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Geeignete Herrschaftsform für wirtschaftlich geführten Staat?


 
 
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Salyavin
Geschlecht:männlichErklärbär
S

Alter: 26
Beiträge: 1
Wohnort: Schwarzwald


S
Beitrag27.05.2016 01:23
Geeignete Herrschaftsform für wirtschaftlich geführten Staat?
von Salyavin
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,

ich arbeite momentan an einer Alternativweltgeschichte, aus der letztlich ein Drehbuch werden soll. Die Handlung ist bereits skizziert, sodass das Schreiben bald in Angriff genommen werden kann. Doch ich hänge gerade am "Worldbuilding".

Die Idee des fiktiven Staates, in dem die Geschichte spielen soll, sieht etwa wie folgt aus: Der Staat soll gänzlich wirtschaftlich geführt werden, sodass keinerlei Einrichtungen mehr verstaatlicht sind. So soll es nicht die eine, öffentliche Polizei geben, sondern mehrere Polizeien, die allesamt wie Firmen geführt werden, also darauf ausgerichtet sind Gewinn zu erzielen. Daraus sollen sich einige Komplikationen ergeben:

Konkurrenzdruck - mehrere Polizeien "kämpfen" darum, mit Fällen beauftragt zu werden und müssen auch entsprechend günstiger sein, als die Kontrahenten.

Vorschriftswidrige Arbeitsweisen - je schneller ein Fall gelöst beziehungsweise ein Auftrag ausgeführt wird, desto mehr neue können angenommen werden, womit auch mehr Geld verdient wird.

Korruption - Für den Erhalt besonders rentabler Fälle, wird dem Verteiler hier und da mal eine kleine "Prämie" zugeschoben.

Nun stellt sich mir aber die Frage, was über diesen Firmen - egal ob nun herkömmlicher Natur oder eben Polizeien, Verzugsanstalten und Co - stehen könnte. Schließlich muss auch irgendwer die Angebote der verschiedenen Polizeien vergleichen und die Fälle entsprechend verteilen.

Hättet ihr eine Idee, welche Herrschaftsform dafür geeignet wäre?

Aktuell hänge ich ein wenig an der Konzernokratie. Das wäre a) die verbreitetste Staatsform in Dystopien. Obwohl wir davon nicht mehr allzu weit entfernt sind, ist ein derartiges Zukunftsbild einfach ernüchternd und b) würde es ja durchaus Sinn ergeben: Ein Megakonzern regiert den Staat und verfährt mit allem, was normalerweise verstaatlicht wäre und ihm unterliegt so, wie er es mit seinen Zulieferern und beschäftigten Subunternehmen tut. Es wird verhandelt und im Endeffekt nach dem Kostenfaktor entschieden. Seht ihr das auch so? Ergibt das Sinn?

Ich bin für jede Hilfe dankbar!

LG
Marc
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TZH85
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 39
Beiträge: 297
Wohnort: Essen
Pokapro 2017


Beitrag27.05.2016 08:15

von TZH85
Antworten mit Zitat

Kennst du die Arbeitsweise von Feuerwehren im viktorianischen England?
Damals war es so, dass es viele verschiedene Unternehmen gab und drin Haus im Brandfall nur von denen gerettet wurde, mit denen du im Vorfeld einen Vertrag  abgeschlossen hast - den du auch vorher zeigen musstest. War natürlich alles andere als ideal für Hausbesitzer.

Braucht es denn unbedingt eine Staatsmacht in deiner Geschichte? Angenommen, es gibt viele verschiedene, konkurrierende Polizeiein - dann könnte z.B. diejenigen den Verbrecher jagen, die die Konkurrenz unterbietet. Oder sie schließen sich zu einem Kartell zusammen und sprechen Preise ab oder teilen Gebiete unter sich auf.
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Kris
Eselsohr


Beiträge: 453



Beitrag27.05.2016 08:31

von Kris
Antworten mit Zitat

"Konzernokratie" wäre mir als Begrifflichkeit völlig neu.

Wenn es Dir "nur" um einen sturkturellen Rahmen geht, les Dich mal ein bisschen in "Oligarchie/Technokratie" ein.

