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Ist das Schreiben für dich Hobby oder Beruf?

 
 
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Ist das Schreiben für dich ein Hobby oder ein Beruf?
Für mich ist das Schreiben mein Hauptberuf.
13%
 13%  [ 6 ]
Für mich ist das Schreiben Nebenberuf [der auch ein bisschen Geld abwirft].
28%
 28%  [ 13 ]
Für mich ist das Schreiben ein Hobby.
57%
 57%  [ 26 ]
Stimmen insgesamt : 45

Autor Nachricht
Magpie
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 48
Beiträge: 1250
Wohnort: NRW


Beitrag19.02.2016 18:07

von Magpie
Antworten mit Zitat

Zitat:
Das Einzige, das wirklich einen hauptberuflichen Autor ausmacht, ist tatsächlich der Druck.


Ich habe gerade bemerkt wie zweideutig der Satz ist Laughing
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Nayeli Irkalla
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 41
Beiträge: 1083
Wohnort: Ruhrgebiet
Extrem Süßes!


Beitrag19.02.2016 19:40

von Nayeli Irkalla
Antworten mit Zitat

Ja, wird auch mir ein bisschen viel mit dem Hauptberuf/Hobby. Zu dem, wie sich das Leben als "Hauptberufler" (ha, ha) gestaltet, habe ich gern meinen Teil geschrieben, weil das Dinge sind, die mich vor drei, vier Jahren selbst sehr interessiert hätten, genau wie ich Agus Posts zu dem Thema immer gern verfolgt habe und sehr hilfreich fand - aber ein Etikett aufkleben um des Etiketts willen bringt nur bedingt weiter.

Natürlich stimmt es, dass sich die Fragestellungen ändern, wenn man sich daran gewöhnen musste, unter Zeit- und Leistungsdruck zu schreiben und sich auf andere, existenzbedrohlichere Weise mit den Realitäten des Buchmarkts auseinandersetzen muss, und dass sich das Austauschinteresse dann mitunter stärker auf andere Facetten richtet. Zu bestimmten Fragen tausche ich mich deswegen auch bevorzugt bei Montsegur aus, wo der Fokus eben stärker auf dem Berufsschriftstelleralltag liegt. Trotzdem gibt es hier viele spannende Fragen und Diskussionen dazu, was Bücher spannend macht und Geschichten im Innern zusammenhält, die in einer Form laufen, die ich anderswo noch nicht gefunden habe. Vielleicht gerade, weil die meisten hier primär aus Liebhaberei (besseres Wort als Hobby/Nebenberuf?) schreiben.

Ich bitte aber auch darum, die Suche nach "Berufsautoren" trotz der ungeschickt gewählten Form hier nicht nur im elitären Licht zu sehen. In jedem Beruf braucht man den Austausch mit Kollegen, die den gleichen Mist durchmachen wie man selbst, um sich nicht so allein zu fühlen. Als Schreiberling ist das weit schwerer als wenn man in einer Firma arbeitet, wo man jeden Mittag zusammen mit Kollegen in die Kantine geht. Wo soll man nach gleichgesinnten Kollegen suchen, wenn nicht im "Schriftstellerforum"? Die Form war sicher nicht ideal gewählt, die Suche selbst kann ich, primäres Interesse an Austausch mit ähnlich geplagten Kollegen vorausgesetzt, nachvollziehen. Mitunter sind die Fragestellungen einfach, ganz wertfrei, anders.


_________________
Lange, bevor die Menschen Spiegel erfanden, erzählten sie sich Geschichten und träumten.
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Magpie
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 48
Beiträge: 1250
Wohnort: NRW


Beitrag19.02.2016 19:58

von Magpie
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@Nayeli: das wiederum leuchtet mit ein und verstehe ich. Vielleicht War es wirklich eine ungeschickte Formulierung, die das alles zur Diskussion gebracht hatte.

Jeder braucht den Austausch mit Gleichgesinnten. Allerdings auch die Hobbyschreiber. Aber die können selbstverständlich einige Dinge einfsch nicht oder nur schwer nachvollziehen.

Ich habe mir gerade überlegt, wie ich reagieren würde, wenn andere meinen eigenen Hauptberuf als Hobby betreiben würden  (gut ist schwer möglich aber eben hypothetisch). Da muss ich sagen, ich beneide die Hauptberuflichen "Künstler" nicht. Hier funken einfach zu viele Hobbyisten herum wink
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Sabine A.
Eselsohr


Beiträge: 385



Beitrag19.02.2016 20:53

von Sabine A.
Antworten mit Zitat

Ja, und jetzt hört doch bitte auf, auf den Hauptberuflern herumzuhacken. Das kommt in meinen Augen ganz schön verletzend rüber. Und nein, ich bin kein Berufsautor, fand aber die Berichte über die Tagesabläufe äußerst interessant.
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
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Beitrag19.02.2016 21:22

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Sabine A. hat Folgendes geschrieben:
Ja, und jetzt hört doch bitte auf, auf den Hauptberuflern herumzuhacken. Das kommt in meinen Augen ganz schön verletzend rüber. Und nein, ich bin kein Berufsautor, fand aber die Berichte über die Tagesabläufe äußerst interessant.

