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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1129
Wohnort: berlin


D
Beitrag06.01.2017 00:32

von d.frank
Antworten mit Zitat

Hallo Selanna,

ich möchte dir wieder mal Rede und Antwort stehen.wink

Lebenseinstellungen oder das Leben an sich sollte Thema eines jeden Autors sein, außer im Krimi oder in der Unterhaltung an sich, da darf es ruhig um Spannung, den perfekten Mord, Detektivarbeit,  übersinnliche Fähigkeiten oder leidenschaftliche Küsse gehen. wink
Ich habe die Bewerbungen insgesamt an, lass mich überlegen, etwa 10 - 15 Agenturen geschickt, keine Verlage, und immer mit dem Stempel "Jugendbuch" geschmückt. Verstecke ich mich jetzt hinter Arroganz oder selbstbetrügerischer Hoffnung, bin ich noch kein Drittel des Weges gegangen, den tolle Bücher in ihrer ersten Fassung zurückgelegt haben, bevor sie dem "Richtigen" unterkommen sind. Jetzt gerade bin ich auch an einem Punkt, an dem mich das Lechzen nach Aufmerksamkeit beinahe auffrisst. Ich habe lange Zeit und ganz für mich allein an Julia geschrieben, hatte gedacht, ich wäre so weit und der Talentschmiede entwachsen, und habe das schnelle Schreiben um Beachtung (Schreibforen) zugunsten der Ernsthaftigkeit aufgegeben.
Ein Schritt hinein ins Geschehen und ich bin augenblicklich fast wieder am Punkt, meine Arbeit öffentlich zur Schau zu stellen..wink
Was rätst du mir mit diesem Text? Weitere Testleser suchen? Eine AG? Oder unbeirrt weiter die Schnittstellen anschreiben? Ich hatte einen Text für das Testleserboard aufgesetzt, aber dann beschlichen mich Zweifel, ob der Sinnlosigkeit dieses Unterfangens und dem offensichtlichen Eingeständnis von billiger "Schaulust" , als wollte ich wieder nur irgendjemandem meinen Text "erklären". wink
Du schreibst, das Kommentieren hat dir Spaß gemacht. Was daran genau?
Hat auch der Text dir Spaß gemacht? Nur ein kleines bisschen?
 Ich gehe mal eben noch auf ein paar deiner Anmerkungen ein, auch wenn mir das langsam schon selbst seltsam aufstößt. lol2  Bin ich denn wirklich so ein verdammt sturer Trotzkopf?  

Zitat:
Auf den gerundeten Muskeln? Findest du wirklich, das klingt besser?

Wenn ich es jetzt lese: definitiv nein, klingt nicht besser. Aber da Du selbst „definiert“ und „kräftig“ erwähnst: wie wäre es denn damit? Unter „runder“ Muskel kann ich mir höchstens die Po- oder Brustmuskulatur vorstellen, aber weniger die Armmuskulatur, verstehst Du?


zuerst stand dort Deltamuskeln, definiert würde in eine ähnliche Richtung gehen und kräftig klingt, als säße da ein zusammengestauchtes Mannsweib wink Vielleicht ausgeprägt, das scheint mir das handwerklich richtige Wort, aber das ist eben auch die typische Beschreibung eines muskulösen Oberarms. Ich persönlich finde, ein Deltamuskel kann rund sein. Er kann sich aus der relativen Ebenheit eines ganzen Arms rundlich hervorheben.

Zitat:
Genau die habe ich hier gemeint, die Schulkinder!

Aber kurz danach folgt doch, noch in Bezug auf die „Schulkinder“: „Sie waren nicht nennenswert älter als Julia gewesen“ und Julia ist doch wesentlich älter als Grundschulkinder?


Schulkinder, Grundschulkinder, Kitakinder und Oberschulkinder?
Ich denke, der in Jahren gemessene Abstand muss nicht nennenswert sein, um ein Schulkind vom Jugendlichen zu unterscheiden (ich weiß, wovon ich rede.wink..)