Das dürfte der Herrschaftsform in Deiner Welt als Basis dienen. Und die kannst Du ja dann noch entsprechend Deiner Bedürfnisse anpassen.
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Belfort
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 641
Wohnort: tief im Herzen


Beitrag27.05.2016 09:00

von Belfort
Antworten mit Zitat

TZH85 hat Folgendes geschrieben:
Kennst du die Arbeitsweise von Feuerwehren im viktorianischen England?
Damals war es so, dass es viele verschiedene Unternehmen gab und drin Haus im Brandfall nur von denen gerettet wurde, mit denen du im Vorfeld einen Vertrag  abgeschlossen hast - den du auch vorher zeigen musstest. War natürlich alles andere als ideal für Hausbesitzer.


Herrlich! Vor allem, wenn der Papiervertrag im brennenden Haus liegt...
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TZH85
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 39
Beiträge: 297
Wohnort: Essen
Pokapro 2017


Beitrag27.05.2016 09:04

von TZH85
Antworten mit Zitat

Belfort hat Folgendes geschrieben:
TZH85 hat Folgendes geschrieben:
Kennst du die Arbeitsweise von Feuerwehren im viktorianischen England?
Damals war es so, dass es viele verschiedene Unternehmen gab und drin Haus im Brandfall nur von denen gerettet wurde, mit denen du im Vorfeld einen Vertrag  abgeschlossen hast - den du auch vorher zeigen musstest. War natürlich alles andere als ideal für Hausbesitzer.


Herrlich! Vor allem, wenn der Papiervertrag im brennenden Haus liegt...


"Horrible Histories" hat einen großartigen Sketch genau über die Situation gemacht. Laughing
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bamba
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 201



Beitrag27.05.2016 09:18
Re: Geeignete Herrschaftsform für wirtschaftlich geführten Staat?
von bamba
Antworten mit Zitat

Salyavin hat Folgendes geschrieben:


Nun stellt sich mir aber die Frage, was über diesen Firmen - egal ob nun herkömmlicher Natur oder eben Polizeien, Verzugsanstalten und Co - stehen könnte. Schließlich muss auch irgendwer die Angebote der verschiedenen Polizeien vergleichen und die Fälle entsprechend verteilen.

Hättet ihr eine Idee, welche Herrschaftsform dafür geeignet wäre?

Aktuell hänge ich ein wenig an der Konzernokratie. Das wäre a) die verbreitetste Staatsform in Dystopien. Obwohl wir davon nicht mehr allzu weit entfernt sind, ist ein derartiges Zukunftsbild einfach ernüchternd und b) würde es ja durchaus Sinn ergeben: Ein Megakonzern regiert den Staat und verfährt mit allem, was normalerweise verstaatlicht wäre und ihm unterliegt so, wie er es mit seinen Zulieferern und beschäftigten Subunternehmen tut.


Finde ich sehr spannendes Thema und erlaube mir, einfach frisch von der Leber weg, etwas dazu zu schreiben..
Ist ja aktuell angesichts der Aussicht, dass Donald Duck bald die USA regieren könnte. Dort sind z.B. die Gefängnisse Privatunternehmen.
Als Fiktion versuche ich auch eine Welt zu kreieren, in der andere Gesellschaftsformen gelebt werden, politisch, gesellschaftlich/wirtschaftlich, ideologisch, spirituell, was natürlich alles zusammenhängt und es deshalb schwierig macht.

Was passiert z.B. mit der Armee in deinem Szenario?
Gewisse Ölstaaten sind ja fast vergleichbar mit Privatunternehmen. Z.B. die Emirate, Katar ect.

Wir denken unsere Welt sei "normal". Doch ist sie dies ja nur, wenn man in ihr lebt. Sobald man versucht sie mit Abstand zu betrachten, wird vieles irrational.
Dabei ist gerade der Versuch der Rationalisierung aller Lebensbereiche ein Prozess, der zu einem völlig irrationalem Ergebnis führen müsste, weil der Mensch gar kein rationales Wesen ist, sondern dies nur meint. Aus unsere Sicht ist z.B. der Bau der Pyramiden ein Projekt, das kaum nachzuvollziehen ist. Schon gar nicht wirtschaftlich. Die Ägyptische Hochkultur überdauerte aber eine Zeitstrecke, welche die der Neuzeit geradezu mickrig erscheinen lässt. toi toi
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MoL
Geschlecht:weiblichQuelle


Beiträge: 1838
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Das bronzene Stundenglas


Beitrag27.05.2016 09:34

von MoL
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Liebe Salyavin!

