Freudenstürme ausbrach als ich den Umschlag im Briefkasten fand, weil ich dachte, ich hätte ein Autogramm und vielleicht sogar eine kurze Antwort von ihm bekomme) in dem Umschlag war aber nur ein dummer Standartbrief, in dem er schrieb, dass er nichts signiert.
Das hat mich sehr enttäuscht und ich frage mich auch, warum er überhaupt eine Autogrammadresse hat, wenn er nicht signiert
Den Brief den ich ihm geschrieben habe, den haben sie aber behalten, ich frage mich, was mit den Briefen die er bekommt passiert, ob die im Müll landen oder ob man die an ihn weiterleitet....auf jeden Fall ist er kein Autor, der seinen Fans signiert, was ich sehr schade finde.
Ich war sehr enttäuscht und traurig damals.
Wenn Autoren wie King schüchtern sind, sollten sie wenigstens ab und zu einem Fan die Freude machen, sein Buch zu signieren.


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Beitrag27.03.2021 03:12

von Elbenkönigin1980
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Du hast vergessen, die kriminellen Autoren zu erwähnen, die im Zuchthaus sitzen und nicht zur Preisverleihung können... Rolling Eyes

Die Teilnahme an einem Preisausschreiben ist freiwillig. Wer die Voraussetzungen nicht erfüllt oder erfüllen mag, kann halt nicht teilnehmen. Ich darf auch nicht zu den olympischen Spielen fahren, weil ich für die normalen Spiele zu unsportlich und für die Paralympics nicht behindert genug bin.
Warum will jemand einen Literaturpreis, wenn er die Öffentlichkeit scheut? Wegen des Preisgeldes? dann kann er auch zum Pferderennen oder ins Casino gehen. Da stehen seine Chancen auch nicht schlechter.

Allerdings kann man bei Literaturbewerben ganz leicht schummeln, indem man unter Pseudonym schreibt und einen Stellvertreter bzw. Doppelgänger zur Preisverleihung schickt. Wer ganz skrupellos ist, kann dann sogar an Kinder-und Jugendwettbewerben teilnehmen, sofer er einen Verwandten im passenden Alter zur Hand hat, der sich mit einem Anteil des Preisgeldes oder einer neuen PlayStation bestechen läßt... Twisted Evil


Ja, warum will jemand einen Literaturpreis?
Vielleicht als Anerkennung für die Geschichte die er geschrieben hat?
Ich bin ein sehr schüchterner Mensch, für den die Öffentlichkeit nichts ist und zudem schon 41 Jahre alt, das finden die Verlage sicherlich nicht reizvoll.
Nur mal angenommen, ich würde für meine Romane einen Verlag finden, könnte ich dann auch meine Cousine, die erst 32 ist, unter meinem Pseudonym zu Lesungen oder Preisverleihungen oder Buchmessen schicken? Also ich wäre sozusagen die die die Romane schreibt, und sie diejenige die sie in der Öffentlichkeit den Menschen vorstellt...
oder ist sowas Betrug?
Für mich wäre es die beste Lösung, denn sicherlich nimmt kein Verlag eine Autorin an, die nicht mal in der Lage ist eine Lesung zu halten, weil sie extrem schüchtern ist
In meiner Schulzeit mussten meine Lehrer, wenn in der Klasse jeder seinen Aufsatz vorlesen musste, das immer für mich machen, weil ich zu schüchtern war.
Einmal hat eine Lehrerin sich geweigert, für mich vorzulesen, da hab ich Übelkeit vorgetäuscht um es selbst nicht tun zu müssen.
Für jemanden wie mich wäre also jemand, der als Autorin der Romane auftritt die Lösung, den Verdienst könnte man sich ja teilen.
Sicherlich gibt es solche Arrangements, ohne dass die Leser das merken bereits in der Welt der Literatur häufiger mal.


