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Dan McGuyne
Schneckenpost
D Alter: 44 Beiträge: 14 Wohnort: Berlin
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D 14.08.2015 12:37 Dans Anfang [denkt euch einen originellen Titel!] von Dan McGuyne
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So, dann fang ich doch auch direkt mal an!
Das hier ist der Anfang einer abgedrehten Story, die ich geschrieben habe. Hab ja schon gesagt, dass die Schublade ein verdammt stummter Testleser ist
Würde mich freuen, von euch was zu hören.
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Das erste, was sie wahrnimmt, als sie aufwacht, ist dieses Rascheln. Es ist sehr penetrant, ein Knistern wie von Eis und sie würde sich gerne aufrichten, um zu schauen, was diesen Lärm verursacht, aber es geht nicht. Es ist, als wäre sie noch nicht ganz aufgetaucht aus ihrem Unterbewusstsein, aus dem Schlaf, der sie umfangen hält.
Sie erinnert sich an nichts.
Eigentlich müsste da doch etwas sein, eine Erinnerung, wie sie ins Bett gestiegen ist, wie sie die Augen geschlossen hat, doch da ist nur dieser albtraumhafte Fetzen. Die dunkle Gasse, die Metallleiter und der Asphalt, der sie hart ins Gesicht trifft.
Das Rascheln scheint seinen Höhepunkt zu erreichen. Hat es sich davor angehört wie etwas, das einzelne Gliedmaßen aus einem Korb herausstreckt, scheint es sich nun wie wild zu bewegen und zu toben. Man könnte meinen, das helle Sirren und Piepen stachelt es noch weiter an.
Sie schafft es, ein Auge aufzuklappen. Naja, was heißt klappen, es ist eher ein gewaltsames Aufreißen, ein Kampf gegen ihre lahmen Glieder und ein Kampf gegen den Schlaf in ihrem Auge, der ihre Lider aufeinandergetackert hat.
Es funktioniert auch nur bei einem Auge, das andere will einfach nicht mitmachen.
Vor ihrem Auge gerinnt die Dämmerung langsam zu einer gebeugten, unförmigen Gestalt. Sie wird von einem grellen Monitorlicht angestrahlt, ihre gewaltigen Hüften und der riesige Hintern sind ihr zugewandt, während der Kopf mit den wirren Haaren irgendwo dort, jenseits ihres Blickfeldes, herumfuhrwerkt und das Rascheln zu einem wahren Tornado anschwillen lässt.
Da war der schwarze Asphalt, der nass glänzte und vielleicht war da auch noch jemand anderes. Ihr müder Kopf gibt nicht mehr her. Sie fühlt sich auf eine unangenehme, klebrige Weise benommen, ein Gefühl, das sie zuletzt vor fünf Jahren hatte, als sie heimlich gekifft hat.
Die dunkle Gestalt richtet sich abrupt auf, das Rascheln reißt ab. Ihre trockene Kehle ist wie zugeschnürt. Sie hebt die Hand, um auf sich aufmerksam zu machen und da sieht sie es. Den Schlauch, der direkt in ihre linke Hand führt. Die Hand ist unnatürlich bleich, wahrscheinlich liegt das auch an der indirekten Beleuchtung durch den piependen Monitor und die schmalen Neonröhren, die von irgendwo jenseits ihres Kopfes leuchten, aber das lässt den Schlauch nur noch monströser erscheinen. Er glitzert träge.
Die rechte Hand muss doch auch irgendwo sein. Sie versucht ihr, zu befehlen, der linken Hand zur Hilfe zu kommen, aber sie reagiert nicht. Wieder und wieder stellt sie sich vor, wie die rechte Hand angeschossen kommt und die Nadel und den Schlauch aus ihrem Handrücken reißt, wie es zu bluten beginnt und sie ein Taschentuch auf das Loch drücken wird, aber die rechte Hand ist ebenso benommen wie der Rest und regt sich nicht.
Hoffentlich ist sie noch da. Aus ihrem Inneren steigt das Bild, dass sie hier im Bett liegt, nur noch ein Fleischklumpen mit amputierten Stümpfen. Nein, nein, sie zwingt sich zur Ruhe, als ihr Herz vor Aufregung härter schlägt.