Ich könnte mir so eine Art Wirtschaftskonsortium vorstellen, so eine Art Mega-Zunft. Sprich: Die Vertreter der größten Firmen.
Man wird nicht gewählt oder sonstwie Mitglied, sondern allein durch seine Wirtschaftsmacht. Es gibt einige Modelle vergangener Zeiten, in denen ja auch nur wohlhabende Bürger männlcihen Geshclechts wahberechtigt waren, so ungefähr.

Dieses Verfahrern könntest Du noch differenzieren, z.B. könnte es Aktien des Landes an sich geben. Und alle Aktieninhaber sind ergo befugt, das Land mitzulenken. Sind natürlich entsprechend teuer und jedes Jahr kurz vor der "Regierungsfindung" gibt es jede Menge Aktienaktivitäten ...

Diese Wirtschaftsbosse könnten dann ähnlich der Zünfte und Gilden über Maße, Preise und Löhne bestimmen und auch die auch in einer solchen Gesellschaft notwendige Innen- und Außenpolitik betreiben.
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1443



Beitrag27.05.2016 11:59

von Jack Burns
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Hallo Salyavin,
Herrschaft besteht aus Verwaltung und Kontrolle. Dazu benötigt man die entsprechende Infrastruktur. In der Gegenwart und voraussichtlich in nächster Zukunft bedeutet das: die Kontrolle des globalen Datenverkehrs. Alle anderen Konzerne, selbst Monsanto, hängen von dem Wohlwollen der Herrscher über den Informationsaustausch ab.
Wenn Du es kreativ gestalten willst, kannst Du Google auch noch eine Pseudo-Ideologie oder Religion andichten.

Viel Spaß!
Jack


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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag27.05.2016 13:33

von lupus
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Google einmal 'Anarchokapitalismus'.

_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5454
Wohnort: OWL


Beitrag27.05.2016 14:39

von Willebroer
Antworten mit Zitat

lupus hat Folgendes geschrieben:
Google einmal 'Anarchokapitalismus'.


Oder "Nachtwächterstaat". Wink
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phronesis
Leseratte


Beiträge: 135



Beitrag27.05.2016 14:40

von phronesis
Antworten mit Zitat

Spannend sind hierzu theoretisch fundierend übrigens auch Daniel Bells Gedanken über die "Wissensgesellschaft" als postindustrielle Gesellschaftsform (er ahnte in den 1960er Jahren das Internet voraus) oder Nassehis Gedanken über die Maßlosigkeit der modernen Gesellschaft (nicht nur der Wirtschaft der Gesellschaft).

http://www.ls1.soziologie.uni-muenchen.de/dateien/2015/kapitalismuskritik.pdf

https://books.google.de/books?id=sxb2iYN20u4C&pg=PA4&lpg=PA4&dq=%22tens+of+thousands+of+terminals+in+homes+and+offices+%27hooked%27+into+giant+central+computers+providing+library+and+information+services,+retail+ordering+and+billing+services,+and+the+like.%22&source=bl&ots=99zJSer9WD&sig=vwPih0I83HJ36xzRTwxLL4fQV-k&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjnx9yHpPrMAhXM6RQKHaEFA5EQ6AEIHDAA#v=onepage&q=%22tens%20of%20thousands%20of%20terminals%20in%20homes%20and%20offices%20%27hooked%27%20into%20giant%20central%20computers%20providing%20library%20and%20information%20services%2C%20retail%20ordering%20and%20billing%20services%2C%20and%20the%20like.%22&f=false


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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 55
Beiträge: 3227
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag27.05.2016 15:05

von Taranisa
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Ich stelle dir mal die Möglichkeiten "Oligopol" (wenige Anbieter) und "Polypol" (viele Anbieter) vor, schau mal, was am Besten passen würde.
Was die Staatsform angeht, nun ja, Geld regiert die Welt und hinter dem Geld stehen Lobbyisten...

