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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Dies und Das
Macht Schreiben einsam?

 
 
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Macht die Schriftstellerei einsam?
Ich bin Single und das ist auch gut so
9%
 9%  [ 9 ]
Kinder kann ich nicht gebrauchen
9%
 9%  [ 9 ]
Ich gehe nicht gerne unter Menschen
15%
 15%  [ 15 ]
Meine Familie und Verwandtschaft reichen mir aus
3%
 3%  [ 3 ]
Ich habe sehr viele soziale Kontakte im realen Leben
12%
 12%  [ 12 ]
Ich bin der totale Partymensch
1%
 1%  [ 1 ]
Für mich ist mein Roman im Moment das wichtigste
9%
 9%  [ 9 ]
Wenn mein Partner ins Kino will, verschiebe ich das geplante Kapitel auf morgen
11%
 11%  [ 11 ]
Für mich ist Schreiben und Privatleben unter einen Hut zu bringen kein Problem
20%
 20%  [ 20 ]
Mein Partner motzt schon mal ab und an, weil ich keine Zeit mehr habe
10%
 10%  [ 10 ]
Stimmen insgesamt : 99

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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7306
Wohnort: NBY



Beitrag22.09.2016 13:49
Macht Schreiben einsam?
von BlueNote
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Liebe Schriftsteller,

das Hobby (oder der Beruf) Schriftsteller hat für mich einen großen Haken: Ich habe das Gefühl, er macht einsam. Soziale Kontakte oder das Eheleben könnten darunter leiden. Man ist sich irgendwann selbst genug und findet das gut so. Oder die Gedanken kreisen nur noch um den Plot und das Buch und nicht mehr um die Dinge um einen herum. Wie seht ihr das? Seid ihr trotz Schriftstellerei ein Mensch, der gerne einer unter vielen ist oder der gerne unter Menschen geht?
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Corydoras
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 39
Beiträge: 751
Wohnort: Niederösterreich


Beitrag22.09.2016 15:09

von Corydoras
Antworten mit Zitat

Ich bin von Haus aus ein ausgeprägter Einzelgänger und ohnehin nicht an einer Partnerschaft im Sinne von "Zusammenleben" (brrrr!) oder gar Kindern interessiert.

Auch im Sport wähle ich lieber solche Sportarten, die sich alleine betreiben lassen.

Von daher passt das für mich sehr gut zusammen.
Natürlich habe ich Freunde und unternehme mit denen auch was, aber zuhause gehören meine Gedanken nur mir. Und das gefällt mir ohnehin am besten.


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Max Oliver
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 28
Beiträge: 27
Wohnort: München


Beitrag22.09.2016 16:51

von Max Oliver
Antworten mit Zitat

Ich habe genug Kontakte im Privatleben und bin ein sehr lebensfreudiger, sozialer Mensch. Naja gut, ich verbringe auch nicht täglich 4h mit dem Schreiben von Romanen. Ich setze mich ein bis dreimal die Woche hin und schreibe so lange, wie ich lustig bin.

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ninjafan
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

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Beiträge: 30
Wohnort: Mühlhausen


Beitrag22.09.2016 17:07

von ninjafan
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Ich habe bislang nie feststellen können, dass das Schreiben meine Ehe belastet. Da mein Mann allerdings als Koch abends sowieso selten da ist, steht das nicht zur Debatte. Hat er dann einmal frei, ist es selbstverständlich für mich, dass ich den Abend mit ihm verbringe.

Kinder habe ich keine und wollte ich auch noch nie, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass das Schreiben damit eher eingeschränkt wird. Ich habe keine Freunde, sondern eher Bekannte, mit denen ich mich ab und an mal treffe. Die meisten Menschen strengen mich allerdings auch im Alltag an. Ich habe ungern Verpflichtungen à la "Jeden Donnerstag ist Mädelsabend mit Beautyprogramm und Dirty Dancing".

Zusammenfassend kann ich also sagen, dass mich das Schreiben nicht einsam macht. Es ist eher so, dass ich von Natur aus ohnehin ein Einzelgänger bin.
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BiancaW.
Geschlecht:weiblichMotivationsschubse


Beiträge: 824
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Beitrag22.09.2016 17:40

von BiancaW.
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Da mein Mann meine Geschichten mit Begeisterung liest, ist meine Schreiberei für unsere Beziehung eine Bereicherung. Er fragt dauernd, ob es schon etwas Neues gibt smile
Bei ihm hole ich mir auch Rat für die Actionszenen oder wenn ich mal einen Hänger habe.

