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Brandung


 
 
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Lincoln
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
L


Beiträge: 35
Wohnort: Norden


L
Beitrag16.11.2017 23:32
Brandung
von Lincoln
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Moin,

lange war ich nicht hier und auch vorher noch kein oft gesehener Gast. Das Privatleben hat mich im Griff. Ich bin trotzdem noch da und mache gerne weiter mit. Das folgende könnte ein Anfang sein. Ich weiß es noch nicht. Tobt Euch aus. Danke!


Brandung


Das fast schon endgültig klingende Zischen war es, das ihn immer wieder an den Strand trieb. Mikroskopische Zwischenräume findend zerfloss die Brandung im Ufersand und hinterließ wenig mehr als eine atemberaubende Stimmung  und ein wenig Schaum. Strandkrabben suchten ihr Heil in der Flucht, um nicht gefressen zu werden und wurden doch, der Willkür der Wellen ausgesetzt,  eines guten Stückes ihres Weges beraubt. Emsig. Verbissen fast trippelten sie in Richtung des rettenden Ozeans.  Nicht wenige würden diese Reise vergebens antreten.

Ähnlich wie Sabine.

Er hatte keine außergewöhnlichen Schwierigkeiten gehabt, sie zu überzeugen. Nur zu gerne war sie mit ihm in dieser wolkenlosen Nacht an den Strand gegangen. Das lange, schwarze, fast blau schimmernde Haar und das nahezu  perfekte Rund ihres wunderbaren Hinterns hatten nicht vieler Komplimente bedurft.
Und genauso lag sie in der Brandung.  Das  perfekte Haar floss beidseitig  die Flanken ihres Körpers herab, die Spitzen sanft von der Brandung gestreichelt.  Im Mondlicht erschien auch das Blut wie eine ebenso schwarze Erweiterung des Selben. Jedoch nur für einen kurzen Moment. Die folgende Welle zerstörte das Bild, nur, um mit der nächsten Wiederkehr den wieder entstandenen Rock erneut zu entreißen.
Könnte man ihn fragen, warum er es tat, wäre dies vermutlich die Antwort.  Diesen erhabenen Moment konnte man nicht einfach nur erleben. Man musste ihn kreieren.

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kioto
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 71
Beiträge: 442
Wohnort: Rendsburg


Beitrag18.11.2017 12:39

von kioto
Antworten mit Zitat

Hallo Lincoln,

Du hast zwei interessante Bilder anschaulich beschrieben.

Die Brandung gefällt mir gut, besonders die versickernden Wellen, aber sie scheint mir unvollständig. Es fehlen die Möwen als Gefahr für die Krabben und ev. (Akt des Tötens, hier zur Nahrungsgewinnung) als Einstimmung auf das Ende). Aber atemberaubend ist ein Sandstrand kaum, außer bei Windstärke 12.

Könnte zu einer guten Szenenbeschreibung ergänzt werden.

Das zweite Bild des inszenierenden Frauenmörders ist auch nicht schlecht.

Mache doch eine Kurzgeschichte daraus, mit dem Mord als überraschendes Ende, dann haben die Leser mehr Spaß daran und du bekommst mehr Rückmeldungen. Kurz gesagt, etwas mehr Einsatz zeigen, Entschuldigungen gelten nicht Smile

Gruß Werner


_________________
Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag19.11.2017 23:29

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo Lincoln,

in aller Kürze ein paar Gedanken:

Zitat:
eines guten Stückes ihres Weges beraubt

Liest sich meiner Meinung nach umständlich und ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich die Sinn dahinter verstehe. Die Wellen rauben den Krabben den Weg?
Zitat:
Nicht wenige würden diese Reise vergebens antreten.

Ähnlich wie Sabine.

Hmmm. Der Übergang liest sich extrem. Im ersten Moment fand ich ihn gut, da er so überraschend war. Im nächsten fand ich ihn, um ehrlich zu sein, abstoßend, weil der Erzähler hier wuselnden Krabben mit einem Menschen gleichsetzt. Ich nehme an, das hast Du auch bezweckt? Der Mörder achtet Sabine so sehr wie eine wuselnde Krabbe.

Insgesamt gruselig, also für eine Thriller gelungen. Sehr aussagestarke Sprache, mit höherem Anspruch, aber an ein paar ganz wenigen Stellen übertreibst Du und schießt knapp am Ziel vorbei (nach meinem Sprachempfinden, siehe als Bsp. das Zitat oben in meinem Post, das empfinde ich nicht als treffend, sondern geschwurbelt). Für eine Kurzgeschichte (auch ein wenig länger), packend formuliert, aber für Romanlänge wäre mir das im Thrillergenre zu anstrengend zu lesen. Aber es soll ja eine Kurzgeschichte sein, oder?