Zitat:
Das mit dem Hinterlassen wird für mich erst mit der Erklärung klar. Und bzgl. des zweiten Satzes: Sicher, dass Du nicht „in“ Hannaschweg schreiben müsstest? Dann wäre das zumindest für mich etwas verständlicher


Ich verstehe schon, was du meinst, aber der aufmerksame Leser hat doch schon in den Sätzen davor Hannaschweg als Ort identifizieren können. Ich fand, der expliziten Erwähnung bedarf es deshalb nicht mehr. IN Hannaschweg passt meiner Meinung nach auch nicht wirklich. Julia ist nicht IN Hannaschweg, sie ist  auf der Durchreise.

Nun habe ich meinem Ruf als unbelehrbarer und selbstgefälliger Möchtegernautor wieder einmal Genüge getan, ich hoffe, du magst trotzdem noch mit mir reden!?

Ich denke, ich muss für mich selbst einen Weg finden, den Leser nicht zu überfordern, ohne zu sehr von meinem eigenen, hier angestrebten Stil aufzugeben.

Vielen Dank für deine Zeit!
Grüße
diana
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag06.01.2017 16:28

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo Diana,

Zitat:
Verstecke ich mich jetzt hinter Arroganz oder selbstbetrügerischer Hoffnung, bin ich noch kein Drittel des Weges gegangen, den tolle Bücher in ihrer ersten Fassung zurückgelegt haben, bevor sie dem "Richtigen" unterkommen sind

Das würde ich auch sagen. Was man generell so liest, sind 10 - 15 Agenturen ja noch fast gar nichts. Und vllt probierst Dus künftig einmal unter dem Stempel „Roman“? Wie gesagt, ich denke, es gibt einige Jugendliche, die auch einen anspruchsvolleren Stil lesen, aber ich vermute, es ist nicht die Mehrheit. Ich denke, solange Du nicht an die 50 oder mehr Agenturen angeschrieben hast, sollte man die Hoffnung nicht aufgeben, oder?
Zitat:
Jetzt gerade bin ich auch an einem Punkt, an dem mich das Lechzen nach Aufmerksamkeit beinahe auffrisst. […] Ein Schritt hinein ins Geschehen und ich bin augenblicklich fast wieder am Punkt, meine Arbeit öffentlich zur Schau zu stellen.  

Dass man einen Text nach jahrelanger Arbeit gern veröffentlicht sehen möchte, kann ich sehr gut nachvollziehen Wink geht mir ja genauso. Aber ich verstehe Dich so, dass Du hier nicht so viel einstellen möchtest, weil Du Angst hast, dass dann Dein Text als teilveröffentlicht gilt und Agenturen das stören könnte? Davor habe ich auch ein bisschen Angst, aber ich habe keine Ahnung, ob das auch wirklich so zutrifft.

Zitat:
Was rätst du mir mit diesem Text? Weitere Testleser suchen? Eine AG? Oder unbeirrt weiter die Schnittstellen anschreiben? Ich hatte einen Text für das Testleserboard aufgesetzt, aber dann beschlichen mich Zweifel, ob der Sinnlosigkeit dieses Unterfangens und dem offensichtlichen Eingeständnis von billiger "Schaulust" , als wollte ich wieder nur irgendjemandem meinen Text "erklären".  

Ich bin leider der falsche Ansprechpartner, weil ich in dieser Hinsicht so gar keine Erfahrung habe. Aber rein logisch gedacht klingt es doch sinnvoll, andere den Text lesen zu lassen. Ich habe viel Positives von AGs gelesen, das ist doch toll, wenn man das nutzen kann, also - wie gesagt, nur logisch gedacht und ohne Ahnung haben - würde ich dazu raten. Wenn Du keine 3 Monate Mitgliedschaft abwarten willst, dann versuche es doch mit Testlesern. Und ich weiß nicht, ob „Schaulust“ das richtige Wort ist. Will nicht fast jeder Autor, dass jemand seinen Text anschaut? Allein für sich selbst zu schreiben, ist doch auch nicht unbedingt der beste Weg, oder? Versuch es doch einfach mal, je nach Eile mit Testlesern oder AG.