Oder ist sie nun gelähmt? Oh Gott, mach, dass sie nicht gelähmt ist!
Ihre Nackenhaare sträuben sich, beinah hat sie die finstere Gestalt vergessen, die sich nun murmelnd zu ihr umwendet.
„Gute Güte, Sie sind ja wach! Doktor, Sie ist wach!“, eine riesige, dicke Frau mit schwarzer Haut beugt sich über sie, viel zu nah, aber sie kann nur die linke Hand bewegen. Die mit diesem lächerlichen Schlauch penetriert ist, dessen metallene Spitze sie unter ihrer Haut spüren kann, als sie jetzt die Finger bewegt. Über ihre Lippen kommt kein Ton, denn auch da ist ein Schlauch, der bis weit in ihre Kehle hinab führt und dieses Brennen im Hals verursacht, von dem sie glaubte, es käme vom Durst.
Was um Gottes Willen ist denn nur passiert?
„Doktor!“, schreit die Frau und richtet sich abrupt auf, „Nun kommen Sie doch, Mann!“
Die linke Hand fällt auf das Laken zurück, als sei sie erschöpft und bräuchte einen Moment, um sich auszuruhen, aber sie kann ihr die Zeit nicht geben. Ihr Herz pulsiert hart und qualvoll in ihrer Brust, als sich die Finger ins Laken krallen. Sie kann spüren, wie die metallene Nadel verrutscht, es hinterlässt ein brennendes Gefühl, das sich im ganzen Körper ausbreitet, bis alles, ihre Hand, ihre Arme, ihre Kehle, ein einziges Brennen ist.
Die schwarze Frau ist mit zwei großen Schritten rüber zur Tür gehechtet, in ihrer Hand hält sie noch den Müllbeutel, den sie gerade entfernt hat. Sie ruft mit kehliger Stimme nach dem Arzt. Das Licht, das aus dem angrenzenden Zimmer fällt, taucht sie in eine strahlende Korona, die in den Augen brennt. Korrigiere, die im einzigen Auge brennt, das sie öffnen kann.
Sie muss es wissen, auch wenn sie so furchtbare Angst vor der Realität hat, dass ihre Zähne auf den Schlauch klappern, der in sie hineinragt. Die linke Hand erhebt sich zitternd, sie wandert über die Hüfte, kriecht wie mit letzter Kraft über den Brustkorb, vorbei an Schläuchen und Elektroden und wer weiß, was sie da noch in sie reingesteckt haben und erreicht ihr Kinn. Dort ist es rau und – wie könnte es anders sein – es brennt, wenn sie es berührt. Rau und schorfig, wie ein Schildkrötenpanzer. Weiter. Sie will gerne schlucken, aber der Schlauch verhindert das.
Eilige Schritte sind zu hören, sie hallen von den Wänden wieder.
Weiter, weiter! Die Hand zieht sich hoch, auf ihre Wange und wenn sie könnte, würde sie jetzt vor Schmerz schreien, als sie eine offene Platzwunde auf dem Jochbein berührt. Sie kann spüren, dass der Riss genäht wurde, aber zwischen den einzelnen Nähten ragt das rohe Fleisch auf.
Oh Gott, was ist denn nur passiert? Wieder sucht sie in ihrer Erinnerung nach Bildern, aber Gasse, Treppe und Pflaster bleiben alles, was ihr Verstand ausspucken kann.
„Nein, nein, Sie dürfen sich nicht bewegen!“, peitscht eine scharfe Stimme durch den Raum.
Weiter, schnell weiter, bevor er sie erreicht. Sie muss es wissen!
Ihre Finger strecken sich, zitternd, tastend, wie Schnurrhaare einer Ratte nach ihrem rechten Auge. Sie hat Angst, solche Angst, dass sie gleich ins Leere fassen wird, in eine leere, schwarze Augenhöhle, in der zuvor ihr Augapfel saß.
