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Kaspar Voynich
Geschlecht:männlichSchneckenpost
K

Alter: 51
Beiträge: 14
Wohnort: Bayern


K
Beitrag30.07.2015 10:24
Leserbrief
von Kaspar Voynich
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Liebe Schreiberlinge.

Folgenden Text würde ich gerne in meiner Heimatzeitung als Leserbrief veröffentlichen.

Ich bitte Euch um Eure geschätzte Meinung bzgl. Inhalt/Thematik im Wissen, dass es sich um ein (aktuell) schwieriges und polarisierendes Thema handelt.



"

Leider werden die folgenden - rein hypothetischen - Zeilen nur diejenigen lesen, welche sie auch lesen wollen. Geschweige denn verstehen.
Denn eine wichtige Voraussetzung des Verstehens ist es wohl willens zu sein, für ein paar Minuten Neutralität und Vernunft walten zu lassen, Vorurteile kurz in einer Schublade zu verstecken und das Produkt aus 3 Millionen Jahren Humanevolution einzuschalten.
Das Gehirn.


Wir schreiben das Jahr 2215.
Deutschland in seiner ehemaligen Form existiert nicht mehr.
Die Reste des ehemaligen Gebiets liegen im östlichsten Teil der „Nordischen Union“, zuvor gegründet aus EU und einem Zusammenschluss amerikanischer Staaten.
Ein erster Schritt in dieser Entwicklung war das TTIP-Abkommen, welches - dank seiner erfolgreichen Umsetzung - die ehemals gesellschaftstragende Mittelschicht (noch) weiter schrumpfen ließ und in eine reine Zweiklassengesellschaft teilte.
Nämlich in Arm und Reich.
Die Ressourcen des Landes wurden von westlichen Firmen und Banken unter Duldung der Staatengemeinschaften gnadenlos und nahezu vollständig ausgebeutet.
Zum Vorteil einer einzigen kleinen Elite.
Diese „Elite“ übernahm irgendwann die Allmacht.
Bis dato gültige und erfolgreiche Regeln barsten, Gesetze zum Schutz der Arbeits- und Menschenrechte und der Pressefreiheit wurden erst gelockert, verschwanden nach und nach völlig.
Der Klimawandel war nicht mehr zu bremsen, im Gegenteil.
Im Jahre 2115 waren alle Ölvorräte dieser Erde endlich aufgebraucht.
Unsere Atmosphäre wurde mit einem Stoff verseucht, den die Natur in einem viele Millionen Jahre andauernden Prozess unter die Erde verbannte und von der Menschheit in kurzer Zeit aus reiner Profitgier und unter dem Vorwand des Strebens nach „Wohlstand für alle“ wieder freigesetzt wurde.
Die Viren „Geld“ und „Macht“ besiegten letztendlich Weisheit und Vernunft.
Die von den Regierungen und den gesteuerten Medien in Umlauf gebrachten Medikamente „Brot“ und „Spiele“ behandelten lediglich die Symptome der Tod bringenden Viren für eine kurze Zeit.
Nach den großen Stürmen Ende des 21. Jahrhunderts und dem Verschwinden von Hamburg, Bremen und dem Ruhrgebiet unter der Meeresoberfläche reicht das Watt vom ehemaligen Hannover bis zum ehemaligen Dresden. Die ehemaligen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg sind hoffnungslos überfüllt – hier hausen mehr als 100 Millionen Menschen auf engstem Raum.
Mitte des letzten Jahrhunderts waren alle Oppositionsparteien in diesem Teilstaat „Novobavaria“ verschwunden.
Die Führung der Einheitspartei, bestehend aus den „oberen Zehntausend“, lebt seither unter einer wetterunabhängigen und für das Volk nicht zugänglichen Glaskuppel.
Ausgegrenzt vom Elend dieses Landes. Dem jämmerlichen und dahinvegetierenden Rest.

Mein Name ist Mustermann. Max Mustermann. Deutscher seit Generationen. 30 Jahre alt. Meine Lebenserwartung beträgt maximal 50 Jahre.
Endlich bin ich fast am Ziel meiner lebensgefährlichen Flucht angelangt.
Eigentlich wollte ich ins reiche Südeuropa, Griechenland oder so.
Aber diese Länder sind bereits hoffnungslos überfüllt. Aufnahmestopp. Außerdem nervt mich deren ständige Indoktrination und Besserwisserei.
Also Nordkorea. Man munkelt, in Nordkorea gibt es keine Unterdrückung. Ein Leben ohne Angst und Schrecken.
5000 Yen zahlte ich an die Schleuser. Jahrelang habe ich mich dafür verkauft.
Euro oder Dollar wollten sie nicht. „Nichts wert“ meinten sie.
Schon lange spiele ich mit dem Gedanken fort zu gehen.
Aber ich konnte meine Familie nicht alleine lassen. Sie brauchte mich.
Brauchte.
Denn meine Familie gibt es nicht mehr.
Nach Jahren andauernder Trockenheit wurden meine Eltern während der großen Unruhen von Regierungsmilizen niedergemetzelt. Mein Bruder gilt seither als verschollen.
Und wenn ich an meine kleine Schwester denke, kullern mir Tränen über die Wangen.
Sie starb nach den Übergriffen der Regierungstruppen an den inneren Verletzungen der zahllosen Vergewaltigungen.
Sie hatte keine Chance. Medizinische Versorgung kannten wir nur aus den Erzählungen der Alten.
Alle Zeiten besuchte unsere Ortschaft zwar ein Arzt aus dem Sudan, aber nicht zu diesen Unruhezeiten.
Meine Großmutter wohnt in einer alten, verfallenen Berghütte in den südlichen Alpen.
Dort habe ich auch meine beiden Kinder notdürftig untergebracht.
Meine Großmutter versteckt sie dort.
Ganz unten im Keller.
Als Schutz vor den Menschenhändlern, die ständig auf der Suche nach billigem Humankapital für die letzten, kaum noch rentablen Kohlebergwerke sind.
Ich will sie später nachholen. Und wenn es das Letzte ist, was ich in meinem Leben tue.
Die Reise hier nach Korea hätten sie nicht überlebt.
Wie meine Frau. Sie fiel auf der Flucht bei einem Sturm auf dem Baikalsee über Bord.
Ich konnte ihr nicht helfen.
Aber ich kämpfe weiter für ein besseres Leben.
Für meine Kinder.
Für meine Freiheit.
Für ein Leben in Würde.