Zitat:
Du schreibst, das Kommentieren hat dir Spaß gemacht. Was daran genau?

Jetzt werde ich Dich enttäuschen, aber wenn ich ganz ehrlich antworte: Ich diskutiere Texte einfach gerne. Tut mir leid, das ist wahrscheinlich nicht das, was Du hören wolltest.

Zitat:
Hat auch der Text dir Spaß gemacht? Nur ein kleines bisschen?

Also die erste Version das erste Mal zu lesen, fand ich anstrengend und ich hab auch nicht alles verstanden oder zumindest das Gefühl, nicht alles verstanden zu haben. Das hat mir natürlich weniger Spaß gemacht. Und ich bin mit falschen Erwartungen/einer falschen Haltung an den Text herangegangen. - Bei der zweiten Version hatte ich mir vorgenommen, mich auf einen anspruchsvolleren Stil einzustellen und offen heranzugehen, und ja, da hat er mir mindestens ein kleines Bisschen Spaß gemacht Very Happy Nein, ganz im Ernst, bei der ersten Version erfährt man ja fast gar nichts, zwei Mädchen auf einer Wiese, man weiß nicht genau, worüber sie reden, wie sie zueinander stehen, da konnte noch nicht viel Spaß machen. Ich denke, Du hast einen zu kurzen Textabschnitt eingestellt, dass auch das der Fehler gewesen sein könnte. Aber jetzt weiß ich ein wenig mehr über Julia, mehr über Merle, und jetzt bin ich auch neugierig, wie es denn weitergehen könnte. Also ja, hat Spaß gemacht.

Zu den Anmerkungen von mir sag ich jetzt mal nicht mehr. Nicht, weil ich beleidigt bin, sondern weil ich denke, diese paar Punkte sind jetzt ausdiskutiert, Du hast überlegt und bist zu einem Entschluss gekommen, da muss ich jetzt nicht noch fünfmal nachbohren. Very Happy

Zitat:
Nun habe ich meinem Ruf als unbelehrbarer und selbstgefälliger Möchtegernautor wieder einmal Genüge getan, ich hoffe, du magst trotzdem noch mit mir reden!?

Böse, böse Diana! Very Happy  

Dann bis demnächst mal wieder!
Liebe Grüße
Selanna


_________________
Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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Aluhut 2.0
Wortedrechsler

Alter: 30
Beiträge: 81



Beitrag06.01.2017 18:05

von Aluhut 2.0
Antworten mit Zitat

Ich stimme der ersten Antwort von Mina Minus zu.
Vor allem mit Bildkonstruktionen wie "Ihre massigen, wirren Haare umranden jetzt das Gesicht wie die Strahlen einer handgemalten Blumensonne." kann ich überhaupt nichts anfangen. Das liest sich in meinen Augen fürchterlich klischeehaft. Immer wenn ich so etwas in einem Buch lese, will ich es sofort weglegen ^^
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7306
Wohnort: NBY



Beitrag07.01.2017 10:40

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Guten Morgen Diana.

Du hast mich um meine Meinung gefragt. Ganz klar ist mir ja nicht, aus welcher Sichtweise ich den Text kritisieren soll und was du selber letztendlich schreiben willst. Als Jugendbuch ist der Text problematisch, weil zu kompliziert gedacht und geschrieben. Als Trivialtext, nach allen Regeln der Trivialkunst verfasst, zu anspruchsvoll. Tipps, wie man den Text auf 99 Cent ebook Niveau bringt, hast du ja jetzt reichlich bekommen ... Den thread habe ich übrigens eher widerwillig gelesen, weil mich das eher aufregt, wenn beim ersten Gespräch gleich Arroganz und Uneinsichtigkeit unterstellt wird, nur weil man nicht alle Primitivregeln der unteren Unterhaltungsliteratur annimmt. Langsam frage ich mich schon, ob sich das Forum nur noch die Erstellung und Verbreitung von Trivialliteratur stereotypster Art auf die Fahnen geschrieben hat, oder ob's nicht doch auch mal ein bisschen anspruchsvoller geht ... grrrrrr!

