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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Der enge Hals oder Erinnerungen ans Nach Hause Kommen


 
 
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Lichtfrau
Gänsefüßchen


Beiträge: 24
Wohnort: Rheinland


Beitrag30.06.2015 13:32

von Lichtfrau
Antworten mit Zitat

Lichtfrau hat Folgendes geschrieben:
Lichtfrau hat Folgendes geschrieben:
So, nach euren echt guten Hinweisen verbessere ich mal wieder...


Der enge Hals (Erinnerungen an das Nach Hause kommen)

Langsam ging sie den Plattenweg entlang.
Wie sie es hasste, hier entlanggehen zu müssen, warum konnte sie nicht bei ihm bleiben , in der Normalität, wo man einfach sagte, was man dachte, ohne Hintergedanken, ganz einfach und klar?
Aber was sollte sie sonst machen? Nach einem Besuch bei ihrem Freund oder einer Freundin, musste man halt zurück, ganz ohne Alternative. "Wenn du noch keine eigene Kohle verdienst, biste halt abhängig von den Alten, so beschissen das auch ist", hatte ihre Freundin Petra gesagt und damit den Nagel auf den Kopf getroffen.
Noch blieb ihr nichts Anderes übrig, als zu denen zurück zu kehren.

Nur noch die eine Kurve, dann könnte sie es sehen. Sie verlangsamte ihre Schritte. Albern eigentlich, was nützte diese kleine Verzögerung schon?
Das Haus kam näher, da hockte es, braun in braun und bewachsen, eigentlich schön, aber sie fürchtete sich davor, die Tür zu öffnen.
Da überkam sie wieder dieses Gefühl, dass sie normalerweise nicht trog. Sie war gewarnt, musste auf der Hut sein, sich schützen.
Der Hals wurde eng, Schlüssel ins Schloss, herumdrehen, atmen, lauschen, das Herz klopft laut, nichts. Kein Laut. Das war gut. Sie öffnete die Tür.
Noch immer hatte sie sich nicht daran gewöhnt, dass der Hund nicht mehr da war. Er war der Lichtblick gewesen, der einzig Normale in der Familie hatte sie oft traurig gedacht. Sein Fell und seine Wärme hatten ihr oft Trost gespendet, sie fühlte sich ihm verbunden. Sie waren so etwas wie Leidensgenossen und er, wenigstens er, freute sich immer wenn sie nach Hause kam. Bitterkeit stieg in ihr auf und Selbstmitleid. Auch die langen Spaziergänge, die sie manchmal sogar Nachts unternamen, taten immer gut, sie konnte abschalten und sich ganz auf ihn und die Natur konzentrieren und in Ruhe nachdenken.
Zu Hause ging das nicht. Es herschte zu viel Spannung, ständig gab es Konflikte zwischen ihrer Mutter und dem Stiefvater. Sie selbst verhielt sich möglichst unauffällig, um bloß nicht der Anlass einer Auseinandersetzung zu werden! Es war anstrengend, sich immer zu verstellen. Nur mit dem Hund kam sie innerlich zur Ruhe, dann konnte sie die Spannung, die im Haus fast immer herrschte, wenigstens kurz hinter sich lassen, bervor sie wieder zurück mussten.

Stille, niemand zu Hause. Gott sei Dank, noch einmal so ein Theater, das hätte sie nicht verkraftet. Deshalb ging sie schnell und leise in ihr Zimmer.
Wann kam sie endlich hier weg? Sie wollte ihre Ruhe haben, dem hier nicht ausgesetzt sein! Ihre Anspannung war fast greifbar, die Luft schien zu zittern. Sie konnte es nicht verleugnen, Harmonie fühlte sich anders an, schon klar.
Diese Wochenenden, schrecklich, wo man immer Vater Mutter Kind spielen musste. Und sie machte dann immer den Clown wenn ihre Eltern sich wütend und verletzt über den Tisch hinweg anstarrten, jeder in seiner Ecke, wie Boxer. Ich bin dann immer der Schiedsrichter, obwohl ich dazu überhaupt keine Lust habe, warum lassen die mich nicht einfach in Ruhe mit ihrem Scheiß? Und überhaupt, warum hatte Mama ihren Vater verlassen? Dann säße da jetzt nicht dieser Fremde...
Und Papa? der war weit weg.