Copyright by Wikipedia:
homogenes Oligopol: Die angebotenen Güter sind aus Sicht der Kunden perfekte Substitute, es bestehen folglich keine Präferenzen für Güter unterschiedlicher Anbieter.

heterogenes bzw. inhomogenes Oligopol: Die angebotenen Güter sind nur in begrenztem Maß Substitute (differenzierte Produkte).
Besonderes Kennzeichen eines Oligopols ist die Reaktionsverbundenheit zwischen der Preis- oder Mengensetzung der verschiedenen Anbieter. Bei einer atomistischen Marktstruktur (Polypol) ist dies nicht der Fall. Weil es nur wenige Anbieter gibt, hat jeder eine gewisse Marktmacht und kann durch seine Preis- oder Mengenentscheidung das Marktgeschehen beeinflussen. Folglich hängt die Nachfrage nach dem Gut eines Anbieters davon ab, wie sich dessen Konkurrenten verhalten, d. h., es besteht eine strategische Interdependenz zwischen den Anbietern. Diese Interdependenz basiert darauf, dass ein Oligopol bereits dann vorliegt, wenn einer der Konkurrenten glaubt, dass das Ergebnis einer von ihm getroffenen Entscheidung signifikant von den Entscheidungen eines oder mehreren anderen Wettbewerbern abhängig ist.[2] Im Oligopol sind sich die Verkäufer also bewusst, dass ihre Entscheidungen sich auf jene der anderen Verkäufer auswirken, die Käufer jedoch nehmen die Marktkonditionen als gegeben hin. Ein Oligopolist steht also vor einem komplexen Entscheidungsproblem, hängt die Qualität seiner Entscheidung doch maßgeblich davon ab, wie gut er seinen Einfluss auf die Entscheidungen anderer abschätzen und dieses für sich antizipieren kann. Oftmals ist in oligopolistischen Märkten der Wettbewerb besonders intensiv. Senkt ein Anbieter den Preis, so werden die Konkurrenten ihre Preise auch rasch entsprechend anpassen, um keine Kunden zu verlieren. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist der deutsche Lebensmitteleinzelhandel.

Vor dem Hintergrund dieser Ausgangssituation sind verschiedene Reaktionen der Marktteilnehmer denkbar:
Preisführerschaft: Ein Oligopolist wird von den anderen als Preisführer anerkannt. Alle Marktteilnehmer verändern ihre Preise erst dann, wenn der Preisführer den Preis verändert hat. Im statischen Fall führt dieses Verhalten zu einem sog. Stackelberg-Gleichgewicht.

Imitation: Während die meisten preistheoretischen Modelle von einer rechnerischen Maximierungsentscheidung ausgehen, zeigen Experimente, dass auch die Imitation, d.h. die Nachahmung eines Konkurrenten, eine häufige Verhaltensform im Oligopol ist. Wenn der Preisführer imitiert wird, kann im 2er-Oligopol auch der Monopolpreis erreicht werden.[3]

Abgestimmte Verhaltensweisen und Kartellbildung: In engen Oligopolen lassen sich Preis- und Mengenabsprachen leicht organisieren. Diese Verhaltensweise ist dann für die Anbieter besonders attraktiv, wenn andere Formen des Wettbewerbs (Qualität, Service) ausscheiden, was vor allem bei homogenen Oligopolen der Fall ist. (Beispiele: Zucker-, Zement- und Stromindustrie)

Ruinöser Wettbewerb: Wenn ein Unternehmen nur überleben kann, wenn es eine gewisse Größe erreicht, besteht die Tendenz, Konkurrenten durch ein besonders aggressives Preisverhalten aus dem Markt zu drängen, worauf andere mit weiteren Preissenkungen reagieren.

Preisstarrheit: Bei mehreren gleich starken oder schwachen Konkurrenten wagt es keiner, sein Verhalten zu ändern, weil er fürchtet, dass die Konkurrenz seine Strategie durchkreuzt.

Wettbewerb: Intensiver, dem technischen Fortschritt und dem Kunden dienender Wettbewerb ist insbesondere in weiten, heterogenen Oligopolen gegeben.


Polypol (griech. für Verkauf durch Viele) bezeichnet in den Wirtschaftswissenschaften, insbesondere in der Mikroökonomie, eine Marktform, bei der es auf (mindestens) einer Marktseite eine Vielzahl von Marktteilnehmern gibt. Je nach Marktseite spricht man von einem Angebotspolypol, einem Nachfragepolypol oder einem bilateralen Polypol. In letzterem Fall spricht man auch von einer "atomisierten Marktstruktur" aufgrund des geringen Marktanteils der einzelnen Marktteilnehmer.

