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Vina Wortedrechsler
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Beiträge: 69 Wohnort: Bayern
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Silberschatten Gänsefüßchen
Beiträge: 32
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07.03.2017 02:02
von Silberschatten
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Ich bin momentan in der selben Phase. Zwar hatte ich mich schon bei Agenturen beworben, aber bevor ich mich jetzt bei Verlagen bewerbe, überarbeite ich nochmal mein Exposé, weil ich's im Nachhinein doch ziemlich mies finde.
Jedenfalls kann ich dir ein paar Fragen aus meiner Erfahrung her beantworten:
Zitat: | -Anschreiben und Expose sind zwei getrennte Dinge? Auf keinen Fall beides zusammenfassen? |
Ja, das sind definitiv zwei getrennte Dinge. Man fertig ein Anschreiben an, so wie bei einer Bewerbung, und das Expose ist dann quasi der Anhang.
Zitat: | -Wenn ich beide nun getrennt sehe, soll ich trotzdem im Anschreiben bereits eine Kurzbeschreibung des Romans einfügen, obwohl die ja auch nochmal ins Expose muss? |
Würde ich nicht machen. Das Anschreiben soll kurz und knapp sein. Maximal wäre ein Pitch angebracht (1-2 Sätze, um dem Lektor einen Vorgeschmack zu geben).
Zitat: | -Die Wortzahl soll auch ins Anschreiben? (las ich in einem der Themen hier) |
Nicht dass ich wüsste. Sowas kommt ins Expose. Dort wird eben das Genre, der Umfang, die Zielgruppe etc. genannt.
Zitat: |
-Dinge wie "Fokus meines Werkes, was macht es besonders" usw. - ins Anschreiben, oder ins Expose |
Würde ich auch eher ins Expose bringen, wenn überhaupt. Das könnte man dann als Kernbotschaft oder Prämisse betiteln.
Zitat: | -Beschreibt man Personen nun nur mit "40 Jahre alt, Mutter von..." oder sollte man da schon mit rein packen, wie sie sich in der Geschichte entwickeln? Ich will ja auch keinen Lektor mit zu viel Input abschrecken. |
Schwierig. Man sollte besser beschreiben, was diese Person auszeichnet, und wie sie sich entwickelt. Aber so gerne ich auch eine Personenbeschreibung in mein Expose reinbringen würde, es ist allein schon durch die Inhaltsangabe etwa 3-4 Seiten lang. Und überall wird stets immer nach kurzen Exposes geschrien. Aber falls du Platz hast, und es verlangt wird, kannst du da gerne eine Personenbeschreibung einfügen. Wichtig ist, dass sie kurz gehalten wird, und darin auch nur wichtiges, auf den Plot bezogenes, drin vorkommt.
Ich kann dir dieses Beispielexposé mal nahelegen: http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=24048
Daran versuche ich mich auch ungefähr zu orientieren, wenngleich manches davon mir nicht zusagt, und auch dieses Exposé relativ lang ist.
Hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen.
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Vina Wortedrechsler
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Beiträge: 69 Wohnort: Bayern
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V 07.03.2017 10:50
von Vina
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@Silberschatten: Danke erstmal!
Da ist mir doch schon ganz schon viel geholfen.
Was mich nun aber irritiert: Ich habe mir wahnsinnig viel Mühe gegeben meine Inhaltsangabe auf eine dreiviertel Seite runter zu schreiben und nun sagst du deine ist 3 bis 4 Seiten lang?
Wieder so ein Ding bei dem man sich fragt, was richtig ist. Seufz.
Das mit den Protagonisten wird übrigens von manchen Verlagen einfach verlangt, habe ich gelesen. Also da komme ich wohl nicht drum herum.
Und nochmal Thema Anschreiben:
Ganz kurz und knapp? Name, Alter, Buchtitel, Höflichkeiten?