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Beitrag27.03.2021 03:15

von BlueNote
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Autoren, die es nicht einmal hinkriegen, vor der Öffentlichkeit aus ihrem Buch vorzulesen, wären mir suspekt. Was sollen die mir vom Leben erzählen, wenn sie selbst dafür zu "schüchtern" sind? Irgend ein aufgedönstes Fantasy-Epos aus einer entrückten Welt wahrscheinlich. Im normalen Berufsleben wird einem doch auch das ein oder andere abverlangt. Da kannst du auch nicht sagen, du bist zu schüchtern, um z.B. mit einem Kunden zu telefonieren.

Glauben möcht man's nicht!
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Beitrag27.03.2021 04:31

von Elbenkönigin1980
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Autoren, die es nicht einmal hinkriegen, vor der Öffentlichkeit aus ihrem Buch vorzulesen, wären mir suspekt. Was sollen die mir vom Leben erzählen, wenn sie selbst dafür zu "schüchtern" sind? Irgend ein aufgedönstes Fantasy-Epos aus einer entrückten Welt wahrscheinlich. Im normalen Berufsleben wird einem doch auch das ein oder andere abverlangt. Da kannst du auch nicht sagen, du bist zu schüchtern, um z.B. mit einem Kunden zu telefonieren.

Glauben möcht man's nicht!


Wenn jemand, wie ich, Fantasy und Horror schreibt, das ist ja nun nicht gerade das reale Leben was man da schreibt, sondern reine Fiktion, diese Genres kann man auch sehr gut schreiben wenn man schüchtern ist und nicht so viele Kontakte zu anderen Menschen hat.
Meiner Meinung nach ist die Hauptaufgabe eines Autors das Schreiben von Geschichten und Romanen und nicht Lesungen und solches Zeugs, ich finde der Autor sollte sich vor allem aufs Schreiben konzentrieren, und wer keine Lesungen geben möchte, sollte das auch nicht tun müssen.
Unter den Autoren gibt es viele schüchterne für die Lesungen die Hölle auf Erden sind, manche sagten auch schon in Interviews, wie sehr sie sowas hassen, weil es für sie nur Stress ist, warum sollte man denen das antun? Warum lässt man sie nicht einfach schreiben, weil sie das besser können als mit Menschen zu sprechen und denen was vorzulesen?
ich meine, ich bin Autistin, kann keinen Smalltalk, Menschen machen mich total nervös, aber schreiben kann ich gut und liebe das Schreiben, und deswegen ist das Schreiben für mich das Wichtigste, selbst wenn ich mal einen Verlag finde, Lesungen könnte ich keine machen.
Ich wäre aber bereit, wenn der Verlag das von mir verlangt, meine Romane von einer anderen Person öffentlich präsentieren zu lassen.
Mir liegt eben nur das Schreiben nicht das Vorlesen, das konnte ich schon in der Schule nicht.
Ich bin übrigens nicht berufstätig, eben weil ich wegen meines Autismus unter Depressionen leide und Angst vor anderen Menschen habe und eine totale Niete im Smalltalk bin.
Dafür kann ich nichts, diese dumme beschissene Behinderung, die ich wie die Pest hasse, ist leider angeboren.


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Beitrag27.03.2021 08:08

von BlueNote
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OK! Das ist vielleicht was anderes. Hab ich wieder vergessen. (Aber es geht ja in diesem thread nicht nur um dich oder um Autoren mit Autismus).

Dass ein Verlag ein berechtigtes Interesse daran hat, dass ein Autor Werbung für sein Buch macht, ist naheliegend.
Nun kann ich über die Diagnose "Autismus" wenig sagen. Bei einer Depression würde ich aber nicht dazu raten, sich im stillen Kämmerlein zurückzuziehen. Was sind schon Lesungen? Vor zehn Verwandten in einem Hinterzimmer auf einer improvisierten Bühne lesen? Viele stellen sich da immer eine Massenveranstaltung vor. Außerdem kann man ja klein anfangen. Z.B. vor einer einzigen Person lesen.