„Hey! Können Sie mich hören? Sie dürfen sich nicht bewegen!“
Aus dem strahlenden Lichtkranz, der sich wie ein Bogen in den Himmel spannt, tauchen die Umrisse eines Mannes auf, eines Mannes in einem weißen Kittel. Sie kann ihn nur verschwommen sehen, aber sie sieht, dass er auf sie zuweht.
Nur noch ein Stück, weiter!
Die plötzliche Nähe des Mannes, der sie zurück in die Kissen drücken wird, der ihre Hand vielleicht fixieren wird, beflügelt sie und gibt ihr Kraft und ihre Finger stoßen noch ein Stück vor.
Fleisch, feuchtes, rohes Fleisch. Ganz tief aus den Abgründen ihrer Kehle, bahnt sich ein Schluchzen seinen Weg.
„Hören Sie nicht!“, er schreit sie an und packt sie hart an der Schulter, „Nicht bewegen, verfluchte Scheiße!“
Aber sie kann nicht hören, sie muss es wissen. Fleisch, Feuchtigkeit, greller, explodierender Schmerz.
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Seraiya
Mondsüchtig

Beiträge: 938
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 14.08.2015 13:25
von Seraiya
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Hi Dan,
also zuerst muss ich sagen, dass der Text in der Ich-Form vermutlich besser wirken würde.
Ich persönlich kann mich nicht in deine Prota hineinversetzen, habe aber ein Bild dessen vor Augen, was dort passiert. Mir ist es zu erklärend geschrieben.
Ich habe vor dem Ende aufgehört zu korrigieren.
Ich denke, du siehst, wo mein Problem liegt. Die Perspektive ist oft unklar. Und wie gesagt, beschreibst du den ganzen Text über. Durch das ständige "Sie" beziehst du dich mal auf die Krankenschwester, mal auf die Hand (die echt oft vorkommt), mal auf die Prota. Das stört mich beim Lesen.
Versuch auch an Gefühlen zu variieren. Nicht nur Brennen. Vlt. Würgereiz, Stechen, Kratzen, Reiben, Glühen.
Das "Auge" wird auch oft genannt. Zu oft.
Es hat immer einen gewissen Horror, wenn man mit Erinnerungsfetzen aufwacht und nicht weiß, wo man sich befindet oder was genau passiert ist. Dieses Grauen und die Angst spüre ich hier nicht. Du erklärst sie mir als Leser, aber ich kann nicht mitfiebern.
Das ist nur meine persönliche Meinung. Vielleicht ist etwas Hilfreiches für dich dabei.
Zitat: | Das erste, was sie wahrnimmt, als sie aufwacht, ist dieses Rascheln. <- gleich der erste Satz stört mich. Das rot markierte könnte raus. Es ist sehr penetrant, ein Knistern wie von Eis und sie würde sich gerne aufrichten, um zu schauen, was diesen Lärm verursacht, aber es geht nicht. <- das ist mir zu lang. "Ein penetrantes Knistern wie von Eis" klingt für mich besser. Und dann: "Sie möchte/will sich aufrichten, um herauszufinden, was diesen Lärm verursacht." Es ist, als wäre sie noch nicht ganz aufgetaucht aus ihrem Unterbewusstsein, aus dem Schlaf, der sie umfangen hält. <- du erklärst dem Leser die Situation, anstatt sie ihn erleben zu lassen. "Als wäre ihre Unterbewusstsein noch nicht vollständig aufgetaucht, aus dem Schlaf usw." klingt besser
Sie erinnert sich an nichts.
Eigentlich müsste da doch etwas sein, eine Erinnerung, wie sie ins Bett gestiegen ist, wie sie die Augen geschlossen hat, doch da ist nur dieser albtraumhafte Fetzen. <- "Da müsste etwas sein. Eine Erinnerung usw." Die dunkle Gasse, die Metallleiter und der Asphalt, der sie hart ins Gesicht trifft.
Das Rascheln scheint seinen Höhepunkt zu erreichen. <- Mein Vorschlag wäre "Das Rascheln erreicht seinen Höhepunkt." Hat es sich davor angehört wie etwas, das einzelne Gliedmaßen aus einem Korb herausstreckt, scheint es sich nun wie wild zu bewegen und zu toben. Man könnte meinen, das helle Sirren und Piepen stachelt es noch weiter an. <- "Eben noch hörte es sich an, wie etwas, das einzelne Gliedmaßen aus dem Korb herausstreckt. Jetzt fing es an sich wild zu bewegen und zu toben, angestachelt von dem hellen Sirren und Piepen.