Ich habe nämlich ein paarmal gelesen, dass da wirklich rein sollte, warum ich genau mein Thema gewählt habe usw. Ist das nun gut, oder zu viel "Gelaber" für einen Lektor?
Wie ist das mit dem Trennen von Anschreiben und Expose? Wenn es per E-mail geht, sollte man dann zwei Anhänge draus machen, oder kann ich das auch auf zwei aufeinanderfolgenden Seiten bringen?
Boah, Fragen, Fragen, Fragen...
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Beka Exposéadler
Beiträge: 2374
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07.03.2017 12:12
von Beka
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Schau mal in der DSFopedia, da gibt es auch einiges zum Thema Exposé:http://www.dsfo.de/dsfopedia/index.php/Expos%C3%A9
Mir hat bei meinem ersten Exposé das Buch "Drei Seiten für ein Exposé" von H.P. Roentgen sehr geholfen.
_________________ *Die Sehnsucht der Albatrosse*
*Das Geheimnis des Nordsterns*
*Die Tochter der Toskana*
*Das Gutshaus in der Toskana*
*Sterne über der Toskana*
*Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg*
*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
*Der Himmel über Amerika - Leahs Traum*
*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten* |
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Hanna Aden Wortedrechsler
H
Beiträge: 52 Wohnort: Bochum
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H 07.03.2017 13:35
von Hanna Aden
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Ravina hat Folgendes geschrieben: | Was mich nun aber irritiert: Ich habe mir wahnsinnig viel Mühe gegeben meine Inhaltsangabe auf eine dreiviertel Seite runter zu schreiben und nun sagst du deine ist 3 bis 4 Seiten lang?
Wieder so ein Ding bei dem man sich fragt, was richtig ist. Seufz.
Das mit den Protagonisten wird übrigens von manchen Verlagen einfach verlangt, habe ich gelesen. Also da komme ich wohl nicht drum herum.
Und nochmal Thema Anschreiben:
Ganz kurz und knapp? Name, Alter, Buchtitel, Höflichkeiten?
Ich habe nämlich ein paarmal gelesen, dass da wirklich rein sollte, warum ich genau mein Thema gewählt habe usw. Ist das nun gut, oder zu viel "Gelaber" für einen Lektor?
Wie ist das mit dem Trennen von Anschreiben und Expose? Wenn es per E-mail geht, sollte man dann zwei Anhänge draus machen, oder kann ich das auch auf zwei aufeinanderfolgenden Seiten bringen?
Boah, Fragen, Fragen, Fragen... |
Ohne Anspruch auf Absolutheit oder vollständige Richtigkeit:
1.) Die E-Mail ist das Anschreiben, da kommt keine separate "Anschreiben"-Datei in den Mailanhang, wie man es bei einer Bewerbung tun würde. In dieser Mail stelle ich mich evt. kurz (!) vor und schreibe, dass ich hiermit mein Projekt anbiete. Es handelt sich um einen (hier Genre einfügen) für (hier Zielgruppe einfügen). Kurz zusammengefasst geht es um (hier zwei kurze Sätze einfügen).
Dann schreibe ich, dass ich selbstverständlich bereit bin, alle gewünschten Änderungen am Manuskript zeitnah und sorgfältig vorzunehmen, dass ich mich freue, bald von ihnen zu hören, mit den besten Grüßen, fertig. Mehr Anschreiben braucht es nicht. Wenn das Genre etwas ist, was sie grundsätzlich vertreten, werden sie das Exposé prüfen, und da steht dann der Rest.
Man darf hier auch reinschreiben, warum einen gerade dieses Thema interessiert, aber da würde ich wirklich maximal einen Satz nehmen. Seelenergüsse im Anschreiben oder halbe Biografien wirken unprofessionell, finde ich. Und "immer davon geträumt, zu schreiben" auch. Ehrlich gesagt verzichte ich normalerweise darauf, eine Begründung zu schreiben. Hier ist mein Projekt, schaut es euch an, wenn es euch gefällt und ihr einen entsprechenden Programmplatz damit füllen wollt, kommen wir ins Geschäft. Das ist doch das, worauf es ankommt.