Es wäre auch möglich, am Problem zu "arbeiten" und sich zu Dingen überwinden, vor denen man Angst hat (diese Option vermisse ich manchmal an dir). Es kann auch ein Weg aus der Depression sein, mit Menschen zu kommunizieren und zu interagieren. Ich finde das sogar den allerbesten Weg.

Die Chance, positive Erlebnisse in Zusammenhang mit einer Lesung zu erfahren, sind sehr hoch (Applaus zum Beispiel). Es ist ein Zeichen von Wertschätzung, wenn man dir zuhört. Und wenn du deine "Diagnose" vorausschickst, wirst du besonders viel Verständnis hervorrufen.

Wie das aber speziell bei dir ist, kann dir vielleicht deine Therapeutin sagen. Mit uns kommunizierst du ja bereits in großem Maße. Es macht dir also Spaß und es ist dir ein Bedürfnis. Eine Lesung hat zudem den Vorteil, dass man nur über sich reden kann, was Zuhörer bei normalen Gesprächen schnell ermüden würde (oder auch die Leser im DSFo). Es gibt also auch viele positive Aspekte. Und bei Dennis Scheck wird niemand so schnell landen oder bei einer Veranstaltung mit 100 Leuten. Es ist alles viel harmloser, als man es sich denkt. Banaler. Nichtssagender. Bedeutungsloser ... Fast nicht der Rede wert.
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Beitrag28.03.2021 00:52

von Elbenkönigin1980
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
OK! Das ist vielleicht was anderes. Hab ich wieder vergessen. (Aber es geht ja in diesem thread nicht nur um dich oder um Autoren mit Autismus).

Dass ein Verlag ein berechtigtes Interesse daran hat, dass ein Autor Werbung für sein Buch macht, ist naheliegend.
Nun kann ich über die Diagnose "Autismus" wenig sagen. Bei einer Depression würde ich aber nicht dazu raten, sich im stillen Kämmerlein zurückzuziehen. Was sind schon Lesungen? Vor zehn Verwandten in einem Hinterzimmer auf einer improvisierten Bühne lesen? Viele stellen sich da immer eine Massenveranstaltung vor. Außerdem kann man ja klein anfangen. Z.B. vor einer einzigen Person lesen.

Es wäre auch möglich, am Problem zu "arbeiten" und sich zu Dingen überwinden, vor denen man Angst hat (diese Option vermisse ich manchmal an dir). Es kann auch ein Weg aus der Depression sein, mit Menschen zu kommunizieren und zu interagieren. Ich finde das sogar den allerbesten Weg.

Die Chance, positive Erlebnisse in Zusammenhang mit einer Lesung zu erfahren, sind sehr hoch (Applaus zum Beispiel). Es ist ein Zeichen von Wertschätzung, wenn man dir zuhört. Und wenn du deine "Diagnose" vorausschickst, wirst du besonders viel Verständnis hervorrufen.

Wie das aber speziell bei dir ist, kann dir vielleicht deine Therapeutin sagen. Mit uns kommunizierst du ja bereits in großem Maße. Es macht dir also Spaß und es ist dir ein Bedürfnis. Eine Lesung hat zudem den Vorteil, dass man nur über sich reden kann, was Zuhörer bei normalen Gesprächen schnell ermüden würde (oder auch die Leser im DSFo). Es gibt also auch viele positive Aspekte. Und bei Dennis Scheck wird niemand so schnell landen oder bei einer Veranstaltung mit 100 Leuten. Es ist alles viel harmloser, als man es sich denkt. Banaler. Nichtssagender. Bedeutungsloser ... Fast nicht der Rede wert.