Positiv anzumerken wäre, dass deine Sprache frisch, abwechslungsreich und nicht tröge und hölzern ist (wie bei dem Projekt, aus dem ich kürzlich ausstieg.) Daraus ließe sich schon etwas machen ... Aber was?!

Ähnlich wie Merlinor (man weiß nicht, ob die Protagonistin Akne oder die Pest hat) bin auch ich der Meinung, dass es dem Text sehr schadet, dass man einfach nicht weiß, um was es geht. All die Methaphern und komplexen Konstruktionen verpuffen, weil man das Thema des Textes nicht heraushören kann. Dieses neugierig Machen (was ich eh immer unterste U-Lit Schublade finde), funktioniert hier nicht, weil man zu lange nicht weiß, um was es geht. Außerdem beschreibst du ja nicht eine spannende Handlung (eine spektakuläre Flucht etwa) wie bei U/T-Lit, wo man schon ungefähr weiß, um was es geht, weil schon 1000 mal gesehen oder gelesen, sondern ... ein Gespräch, ein Liegen im Gras, ein ... ich weiß es selber nicht.

Du musst ja nicht gleich alles verraten. Ein Satz wie "Merle ist schwanger" am Anfang (nur als Beispiel, ich weiß wirklich nicht, um was es geht), würde einen Bezug herstellen. Dieses "es" würde dann nicht ganz so in der Luft hängen: Ein bisschen is´ es wie mit dem ersten Mal. Am Anfang ist es halt scheiße.

Man fragt immer nur "warum?" bei deinem Text und ich fürchte, manche Dinge werden niemals von dir aufgelöst.
Zitat:

Ein seelisch beschädigtes Kind hat sie in schmutzigem Schwarz gemalt, und schon schneidet Merles Stimme ins selten prächtige Bild, sie klingt kehlig und harsch: „Am Anfang ist es halt scheiße, aber dann gewöhnt man sich dran und irgendwann gehört das dann eben dazu, genauso wie die ganze andere Scheiße.“

Wie kann man ein seelisch beschädigtes Kind malen, was meinst du mit "seelisch beschädigtes" Kind, was hat dieses Kind mit der Geschichte zu tun, soll man diesen Faden weiterverfolgen (geht es um seelische Beschädigung? Geht es um ein Kind?)? Was ist am Anfang Scheiße? Was ist "die andere Scheiße"?

Ja, die Metaphern finde auch ich öfters ziemlich schief. Bei deiner ersten Version dachte ich mir übrigens beim Bild der wilden Haare, die wie Sonnenstrahlen aussehen sollen, ob Merle wohl einen Bart trägt. Diese ganzen Bilder wären ja ganz schön, wenn sie auch wirklich Hand und Fuß hätten und wir sie beim Lesen auf Gültigkeit überprüfen könnten. Da wir jedoch nicht einmal wissen, worum es im Text geht, können wir die Bilder nur verwirrt zur Kenntnis nehmen und sie nicht verstehen.

Deine adjektivlastige Sprache gefällt mir. Nur passt sie eben nicht in jede Art Text. Bei Jugendliteratur wäre das wohl in passender Dosis ok. Allerdings müsstest du dann deine abgefahrenen Metaphern etwas zurückschrauben. Wenn du einfach nur ein schönes (poetisches) Stück Literatur schreiben willst, wären die Adjektive ok und die Metapher, allerdings müssen diese dann gerade gerückt werden, d.h. auch einer kritischen Betrachtung standhalten.

Dass dieser Text, so wie er ist, als Jugendliteratur "verkauft" werden kann, glaube ich nicht. Oder wir haben nicht genügend Informationen, das zu beurteilen. Ist das Thema denn eines, das Jugendliche interessiert? Ist der Rest des Buches auch so reflektiv und wenig handlungsgetrieben? Was wird einem jugendlichen Leser an Geduld abverlangt (ist das nur am Anfang so?)

Mein Fazit: Du schreibst (eigentlich) gut, aber nicht das richtige.