Niemand hat hier an irgendeiner Stelle auf "den Hauptberuflern herumgehackt". Es ging einzig und allein um die Selbstdarstellung eines bestimmten Users. Du kannst den erhobenen Zeigefinger also wieder einpacken.

Zum Thema: Ich könnte gar nicht so genau sagen, ob ich das Schreiben eher als Hobby oder Nebenberuf ansehe. Es wirft Geld ab, allerdings nicht viel. Auf der anderen Seite bin ich halt noch Studentin und meine Finanzen sind sowieso schmaler als bei den Leuten, die schon "richtig" arbeiten, da macht das Schreiben dann prozentual doch bisschen was aus.
Über den Verkauf von Kurzgeschichten an meinen Verlag und an Zeitschriften, durch Buchverkäufe auf Lesungen und auch Lesungs-Eintrittsgelder kommen bei mir vielleicht 100€ im Monat zusammen, die das Schreiben abwirft. Das klingt erstmal sehr wenig, aber in meinem "Hauptberuf" als Werkstudentin verdiene ich auch nur 400€ im Monat. Im Verhältnis hilft mir das Schreiben also tatsächlich dabei, meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, was eher für "Nebenberuf" spräche. Ist halt alles immer so Ansichtssache Laughing


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Sabine A.
Eselsohr


Beiträge: 385



Beitrag19.02.2016 22:05

von Sabine A.
Antworten mit Zitat

Akiragirl hat Folgendes geschrieben:
Sabine A. hat Folgendes geschrieben:
Ja, und jetzt hört doch bitte auf, auf den Hauptberuflern herumzuhacken. Das kommt in meinen Augen ganz schön verletzend rüber. Und nein, ich bin kein Berufsautor, fand aber die Berichte über die Tagesabläufe äußerst interessant.

Niemand hat hier an irgendeiner Stelle auf "den Hauptberuflern herumgehackt". Es ging einzig und allein um die Selbstdarstellung eines bestimmten Users. Du kannst den erhobenen Zeigefinger also wieder einpacken.


Nix mit erhobenem Zeigefinger!
Ich erinnere mich daran, die letzten Tage gelesen zu haben, dass bei einer Orientierung am Buchmarkt und ca. drei geschriebenen Geschichten im Jahr wohl kaum ein hochwertiges Buch herauskommen könne. Dass neben Verdienst an "Herzensprojekten" gearbeitet werden könne, wurde ebenfalls nicht wirklich "anerkannt".
So habe ich es zumindest aufgefasst.
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag19.02.2016 22:15

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Ich finde, diese Diskussion zeigt, dass es besser gewesen wäre, die Fäden nicht zusammenzuknüpfen. Jetzt geht, so wie für mich aussieht, alles wieder kreuz und quer. Trennung bedeutet eben nicht immer Ausgrenzung, manchmal auch Ordnung.


Meinen Beitrag als Spaß an der Freude Schreiber wollte ich gestern schon einstellen. Habe aber drei Minuten zu spät auf Absenden gedrückt. Mogmeier hatte schon gesperrt. Der passt also nicht mehr wirklich an dieser Stelle, aber weil er nun mal da ist …
nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Das hält natürlich niemanden davon ab, hier sich in irgendwelche Listen einzuschreiben.

Na, dann tue ich das doch mal. Ich finde es nämlich auch spannend, was die Frage nach "Hobbyautoren" angeht. Die andere Unterscheidung zwischen Beruf und Nebenerwerb dagegen vernachlässigbar.

Vorneweg, würde ich mich nicht als Hobbyautor benennen. Wenn, dann allenfalls als prägnante Kurzform. Ich schreibe einfach aus Spaß an der Freude.

Und da wird schon eine Relevanz der Frage deutlich. Anders nämlich als für Beruf und Nebenerwerb brauche ich keine Kriterien zu beachten, die für eine Veröffentlichung unabdingbar sind. Kann wirklich so schreiben, wie es mir Spaß macht. Kann nach Herzenslust Adjektive verwenden, antiquiert fabulieren, gestelzte Sätze drechseln, muss keinen Spannungsbogen beachten, keine Regeln, sei es nun für Heldenreise oder Novelle oder Liebesroman oder Kurzgeschichte beachten, kann nach Lust und Laune einen bunten Genremix in einem Text verarbeiten und mache das auch.

Die logische Konsequenz ist natürlich, dass meine Texte schreiberischen Ansprüchen nicht genügen. Was nicht heißt, dass ich sie selbst nicht genau richtig finde, wie sie sind.

Und natürlich ist das wichtig für meine Beiträge hier. Zum einen für meine eigenen Texteinstellungen. Da kann sich jeder nämlich fragen, ob er seine knappe Zeit auf eine meiner Einstellungen verwenden will. Auch wenn ich als Inko einstelle. löse ich ja meist recht zeitig wieder auf. Zum anderen kann sich ein Autor leichter entscheiden, wie er meine Meinungen zu seinen Werken einschätzen will.