Treffen mit Freunden und Bekannten plane ich bewusst und versuche in der Zeit, nicht an meinen Plot zu denken (die Betonung liegt auf versuchen) Twisted Evil

Wenn ich aber im Schreibrausch bin oder kurz vor einem Abgabetermin, muss sich alles hinten anstellen. Ich schreibe bevorzugt nachts, da bin ich am Kreativsten.
Da fällt mir gerade ein, der Hund wartet seit einer Stunde auf sein Futter. Mist! Embarassed


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Taranisa
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Beitrag22.09.2016 17:50

von Taranisa
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Ich arbeite Vollzeit, mein Mann und ich teilen uns den Haushalt und treffen uns regelmäßig mit Freunden. Außerdem bin ich in einer Bauchtanzgruppe, die öfters auftritt. Nein, einsam bin ich nicht.

Mein Mann sitzt häufig am Computer, ich am Laptop, passt also auch. Natürlich nehmen wir uns ebenfalls genügend Zeit füreinander.
Habe ich einen seeeehr ruhigen Bürotag, schreibe ich auch mal vor, was ich abends abtippe. Man sieht, alles kein Problem. smile extra
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Gerling
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Alter: 59
Beiträge: 2372
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G
Beitrag22.09.2016 17:52

von Gerling
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Schreiben ist natürlich etwas, dass man alleine tut. Seit ein paar Monaten arbeite ich nur noch maximal vier Tage die Woche in meinem Hauptjob.
Der Montag ist für das Schreiben reserviert. Meist habe ich meinen letzten Termin gegen 15:00 Uhr (manchmal sogar noch früher) sodass ich es schaffe, fast jeden Tag zu schreiben.
Wenn ich in einem Flow bin, könnte wahrscheinlich neben mir eine Handgranate explodieren - ich würde es nur am Rande mitbekommen.
Wenn in solchen Momenten das Telefon klingelt, und ich so blöd bin, ran zugehen, dann spürt der Anrufer sofort, dass er stört (warum gehe ich auch ran?) Meine Frau zum Beispiel weiß dann sofort, das ich schreibe.
Meine Schwiegermutter immer noch nicht ...
Ab und zu fällt es mir wirklich schwer, mich auf andere Dinge zu fokussieren. Gerade in den Momenten, in denen ich nicht weiß, wie die Story weitergehen soll, oder aber in Momenten des genauen Gegenteils. Es kam schon häufiger vor, dass ich auf einer Feier oder ähnlichem war und plötzlich eine Eingebung hatte. Am liebsten wäre ich sofort nach Hause gefahren, um weiterzuschreiben ...
Aber unterm Strich bin ich nicht der Meinung, dass das Schreiben einsam macht. Das wäre auch traurig ...


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1991
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Beiträge: 55



Beitrag22.09.2016 18:47

von 1991
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Ja, Schreiben ist eine "einsame" Angelegenheit. Muss sie auch, finde ich.

Trotzdem ist man – selbst im stillen Kämmerlein – nicht wirklich einsam. Zumindest dann nicht, wenn man die Veröffentlichung anstrebt und für eine (potentielle) Leserschaft schreibt.
Dass meine Geschichten später (hoffentlich) von anderen gelesen werden, treibt mich an und lässt mich beim Schreiben weniger einsam fühlen.

Text – auch literarischer – ist ein Mittel zur Kommunikation, das Menschen verbindet. Und nicht vereinzelt.
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1991
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 55



Beitrag22.09.2016 18:49

von 1991
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Gerling hat Folgendes geschrieben:
Meine Frau zum Beispiel weiß dann sofort, das ich schreibe.
Meine Schwiegermutter immer noch nicht ...

 Laughing
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Mika
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Beitrag22.09.2016 19:05

von Mika
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Lustig, genau so nen Thread hab ich vor ein paar Monaten mal hier gestartet. Die Reaktionen waren recht gemischt. Im Grunde hatte ich den Eindruck, bei den meisten läuft das wunderbar nebenher.
Eigentlich sollte das ja auch so sein.