2.) Zum Umfang des Exposés: Ich gehe normalerweise so vor (und das war noch nie ein Ablehnungsgrund):
Seite eins: Header (Arbeitstitel, Genre, Zielgruppe, Autorin, Umfang, Fertigstellung). Dann ein zweizeiliger, fettgedruckter Pitch. Dann fünf bis zehn Zeilen Kurzinhalt. Unten füge ich die Vita mit Foto von mir ein, und zwar nur so viel Text, dass er durch ein Textfeld links neben das Foto passt (Exposé geht dann als PDF raus). Ja, das darf man, das wurde mir in der Akademie für Autoren so vermittelt, und die haben da Leute, die ehemalige Verlagsprogrammleiter*innen sind, die werden es wissen. Für die Vita nehme ich also nur maximal drei Sätze, und da picke ich das raus, was zum Romaninhalt passt, also "Lehrerin im Brennpunkt gewesen", wenn es um Jugendthemen geht, "seit Jahren als Liverollenspielerin aktiv", wenn es um Liverollenspiel geht. Bisherige Veröffentlichungen lasse ich bislang immer weg, denn keine davon war erfolgreich genug, um darauf aufbauen zu können. Dass ich professionell arbeite, zeigt sich daran, dass mein Exposé einen Header hat und ich auf den Punkt komme und meine Leseprobe was taugt (oder eben nicht . Aber dann würde es auch nichts nützen, auf andere Veröffentlichungen zu verweisen).
Seite zwei, evt. auch drei: Zusammenfassung der Handlung.
Seite drei, oder vier: Drei bis fünf Hauptcharaktere, eher drei, und da schreibe ich etwas mehr zu ihrer Situation und ihrem zentralen Konflikt am Romananfang. Also z. B. "Jeannette Müller, Spitzname Cherry (19): Cherrys Kindheit wurde durch ihre psychisch instabile, alleinerziehende Mutter geprägt. Die Mutter misshandelte Cherry und überschüttete sie im Wechsel dazu mit Aufmerksamkeit. Kampfsport und Airsoft wurden zu Cherrys Ventilen, um mit den aggressiven Seiten klarzukommen, die sie zu ihrem Schutz entwickelte. Sie will sich einreden, dass sie keine Liebe braucht, fühlt sich aber oft einsam.
Kurz vor ihrem neunzehnten Geburtstag zog Cherry mit ihrer Freundin DENISE (21) zusammen. Denise’ warmherzige Art sorgt einerseits für ein starkes Zuhause-Gefühl – andererseits ist Cherry diesem angenehmen Gefühl gegenüber oft misstrauisch."
In meinem aktuellen Projektangebot habe ich noch eine Seite ergänzt, um das etwas ungewöhnliche Setting (Live-Rollenspiel) zu beschreiben, das den besonderen Reiz ausmacht, und eine kurze Zielgruppenanalyse eingefügt (nämlich Live-Rollenspieler, die sich freuen, etwas aus ihrer Szene zu lesen, und Leser*innen romantischer Geschichten in ungewöhnlichen Settings, die auf diese Weise eine interessante Subkultur kennenlernen und trotzdem ihre Kernerwartung "Liebesgeschichte" erfüllt bekommen. Und ja, diese zwei verschiedenen Zielgruppen erweisen sich gerade trotz der Überschneidungen als mögliches Hindernis, hier wäre es vermutlich weit besser, wenn ich wirklich nur eine klar definierte hätte).
Achtung: Mit Seiten sind hier immer Normseiten gemeint. Eine Dreiviertelseite in einer normalen Worddatei kann locker mal zwei Normseiten umfassen.
_________________ Meine liebste Stilblüte: "Auf Regeln folgt Sonne." |
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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07.03.2017 14:54
von Murmel
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Da gibt es viele Varianten, die nach Rom führen.