Und ich denke schon, dass dies ein Unterschied zu einem Mitglied ist, dass aus seiner eigenen Arbeit mit Verlagen, Lektoren weiß, wie ein Text handwerklich gearbeitet sein muss, um veröffentlichungsfähig zu werden.


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Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
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si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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Akiragirl
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Beiträge: 3632
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Beitrag19.02.2016 22:15

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

@Sabine: Wenn dir da konkret Aussagen aufgefallen sind, die du unschön fandest, dann wäre es sinnvoller das im entsprechenden Thread direkt demjenigen zu sagen, der das geschrieben hat.
In den Raum geworfene Unterstellungen, die sich irgendwie an alle und keinen richten und für die keinerlei konkrete Beispiele genannt werden, sind für eine Diskussion nicht besonders hilfreich.

Also, wenn mich in einem Faden eine polemische Äußerung von User X stört, dann zitiere ich diese Äußerung und schreibe: Lieber User X, bitte versuche mal einen weniger polemischen Ton anzuschlagen.
Ich schreibe aber nicht irgendwo unter den Thread: Hey Leute, jetzt hört doch alle mal auf damit, hier die ganze Zeit so polemische Beiträge zu posten!
Zumal, wenn es auch in dem Thread gerade gar keinen aktuellen Anlass mehr gibt ... Vergiftet echt das Diskussionsklima, sowas.


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Sabine A.
Eselsohr


Beiträge: 385



Beitrag19.02.2016 22:39

von Sabine A.
Antworten mit Zitat

Akiragirl hat Folgendes geschrieben:

 Vergiftet echt das Diskussionsklima, sowas.


Und das finde ich jetzt auch nicht besonders nett...
Die Bemerkungen gab es in dem "Alltag der Berufsautoren", der dieser Zusammenfassung vorausgegangen ist.
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Klemens_Fitte
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Beiträge: 2944
Wohnort: zuckerstudio waldbrunn


Beitrag19.02.2016 22:51

von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

Sabine A. hat Folgendes geschrieben:
Akiragirl hat Folgendes geschrieben:

 Vergiftet echt das Diskussionsklima, sowas.


Und das finde ich jetzt auch nicht besonders nett...
Die Bemerkungen gab es in dem "Alltag der Berufsautoren", der dieser Zusammenfassung vorausgegangen ist.


Dieser Faden hier?
*Klick*
Den habe ich eben noch mal überflogen und konnte kein "Herumhacken" auf Berufsautoren ausmachen. Auch keins, das sich unter einem "ihr" subsumieren ließe.


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100% Fitte

»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer)
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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6367
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Beitrag20.02.2016 00:19

von Murmel
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Zurück zum Thema:

Die Abgrenzungen sehe ich pragmatisch: Der Hauptberuf trägt das Einkommen mehr als 50% und bekommt daher mehr als 50% meiner Aufmerksamkeit. Der Nebenberuf soll Geld einbringen, d.h. ich widme mich ihm mit mehr Pflichtbewusstsein und Anpassungsfähigkeit als es es bei einem Hobby tun würde.
Ein Hobby braucht kein Geld einzubringen, daher kann ich mich ihm mit Passion, vielleicht auch mit Ehrgeiz, widmen - oder es auch mal sein lassen. Ich bin mit Passion geritten, auch mit Ehrgeiz, aber weil es kein Geld einbringt (sondern nur viel kostet), musste das Hobby auch eben mal zurückstecken. Wer Reiten zum Beruf machen will, oder vom Klavierspielen leben, muss deutlich viel mehr Energie und Durchhaltevermögen investieren als ein Hobbyist. Anstatt ein, zwei Stunden am Tag reiten oder Klavierspielen sechs oder sieben. Dazu noch sich Konventionen unterwerfen und nach der Decke strecken.

Ich mag Schreiben als Nebenberuf, ein guter Kompromiss wie ich finde. Wichtig genug, um auch mal daran zu arbeiten, wenn man keine Lust hat. Doch eine Bestätigung zu bekommen, wenn Leser einem gute Rezensionen da lassen oder ein Verlag einen Scheck.

Als Hauptberuf, fürchte ich, könnte er zu schnell an Glanz verlieren. Wenn die Routine zuschlägt, es nur noch um Marktfähigkeit geht, zu viele Kompromisse sich wie ein Korsett um den Plot legen, und Termine den Takt angeben. Und gar noch etwas Schreiben müssen, dass eigentlich nicht das Genre ist, und dann auch noch behaupten müssen, es mache Spaß.
smile


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nebenfluss
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Beitrag20.02.2016 00:19
Re: Wer ist Hobbyautor?
von nebenfluss
Antworten mit Zitat

nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Und was soll bitte "monetär gerechneten Professionalität" sein? Wie viel man mit seinem Schreiben verdient sagt also was über Professionalität aus?


duden.de hat Folgendes geschrieben:

pro­fes­si­o­nell
[...]
Bedeutungsübersicht:
1. a. (eine Tätigkeit) als Beruf ausübend
    b. als Beruf betrieben
2. fachmännisch, von Fachleuten anerkannt, benutzbar, erstellt o. Ä.