Es sind doch nicht nur Autisten wie ich...viele Autoren ohne Autismus sind schüchtern und kriegen kein Wort raus, wenn sie vor einer Menschenmenge lesen sollen, deswegen macht auch nicht jeder Autor Lesungen.
Schüchternheit ist kein rein autistisches Problem, das ist ein Problem, das gerade viele die schreiben betrifft.
Womöglich hat die Natur das ja so eingerichtet, dass Menschen die gerne schreiben, eher schüchterne Zeitgenossen sind und oft auch nicht so gesellig, damit sie eben mehr Zeit fürs Schreiben haben.
Ich könnte übrigens nicht mal vor 10 Verwandten lesen, das wäre mir schon viel zu viel.
Meine Stärke ist das Schreiben, nicht das Lesen, Vorlesen konnte ich schon in der Schule nicht.
Wieso denkt eigentlich jeder, dass Autoren gut vorlesen können müssten? Ihre Aufgabe sollte doch vor allem das Schreiben von Geschichten sein, nicht das Lesen.
Zudem käme ich in einer Vorlesung sehr steif rüber, weil ich beim Lesen sicherlich stammeln würde, und knallrot anlaufen(das passierte mir in der Schule immer so dass die Lehrer für mich vorlasen) und irgendwann kein Wort mehr rauskriegen .
Und ich dachte bei so einer Lesung müsste man nur vorlesen, muss man da wirklich auch noch über sich reden?
Da würde mir schon mal gar nichts einfallen...ich schreibe leidenschaftlich gerne, das Schreiben ist mein Lebensinhalt...mehr wüsste ich über mich schon gar nicht zu erzählen.

Ich bin der Meinung, Lesungen sollten nur die Autoren machen die möchten, andere, die zu scheu sind, sollten es nicht machen möchten.
Selbst wenn es nur vor 10 oder 20 Leuten wäre..für mich und viele andere schüchterne Menschen wäre schon das zuviel.

Und mit euch hier im Forum kommuniziere ich gerne, da es mir immer schon leichtgefallen ist, schriftlich mit Menschen zu kommunizieren, würde ich mit euch aber im realen Leben an einem Tisch sitzen, bekäme ich kein Wort heraus und käme mir sehr hilflos vor.
Online ist man sicher, da ist alles berechenbarer, man kann schriftlich mit den Menschen kommunizieren und keiner kann einen schief angucken oder auslachen.


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nebenfluss
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Beitrag28.03.2021 14:27

von nebenfluss
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Kultur soll nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden. Der Kulturbetrieb bevorzugt also diejenigen, die sich zeigen. Im Literaturbereich ist das, verglichen mit vielen anderen Sparten, noch ausgesprochen moderat. Dass man in der Lage ist, seine Texte vorzulesen und ein bisschen über sein Schreiben zu erzählen, finde ich zumutbar.
Bühnenangst betrifft sehr viele, wenn nicht fast alle Menschen, in unterschiedlicher Ausprägung. Daran kann man arbeiten, mit Stimmtraining, Ratgebern, Coachings. Ob das auch Autistys helfen kann, dürfte von der Schwere der Erkrankung abhängen. Unzählige Prominente geben an, dass sie ohne solche Unterstützung nicht mit der ständigen Bühnenpräsenz klargekommen wären. Ich sehe keinen Anlass, Schüchternheit zu pathologisieren.
Wer sich das gar nicht vorstellen kann, dem bleiben eben die Verlagsausschreibungen mit der Folge, dass sich der Zuwachs an Reichweite auf die Veröffentlichung in einer Anthologie beschränkt, die nur wenige Menschen kaufen und lesen.

Gestern, beim "Literarischen März", haben die Teilnehmys vorproduzierte Videolesungen eingereicht. Stellt sich die Frage, ob das dann auch bei Hybrid-Events möglich sein soll. Ist ja immerhin ein Vorteil, wenn man sich seine perfekte Lesung aus x Versuchen zusammenschneiden kann, während andere das live hinkriegen müssen.  
Andererseits weiß man das ja im Publikum, und vermutlich wird es durch Nachteile, die sich aus der physischen Abwesenheit ergeben, sowieso ausgeglichen.