Sie schafft es, ein Auge aufzuklappen. Naja, was heißt klappen, <- raus damit. es ist eher <- raus ein gewaltsames Aufreißen, ein Kampf gegen ihre lahmen Glieder und ein Kampf <- kann auch raus gegen den Schlaf in ihrem Auge, der ihre Lider aufeinandergetackert hat.
Es funktioniert auch <- kann raus nur bei einem Auge, das andere will einfach nicht mitmachen.
Vor ihrem Auge gerinnt die Dämmerung langsam zu einer gebeugten, unförmigen Gestalt. Sie <- könnte man auch auf die Dämmerung beziehen wird von einem grellen Monitorlicht angestrahlt, ihre gewaltigen Hüften und der riesige Hintern sind ihr zugewandt, während der Kopf mit den wirren Haaren irgendwo dort, jenseits ihres Blickfeldes, herumfuhrwerkt und das Rascheln zu einem wahren Tornado anschwillen lässt.
Da war der schwarze Asphalt, der nass glänzte und vielleicht war da auch noch jemand anderes. Ihr müder Kopf gibt nicht mehr her. <- könnte auch raus Sie fühlt sich auf eine unangenehme, klebrige Weise benommen, ein Gefühl, das sie zuletzt vor fünf Jahren hatte, als sie heimlich gekifft hat.
Die dunkle Gestalt richtet sich abrupt auf, das Rascheln reißt ab. Ihre trockene Kehle ist wie zugeschnürt. <- hier beziehst du dich auf die Gestalt Sie hebt die Hand, um auf sich aufmerksam zu machen und da sieht sie es. Den Schlauch, der direkt in ihre linke Hand führt. Die [color=cyan]Hand ist unnatürlich bleich, wahrscheinlich liegt das auch an der indirekten Beleuchtung durch den piependen Monitor und die schmalen Neonröhren[/color], <- vlt. besser: "Die Hand sieht bleich aus, vielleicht nur durch das indirelte Licht etc. die von irgendwo jenseits ihres Kopfes leuchten, aber das lässt den Schlauch nur noch monströser erscheinen. Er glitzert träge.
Die rechte Hand muss doch auch irgendwo sein. Sie versucht ihr, zu befehlen, der linken Hand zur Hilfe zu kommen, aber sie reagiert nicht. Wieder und wieder stellt sie sich vor, wie die rechte Hand angeschossen kommt und die Nadel und den Schlauch aus ihrem Handrücken reißt, wie es zu bluten beginnt und sie ein Taschentuch auf das Loch drücken wird, aber die rechte Hand ist ebenso benommen wie der Rest und regt sich nicht.
Hoffentlich ist sie noch da. Aus ihrem Inneren steigt das Bild, dass sie hier im Bett liegt, nur noch ein Fleischklumpen mit amputierten Stümpfen. Nein, nein, sie zwingt sich zur Ruhe, als ihr Herz vor Aufregung härter schlägt.
Oder ist sie nun gelähmt? Oh Gott, mach, dass sie nicht gelähmt ist!
Ihre Nackenhaare sträuben sich, beinah <- beinahe hat sie die finstere Gestalt vergessen, die sich nun murmelnd zu ihr umwendet.
„Gute Güte, Sie sind ja wach! Doktor, Sie ist wach!“, eine riesige, dicke Frau mit schwarzer Haut beugt sich über sie, viel zu nah, aber sie <- wieder unklar, ob du von der Krankenschwester oder der Prota redest kann nur die linke Hand bewegen. Die mit diesem lächerlichen Schlauch penetriert ist, dessen metallene Spitze sie unter ihrer Haut spüren kann, als sie jetzt die Finger bewegt. Über ihre Lippen kommt kein Ton, denn auch da <- geht gar nicht. "Zwischen ihren Lippen liegt ein weiterer Schlauch, der weit bis ... usw. ist ein Schlauch, der bis weit in ihre Kehle hinab führt und dieses Brennen im Hals verursacht, von dem sie glaubte, es käme vom Durst.