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"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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Erin
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Beiträge: 137



Beitrag20.02.2016 00:40

von Erin
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Für mich ist das Schreiben mehr als ein Hobby, denn ich möchte es zu meinem Beruf machen. Meine Berufung ist es bereits. Mitunter ernte ich schiefe Blicke meiner Mitmenschen oder unverständliche Blicke. Diesen Menschen zeige ich im übertragenen Sinne meinen blanken Hintern. Es war meine Entscheidung, mein Herzblut, meine Kraft und meine Energie in die Umsetzung meines Lebenstraums zu stecken. Dazu stehe ich. Auch wenn ich bis spät in die Nacht an meinen Manuskripten sitze und meinen Sohn am nächsten Morgen aus halbblinden Augen anstarre. Bereits mit seinen fünf Jahren hat er Verständnis für mich und drückt mir die Daumen. Ebenso wie mein Mann. DAS ist es, was für mich zählt.

Auch ich fand, dass seitenrascheln (meine Finger wollen immer "seitenstechen" schreiben wink ) es in seinen ehemaligen drei Eingangsposts etwas unglücklich formuliert hat, glaube aber nicht an eine abwertende Intention seinerseits. Ich bedenke hierbei immer die Schwierigkeit, sich rein schriftsprachlich auszudrücken, ohne seinen Mitmenschen von Angesicht zu Angesicht zu begegnen oder zumindest die Stimme zu hören. Hier schreiben wir ja keine ausgefeilten Manuskripte, sondern oftmals einfach frei von der Leber weg.

Als am wichtigsten erachte ich den Zusammenhalt zwischen Autoren (Schriftstellern, Schreiberlingen, wie auch immer) untereinander. Ich schreibe jetzt seit etwa drei Jahren Romane und manchmal kann ich es kaum glauben, wie viel Unterstützung ich von meinen Kollegen (Hobby-, Teilzeit-, Vollzeitautoren) erhalten habe, was mich mit großer Dankbarkeit erfüllt. Im Umkehrschluss versuche ich natürlich ebenfalls, mein Bestmögliches zu tun, um anderen zu helfen. Freunde habe ich ebenfalls gewonnen.

Im Endeffekt ist es mMn piepegal, ob man Hobby-, Teilzeit- oder Vollzeitautor ist. Jeder kann von jedem profitieren. seitenraschelns Ausführungen finde ich z. B. höchst interessant, da er einen Einblick in seinen Berufsalltag gewährt.

LG Erin
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Spitfire
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 48
Beiträge: 118
Wohnort: Hamburg


Beitrag20.02.2016 01:15

von Spitfire
Antworten mit Zitat

Erin hat Folgendes geschrieben:
Für mich ist das Schreiben mehr als ein Hobby, denn ich möchte es zu meinem Beruf machen. Meine Berufung ist es bereits. Mitunter ernte ich schiefe Blicke meiner Mitmenschen oder unverständliche Blicke. Diesen Menschen zeige ich im übertragenen Sinne meinen blanken Hintern. Es war meine Entscheidung, mein Herzblut, meine Kraft und meine Energie in die Umsetzung meines Lebenstraums zu stecken. Dazu stehe ich. Auch wenn ich bis spät in die Nacht an meinen Manuskripten sitze und meinen Sohn am nächsten Morgen aus halbblinden Augen anstarre. Bereits mit seinen fünf Jahren hat er Verständnis für mich und drückt mir die Daumen. Ebenso wie mein Mann. DAS ist es, was für mich zählt.



Ich rautiere das einfach mal, wenn ich darf, weil ich es nicht besser ausdrücken könnte.


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Komm mir bloß nicht eines Abend tot nach Hause, sagte sie. Das mache ich nicht mit. - Dann lass ich es wohl besser. ('Kein Land für alte Männer', Cormac McCarthy)
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5457
Wohnort: OWL


Beitrag20.02.2016 01:41

von Willebroer
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Ich verstehe die Aufregung auch nicht ganz. Es wird ja niemand zwangsweise verortet, sondern jeder darf sich selbst einschätzen - oder es ganz lassen.

Wahrscheinlich wäre als vierte Alternative ein "Weiß nicht" oder "Ich möchte mich nirgendwo eintüten lassen" sinnvoll gewesen.

Davon abgesehen, hätte ich es auch interessant gefunden, mal einen Vergleich zu haben zwischen "Wie schätze ich mich ein?" und "Wo möchte ich sein?". Vielleicht gibt es ja den einen oder anderen Berufsautor, der das eigentlich lieber als Hobby betreiben würde.
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agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2009
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag20.02.2016 09:00

von agu
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Ich finde die Definition, die Murmel anbietet, sehr sinnvoll.