Liebe Grüße
Selanna


_________________
Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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Lincoln
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
L


Beiträge: 35
Wohnort: Norden


L
Beitrag22.11.2017 20:35

von Lincoln
pdf-Datei Antworten mit Zitat

kioto hat Folgendes geschrieben:
Hallo Lincoln,

Du hast zwei interessante Bilder anschaulich beschrieben.

Die Brandung gefällt mir gut, besonders die versickernden Wellen, aber sie scheint mir unvollständig. Es fehlen die Möwen als Gefahr für die Krabben und ev. (Akt des Tötens, hier zur Nahrungsgewinnung) als Einstimmung auf das Ende). Aber atemberaubend ist ein Sandstrand kaum, außer bei Windstärke 12.

Könnte zu einer guten Szenenbeschreibung ergänzt werden.

Das zweite Bild des inszenierenden Frauenmörders ist auch nicht schlecht.

Mache doch eine Kurzgeschichte daraus, mit dem Mord als überraschendes Ende, dann haben die Leser mehr Spaß daran und du bekommst mehr Rückmeldungen. Kurz gesagt, etwas mehr Einsatz zeigen, Entschuldigungen gelten nicht Smile

Gruß Werner


Moin Werner,

vielen Dank für Deine Anregungen. Die Sache mit den Krabben ist tatsächlich nicht ganz rund, wie ja auch Selanna angemerkt hat. Ist mir nach dem x-ten Lesen auch etwas zu holprig.
Die Idee mit der Kurzgeschichte kam mir auch beim Schreiben. Es ist mir zu aus den Fingern geflossen, als ich am Meer Urlaub gemacht habe. Und ich dachte schon, dass daraus eine knackige, kurze Nummer entstehen kann. Ich werde das mal in Angriff nehmen.

Freut mich, dass es Dir gefallen hat. Weiteres folgt sicher.

Gruß
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Lincoln
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
L


Beiträge: 35
Wohnort: Norden


L
Beitrag22.11.2017 20:40

von Lincoln
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Selanna hat Folgendes geschrieben:
Hallo Lincoln,

in aller Kürze ein paar Gedanken:

Zitat:
eines guten Stückes ihres Weges beraubt

Liest sich meiner Meinung nach umständlich und ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich die Sinn dahinter verstehe. Die Wellen rauben den Krabben den Weg?
Zitat:
Nicht wenige würden diese Reise vergebens antreten.

Ähnlich wie Sabine.

Hmmm. Der Übergang liest sich extrem. Im ersten Moment fand ich ihn gut, da er so überraschend war. Im nächsten fand ich ihn, um ehrlich zu sein, abstoßend, weil der Erzähler hier wuselnden Krabben mit einem Menschen gleichsetzt. Ich nehme an, das hast Du auch bezweckt? Der Mörder achtet Sabine so sehr wie eine wuselnde Krabbe.

Insgesamt gruselig, also für eine Thriller gelungen. Sehr aussagestarke Sprache, mit höherem Anspruch, aber an ein paar ganz wenigen Stellen übertreibst Du und schießt knapp am Ziel vorbei (nach meinem Sprachempfinden, siehe als Bsp. das Zitat oben in meinem Post, das empfinde ich nicht als treffend, sondern geschwurbelt). Für eine Kurzgeschichte (auch ein wenig länger), packend formuliert, aber für Romanlänge wäre mir das im Thrillergenre zu anstrengend zu lesen. Aber es soll ja eine Kurzgeschichte sein, oder?

Liebe Grüße
Selanna


Moin Selanna,

ich Danke auch Dir für Deine Kritik.
Mit dem berauben des Weges ist gemeint, dass die Krabben auf dem Weg ins Meer ja hin und wieder von der Brandung zurück auf den Strand gespült werden. Vielleicht etwas umständlich und zu viel des Guten. Muss ich nochmal feilen, wenn es weiter geht.

Den zweiten Teil hast Du schon ganz gut getroffen. Die Idee der Kurzgeschichte stand am Anfang, als ich das hier als Aufhänger geschrieben habe. Und ich verstehe gut, was Du mit Geschwurbel meinst (s.o.)
Schön, dass Dir die Sprache gefällt und Du auch eine gewisse Spannung empfunden hast.

Es wird weiter gehen.

Danke und gruß
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag26.11.2017 17:59

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo Lincoln,

gern geschehen und viel Erfolg beim Feinarbeiten!

Liebe Grüße
Selanna


_________________
Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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