Wahrscheinlich tut es das hier auch und ich mach mir - wie üblich - nur stärker nen Kopf, als ich müsste. Ich kann mich wunderbar für Tage in mir selbst vergraben; bin da als Skorpion auch eher der Eigenbrötler und Sozialkrüppel.
Ich hab Freunde, einige sogar, aber ich zieh mich halt sehr gern komplett mit dem Laptop zurück, setz Kopfhörer auf und blend den Rest der Welt aus.

Meiner Freundin schmeckt das durchaus nicht immer. Meistens lässt sie mich, weil sie weiß, dass ich das brauche und nicht anders kann. Aber nach einer Weile kommt dann auch gern mal ein semivorwurfsvolles "Du bist schon wieder so weit weg!". :-/

Das tut mir oft auch selber leid und ich versuch dann auch immer mal wieder, aktiver am realen Leben teilzunehmen. Aber wie alles, was man auf Krampf macht, kann ich dann auch oft nicht auf Knopfdruck Interesse vortäuschen, was nicht da ist. Das sind dann die Momente, die der Beziehung nicht wirklich gut tun.
Und auch die Momente, in denen ich manchmal denke, dass Schreiben wirklich einsam macht - wenn man nicht aktiv dagegen ansteuert. Ich brauch da oft jemanden von Aussen, der mich aus meiner Blase wieder rauszieht, ehe ich den Draht nach draußen zu sehr verliere. Das war aber schon immer (m)ein Problem.


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wabe
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Beitrag23.09.2016 08:58

von wabe
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Warum sollte mich schreiben einsam machen?
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BlueNote
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Beitrag23.09.2016 09:15

von BlueNote
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Zitat:

Lustig, genau so nen Thread hab ich vor ein paar Monaten mal hier gestartet. Die Reaktionen waren recht gemischt. Im Grunde hatte ich den Eindruck, bei den meisten läuft das wunderbar nebenher.

Glaubt man immer!

Jedenfalls ... ist die Position des Partymenschen in der Umfrage noch unbesetzt. Dagegen drängeln sich alle um den Stuhl des Eigenbrötlers, was ja auch schon tief blicken lässt. Irgendwie ist der schreibende Mensch doch eine spezielle Spezies, die ein bestimmtes Umfeld einfordert (= meine These). Wie diese Menschen im Marketing (Buchverkauf) zurecht kommen, bleibt spannend. Sie haben natürlich das Glück, dass sie "nur" sich selbst vermarkten müssen (=meine These) und das fällt vielleicht sogar einem "Eigenbrötler" leicht.

Vielleicht verkörpert die Schriftstellerei ja auch den Wunsch, aus der Einsamkeit heraus mit der Welt in Kontakt zu treten (= meine These). Vielleicht braucht es die Einsamkeit, damit dieser Wunsch erst entsteht?

Aber von der Front hört man schließlich anderes:
Zitat:

Im Grunde hatte ich den Eindruck, bei den meisten läuft das wunderbar nebenher.

Nebenher ...
Spezifisch ist dann nur noch, was letztendlich nebenher läuft.
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Gerling
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G
Beitrag23.09.2016 09:37

von Gerling
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Ich denke, man muss hier auch unterscheiden zwischen dem Selbstbild und dem Eindruck, den man bei den anderen hinterlässt.
Ich gehe davon aus, dass ich beides vereinbaren kann.
Aber kommt das bei den anderen auch so rüber, oder halten mich einige für einen etwas verschrobenen Eigenbrötler, sagen es aber nicht?
Ich halte das nicht für ausgeschlossen.
Meine Freunde und meine Familie haben sich daran gewöhnt - meine Frau Gott sei Dank auch. Bei ihr war es aber nicht schwer, da sie Theater spielt, also selbst kreativ tätig ist.
Bei Leuten, die eher oberflächlich sind (Ach, du schreibst Bücher. Cool. Wollte ich auch schon längst mal machen. Noch ein Bier?) trifft man auf wenig Verständnis, wenn Verabredungen abgesagt werden, oder man mit den Gedanken woanders ist. Bei Menschen, die sich ernsthaft dafür interessieren, ist das anders.

