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Autor |
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SusiOsuki Erklärbär
Alter: 27 Beiträge: 4
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10.07.2016 21:53 Enge von SusiOsuki
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Nun steh ich hier allein,
in einem kleinen Quadratischen Raum
Ich sehe nichts,
außer mir,
ein paar Knöpfen und einer Tür,
die mir verschlossen bleibt.
Wenn ich in den Spiegel schaue,
sehe ich nur mich,
meine Angst,
Verzweiflung,
Wut,
meinen Scham.
Ich sehe die Angst,
die Angst davor hier eingesperrt zu sein,
Verzweiflung, weil ich nicht weiß wohin mit mir,
Wut auf mich selbst und meine Missetaten,
und den Scham,
Scham für mein eigenes Verhalten.
Verzeifelt drücke ich auf die Knöpfe,
ich muss hier Raus,
weg,
weg von mir Selbst,
ich ertrage es nicht länger hier eingesperrt zu sein,
Angst..
In die Enge getrieben setze ich mich verzweifelt in eine Ecke
und probiere zu mir zu finden.
Ich denke an all die schönen Momente in meinem Leben,
nicht an meine Fehler oder Schmerzen die ich erlitten habe,
auch nicht an meine Ängste oder Missetaten
Ich denke an die Menschen die ich Liebe
Langsam aber sicher spüre ich wie jede Faser meines Körpers von Glück durchströmt wird,
grade als ich merke wie auch der letzte trübe Gedanke bei Seite geschoben wird setzt sich der Fahrstuhl in Bewegung,
die Türen öffnen sich,
und ich bin FREI,
FREI von all meinen Ängste,
meiner Wut,
meinem Scham,
meiner Verzweiflung
Weitere Werke von SusiOsuki:
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Johann B Schneckenpost
Alter: 35 Beiträge: 9
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12.07.2016 16:35
von Johann B
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Hallo Susi,
Das unangenehme Gefühl, in einem Fahrstuhl eingesperrt zu sein, kann sich bestimmt jeder vorstellen. Es als Ausgangspunkt, als bildlichen Vergleich, zu verwenden, um die damit verbundenen Emotionen auf eine allgemeinere Perspektive auszuweiten, ist eine gute Idee.
Die Gefühle benennst du ('Angst', 'Wut', Verzweiflung'), sie bleiben dabei jedoch recht vage und wenig konkret. Die Stellen, an denen aus den Worten wirkliche Erlebnisse (Handlungen z.B.) werden, sind auch gerade die, die mir in deinem Gedicht besonders gefallen. z.B.:
Zitat: | Verzeifelt drücke ich auf die Knöpfe, |
Zitat: | setze ich mich verzweifelt in eine Ecke |
Hier sind zwar noch die Emotionen als Adjektive in den Zeilen 'gedoppelt', d.h. man erkennt (oder: sollte merken) die jeweilige Emotion durch die Handlung. Natürlich bringt wildes Knöpfedrücken nichts und natürlich bringt auch in die Ecke setzen die Tür nicht zum Aufgehen. Dies könntest du noch deutlicher machen, indem du die Verzweiflung stärker in das, was geschieht einbaust.
Formal kannst du an einigen Stellen dein Gedicht noch 'verdichten', indem du gerade die Vorteile eines Gedichts (keine feste Bindung an Grammatik z.B.) nutzt.
Zitat: | Langsam aber sicher spüre ich wie jede Faser meines Körpers von Glück durchströmt wird,
grade als ich merke wie auch der letzte trübe Gedanke bei Seite geschoben wird setzt sich der Fahrstuhl in Bewegung, |
Dieser Abschnitt liest sich wie Prosa und passt somit nicht ganz in den restlichen Aufbau des Gedichts. Wenn ich das in meinen Gedichten feststelle, versuche ich als erstes, alle Wörter zu streichen, die überflüssig sind, für das, was du vermitteln/ausdrücken möchtest. Floskeln, wie "langsam aber sicher" oder Futur/Vergangenheit/Passiv- Formen, die genauso gut im Aktiv/Präsens stehen können. z.B.: "wie jede Faser meines Körpers von Glück durchströmt wird" könnte man z.B. auf diese Weise kürzen: "Glück durchströmt jede Faser meines Körpers". Durch diese Arbeit wird das Gedicht pointierter & du (und der Leser) kannst dich auf das konzentrieren, worauf es dir ankommt.
Liebe Grüße
Johann
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jon Eselsohr
J Alter: 57 Beiträge: 269 Wohnort: Leipzig
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J 29.07.2016 16:25
von jon
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Der ganze Text liest sich wie Prosa, die Zeilenumbrüche tragen weder zu einer Rhythmusgebung noch einer zusätzlichen Sinnverdeutlichung oder Sinngliederung bei.