Verhalten der Marktteilnehmer
Da es viele Teilnehmer auf einer (oder beiden) Marktseiten gibt, hat keiner der vielen Marktteilnehmer Marktmacht, die er dazu benutzen könnte, seine Interessen gegenüber der anderen Marktseite durchzusetzen. Auf diese Weise führt der Wettbewerb zwischen den Teilnehmern auf der polypolistischen Marktseite zu einer effizienten Koordination, so dass Polypole auch als "bestmögliche Marktform der Marktwirtschaft" bezeichnet werden.[1] Anders als in Oligopolen bzw. Oligopsonen ist die Teilnehmerzahl so groß, dass koordiniertes Verhalten der Marktteilnehmer, d.h. Kartelle, die das Ziel haben, die andere Marktseite zu übervorteilen, unwahrscheinlich sind.

Abgrenzung zur monopolistischen Konkurrenz
Das Polypol ist ein eher theoretisches Idealkonstrukt, da es kaum Märkte gibt, die den zugrundeliegenden Annahmensatz des vollkommenen Marktes erfüllen[2]. Bei Märkten, die eine oder mehrere dieser Annahmen auf der Angebotsseite nicht erfüllen, spricht man von monopolistischer Konkurrenz. Der Unterschied zum Polypol besteht darin, dass die Anbieter sehr ähnliche, aber nicht identische Produkte anbieten oder Standortunterschiede relevant sind. In diesem Fall haben die Anbieter eine (begrenzte) Marktmacht und können (in Grenzen) Preispolitik betreiben.
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spinat.ist.was.anderes
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Beitrag30.05.2016 19:57

von spinat.ist.was.anderes
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Wenn du es dir ganz einfach machen willst, nimm doch eine Diktatur mit einem Milliardär als Diktator. Der könnte sich ein vorher  armes Land einfach gekauft haben.
Bei jemandem, der im Kapitalismus zu sehr viel Geld gekommen ist, kann man sich doch gut vorstellen, dass er sowohl wirtschaftlich denkt, als auch ein Machtmensch ist. Passt also.
Im Gegensatz zur Konzernokratie kann er/sie allein herrschen und hat keine Aktionäre im Nacken.
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5454
Wohnort: OWL


Beitrag30.05.2016 20:51

von Willebroer
Antworten mit Zitat

spinat.ist.was.anderes hat Folgendes geschrieben:
Wenn du es dir ganz einfach machen willst, nimm doch eine Diktatur mit einem Milliardär als Diktator. Der könnte sich ein vorher  armes Land einfach gekauft haben.
Bei jemandem, der im Kapitalismus zu sehr viel Geld gekommen ist, kann man sich doch gut vorstellen, dass er sowohl wirtschaftlich denkt, als auch ein Machtmensch ist. Passt also.
Im Gegensatz zur Konzernokratie kann er/sie allein herrschen und hat keine Aktionäre im Nacken.


Wieso kaufen? Erben genügt. Z. B. Nordkorea. Ganz unabhängig von den Nachbarstaaaten und ihrem politischen System ist man aber nicht, auch wenn man alles bar bezahlt hat.
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spinat.ist.was.anderes
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 502
Wohnort: Hamburg (ab und zu)


Beitrag31.05.2016 09:01

von spinat.ist.was.anderes
Antworten mit Zitat

Willebroer hat Folgendes geschrieben:
spinat.ist.was.anderes hat Folgendes geschrieben:
Wenn du es dir ganz einfach machen willst, nimm doch eine Diktatur mit einem Milliardär als Diktator. Der könnte sich ein vorher  armes Land einfach gekauft haben.
Bei jemandem, der im Kapitalismus zu sehr viel Geld gekommen ist, kann man sich doch gut vorstellen, dass er sowohl wirtschaftlich denkt, als auch ein Machtmensch ist. Passt also.
Im Gegensatz zur Konzernokratie kann er/sie allein herrschen und hat keine Aktionäre im Nacken.


Wieso kaufen? Erben genügt. Z. B. Nordkorea. Ganz unabhängig von den Nachbarstaaaten und ihrem politischen System ist man aber nicht, auch wenn man alles bar bezahlt hat.

Stimmt, erben ginge auch. Aber einigermaßen gut wirtschaften sollte man schon, das ist meist manchmal ja keine Stärke der Erben.
Nachbarn hat man leider immer, es sei denn, die Geschichte spielt auf einem anderen Planeten. Wäre vielleicht auch nett, da eröffnen sich dann noch ganz andere Möglichkeiten.
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