Anschreiben entweder in der E-Mail oder als extra Blatt, wenn Posteinsendung vorgeschrieben ist. Möglichst mit einem Namen beginnen (egal, ob derjenige es auch zuerst auf den Tisch bekommt):
Sehr geehrte Frau Müller,
mir wurde Ihre Agentur (Warum schreibe ich gerade diese Agentur/diesen Verlag an). Ich möchte Ihnen mein fertiges/mein Konzept/meine Idee zu dem Roman "Arbeitstitel" anbieten. (Du bewirbst dich nicht, du bietest ein Produkt an!). In diesem Roman Genre xx geht es um ... (pitch in einem Satz, oder zwei).
Ich bin eine Neuautorin/ habe schon veröffentlicht... , x Jahre jung, lebe in y und bin als Kriminalkommissarin tätig und liebe es daher als Ausgleich Liebesromane zu schreiben.
Höflichkeiten... Anhang...
Kurzzusammenfassung muss nicht ins Exposé, besser ist der Pitch, in dem kurz-knackig in sehr wenigen Sätzen die Essenz der Story präsentiert wird. Dazu eine pointierte Figurenliste, und eine Zusammenfassung, die sich auf den Hauptstrang konzentriert und darlegt, warum jemand was macht.
Fertig und dann ab damit.
PS: Empfehlung die AG Exposéarbeit. Da wird Ihnen geholfen.
_________________
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Vina Wortedrechsler
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Beiträge: 69 Wohnort: Bayern
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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07.03.2017 20:45
von Bananenfischin
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Ravina hat Folgendes geschrieben: |
Die vielen Wege nach Rom sind natürlich genau mein Problem, Murmel.
Jeder sagt irgendwie was Anderes.
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Hallo Ravina,
scheu dich nicht davor, bei aller Beachtung der Dinge, die man als grundlegend bezeichnen kann, deine persönliche Note mit einfließen zu lassen. Nur Firlefanz sollte man wirklich vermeiden, aber ob du einen Pitch oder einen Klappentext schon ins Anschreiben oder erst in das Exposé einfügst, wird nicht über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
Tipp für die Anrede: Wenn der Name eines Verantwortlichen nicht herauszufinden ist, habe ich dennoch gern auf "Sehr geehrte Damen und Herren" verzichtet und stattdessen ein Zwischending gewählt: "Liebes Team der XY Agentur / des YZ Verlags ..."
Zur Exposé-AG: Die Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft findest du hier
Liebe Grüße
Bananenfischin
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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Vina Wortedrechsler
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Beiträge: 69 Wohnort: Bayern
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Copgirl Wortedrechsler
Beiträge: 73 Wohnort: NRW
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07.03.2017 21:15
von Copgirl
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Mir hat das Buch von Herrn Roentgen auch sehr geholfen. Ich habe es zwar am Ende etwas anders gemacht, als in seinen Beispielen, aber mir wurde klar, worauf es ankommt.
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Niederrheiner Klammeraffe
N
Beiträge: 821
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N 07.03.2017 22:11
von Niederrheiner
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Vergesst mal diese Seitenvorgaben!
Mein Exposé hatte 9 Seiten (1 Seite Pitch und formale Daten, 7 Seiten Plot, 1 Seite Figurenliste). Damit habe ich eine Agentur gefunden und drei andere Agenturen haben mit einer ausführlichen Begründung abgesagt, wo klar wurde, dass sie es gelesen haben.
Bei den meisten Exposés, die ich in verschiedenen Schreibforen von den dortigen Autoren lese, wird entweder der Plot überhaupt nicht klar oder das Besondere der Geschichte nicht. Häufig fehlt beides.
Das sind K.O.-Kriterien - nicht das Nichteinhalten von Seitenvorgaben.