Es heißt „die Scham“. Der Charme ist was ganz anderes.
Es fehlen jede Menge Kommas.
Darüber hinaus ist mir das alles zu angesagt und zu abstrakt - das fühlt sich nicht erlebt an, sondern wie ein schon durchdachter Bericht für die Therapesitzung.
_________________ Es ist nicht wichtig, was man mitbringt, sondern was man dalässt. (Klaus Klages) |
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Charlie Rose Kane Leseratte
Alter: 47 Beiträge: 197 Wohnort: Leipzig
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31.07.2018 00:00
von Charlie Rose Kane
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für mich ist der text nicht so wirklich "glaubhaft". bei einer wirklichen panik, einer angststörung, einer panikattacke, setzen nicht so einfach wieder glücksgefühle und gute errinnerungen ein. bei wirklicher panik verkehrt sich die welt und alles steht kopf. irgendwie ... und man wird auf sich selbst zurückgeworfen. das ist beklemmend, das nimmt einem den atem, das drückt einen gegen die wand, und der kopf schaltet für eine gewisse zeit komplett aus. die gedanken verknoten sich. es kommt zu gewissen negativverstärkern in den gedankengängen, in den gefühlten stressoren. manche menschen bekommen die berühmte hyperventilation, und dann hilft nur noch die tütenatmung. ...
ich weiß, wovon ich da rede. aus eigener erfahrung.
_________________ ~c.r.k. ~ |
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jon Eselsohr
J Alter: 57 Beiträge: 269 Wohnort: Leipzig
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J 31.07.2018 18:31
von jon
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(gelöscht)
_________________ Es ist nicht wichtig, was man mitbringt, sondern was man dalässt. (Klaus Klages) |
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Fürchtemich vor Mirselber Gänsefüßchen
Alter: 57 Beiträge: 16 Wohnort: Europa
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07.08.2018 18:44
von Fürchtemich vor Mirselber
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Als erstes musste ich hoch scrollen, um zu sehen, ob ich schon im Lyrikforum bin. Denn die Sätze sind viel zu lang. Unter Lyrik verstehe ich, mit wenigen Worten aus zu kommen und damit etwas zu sagen, was den Leser anspricht.
Ich denke, im Fahrstuhl hängen zu bleiben, kann dramatisch sein, wenn es zusätzlich brennt. Aber ansonsten warte ich eben ab, bis ein Security mich findet und außerdem gibt es Mobiltelefon. Daraus einen Prosatext zu schmieden, wäre vielleicht eher etwas für dich.
_________________ Liebe Grüße |
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rncw Wortedrechsler
Alter: 28 Beiträge: 92 Wohnort: Südliches Deutschland
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21.08.2018 23:52
von rncw
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Rose Kane hat Folgendes geschrieben: | für mich ist der text nicht so wirklich "glaubhaft". bei einer wirklichen panik, einer angststörung, einer panikattacke, setzen nicht so einfach wieder glücksgefühle und gute errinnerungen ein. bei wirklicher panik verkehrt sich die welt und alles steht kopf. irgendwie ... und man wird auf sich selbst zurückgeworfen. das ist beklemmend, das nimmt einem den atem, das drückt einen gegen die wand, und der kopf schaltet für eine gewisse zeit komplett aus. die gedanken verknoten sich. es kommt zu gewissen negativverstärkern in den gedankengängen, in den gefühlten stressoren. manche menschen bekommen die berühmte hyperventilation, und dann hilft nur noch die tütenatmung. ...
ich weiß, wovon ich da rede. aus eigener erfahrung. |
Hallo zusammen,
Ich möchte in diesem Punkt und einigen anderen zustimmen. Man sollte sich immer im Hinterkopf behalten, welche Situation man schildert, denn wenn es dann nicht glaubhaft oder schlichtweg falsch ist, fühlen sich Betroffene schnell verarscht/verunglimpft, glaube ich. Deshalb hätte ich mir hier auch gewünscht, dass das Lyrische Ich nicht so 'einfach' aus der Panik findet, da dies sonst generell Panikerfahrungen bagatellisieren könnte.
Außerdem denke ich sind Johann Bs Anmerkungen zum Kürzen der 'Prosa' doch sehr passend. Ich könnte mir auch vorstellen, dass ein Spielen der Grammatik bei verdichtetem Text dem Gedicht mehr Sinnlichkeit und Rhythmik verleihen wird.
Ich denke, SusiOsuki, du solltest die Kommentare hier durchaus ernst nehmen, dich aber nicht entmutigen lassen, wenn du das Gefühl hast, diese Kritik nach und nach umsetzen zu können.
Beste Grüße
rncw
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