BN
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1129
Wohnort: berlin


D
Beitrag07.01.2017 13:57

von d.frank
Antworten mit Zitat

Hallo Blue Note smile

ich habe nicht mehr damit gerechnet, dich hier drunter zu finden. wink
Danke erst mal dafür!
Ohne dir zu nahe treten zu wollen, habe ich aber das Gefühl, du hättest nur die erste Version, die zweite dann vielleicht nur noch angelesen...
Kein Problem! Dieser Faden und der ausufernde Schlagabtausch mögen dem Interessierten viel seiner Zeit stehlen. Hinzu kommt die Grundsatzdiskussion um Genreliteratur, die dich sicherlich am Gürtel gepackt hat, und die Tatsache, dass du dich von einer Bitte hast nötigen lassen. ;=
Einige deiner Fragen, einige Unklarheiten bekommen in der zweiten Version Substanz, weil ich dort eine längere Fassung eingestellt habe.
Wie ich darauf komme, du hättest sie nicht aufmerksam gelesen?

Zitat:
Dieses "es" würde dann nicht ganz so in der Luft hängen: Ein bisschen is´ es wie mit dem ersten Mal. Am Anfang ist es halt scheiße.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der selbst um die Ecke schreibt, nach der zweiten Version noch immer Fragezeichen vor den  Augen hat. wink

Zitat:
Du hast mich um meine Meinung gefragt. Ganz klar ist mir ja nicht, aus welcher Sichtweise ich den Text kritisieren soll und was du selber letztendlich schreiben willst.


Ja, ich habe dich um eine Meinung gefragt, weil ich dachte, du könntest dich vielleicht ganz gut einfühlen. Dein eigener Text war vollgestopft mit Assoziationen, die mitunter (ja, ich oute mich mal wieder) nur dir verständlich gewesen sein mögen. wink
Ich ging eben einfach davon aus, dass es dir vielleicht leichter fallen würde, die Bedeutung der Worte und Sätze herauszulösen, oder dass dich ein unbequemer Text nicht sogleich erschreckt und abwenden lässt.


Zitat:
Man fragt immer nur "warum?" bei deinem Text und ich fürchte, manche Dinge werden niemals von dir aufgelöst.


Hier sage ich mit stolzgeschwellter Brust: "Doch! Das werden sie!
Aber die Auflösungen fügen sich in die Gesamtheit ein. Ich wollte, dass der Leser liest, wie ich geschrieben habe - als würde man Schicht um Schicht den Blick auf ein unter dem Eis gelegenes Fossil freilegen.

Zitat:
Zitat:

Ein seelisch beschädigtes Kind hat sie in schmutzigem Schwarz gemalt, und schon schneidet Merles Stimme ins selten prächtige Bild, sie klingt kehlig und harsch: „Am Anfang ist es halt scheiße, aber dann gewöhnt man sich dran und irgendwann gehört das dann eben dazu, genauso wie die ganze andere Scheiße.“

Wie kann man ein seelisch beschädigtes Kind malen, was meinst du mit "seelisch beschädigtes" Kind, was hat dieses Kind mit der Geschichte zu tun, soll man diesen Faden weiterverfolgen (geht es um seelische Beschädigung? Geht es um ein Kind?)? Was ist am Anfang Scheiße? Was ist "die andere Scheiße"?


Hallo? Wie kommst du darauf, jemand hätte ein seelisch beschädigtes Kind gemalt??
Dieses Kind hat ALLES mit der Geschichte zu tun! Es steht wie eine vorweggenommene Erkenntnis über allen Protagonisten und Geschehnissen der Geschichte.
Ich erkenne hier ein weiteres Mal, dass du dich nur widerwillig und erzwungenermaßen mit dem Text beschäftigt und die zweite Version nicht bis zum Ende gelesen hast...
Sonst wüsstest du an dieser Stelle, worum es bei der Klassifizierung "scheiße" geht.

Zitat:
Dass dieser Text, so wie er ist, als Jugendliteratur "verkauft" werden kann, glaube ich nicht.


Glaube ich auch nicht!

Zitat:
Oder wir haben nicht genügend Informationen, das zu beurteilen. Ist das Thema denn eines, das Jugendliche interessiert? Ist der Rest des Buches auch so reflektiv und wenig handlungsgetrieben? Was wird einem jugendlichen Leser an Geduld abverlangt (ist das nur am Anfang so?)