Und ja, die schreibende Zunft ist eine ganz besondere Art Mensch.
Genau wie alle anderen kreativen Köpfe.
Gerade bei den Schreibern fällt auf, dass viele von ihnen in der Tat Probleme mit der Selbstvermarktung haben.
Das fängt bei Lesungen an und setzt sich in den sozialen Netzwerken fort. Das eigene Buch zu verkaufen ist nicht jedermanns Ding.
Ich hab es doch geschrieben - verkaufen sollen es andere!
Wenns denn so einfach wäre ...

Ob die Schriftstellerei den Wunsch verkörpert, aus der Einsamkeit heraus mit der Welt in Kontakt zu treten ...? Weiß ich nicht. Das mag auf einige (oder sogar viele?) zutreffen. Auf mich jedenfalls trifft es nicht zu.
Ich behaupte von mir, Geschichten erzählen zu wollen. Nein, zu müssen.
Und da mich niemand daran hindert, tue ich es.


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Mika
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Beitrag23.09.2016 09:47

von Mika
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Gerling hat Folgendes geschrieben:

Gerade bei den Schreibern fällt auf, dass viele von ihnen in der Tat Probleme mit der Selbstvermarktung haben.
Das fängt bei Lesungen an und setzt sich in den sozialen Netzwerken fort. Das eigene Buch zu verkaufen ist nicht jedermanns Ding.
Ich hab es doch geschrieben - verkaufen sollen es andere!


Oh ja... Selbstvermarktung... mein persönlicher Horror. Immer schon. Hab deswegen auch viele schlaflose Nächte gehabt, weil ich Angst hatte, mich mit SP auseinandersetzen zu müssen.
Hab das Problem auch auf anderer Ebene, weil ich - neben dem Schreiben - noch anderweitig künstlerisch tätig bin und da im Punkto Selbstvermarktung (trotz angeblich vorhandenen Talents) vollständig versage [zumindest könnt ich wahrscheinlich durchaus reicher, erfolgreicher und bekannter sein; wenn ich mich dazu durchringen könnte, mich richtig zu vermarkten. Tu ich aber nicht. Machste nix dran.].
Ich hab mich mittlerweile auch damit abgefunden, ein sozialer Krüppel zu sein. (Zum Glück mögen mich meine Freunde anscheinend trotzdem.)


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Micki
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Beitrag23.09.2016 10:03

von Micki
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Obwohl ich mich gerne mit mir lieben Menschen umgebe, konnte ich schon immer gut alleine sein und habe auch in jungen Jahren dann oft zu Stift und Papier gegriffen, um meine Gedankenreisen festzuhalten.
Wenn man aber zwei Kinder hat, die einen brauchen und einen lieben Mann, den man nicht gerne hängen lässt, hat sich bei mir der Rhythmus eingeschlichen nur dann zu schreiben, wenn niemand zuhause ist. Das grenzt die Schreibzeit tierisch ein, wenn man sich dann auch noch von verschiedenen Foren ablenken lässt und wenn Ferien sind, oder einer liegt krank auf der Couch, kann ich oft wochenlang nicht schreiben. Die Sommerferien sind der Burner Rolling Eyes und auch danach braucht man bekanntlich wieder Ewigkeiten, bis man wieder aktiv wird.
Ein Teil von mir freut sich auf die Zeit, wenn ich darauf keine oder weniger Rücksicht nehmen muss, aber in erster Linie möchte ich meine Family genießen, dann kommt der Gedankenflug.
Und zwischendurch suche ich mir immer wieder Zeit für Freundinnen, das ist ein absolutes Muss.


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Micki
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Beitrag23.09.2016 10:07

von Micki
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@Mika: Am Thema Selbstvermarktung bin ich derzeit dran.
Es gibt Kurse in denen man sowas lernen kann, oder hilfreiche Tipps bekommt, von denen ich schon einige umgesetzt habe. wink
Ich hätte da eine Autorin am Start, die mir ziemlich gut geholfen hat, wenn du Interesse hast.

Sozialer Krüppel - besser hätte ich es nicht ausdrücken können, aber es geht nicht ohne Leute, die einen so mögen, wie man ist.