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Copgirl Wortedrechsler
Beiträge: 73 Wohnort: NRW
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07.03.2017 23:14
von Copgirl
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Wow, 9 Seiten finde ich schon wirklich viel für ein Exposé . Zumindest für ein Romanexpose.
Aber schön, dass es zum Erfolg geführt hat. ☺️
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GloriaTab Wortedrechsler
Alter: 31 Beiträge: 52
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07.03.2017 23:19
von GloriaTab
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Copgirl hat Folgendes geschrieben: | Mir hat das Buch von Herrn Roentgen auch sehr geholfen. |
Mir auch! Wirklich weiterzuempfehlen!
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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07.03.2017 23:56
von Murmel
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Ravina hat Folgendes geschrieben: | Die vielen Wege nach Rom sind natürlich genau mein Problem, Murmel.
Jeder sagt irgendwie was Anderes. |
Das liegt daran, dass es keine Norm oder ein Formblatt gibt. Jeder erzählt, was für ihn funktioniert hat, aber es kann durchaus sein, dass ein anderes Format genauso zum Erfolg geführt hätte.
Das Wichtigste an einem Exposé ist immer noch der Pitch (wobei hier gepflegte Uneinigkeit besteht, was das eigentlich ist) und eine gute Zusammenfassung. Dazu noch eine Leseprobe, das reicht durchaus. Alles andere ist Ergänzung.
Pitch: Manche sehen darin einen Satz, der woanders oft als Hook bezeichnet wird. Manche sehen dagegen den Hook als den ersten Satz des Manuskripts und (ich zum Beispiel) den Pitch als etwas zwischen zwei und maximal vier Sätzen. Den Einzeiler kann man auch als USP (unique selling point) bezeichnet sehen. Wie auch immer, die Essenz des Romans in möglichst wenigen Worten und das ist kein Klappentext!
_________________
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Himbeer-Igel Eselsohr
Beiträge: 284 Wohnort: Irgendwo südlich von Hamburg
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08.03.2017 02:18
von Himbeer-Igel
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Hier ist ja schon einiges gesagt worden.
Die Male, in denen bei mir das Gesamtmanuskript angefordert worden ist, habe ich mich im Anschreiben kurz und brav vorgestellt und eine Art Klappentext zu meinem Roman mitgeschickt. Benannt habe ich das Genre und wirklich nur in zwei bis drei Sätzen ganz knapp den Inhalt.
Das sah dann so aus: "Es handelt sich dabei um einen Roman, der sich dem Bereich der XXX zuordnen lässt und (Nennung der Zielgruppe) anspricht. Das Gesamtmanuskript umfasst XXX Zeichen und ist bereits fertiggestellt.
Das Exposé und die Leseprobe habe ich in zwei getrennten Dateien in den Anhang gepackt und im Anschreiben daraufhin gewiesen: "Ein Exposé und eine Leseprobe finden Sie im Anhang. Ich würde mich freuen, wenn Sie beides prüfen und ich Ihnen das Gesamtmanuskript zuschicken dürfte."
Bei der Länge des Exposés habe ich mich IMMER an dem orientiert, was auf der Seite der Agentur/des Verlags gefordert war. Jemand will eine Seite Exposé inklusive Kurzvita? Dann habe ich es halt auf eine Seite gepackt (und zwar trotzdem immer noch mit 11-Punkt-Schrift, damit es leserlich bleibt). Wollte jemand zwei Seiten, dann gab es noch eine kurze Charakteristik der fünf wichtigsten Figuren dazu. Da konnte dann auch so etwas wie eine Kurzbeschreibung der Entwicklung mit drin stehen: "XY, anfangs noch schüchtern, schöpft aus dem Ereignis XY neuen Lebensmut und bemüht sich..." (ist jetzt nur ein Beispiel).
Ich persönlich würde aber niemals neun oder zehn Seiten oder wie auch immer einschicken, wenn explizit nur "maximal zwei Seiten" gefragt sind. Eigentlich hat jede Agentur und jeder Verlag eine Internetseite, auf der genaue Anforderungen an die Autorenbewerbung genannt sind.