Die Prämisse wird eher die Erwachsenen interessieren und vielleicht auch nur ihnen in ganzheitlicher Weise verständlich werden, während die Handlung jedoch nichts aufgreift, mit dem sich Erwachsene direkt identifizieren können. Das ist ein Problem! Und das weiß ich. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass ein Buch kein festgelegtes Publikum hat.
Ich habe gerade jetzt zu den Feiertagen eine Ausgabe des kleinen Prinzen verschenkt. Die Beschenkte reagierte mit einem verhaltenen Danke und der unter vorgehaltener Hand gemachten Aussage:"Sie weiß aber schon, dass ich kein Kind mehr bin, oder?".....
Das fand ich sehr schade! sad
Und vielleicht sollte ich an den Anfang meiner Geschichte eine ähnlich aufklärende Widmung schreiben, wie Antoine de Saint - Exupery sie seinem kleinen Prinzen vorangestellt hat.

Zitat:
Mein Fazit: Du schreibst (eigentlich) gut, aber nicht das richtige.


Was soll ich denn schreiben? Deiner Meinung nach?

Vielen Dank, dass du hier warst
Viele Grüße
diana
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Christof Lais Sperl
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Alter: 62
Beiträge: 944
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Der silberne Roboter


Beitrag07.01.2017 14:06
Bemerkung
von Christof Lais Sperl
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Sieh es doch mal so: viele Komponisten, Maler und Dichter waren zeit ihres Lebens unverstanden. Man selbst kann sich ja nur ärgern über den Ramsch, der gedurckt wird und im Gegensatz die sehr guten Sachen, die z.B. hier im Forum geschrieben werden.

_________________
Lais
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7306
Wohnort: NBY



Beitrag07.01.2017 14:41

von BlueNote
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Hi Diana,

klar habe ich nicht sehr aufmerksam gelesen! wink Was aber eher am Titel deiner E-Mail lag, die du mir geschrieben hast. wink

Mein Interesse wäre natürlich sofort da gewesen, wenn mich nicht der Gedanke umgetrieben hätte, ich muss jetzt "Unterhaltungsliteratur" lesen, sondern wenn ich mich ganz auf das Thema des "seelisch beschädigten Kindes" z.B. hätte konzentrieren können. Dann wäre mein Interesse sehr schnell geweckt worden.

Die Art Text, die du schreibst, würde eine große Sorgfalt und Aufmerksamkeit beim Lesen erfordern. Normalerweise würde ich dann jede einzelne Metapher abklopfen und sie im Kontext zum Thema oder einer eventuellen Gesamtaussage überprüfen wollen. Weil ich jedoch zu wenig über diesen Text weiß, konnte ich dir nur mehr oder weniger meine Verwirrung deutlich machen. Da man sich im Forum mit Kritiken auch nen Wolf schreiben kann, mit seltsamen nachgelagerten Reaktionen (oder gar keinen) der Autoren, würde ich meine Energien gerne ein wenig einteilen oder sie für Personen einsetzen, die ich nicht dem Unter-Sich-Bleiben-Wollen-U-Ignorantenlager zurechnen würde. Deswegen ... erst mal ... ein etwas oberflächlicher Kommentar von mir. Aber vielleicht stehen wir ja am Beginn einer wunderbaren Freundschaft und ich zerlege dir zukünftig deine Texte nach allen Regeln der Kunst - außerhalb des Einstandbereiches allerdings, in dem ich mich gar nicht gerne aufhalte (weil ich mich noch nicht damit beschäftigt habe, welche "Regeln" man hier beim Kommentieren einhalten soll/muss und ich vorzugsweise mit solchen eventuell existierenden Einstands(Schon)regeln gar nix zu tun haben will).
Zitat:

Was soll ich denn schreiben? Deiner Meinung nach?

Texte mit Anspruch für ein Publikum, die das wertschätzt.