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hexsaa
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Beitrag23.09.2016 10:17

von hexsaa
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Die Gefahr der Vereinsamung besteht meiner Meinung nach, sobald man das Schreiben hauptberuflich betreibt und keinen Partner oder Familie hat, die einen regelmäßig rausreißen. Ich merke, wie ich immer wieder Verabredungen und Termine absage, verschiebe oder viel zu spät komme, weil ich zuvor am Schreiben gewesen bin. Und wenn ich zu wenig alleine bin (in den Ferien z.B.), bin ich oft genervt, weil ich dann ständig gestört werde.

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Das ist okay, man kennt mich dort.
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Mika
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Wohnort: NRW


Beitrag23.09.2016 11:27

von Mika
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Micki hat Folgendes geschrieben:
@Mika: Am Thema Selbstvermarktung bin ich derzeit dran.
Es gibt Kurse in denen man sowas lernen kann, oder hilfreiche Tipps bekommt, von denen ich schon einige umgesetzt habe. wink
Ich hätte da eine Autorin am Start, die mir ziemlich gut geholfen hat, wenn du Interesse hast.


Lieb von dir, dankeschön. Aber ich warte erstmal ab, inwiefern ich das später wirklich brauche. Hab ja zum Glück so wies ausschaut ab nächstem Jahr einen Verlag, der mir das Thema Vermarktung erstmal abnimmt. Hoffe ich.
Momentan bin ich ohnehin noch viel zu sehr mit der Überarbeitung beschäftigt, um mich mit sowas auseinanderzusetzen.

@hexsaa

Zitat:
Und wenn ich zu wenig alleine bin (in den Ferien z.B.), bin ich oft genervt, weil ich dann ständig gestört werde.


Exakt das.
Ich hasse es, wenn ich ständig rausgerissen werde. Bei einem normalen Familienalltag bleibt das allerdings nicht aus. Und auch nicht, wenn man halbwegs normale soziale Umgänge pflegt.
Muss mich dann immer zwingen, nicht zu sehr durch die Gegend zu beißen, um meinen Unmut kundzutun.
Jetzt hat sich bei uns zB ab Samstag wieder Besuch angekündigt. Für ne Woche.
Alle so: \o/ yeeah!
Mika so: .... na klasse ...
Heißt nämlich wieder, dass meine stillen Schreibnachmittage dezimiert sind, weil der Besuch bespaßt werden möchte und es - ua. von mir - gesellschaftlich erwartet wird, da mitzumachen.

*wein*

Ach manno.


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Corydoras
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Beitrag23.09.2016 12:49

von Corydoras
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Was mir in diesem Thread nicht gefällt ist, wie das Alleinsein stigmatisiert wird, als ob jeder, der alleine ist, selbst diejenigen, die diesen Zustand bewusst gewählt haben, darüber traurig sein muss und ebenso als ob es ein Zustand wäre, der mit aller Kraft vermieden werden möchte.

Für mich persönlich ist zb etwas, was ich mein ganzes Leben lang unter allen Umständen vermeiden wollte Alkohol zu trinken. Halten sich andere Leute daran? Nein. Ist mir das wurscht? Ja
Wieso aber muss man andersrum immer davon ausgehen, dass sich jeder Mensch nach Partner, Haus, Kind, Hund, Baum sehnt und wenn er das nicht erreicht ist er ein Versager oder zumindest "seltsam".
Ich war mein ganzes Leben lang todunglücklich, weil ich der Meinung war ich muss auch so leben, wie es die Gesellschaft will, aber gleichzeitig Panik davor hatte, mir ein solches Leben auch nur vorzustellen. Erst seit mir bewusst ist, dass ich NICHT danach streben muss, lebt es sich wesentlich leichter.

Siehe Aussagen wie:
Mika hat Folgendes geschrieben:
Bei einem normalen Familienalltag bleibt das allerdings nicht aus. Und auch nicht, wenn man halbwegs normale soziale Umgänge pflegt.


Auch da wird impliziert alles andere wäre schräg und gehört ausradiert. Abgesehen davon, was ist "normal"? Für mich ist es beispielsweise seit meiner Kindheit normal, dass nur meine Mama für mich da ist. Das hat sich bis auf einen kleinen Freundeskreis, den man dann als Erwachsener hat, bis heute nicht geändert. Klingt für mich also "normal".
Und normale soziale Umgänge? Wasn das? Am Wochenende saufen gehen? Da bin ich (siehe oben) auch raus. Dafür geh ich mehrmals die Woche ins Kino. (nein, nicht alleine!) Ist für mich normal. Andere gehen da nie hin. Und nun?