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Rübenach
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Beitrag28.03.2021 14:33

von Rübenach
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Wobei das Chaos gestern beim Literarischen März gezeigt hat, dass es nicht so einfach ist, solche Wettbewerbe zu digitalisieren. Mit dann stelle der Veranstalter einfach einen Bildschirm auf, was ja hier im Faden einige Male gefordert wurde, ist es ja nicht getan. Und der Literarische März hat professionelle Organisationsstrukturen und eine riesige Erfahrung in der Organisation dieses Wettbewerbs.

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sleepless_lives
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Beitrag28.03.2021 15:37

von sleepless_lives
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Sowas ist sicher nicht ganz trivial zu organisieren, aber beim Literarischen März schien mir die technische Kompetenz auch sehr dünn gesät zu sein. Nicht nur dass inzwischen zum Beispiel alle wissenschaftlichen Konferenzen online stattfinden, mit Hunderten von Teilnehmern, sondern auch dass Meetings in der Art und Größe des Literarischen März zum wöchentlichen Brot in vielen Unternehmen gehören. Und noch ein weiteres Beispiel: The Guardian hat vor kurzem ein Gespräch mit Margaret Atwood mit einer in die Tausenden gehenden Teilnehmerzahl ohne Probleme hingekriegt.

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Beitrag28.03.2021 21:51

von Elbenkönigin1980
Antworten mit Zitat

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Kultur soll nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden. Der Kulturbetrieb bevorzugt also diejenigen, die sich zeigen. Im Literaturbereich ist das, verglichen mit vielen anderen Sparten, noch ausgesprochen moderat. Dass man in der Lage ist, seine Texte vorzulesen und ein bisschen über sein Schreiben zu erzählen, finde ich zumutbar.
Bühnenangst betrifft sehr viele, wenn nicht fast alle Menschen, in unterschiedlicher Ausprägung. Daran kann man arbeiten, mit Stimmtraining, Ratgebern, Coachings. Ob das auch Autistys helfen kann, dürfte von der Schwere der Erkrankung abhängen. Unzählige Prominente geben an, dass sie ohne solche Unterstützung nicht mit der ständigen Bühnenpräsenz klargekommen wären. Ich sehe keinen Anlass, Schüchternheit zu pathologisieren.
Wer sich das gar nicht vorstellen kann, dem bleiben eben die Verlagsausschreibungen mit der Folge, dass sich der Zuwachs an Reichweite auf die Veröffentlichung in einer Anthologie beschränkt, die nur wenige Menschen kaufen und lesen.

Gestern, beim "Literarischen März", haben die Teilnehmys vorproduzierte Videolesungen eingereicht. Stellt sich die Frage, ob das dann auch bei Hybrid-Events möglich sein soll. Ist ja immerhin ein Vorteil, wenn man sich seine perfekte Lesung aus x Versuchen zusammenschneiden kann, während andere das live hinkriegen müssen.  
Andererseits weiß man das ja im Publikum, und vermutlich wird es durch Nachteile, die sich aus der physischen Abwesenheit ergeben, sowieso ausgeglichen.


Du bist also der Meinung, dass es in Ordnung ist, schüchterne Menschen von der Vermittung von Kultur auszuschließen, nur weil sie zu scheu sind vor anderen aufzutreten und zu sprechen?
Eine solche Ausgrenzung finde ich nicht in Ordnung, jedenfalls nicht bei Autoren, bei denen Schreiben das Wichtigste ist und nicht das Vorlesen von Büchern.
Hätte ich Lust, anderen Bücher vorzulesen, wäre ich mit Sicherheit Kindergärtnerin geworden, und mein Traum wäre nicht Autorin.
Ich möchte die gleichen Chancen als Autorin wie andere, auch ohne Vorlesungen, die Leute können ja meine Romane dann auch genießen ohne dass ich sie ihnen vorlese
Ich hab sowieso nie verstanden, was die Leute so toll an Vorlesungen finden.
Ich bin Megafan von Stephen King, aber mir reicht es, sich an seinen Büchern zu erfreuen, eine Vorlesung mit ihm müsste ich nicht unbedingt besuchen.
Die Bücher sind es die dem Leser am Herzen liegen sollten, nicht der Autor.
Der Autor eines Buches ist nur der Autor, im Focus sollte das Buch stehen, und das geht auch ohne Vorlesung, der Autor kann ja im Internet für das Buch werben.
Oder schüchterne Autoren könnten online vorlesen, und nicht live, sondern aufgezeichnet, da muss man keine Scheu haben.