Und es ist immer besser, einen konkreten Ansprechpartner zu finden. Die Agenturinhaber sind mit ein bisschen Recherche relativ gut herauszufinden. Hat man keinen genauen Ansprechpartner würde ich durchaus auch anrufen, sagen, dass ich ein Manuskript aus dem Bereich XY einschicken möchte und fragen, an wen ich das Anschreiben richten darf.
Ist aber nur meine persönliche Vorgehensweise.
So oder so: Ich wünsche Dir viel Erfolg!
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frauenimsinn Gänsefüßchen
Beiträge: 21 Wohnort: Augsburg
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08.03.2017 17:11
von frauenimsinn
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Das Expose für mein Buch zu erstellen, war mitunter der schwierigste Teil - ich habe Wochen damit verbracht, daran rumzufeilen.
Zu beschreiben, was man geschrieben hat ist ein ziemlich schwieriges Unterfangen...
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preusse Reißwolf
Beiträge: 1292 Wohnort: Bayern
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08.03.2017 19:15
von preusse
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frauenimsinn hat Folgendes geschrieben: | Das Expose für mein Buch zu erstellen, war mitunter der schwierigste Teil - ich habe Wochen damit verbracht, daran rumzufeilen.
Zu beschreiben, was man geschrieben hat ist ein ziemlich schwieriges Unterfangen... |
Deshalb schreibt man das Exposé ja auch zuerst.
Ich verstehe ehrlich gesagt die ganze Diskussion nicht.
Es wird doch wohl möglich sein, eine Zusammenfassung des Projekts auf zwei - drei Seiten zu Papier zu bringen.
Ich habe nun wahrlich nicht die Gabe, mich kurzzufassen, wie man am Umfang meiner Romane sehen kann, aber das darf kein Hinderungskriterium sein.
Und wenn's gut läuft, reicht auch mal ein Dreizeiler für ein Vorstellung.
Das was Murmel so schön neudeutsch als Pitch bezeichnet,
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
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Die Pranken des Löwen, 03/2014
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Vina Wortedrechsler
V
Beiträge: 69 Wohnort: Bayern
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V 08.03.2017 23:24
von Vina
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@Preusse:
Diese Diskussion gibt es, weil... :
die Zusammenfassung nicht mein Problem ist, sondern herauszufinden, was genau ein Verlag haben will.
Die perfekteste Zusammenfassung nutzt nämlich nix, wenn der Lektor das Exposé gar nicht liest, weil er schon nach dem Anschreiben alles von mir in den Müll wandern lässt - um es mal drastisch auszudrücken
Und eine super Leseprobe ist auch für die Katz, wenn der Lektor es zwar über das Anschreiben hinaus geschafft und mein Exposé gelesen hat, dieses ihm aber wegen irgendwelcher Formfehler nicht gepasst hat und er an diesem Punkt schon seine Standardabsage losschickt.
Im Übrigen sehe ich es eher positiv, wenn jemand lange an seiner Zusammenfassung/dem Expose/dem Anschreiben feilt. Es zeigt, dass er sich Mühe gibt, es gut zu machen. Das Exposé, das man möglicherweise vorher schon erstellt hatte, wird ja kaum nach Beendigung des Buches noch perfekt passen. Kann ich mir für mich zumindest nicht vorstellen. Dafür entwickeln meine Charaktere beim Schreiben viel zu viel Eigeninitiative
@all: Ihr seid übrigens super!
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Corydoras Klammeraffe
Alter: 39 Beiträge: 751 Wohnort: Niederösterreich
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08.03.2017 23:31
von Corydoras
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preusse hat Folgendes geschrieben: |
Deshalb schreibt man das Exposé ja auch zuerst.
Ich verstehe ehrlich gesagt die ganze Diskussion nicht. |
Das kommt jetzt aber schon ein wenig überheblich rüber.