Und das da:

BlueNote hat Folgendes geschrieben:

Vielleicht verkörpert die Schriftstellerei ja auch den Wunsch, aus der Einsamkeit heraus mit der Welt in Kontakt zu treten (= meine These). Vielleicht braucht es die Einsamkeit, damit dieser Wunsch erst entsteht?


Warum muss alles, was man selber nicht versteht, gleich diagnostiziert und therapiert werden?
Manche schreiben aus Langeweile.
Manche schreiben, um Geld zu verdienen.
Manche schreiben, um sich abzulenken.
Manche schreiben, um Leute zu unterhalten.

Ist der Grund nicht egal? Die sind alle legitim.

Darum: Macht schreiben einsam? Nein, das glaube ich nicht, immerhin ist es eine frei gewählte Tätigkeit.
Ist jeder traurig, der einsam ist? Nein, auch das nicht. Genug Leute fühlen sich unwohl, wenn sie auf eine Party gehen müssen.


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Mika
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Beitrag23.09.2016 12:59

von Mika
Antworten mit Zitat

Corydoras hat Folgendes geschrieben:

Siehe Aussagen wie:
Mika hat Folgendes geschrieben:
Bei einem normalen Familienalltag bleibt das allerdings nicht aus. Und auch nicht, wenn man halbwegs normale soziale Umgänge pflegt.


Auch da wird impliziert alles andere wäre schräg und gehört ausradiert.


Äh. Wüs? Womit hab ich das denn damit impliziert? *kopfkratz* Das ist aber eine ziemlich abenteuerliche Interpretation.

Ich wollte damit nur sagen: Wenn man sich nicht vollständig auf ne einsame Insel zurückzieht, hat man eventuell Freunde/Bekannte/Familie, die einen zu einem gewissen sozialen Leben "zwingen" und dazu nötigen, aktiv mit anderen Menschen zu kommunizieren.
Ich hab Frau und Kind zuhause - da kann ich mich nicht ständig so eingraben, wie ichs möglicherweise gerne manchmal würde.

Dann muss man vielleicht durchaus mal vor die Tür gehen oder trifft sich mit Freunden irgendwo, um nicht ganz zu vereinsamen.
Dann kanns halt auch mal passieren, dass man aus dem Schreibblasenprozess rausgerissen wird - und das kann durchaus ganz gut sein, um eine vollständige Isolation zu vermeiden.

Ob und wie man das Alleinsein will und zelebriert, bleibt doch jedem völlig selbst überlassen. Ich hab nie behauptet, irgendetwas unnormal zu finden. Mit welchem Recht denn auch? Ich bin in meinem Umfeld das Alien; ich wage nichtmal ansatzweise, darüber zu urteilen. wink

Ich bin zumindest niemand, der am Wochenende saufen geht. War ich auch noch nie.


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Corydoras
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Beitrag23.09.2016 13:04

von Corydoras
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Das war kein persönlicher Angriff. Ich habe nur stellvertretend eine Aussage rausgepickt, die in wenigen Worten anspricht, was man - seien wir uns ehrlich - leider tagtäglich hört.

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nothingisreal
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Beitrag23.09.2016 13:17

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

@Corydoras: Ich finde, alleine sein und einsam sein sind zwei unterschiedliche Dinge. Ich bin sehr oft aus freien Stücken alleine, aber deswegen noch lange nicht einsam.
Ich fühle mich absolut wohl, wenn ich alleine bin. Trotzdem führe ich seit Jahren eine Beziehung, die mir sehr viel bedeutet, will Kinder haben und gehe unglaublich gerne aus, egal, ob Kino oder tanzen.
Schreiben hat mich nicht zu diesem Menschen gemacht. Und dieser Mensch hat mich nicht zum Schreiberling gemacht. Es ist eher ein Zusammenspiel. Weil ich damit klarkomme, allein zu sein, habe ich Zeit, um mir Geschichten auszudenken. Weil ich mir gerne Geschichten ausdenke, möchte ich alleine sein, um die Zeit dafür zu haben.


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