Dazu noch zwei Cent von mir:
Ich glaube, dass es in dem Dickicht zwischen Hobby und Beruf und allem dazwischen zwei große Felder gibt, und die sind beschriftet mit 'Idealismus' und 'Pragmatismus'.

Im 'Idealismus'-Feld beschäftigt man sich mit Spaß am Schreiben, vielen Wünschen, die diffus bleiben müssen, weil sie - ausdifferenziert - ihren Zauber verlieren, und vor allem schreibt man, weil man will. Jemand, der im Zentrum dieses Feldes steht, wird aus zehn gleichermaßen attraktiven (Frei)zeitgestaltungsmöglichkeiten zielsicher das Schreiben herausgreifen.

Im 'Pragmatismus'-Feld geht es um Einkommensmodelle, um Fragen wie markttaugliche Genres, Zielgruppen und zielgruppengerechtes Schreiben, um Amazonränge und die Höhe von Tantiemen und die Abwägung Verlag vs. Selfpublishing. Hier sind die - nicht diffusen, sondern konkreten - Überlegungen zu Hause, wie man mit dem Schreiben Geld verdienen kann und wenn ja, wie viel, und ob es dann reicht, um andere Tätigkeiten, die auf Broterwerb gerichtet sind, zurückzufahren oder ganz aufzugeben.

Die meisten Hobby-, Neben- und Haupterwerbsautoren verorten ihre Realität wohl irgendwo in einer Schnittmenge der beiden Felder. Es gibt aber bestimmte Punkte, ab denen das Verhältnis den Autor in die nächste Kategorie rutschen lässt. Dominiert der Idealismus, kann man sich tendenziell eher der Hobby-Fraktion zuordnen. Dominiert der Pragmatismus, nimmt die Frage nach der Monetarisierung des Schreibens einen ausreichend großen Raum ein, dann geht's in Richtung Beruf.

(Sofern wir 'Beruf' jetzt mal als eine Tätigkeit definieren, die primär auf Gelderwerb ausgerichtet ist. - Was nicht ausschließen soll, dass diese Tätigkeit auch Spaß macht Wink )

Im 'Pragmatismus'-Feld konkretisieren sich eine ganze Menge der Annahmen und Wünsche, die im 'Idealismus' diffus umherschwirren - so sah zumindest meine persönliche Erfahrung aus. Dinge, die man zuvor nur vom Hörensagen aus dritter Hand kennt, stellen sich oft etwas anders dar, wenn man direkt damit zu tun hat. Ein paar zuvor vielleicht gehegte Illusionen lösen sich in Luft auf. Das Verhältnis zum Schreiben verändert sich, weil es nun nicht mehr nur ums Schreiben geht, sondern um die zig Dinge, die den zweiten Schritt begleiten - das (erfolgreiche) Veröffentlichen.

Für mich wird die magische Schwelle vom Hobby zu einer berufsähnlichen Tätigkeit überschritten, wenn Sachverhalte aus dem Pragmatismus-Feld stark genug werden, dass sie (zuvor lieb gewonnene) Haltungen aus der Idealismus-Sektion auf die zweite Reihe verweisen.
Wenn ich also den fantastischen Abenteuer-Roman, den ich eigentlich schreiben wollte, in einen Nackenbeißer umwidme, weil mein Agent sagt, dass man das Ding dann besser verkaufen kann. Obwohl ich Nackenbeißern nichts abgewinnen kann. Stimme ich in so einem Fall zu, dann bin ich im Zentrum des Pragmatismus-Feldes angekommen Smile ... und bewerte den Monetarisierung-Aspekt meines Schreibens so hoch, dass es kein Hobby mehr ist, sondern berufliche Züge trägt.