Was um Gottes Willen ist denn nur passiert?
„Doktor!“, schreit die Frau und richtet sich abrupt auf, „Nun kommen Sie doch, Mann!“
Die linke Hand fällt auf das Laken zurück, als sei sie erschöpft und bräuchte einen Moment, um sich auszuruhen, aber sie kann ihr die Zeit nicht geben. Ihr Herz pulsiert hart und qualvoll in ihrer Brust, als sich die Finger ins Laken krallen. Sie kann spüren, wie die metallene Nadel verrutscht, es hinterlässt ein brennendes Gefühl, <- eben hat schon die Kehle gebrannt das sich im ganzen Körper ausbreitet, bis alles, ihre Hand, ihre Arme, ihre Kehle, ein einziges Brennen ist.
Die schwarze Frau ist mit zwei großen Schritten rüber zur Tür gehechtet, in ihrer Hand <- versuch mehr Abwechslung reinzubringen "In ihren Fingern" z.B. hält sie noch den Müllbeutel, den sie gerade entfernt hat. Sie ruft mit kehliger Stimme nach dem Arzt. Das Licht, das aus dem angrenzenden Zimmer fällt, taucht sie in eine strahlende Korona, die in den Augen brennt. Korrigiere, die im einzigen Auge brennt, das sie öffnen kann.
Sie muss es wissen, auch wenn sie so furchtbare Angst vor der Realität hat, dass ihre Zähne auf den Schlauch klappern, der in sie hineinragt. Die linke Hand erhebt sich zitternd, sie wandert über die Hüfte, kriecht wie mit letzter Kraft über den Brustkorb, vorbei an Schläuchen und Elektroden und wer weiß, was sie da noch in sie reingesteckt haben und erreicht ihr Kinn. Dort ist es rau und – wie könnte es anders sein – es brennt, wenn sie es berührt. Rau und schorfig, wie ein Schildkrötenpanzer. Weiter. Sie will gerne schlucken, aber der Schlauch verhindert das.
Eilige Schritte sind zu hören, sie hallen von den Wänden wieder.
Weiter, weiter! Die Hand zieht sich hoch, auf ihre Wange und wenn sie könnte, würde sie jetzt vor Schmerz schreien, als sie eine offene Platzwunde auf dem Jochbein berührt. Sie kann spüren, dass der Riss genäht wurde, aber zwischen den einzelnen Nähten ragt das rohe Fleisch auf.
Oh Gott, was ist denn nur passiert? Wieder sucht sie in ihrer Erinnerung nach Bildern, aber Gasse, Treppe und Pflaster bleiben alles, was ihr Verstand ausspucken kann.
„Nein, nein, Sie dürfen sich nicht bewegen!“, peitscht eine scharfe Stimme durch den Raum.
Weiter, schnell weiter, bevor er sie erreicht. Sie muss es wissen!
Ihre Finger strecken sich, zitternd, tastend, wie Schnurrhaare einer Ratte nach ihrem rechten Auge. Sie hat Angst, solche Angst, dass sie gleich ins Leere fassen wird, in eine leere, schwarze Augenhöhle, in der zuvor ihr Augapfel saß.
„Hey! Können Sie mich hören? Sie dürfen sich nicht bewegen!“
Aus dem strahlenden Lichtkranz, der sich wie ein Bogen in den Himmel spannt, tauchen die Umrisse eines Mannes auf, eines Mannes in einem weißen Kittel. Sie kann ihn nur verschwommen sehen, aber sie sieht, dass er auf sie zuweht.
Nur noch ein Stück, weiter!
Die plötzliche Nähe des Mannes, der sie zurück in die Kissen drücken wird, der ihre Hand vielleicht fixieren wird, beflügelt sie und gibt ihr Kraft und ihre Finger stoßen noch ein Stück vor.
Fleisch, feuchtes, rohes Fleisch. Ganz tief aus den Abgründen ihrer Kehle, bahnt sich ein Schluchzen seinen Weg.