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Eliane
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Beitrag29.03.2021 00:42

von Eliane
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Autoren, die es nicht einmal hinkriegen, vor der Öffentlichkeit aus ihrem Buch vorzulesen, wären mir suspekt. Was sollen die mir vom Leben erzählen, wenn sie selbst dafür zu "schüchtern" sind?


Naja, Leben findet nicht ausschließlich in der Interaktion mit anderen Menschen statt. Meines jedenfalls nicht.

Und obwohl ich im Grunde meines Herzens eine Rampensau bin und mich ohne jegliche Probleme jederzeit (sobald ich das wieder darf) vor einen gut gefüllten Hörsaal stelle, um 30 - 50 Menschen 90 Minuten lang was über den Pentosephosphatweg oder die menschliche Embryonalentwicklung zu erzählen - obwohl ich das samt der Interaktion mit meinen Studierenden sogar sehr genieße! - aus meinem eigenen Buch vorzulesen, sogar nur vor einer ganz kleinen Anzahl Menschen, das war, als müsste ich mich nackt in besagten Hörsaal stellen. Es macht einen Unterschied, was man vorliest, habe ich da gelernt (und würde es trotzdem wieder tun, weil ich glaube, dass auch hier Übung hilft). Das eigene Buch kehrt das Innerste nach außen und führt es den Menschen vor. Ich kann verstehen, dass nicht alle live dabei sein wollen, wenn fremde Menschen einen Blick in ihre Seele werfen.

@ nebenfluss: Was Kunst/Kultur und deren Stattfinden in der Öffentlichkeit angeht, funktioniert das in manchen Fällen offenbar auch ganz gut ohne die Präsenz des Kunstschaffenden selbst in der Öffentlichkeit: Salinger zum Beispiel oder in der Kunst Banksy, von dem niemand weiß, wer er überhaupt ist. Klar sind das Ausnahmen bzw. Ausnahmekünstler. Aber halt auch der Proof of Principle smile
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Beitrag29.03.2021 09:35

von hobbes
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sorry, off-topic

Eliane hat Folgendes geschrieben:
(...) oder in der Kunst Banksy, von dem niemand weiß, wer er überhaupt ist.

Und ob er überhaupt ein er ist. Stelle gerade fest, dass Banksy ja ein y am Ende hat. Bestimmt Absicht! Laughing
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Rübenach
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Beitrag29.03.2021 09:36

von Rübenach
Antworten mit Zitat

hobby hat Folgendes geschrieben:
sorry, off-topic

Eliane hat Folgendes geschrieben:
(...) oder in der Kunst Banksy, von dem niemand weiß, wer er überhaupt ist.

Und ob er überhaupt ein er ist. Stelle gerade fest, dass Banksy ja ein y am Ende hat. Bestimmt Absicht! Laughing


fyp


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Beitrag29.03.2021 09:39

von hobbes
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Rübenach hat Folgendes geschrieben:
fyp

krp
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Beitrag29.03.2021 09:41

von Rübenach
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hobby hat Folgendes geschrieben:
Rübenach hat Folgendes geschrieben:
fyp

krp


krp = kein richtiger plan?

fyp = fuck your parents fixed your post


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