Ich kann übrigens auch all die Stimmen nachvollziehen, die hier schreiben, dass man diese Trennlinie ja nicht so genau ziehen könne.
Schaue ich auf mich persönlich, bin ich den ganzen Zyklus einmal durchgelaufen - und kann mich rückblickend jetzt auch besser einordnen.
Ich habe bislang 8 Bücher veröffentlicht und das neunte steht in der Pipeline. Mein erstes Buch fiel zu 100% unter Hobby. Zu dieser Zeit war mir wurschtegal, wie gut es sich verkauft, ich hatte nur den diffusen Wunsch, ein Leserpublikum zu finden, und die diffuse Freude, einen Verlag gefunden zu haben.
Bei den drei Folgebüchern machte ich auf Verlagswunsch bereits Kompromisse, ich häkelte nämlich überall eine Liebesgeschichte rein, die andernfalls viel sparsamer ausgefallen wäre. Trotzdem würde ich sagen, dass ich da immer noch in der Hobby-Phase war. Die Einnahmen waren mir noch immer wurschtegal, ich habe sie mehr so als messbare Einheit des Erfolgs gesehen, ein paar mehr Leser gefunden zu haben. Ich habe mich über Rezensionen tausendmal mehr gefreut, als über die paar Kröten. Das Geld stand in keinem Verhältnis zu meinem hauptberuflichen Einkommen, und ich kam auch nicht auf die Idee, dass sich das in absehbarer Zeit ändern müsste, weil ich dafür so weit entfernt war wie die Erde vom Mond.
Die darauf folgenden Bücher liefen über eine Agentur. Das änderte übrigens alles. Plötzlich ging es um die Höhe von Vorschüssen, um Markttauglichkeit, um geplante Auflagen und Einkünfte usw. ... und aufgrund des initialen Ermittlungserfolgs - 3 Bücher in einem Jahr - fühlte sich die Vorstellung, das Schreiben zu einer (wenn auch nicht der einzigen) Säule eines freiberuflichen Einkommens zu machen, plötzlich sehr real an. Ich würde sagen, an diesem Punkt kippte das Schreiben bei mir vom Hobby zur nebenberuflichen Obsession, mit starken Ambitionen, einen Hauptberuf daraus zu machen.
Darauf folgten 4 Bücher bei Großverlagen + ein Selfpublishing-Experiment und zwei sehr lehrreiche Jahre, in denen ich so ziemlich jede romantische Illusion an die Marktrealitäten verlor. Das Problem ist, dass man nicht mehr zurück kann, wenn man mal vom Baum der Erkenntnis gegessen hat. Man kann nicht die Augen schließen, alles vergessen und die Kurbel schnell zurückdrehen zu den glücklichen Hobby-mit-Kleinverlagsengagement-Zeiten. Ich quälte mich durch ein drittes Jahr, in dem sich das Schreiben zunehmend wie ein seeeehr ungeliebter Nebenberuf anfühlte (und ich gottfroh war, es nicht zum Hauptberuf gemacht zu haben).
Ich schmiss dann alles hin und ließ es ganz mit dem Schreiben. Nach drei Jahren Abstinenz und mit einem Großverlagstitel für August in der Pipeline, sowie zwei Spaßprojekten, die ich Kleinverlagen anbiete, wenn sie fertig sind, bin ich nun glücklich zum Hobby zurückgekehrt. Ich verdiene zwar wahrscheinlich ein paar Kröten damit, und mit dem Großverlagsding ein paar Kröten mehr - aber es ist trotzdem kein Nebenberuf. Weil hier die innere Einstellung entscheidender ist, als die monetäre Verhältnisgleichung, und weil ich mich weit zurück in den Idealismus-Kreis bewegt habe. Ich also meine persönlichen Wünsche über die Marktrealitäten setze.

Ich will übrigens damit nicht sagen, dass es für jeden so laufen muss. Sicher gibt es auch Schriftstellerkarrieren, bei denen sich noch genügend Idealismus unterbringen lässt, obwohl die Bücher sich gut genug verkaufen, dass die Autoren davon leben können. Sonst hätten sie ja längst alle das Handtuch geworfen Wink


_________________
Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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Magpie
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Alter: 48
Beiträge: 1250
Wohnort: NRW


Beitrag20.02.2016 10:32

von Magpie
Antworten mit Zitat

Zitat:
Für mich wird die magische Schwelle vom Hobby zu einer berufsähnlichen Tätigkeit überschritten, wenn Sachverhalte aus dem Pragmatismus-Feld stark genug werden, dass sie (zuvor lieb gewonnene) Haltungen aus der Idealismus-Sektion auf die zweite Reihe verweisen.


Ich habe selbst bei meinem Brotberuf sehr große Probleme, den Pragmatismus über den Idealismus zu stellen, ehrlich gesagt. Das ist ein echtes Problem bei Heilberufen :/

Ansonsten denke ich auch, dass das Schreiben einfach zu komplex ist, um klar zu unterteilen. Mir ist z.B. noch immer wichtig, mit meinen Büchern eine Nachricht zu übermitteln. Andere wollen Menschen erheitern, unterhalten, gruseln, belehren, anregen etc.
Aber nur mit dem Idealismus kommt Leidenschaft in die Geschichten und davon leben eben kreative Berufe.
Wenn ich primär an den Verdienst denken würde, wäre ich sicherlich nicht gut in meinem Hauptberuf.
Das mag bei anderen Berufen sicherlich anders sein.
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preusse
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1292
Wohnort: Bayern


Beitrag20.02.2016 11:32

von preusse
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agu hat Folgendes geschrieben:
Ich finde die Definition, die Murmel anbietet, sehr sinnvoll.

Ich auch. Vor allem den Bezug zum Reiten. Very Happy

Wenn ich also den fantastischen Abenteuer-Roman, den ich eigentlich schreiben wollte, in einen Nackenbeißer umwidme, weil mein Agent sagt, dass man das Ding dann besser verkaufen kann. Obwohl ich Nackenbeißern nichts abgewinnen kann. Stimme ich in so einem Fall zu, dann bin ich im Zentrum des Pragmatismus-Feldes angekommen Smile ... und bewerte den Monetarisierung-Aspekt meines Schreibens so hoch, dass es kein Hobby mehr ist, sondern berufliche Züge trägt.