„Hören Sie nicht!“, er schreit sie an und packt sie hart an der Schulter, „Nicht bewegen, verfluchte Scheiße!“
Aber sie kann nicht hören, sie muss es wissen. Fleisch, Feuchtigkeit, greller, explodierender Schmerz. |
LG,
Seraiya
_________________ "Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces." |
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Uibui
Wortedrechsler
 Alter: 42 Beiträge: 92 Wohnort: Dublin
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 14.08.2015 13:30
von Uibui
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Hi Dan!
Also mir sind viele der Sätze einfach zu lang und da sind mir auch viel zu viele Kommas... Ich finde das unglaublich anstrengend zu lesen. Ein paar Punkte statt Kommas würden das ganze etwas angenehmer machen... Ist aber nur meine bescheidene Meinung
Viele Grüße
Uibui
_________________ It had flaws, but what does that matter when it comes to matters of the heart? We love what we love. Reason does not enter into it. In many ways, unwise love is the truest love. Anyone can love a thing because. That's as easy as putting a penny in your pocket. But to love something despite. To know the flaws and love them too. That is rare and pure and perfect.
Patrick Rothfuss |
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Dan McGuyne
Schneckenpost
D Alter: 44 Beiträge: 14 Wohnort: Berlin
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Dan McGuyne
Schneckenpost
D Alter: 44 Beiträge: 14 Wohnort: Berlin
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Seraiya
Mondsüchtig

Beiträge: 938
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 14.08.2015 15:38
von Seraiya
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Hallo Dan,
Zitat: | Die Distanz ist mir hier lieber, weil ich als Betrachter drüberfliegen kann. |
Verstehe. Ist ja auch nur mein persönlicher Eindruck, dass es die ganze Szene so oberflächlich macht. Und auch aus der Distanz, kann man es den Leser erleben lassen ohne die Ich-Perspektive anzuwenden.
Als Leser möchte ich mich in die Personen hineinversetzen können, sonst liest es sich für mich wie ein langweiliger Bericht. Sorry.
Zitat: | Das Auge hat eine tragende Rolle in dieser Story |
Die "Hand" scheinbar auch. Nee, schon klar. Aber es nervt, wenn man immer wieder das Wort "Auge" liest. Etwas mehr Kreativität wäre vlt. angebracht. Zur Not umschreiben.
Wie gesagt, ist nur meine Meinung.
Gutes Gelingen!
LG,
Seraiya
_________________ "Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces." |
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Dan McGuyne
Schneckenpost
D Alter: 44 Beiträge: 14 Wohnort: Berlin
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hobbes
Tretbootliteratin
 Moderatorin
Beiträge: 4639
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 15.08.2015 00:44
von hobbes
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Hallo Dan McGuyne,
normalerweise hättest du mich schon mit dem Titel verloren bzw. mit dem Zusatz in den Klammern. Hallo? Ich bin der Leser, du der Autor. Ich, der Leser, denke mir doch keine originellen Titel für deinen Text aus?
Mir ist schon klar, dass du das im Grunde auch gar nicht willst, aber es steht da und wie gesagt, damit wäre ich schon mal aus dem Spiel, hätte ich mir nicht gerade vorgenommen, mich dem Vorposter fernzuhalten und mich mal wieder konstruktiveren Dingen zu widmen.
Nun ja. Ich will mal nicht so streng sein, denke ich mir und lese weiter. So ungefähr nach zehn Sätzen hast du mich dann aber doch verloren und das liegt hauptsächlich an deinen Bildern und Vergleichen, die für mich überhaupt nicht funktionieren.
Das fängt an mit dem penentranten Rascheln. Die beiden Begriffe passen für mich nicht zusammen oder anders gesagt, ich habe keine Vorstellung davon, wie sich das anhören könnte.
Wie ein Knistern wie von Eis, erklärst du mir kurz danach. Das hilft mir leider auch nicht. In meiner Welt knistert Eis nicht. Es kracht, knarrt, knarzt oder macht sonstwas, knistern tut es jedenfalls nicht.