Manchmal träumte sie von einem anderen Leben, kein großes Haus, sie und ihre Mutter in einer kleinen Wohnung, ganz allein, schön, unbeschwert. Es hieß doch auch unbeschwerte Kindheit, oder?
Für wen gibt es die schon dachte sie verbittert, ich mache das eines Tages anders, ganz anders, ihr werdet schon sehen, so einen Alptraum, das hält der stärkste Mann nicht aus, da müsste er schon ein Herz aus Stein haben. Dieser Kampf, dieser Hass, woher kam so etwas, warum war es irgendwann nicht einfach einmal gut? Man sagte,“ du, ich glaube, ich habe ausgeliebt“ oder so etwas Ähnliches und dann trennte man sich halt. Gut ist. Eventuell noch mal ein neuer Versuch, waren ja nicht alle gleich und von ihm wusste sie ja auch, dass es funktionieren konnte. Ja, ein ganz  Normaler, nicht viel Geld aber verlässlicht und treu- reichte das nicht?
 Oder war der Wunsch zu stark nach dem Außergewöhnlichen,  dem Märchenprinz, der einem jeden Wunsch erfüllt und in eine andere Welt führt Eine harmonische Welt, wo ein Wort galt und Wert hatte. In ihrer Familie war nie klar, was ein neuer Tag bringen würde. Hieß es gestern noch, es geht in den Urlaub, konnte das am nächsten Tag wegen Mutters Befindlichkeit schon ganz anders sein und man saß dann eben vor seinen gepackten Koffern bis der Eklat vorüber war. Manchmal dauerte es länger, dann gab es natürlich auch Nichts zu essen, manchmal war Alles schon ein paar Stunden später vergessen. Öfters mal was Neues, toll schoss es ihr dann immer durch den Kopf. Wie ironisch ich immer bin.
Möglichkeit zwei, ein Abenteurer, der einem das Herz bricht, gleichzeitig aber tiefe echte Gefühle in einem weckt, nicht dieses Zusammensein aus Sicherheitsaspekten, ja, das war schwierig, erst Recht wenn sie an Omas Worte dachte“ Von einem schönen  Teller kannst du auch nicht besser essen, Kind“.
 Ja, ihr Freund war schön und bot Sicherheit, machte sie mit seiner Eifersucht aber wahnsinnig.
Sie gab zu, dass sie schon aufs Äußere achtete, bei einem Waldschrat sah es schon schlecht aus und wenn sie dumm waren, dann ging gar nichts mehr…für sie waren viele Dinge beim Aussehen wichtig.
Zu allererst war da die Haut, die musste für sie schön gepflegt und weich aussehen. Waren die Zähne braun oder gelb, schaute sie sich den Rest des Typen gar nicht mehr an. Am allerbesten gefielen ihr Männer mit schönem dichten Haar, ausdrucksstarken Augen, vollen Lippen und einem muskulösen Körper. Wenn sie dann noch groß waren, konnte man weiter sehen. Ihr Freund war perfekt: dunkelhaarig, das Haar braun und voll, dunkle Augen. Seine schmalen Hüften und breiten Schultern machten sie stolz: so ein schöner Mann!

Trotzdem, es gab immer Möglichkeit zwei, oder scheuten sich die Leute, die zusammen blieben davor, bei zu vielen Wahlmöglichkeiten irgendwann den Anschluss zu verpassen und alleine zurück zu bleiben?  Das schien ja die aller-aller größte Angst zu sein, lieber mit Godzilla verheiratet als alleine durchs Leben zu gehen, so ein Käse!
Hatten die nicht genug Arsch in der Hose oder wie sagte man, Mumm in den Knochen oder hatten die schlicht gesagt, Angst??
 Mutter hatte immer gesagt, dass sie es nicht schaffe, dass sie es nicht aushalte alleine….na ja, ging mir dann immer durch den Kopf, wenn ich mal wieder Hilfspsychologe spielen durfte, macht man als Kind ja immer wieder gerne für die eigenen Eltern, wer sonst sollte Partnerschaftsprobleme auch so effizient und professionell lösen, Hauptsache mir ging es bei den endlosen Diskussionen, dem Geschrei und der Gewalt auch richtig prima…..klar war, dass da keiner dran dachte und das ja auch nie Thema war….

Also, ich habe Viel geändert und ergänzt und hoffe, die Geschichte, damit verbessert zu haben.


_________________
Ich probiers mal mit Schreiben. Ideen hatte ich immer viele, aber umgesetzt hab ich bisher keine, jetzt geht es los!!
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