Ich sehe das ganz genau so und will deshalb auch nie die Schriftstellerei als Hauptberuf ausüben, sondern mir immer die Freiheit bewahren zu sagen: entweder ihr macht es so, wie ich es mir vorstelle, oder ihr lasst es.

Aber: ich verstehe jeden, der das anders sieht. Nicht zuletzt deshalb, weil er hauptberuflich als Autor tätig sein will!

Andererseits schreibe ich im Prinzip jeden Tag, richte meine Urlaube auf Recherchereisen aus und möchte mal ganz vorsichtig behaupten, dass sich mittlerweile auch ein gewisser Erfolg einstellt.
Über den Umfang eines Romans, ob die Schlacht bei xyz ausführlich beschrieben oder am Rande erwähnt wird etc. kann man mit mir reden.
Nicht aber über das Thema, Geschichtsverdrehungen aus "dramaturgischen" Gründen oder Handlungsstränge, die unnötig sind und sich womöglich auf mehr Liebe, Sex etc. beziehen (wobei ich immer glücklich bin, wenn meine Helden verheiratet sind und ich sie so ein paar Dialoge im Bett führen lassen kann, was das ganze doch etwas auflockert Laughing ).
Aber eine Geschichte aus "angeblicher" Marktanforderung auf Wunsch von Agent/Verlag umzuschreiben oder gänzlich anders zu gestalten, käme für mich definitiv nie in Frage. Punkt.
Ich nehme aber für mich in Anspruch, alles, was ich tue nach Möglichkeit professionell zu betreiben.
Nur ganz am Anfang bin ich Hobby mäßig geritten und habe schnell erkannt, dass man das entweder ordentlich macht oder besser die Finger davon lässt (oder spazieren reitet, das geht natürlich auch).
Ebenso ist es mit den Büchern.
Bereits mit meinem ersten Roman hatte ich ganz klar die Absicht, ihn zu veröffentlichen und eine Gewinnerziehlungsabsicht (wie mein Steuerberater das nennt).
Dass nicht alle Blütenträume reifen, musste auch ich schnell erkennen, aber verbiegen lasse ich mich deshalb noch lange nicht.
Im Gegenteil, bin ich davon überzeugt, dass ein Weg richtig ist, gehe ich ihn stur und beharrlich bis ans Ziel oder ich mir den Schädel anrenne.
Ist die Mauer wirklich zu dick, muss man sie überklettern ( das habe ich schon mal gemacht Rolling Eyes ) oder umgehen und auf der anderen Seite den gewählten Weg fortsetzen.
Alles andere führt nur zu Frust, womöglich Depressionen, Schreibblockaden etc.
Jeder muss seinen eigenen Weg finden, aber da ich noch aus einer Generation stamme, wo man Angefangenes auch zu Ende bringt, sage ich:
Macht das, was ihr wirklich wollt, ordentlich, bleibt konsequent dran und fahrt gerade aus, anstatt Schlangenlinien.
Nur so behält man das Ziel im Auge. smile


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schollek
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 250
Wohnort: Wolke sieben


Beitrag20.02.2016 19:24

von schollek
Antworten mit Zitat

Man stelle sich folgendes vor: Der eigene Roman, von einem großen Publikumsverlag veröffentlicht, floppt und liegt auf dem Wühltisch. Tausend Hoffnungen sind zerronnen, tausend Tränen geweint. Man war am Ziel, ist plötzlich wieder auf Null. War es das wert?
Dem voraus gingen Jahre des Übens, der Bearbeitung, unzähliger Anschreiben an Verlage und Agenturen. Und dann das. Wär ich doch nur Amateur geblieben!
Das Dilemma ist, dass man glaubt, eine großartige Geschichte entwickelt und verschriftlicht zu haben. Jeder/jede von uns. Aber die Lektoren wollen das einfach nicht erkennen. Weil die SAtory aus den verschiedensten Gründen für eine Veröffentlichung nicht taugt. Und das nach jahrelanger Arbeit. Frust, Frust, Frust....Und weil ich sauer bin, werde ich halt SPler. Mit dem im Prinzip gleichen Resultat.
Mein ganz persönlicher Ausweg:
Realismus!
Nur die allerwenigsten unter uns werden es je schaffen, von der Schriftstellerei leben zu können. Und die, die dieses Glück haben, zahlen aller Wahrscheinlichkeit dann dafür mit Texten, die zwar zu vermarkten sind, aber hinter denen sie selbst nicht unbedingt stehen. Ich möchte einen Roman schreiben, der nicht nur finanzielle Erträge bringt, sondern vor allem meine Herzensangelegenheit ist. Schaffe ich das nicht, geh ich besser Scheiße schaufeln.
Zum Glück bin ich auf keine finanziellen Zuwendungen aus dem Buchgeschäft angewiesen. Weiterhin glaube ich nicht, dass ich je zu den o. g. Glücklichen gehören werde. Mir geht es darum, mich selber auszuprobieren, wenn ihr wollt, zu verwirklichen. Ob, in wie weit, mir das gelingt, werde ich sehen.
Was mich dabei wirklich betrübt ist die Tatsache, dass es keine fairen Regeln zu geben scheint. Selbst der beste Text muss den Markterfordernissen genügen; SP muss von entsprechender Eigenwerbung gefördert werden, zu der ich nicht bereit bin (oder einfach zu doof).
Daher gibt es für mich tausend Gründe, Hobbyschreiber zu bleiben. Bis jetzt habe ich zwei belletristische Romane verfasst, werden die nichts, kann ich damit leben. Dann schreibe ich weiterhin Sachbücher, verfasse Reiseberichte oder versuche verstärkt, meine Fotos zu vermarkten.
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
G