Dann "der Asphalt, der sie hart ins Gesicht trifft." Da habe ich zwar ein Bild vor Augen, aber bestimmt nicht das, was du erzeugen wolltest. Mir ist schon klar, was du sagen wolltest, aber "treffen", das ist für mich etwas aktives und da es mit dem Asphalt verbunden ist, denke ich: Ach, der Asphalt führt ein Eigenleben? Oder hat gar jemand mit Asphalt auf sie geworfen?
Dann erreicht das Rascheln seinen Höhepunkt. Kann ich mir auch wieder so gar nichts darunter vorstellen, du lieferst auch hier wieder eine Erklärung nach, allein, auch die hilft mir nicht weiter.
Zitat: | Hat es sich davor angehört wie etwas, das einzelne Gliedmaßen aus einem Korb herausstreckt |
Davon habe ich zwar durchaus ein Bild, aber kein Geräusch. Wie hört sich das an?
Zitat: | Man könnte meinen, das helle Sirren und Piepen stachelt es noch weiter an. |
Welches Sirren, welches Piepen? Mir fehlt die Zuordnung. Etwa das Rascheln? Rascheln, das sich nach Sirren und Piepen anhört? Passt für mich nicht.
Tja und schon hast du eine Leserin weniger. Praktischerweise sind wir hier im dsfo, da bekommt man auch noch eine zweite, dritte, usw. Chance.
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Dan McGuyne
Schneckenpost
D Alter: 44 Beiträge: 14 Wohnort: Berlin
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D 15.08.2015 21:18
von Dan McGuyne
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hobbes hat Folgendes geschrieben: | Hallo Dan McGuyne,
normalerweise hättest du mich schon mit dem Titel verloren bzw. mit dem Zusatz in den Klammern. Hallo? Ich bin der Leser, du der Autor. Ich, der Leser, denke mir doch keine originellen Titel für deinen Text aus?
Mir ist schon klar, dass du das im Grunde auch gar nicht willst, aber es steht da und wie gesagt, damit wäre ich schon mal aus dem Spiel, hätte ich mir nicht gerade vorgenommen, mich dem Vorposter fernzuhalten und mich mal wieder konstruktiveren Dingen zu widmen.
Nun ja. Ich will mal nicht so streng sein, denke ich mir und lese weiter. |
Hey. Ich hätte ja gerne deine Kritik gelesen, aber an diesem Punkt deiner Stellungnahme hast du mich dann leider schon verloren...
Spaß beiseite und mal ein bisschen genereller:
Den Gebrauch von "Hallo?" - da kann ich mir nicht helfen - assoziiere ich immer mit 19jährigen, überschminkten Teenagern, die dazu eine affektierte Handbewegung machen. Und da bin ich tatsächlich etwas genervt.
Liegt vielleicht auch daran, dass ich mich schon durch andere Threads gelesen habe, aber ich finde die generelle Stimmung hier etwas merkwürdig.
Ich versteh auch nicht, was du mit dem Vorposter meinst - bin ich da in irgendwelche Fehden reingeraten?
Zur Sache: Natürlich hat die Story hinter diesem Anfang einen Arbeitstitel, das Kapitel selbst aber nicht und "1" macht sich so schlecht als Überschrift in einem Forum.
Kann auch verstehen, dass die Bilder für dich nicht funktionieren, da sie teilweise unübliche Elemente kombinieren. Darum finde ich sie gerade so gut.
Danke dir trotzdem für deine Zeit, liebe "Eine-Leserin-weniger"
Dir n schönen Abend,
der Dan
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hobbes
Tretbootliteratin
 Moderatorin
Beiträge: 4639
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 15.08.2015 21:36
von hobbes
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Dan McGuyne hat Folgendes geschrieben: | Ich versteh auch nicht, was du mit dem Vorposter meinst - bin ich da in irgendwelche Fehden reingeraten? |
Nee, bist du nicht. Der Vorposter in ein Smalltalk-Faden in dem man die Qualitäten seines Vorposters auflistet Zeit vertrödelt und am allerbesten prokrastinieren kann.
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Dan McGuyne
Schneckenpost
D Alter: 44 Beiträge: 14 Wohnort: Berlin
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