Die allermeisten beginnen doch gerade den ersten Roman "drauf los" zu schreiben, befassen sich dann im Laufe der Zeit intensiver mit dem Schreiben, tüfteln herum, überarbeiten... und kommen erst im Laufe des Prozesses zu der Erkenntnis, dass sie es womöglich tatsächlich ernst meinen.
Und von solchen Leuten zu erwarten, sie würden gerade beim ersten Buch das Exposé schon VOR der Niederschrift schreiben, zumeist zu einem Zeitpunkt, wo sie noch nicht einmal wussten, was ein Exposé ist, das ist ein bisschen vermessen.
Also... ich halte sehr viel von dir und ich bin der Meinung auch bei dir gab es solch zarte Anfänge. An die wirst du dich doch erinnern, oder?
Ich persönlich habe übrigens mein erstes Exposé geschrieben bevor ich in diesem Forum war und darüber bin ich auch ganz froh. Ich glaube die ganzen Hinweise hier hätten mich wahnsinnig gemacht.
_________________ I'm not a king. I am just a bard. |
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preusse Reißwolf
Beiträge: 1292 Wohnort: Bayern
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09.03.2017 09:25
von preusse
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Corydoras hat Folgendes geschrieben: | preusse hat Folgendes geschrieben: |
Deshalb schreibt man das Exposé ja auch zuerst.
Ich verstehe ehrlich gesagt die ganze Diskussion nicht. |
Das kommt jetzt aber schon ein wenig überheblich rüber.
Sollte das so sein, bitte ich um Entschuldigung, Das war wirklich nicht meine Absicht.
Die allermeisten beginnen doch gerade den ersten Roman "drauf los" zu schreiben, befassen sich dann im Laufe der Zeit intensiver mit dem Schreiben, tüfteln herum, überarbeiten... und kommen erst im Laufe des Prozesses zu der Erkenntnis, dass sie es womöglich tatsächlich ernst meinen.
Und von solchen Leuten zu erwarten, sie würden gerade beim ersten Buch das Exposé schon VOR der Niederschrift schreiben, zumeist zu einem Zeitpunkt, wo sie noch nicht einmal wussten, was ein Exposé ist, das ist ein bisschen vermessen.
Also... ich halte sehr viel von dir und ich bin der Meinung auch bei dir gab es solch zarte Anfänge. An die wirst du dich doch erinnern, oder?
Ja, tue ich. jeden Tag.
Aber das war wirklich nie mein Problem.
Mag man es Exposé nennen oder einfach Zusammenfassung - so etwas schreibe ich IMMER bevor ich mich hinsetze und beginne, die Geschichte auszuformulieren.
Und ich denke, so sollte das auch sein.
Andere mögen das anders sehen, aber das ist meine ganz persönliche Erfahrung.
Ich persönlich habe übrigens mein erstes Exposé geschrieben bevor ich in diesem Forum war und darüber bin ich auch ganz froh. Ich glaube die ganzen Hinweise hier hätten mich wahnsinnig gemacht.
Das sehe ich auch so.
Und ich weiß, jetzt bekomme ich Prügel, aber deshalb würde ich auch nie, niemals einen Text zur Textkritik einstellen.
Ich bin durchaus - und das möge man mir bitte glauben - konstruktiver Kritik gegenüber aufgeschlossen.
Aber ich habe gerade hier im Forum erlebt, wie selbsternannte Literaturkritiker ungefragt ihren Senf von sich geben.
(ALLE noch anwesenden Mitglieder ausgenommen. Die, die ich meine, sind schon lange ihres Weges gezogen. Ich habe an anderer Stelle mal aus ihren Beiträgen zitiert.)
Ein Schreiberling mit zarterem Gemüt als ich hätte daraufhin wohl die Feder in die Ecke geschmissen und nie wieder eine Zeile geschrieben.
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Wieder Freunde?