Alter: 59
Beiträge: 2372
Wohnort: Braunschweig


G
Beitrag20.02.2016 20:10

von Gerling
Antworten mit Zitat

schollek hat Folgendes geschrieben:
Man stelle sich folgendes vor: Der eigene Roman, von einem großen Publikumsverlag veröffentlicht, floppt und liegt auf dem Wühltisch. Tausend Hoffnungen sind zerronnen, tausend Tränen geweint. Man war am Ziel, ist plötzlich wieder auf Null. War es das wert?
Dem voraus gingen Jahre des Übens, der Bearbeitung, unzähliger Anschreiben an Verlage und Agenturen. Und dann das. Wär ich doch nur Amateur geblieben!

Man stelle sich folgendes vor: Ich gehe zur Schule, bin ganz gut, schaffe das Abi, studiere und bekomme meinen Traumjob. Um dann festzustellen, das er entweder a) scheiße ist, oder b) ich ihm nicht gewachsen bin und wieder gefeuert werde. Was ich damit sagen will, ist, dass mir das überall passieren kann - in jedem Job. Und das die "Sicherheit" eines Angestelltenvertrages eine Illusion ist. heute mehr als gestern. So what?

Das Dilemma ist, dass man glaubt, eine großartige Geschichte entwickelt und verschriftlicht zu haben. Jeder/jede von uns. Aber die Lektoren wollen das einfach nicht erkennen. Weil die SAtory aus den verschiedensten Gründen für eine Veröffentlichung nicht taugt. Und das nach jahrelanger Arbeit. Frust, Frust, Frust....Und weil ich sauer bin, werde ich halt SPler. Mit dem im Prinzip gleichen Resultat.

Na ja, gut muss das Projekt schon sein ...

Mein ganz persönlicher Ausweg:
Realismus!
Nur die allerwenigsten unter uns werden es je schaffen, von der Schriftstellerei leben zu können. Und die, die dieses Glück haben, zahlen aller Wahrscheinlichkeit dann dafür mit Texten, die zwar zu vermarkten sind, aber hinter denen sie selbst nicht unbedingt stehen.

Wie kommst du auf diesen Gedanken? Man kann nur erfolgreich sein, wenn man das schreibt, was einem selbst gefällt. Ausnahmen mögen da bitte die Regel bestätigen. Glaubst du wirklich, dass Fitzek, Eschbach oder Schätzing das schreiben, was ihnen der Verlag quasi vorschreibt?

Ich möchte einen Roman schreiben, der nicht nur finanzielle Erträge bringt, sondern vor allem meine Herzensangelegenheit ist. Schaffe ich das nicht, geh ich besser Scheiße schaufeln.

Ob du dann unbedingt Scheiße schaufeln musst, weiß ich nicht. Aber wenn es mit diesen Projekten nicht klappt, wird es wirklich schwer.




_________________
Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023)
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Kris
Eselsohr


Beiträge: 453



Beitrag20.02.2016 20:10

von Kris
Antworten mit Zitat

Ich schreibe auch im Hauptberuf. Deshalb kenne ich die Anforderungen, Auftragsarbeiten für einen Markt/einen Kunden unter Zeitdruck und mit viel Einmischerei von außen zu liefern, sehr gut.

Meine Prosa hab ich jetzt ganz hobbymäßig verfasst. Mein Buch, meine Regeln.

Nichtsdestotrotz möchte ich es Verlagen anbieten. Mein Autoren-Ego würde schon gerne - Hobby hin, Hobby her - hören, ob bzw. dass es sich verkaufen ließe. Laughing
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asriel66
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 164
Wohnort: Katzenhausen


Beitrag20.02.2016 21:17

von asriel66
Antworten mit Zitat

Zitat:
Habe auch kein Problem damit, dass Schreiben ein Hobby von mir ist (Ein schönes Hobby aber eben Freizeitbeschäftigung). Hauptberuflich zu schreiben kann ich mir nicht wirklich vorstellen, da eine gewisse Erwartungshaltung, die damit einhergeht (sei es vom Verlag, den Lesern, Freunden etc.) auch den Stress fördert. Stress finde ich Bähhhh!
... geht mir auch so. Bei mir stehts auf der "Löffelliste", so wie andere Dinge auch. Wenn ich meine Geschichte mal zuende bringe, dann hab ich das in erster Linie für mich gemacht. Gefällt es dann auch anderen, dann freut es mich um so mehr. Insofern sehe ich das ganz locker...
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