Nein, schreibe besser das, was du schreiben möchtest (und nicht, was ich lesen möchte) - und wenn dies Unterhaltungsliteratur sein sollte, dann orientiere dich an Werken, die "gehoben" unterhalten wollen. "Mieses Karma" und Muh (das ich halb gelesen habe) bieten neben "Unterhaltung" noch einiges mehr an gekonntem Sprachumgang und Eleganz. Find ich!

Aber vielleicht willst du dich ja lieber mit Ratschlägen der Art "schreibe keine zwei Adjektive hintereinander" auseinandersetzten. Ich kenn dich ja noch gar nicht - oder weiß nicht, was du eigentlich willst. Ich weiß nur, was ich will.

BN
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Gast







Beitrag08.01.2017 08:12

von Gast
Antworten mit Zitat

Ich habe  grobe Fehler erkannt aus meiner Sicht. Dort ist die Rede von jemandem , der zuviel plappert, sinngemäß. Es wird aber nicht in wörtlicher Rede innerhalb einer Handlung präsentiert, was und wie derjeinige redet, sondern er sagt selbst gar nichts. Die Autorin berichtet nur, dass dies so ist, ohne dass man einen Satz mitbekommt. Autoren sollten aber innerhalb der selbst erzählten Handlung nicht dem Leser erklären, wie er den Text zu verstehen hat, das kann der Leser selbst. und muss er selbst. Texterläuterungen innerhalb der Handlung verbieten sich. Der Autor muss seine Figur plappern lassen und der Leser muss selbst den Eindruck gewinnen, dass die Figur plappert. Darin besteht die Kunst! Eine bloße Beschreibung, die der Leser gefälligst zu glauben hat, wirkt falsch. Man muss vielmehr die Figuren agieren lassen und nicht bewerten. Hier wurde das Gegenteil gemacht. Ein fehlerhafter Erzählstil. Bitte ändern!
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
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Alter: 44
Beiträge: 1129
Wohnort: berlin


D
Beitrag08.01.2017 14:28

von d.frank
Antworten mit Zitat

Hallo Aaron Gal

also eigentlich mag ich mich ja gar nicht wehren..wink
Ich bin es ein bisschen müde geworden und lese deshalb nun lieber die Texte der anderen User.
Aber zu deinem Vorwurf:
Der Text funktioniert aus der Sicht Julias. Julia ist ein in sich gekehrter Mensch, ihre Gedanken schweifen immer wieder ab, selbst während Merle mit ihr redet...
Und weil mich deine "hingeworfene" Anmerkung:
Zitat:
Texterläuterungen innerhalb der Handlung verbieten sich. Der Autor muss seine Figur plappern lassen und der Leser muss selbst den Eindruck gewinnen, dass die Figur plappert. Darin besteht die Kunst!
, aber geärgert hat, denn: Wer sagt das?
Du? Die Schreibratgeber?  Die Kunstwissenschaftler, die Kunst nach inneren Vorgaben bewerten, aus denen sie rigoros herausfällt, wenn sie sich nicht daran gehalten hat? (die haben dann sicher ihre Berufung verfehlt und sollten sich eher den mathematischen Gesetzen zuwenden.
Vielleicht erreichen sie dann ja trotzdem noch die Sicht eines Einsteins, der Wissen ja als begrenzt  formuliert hat..)
Möchtest du hier über "Kunst" diskutieren?


Die Autorin Julia berichtet nur, dass dies so ist, ohne dass man Julia einen Satz mitbekommt.

Zitat:
Autoren sollten aber innerhalb der selbst erzählten Handlung nicht dem Leser erklären, wie er den Text zu verstehen hat,

scheint auch ziemlich schiefgegangen zu sein....wink

Zur Erklärung und aus dem Text:
Die da redet, so viel und schon seit dem Vormittag , dass es Julia, die immer aufmerksam ist, schwer wird, ihr weiter zuzuhören.

Nebenbeibemerkt mag ich Menschen nicht, die sich einem Fremden gegenüber mal eben als selbst ernannter Lektor aufspielen und ihren Kommentar mit: "Ein fehlerhafter Erzählstil. Bitte ändern!", enden lassen.

Nicht für ungut, schönen Tag noch smile
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