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preusse Reißwolf
Beiträge: 1292 Wohnort: Bayern
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09.03.2017 09:43
von preusse
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Ravina hat Folgendes geschrieben: | Das Exposé, das man möglicherweise vorher schon erstellt hatte, wird ja kaum nach Beendigung des Buches noch perfekt passen. Kann ich mir für mich zumindest nicht vorstellen. Dafür entwickeln meine Charaktere beim Schreiben viel zu viel Eigeninitiative |
Das dürfte wohl bei allen so sein und ich habe gerade in einem Interview darüber gesprochen.
Exposé schreiben - einreichen - vergessen, so halte ich es.
Bisher hat sich aber noch niemand beschwert,
Das letzte Exposé zu den Löwen bezog sich auf eine Zeitspanne von dreißig Jahren.
Dann entwickelte sich das Geschehen in den vorgesehenen ersten drei Kapiteln so umfangreich, dass ich einen eigenständigen Roman daraus machen musste..
So viel zu sich ans Exposé halten.
Das gleiche gilt auch für das, was Verlage auf ihrer Homepage für Anforderungen stellen.
In aller Demut - ich habe das nie als feststehende Vorgabe akzeptiert (zumindest nicht bei den drei Verlagen, mit denen ich bisher zusammen gearbeitet habe).
Du musst sie packen, das ist alles.
Wie, kann ich dir leider auch nicht sagen, dafür gibt es keine allgemein gültigen Regeln.
Zur richtigen Zeit mit dem richtigen Thema am richtigen Ort.
Dazu ein langer Atem und Beharrlichkeit.
Zugegeben, man könnte auch Lotto spielen.
An anderer Stelle habe ich mal gesagt, das Verlagsgeschäft ist so undurchschaubar wie der MI 6.
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
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Corydoras Klammeraffe
Alter: 39 Beiträge: 751 Wohnort: Niederösterreich
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09.03.2017 11:01
von Corydoras
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preusse hat Folgendes geschrieben: |
Aber das war wirklich nie mein Problem.
Mag man es Exposé nennen oder einfach Zusammenfassung - so etwas schreibe ich IMMER bevor ich mich hinsetze und beginne, die Geschichte auszuformulieren.
Und ich denke, so sollte das auch sein.
Andere mögen das anders sehen, aber das ist meine ganz persönliche Erfahrung. |
Korrekt, DU arbeitest so am besten, aber nicht jeder.
Ich persönlich fand Exposé schreiben auch nicht wirklich schwierig, andere aber eben doch. Meine schriftstellerischen Schwächen liegen dafür halt ganz woanders (*hust* Kommasetzung *hust*) und deine werden sicher auch irgendwo sein.
Aber nochmal.... nur weil du so arbeitest und du meinst so muss das sein, heißt das noch lange nicht, dass das auf alle anderen Menschen zutrifft. Bei einem gut durchgeplanten Kopfschreiber geht das womöglich. Aber ein Bauchschreiber könnte niemals vor der Niederschrift eine Zusammenfassung verfassen, aus dem simplen Grund, dass er noch gar nicht weiß, was in dem Roman alles passieren wird.
Ich beginne zB gerade mein zweites Buch und könnte dir keine Zusammenfassung schreiben. Ich weiß wies beginnt und wies endet, aber dazwischen ist noch alles leer.
Zitat: | Wieder Freunde? |
Ach, ich weiß, dass die Welt heutzutage wahnsinnig drauf steht sauer und beleidigt zu sein, aber ich hab bis heute nicht raus, wie man so schnell aus der Fassung gerät.
Also nur weil ich diskutiere oder anderer Meinung bin, bin ich nicht schlecht drauf oder finde dich doof, keine Angst. Du bist ja einer der Vernünftigsten hier.
(Eventuelle Tippfehler seien mir momentan bitte zu verzeihen. Ich habe mir den Daumen gebrochen. )
_________________ I'm not a king. I am just a bard. |
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