Jetzt habe ich es also – so wie rund die Hälfte weiterer hunderttausender Flüchtlinge – geschafft, lebend in diesem fremden Land mit den seltsamen Schriftzeichen anzukommen.
Ich sitze in dem Bus, der uns in das Zeltlager bringen soll.
Auf der linken Straßenseite sind einige Menschen, die uns winken und zujubeln.
„Was wollen diese Deppen von mir ?“ denke ich.
Verlegen winke ich zurück und fühle mich wie ein Objekt aus einem Museum.
Auf der rechten Straßenseite steht eine abgebrannte Ruine.
Ein aufgewühlter, emotionsgeladener, fahnenschwenkender Mob wird dort von der Polizei bewacht und schleudert Steine auf unseren Bus.
Manchmal verstehe ich Sachen wie: „Hail Kim Jong-un !“.
Anscheinend sehnen sie sich nach der „glorreichen“ Zeit unter diesem längst der Vergangenheit angehörenden Diktator der dunkelsten Epoche dieses Landes.
Wieder mal nichts aus der Geschichte gelernt.
Trotzdem versuche ich diese Menschen zu verstehen.
Bin ich der Grund für ihren Hass ?
Seltsam.
Diejenigen, die mich nicht hier haben wollen, unternehmen nichts gegen die Zustände in meinem Land – weil dann bräuchte ich nicht zu flüchten und um ihre Hilfe bitten.
Und diejenigen, die mir zugejubelt haben freuen sich, dass ich flüchten musste und bei ihnen gestrandet bin?
Vielleicht, weil der Reichtum in diesem Land Korea ohne die Ausbeutung meines Volks in meiner Heimat nicht Existent wäre ?
Der Ausbeutung meines Landes durch koreanische Firmen und Banken und deren Unterstützung meiner korrupten Regierung ?
Eine perverse Logik.

Ich bin überrascht, wie frei die Menschen hier ihre Meinung äußern können.
In meiner Heimat Novobavaria wären wohl  99% der Anwesenden – allein schon auf Grund ihrer Anwesenheit – weggesperrt, gefoltert oder niedergeknüppelt worden.
Die abgebrannte Ruine wäre wohl ursprünglich unser erstes Zuhause in diesem reichen Land gewesen.
Nun teile ich Stinker mir ein stinkendes Zelt mit weiteren sieben stinkenden Männern.
Zwei stammen aus den Überresten Frankreichs, die anderen kommen wohl aus dem ehemaligen – von der See gekaperten - New York.
Als Bewohner des einst für hauptverantwortlich für die Krisen der letzten Jahrhunderte erklärten Staates haben sie eigentlich kaum Aussichten auf erfolgreiches Asyl in Korea – trotz ethischer Verfolgung der wiedererstarkten Cherokee und Sioux in ihren kleinen, vom Untergang verschonten Reservaten.

Ich will so schnell wie möglich die Sprache hier erlernen, um mich für eine Arbeit zu bewerben.
Aber diese Schriftzeichen sind für mich ein Rätsel.
Auch die Kultur ist so etwas ganz anderes.
Frauen dürfen hier in die Schule gehen und wählen ihren Ehemann selbst aus.
Wenn man Frauen, die niemandem gehören, einfach „nimmt“ - so wie in meiner Heimat alltäglich - dann droht eine harte Strafe.
Kinder darf man nicht schlagen und selbst die Tiere genießen Rechte.
Ich will das alles lernen.
Keine Hungersnot, die Regale in den Geschäften sind prall gefüllt.
Und selbst in den entlegensten Winkeln des Landes herrscht Sauberkeit und Ordnung.
Ich bin im Paradies.
Natürlich gibt es in diesem Land auch ärmere und reichere Menschen.
Aber alle werden behandelt wie Menschen.
Hoffentlich machen sie hier nicht bald dieselben Fehler, wie in meinem Heimatland vor langer Zeit.
Und ich verspreche, ich will den Bewohnern in diesem wunderschönen Land nichts Böses.
Ich möchte nur wie sie ein Stück Frieden.
Ein Stück Freiheit.
Ein Stück Leben.

Langsam lerne ich die Sprache.
Zu langsam.
Ich habe mich in ihrem sozialen Netzwerk angemeldet und muss feststellen, dass mich immer noch viele Menschen in diesem Land hier nicht haben wollen.
Ich nehme ihnen ihr Geld weg sagen sie.
Ihre Arbeitsplätze.
Ihre Identität.
Das möchte ich aber nicht.
Sie machen Witze über meine weiße Hautfarbe und mein europäisches Aussehen.
Überall Haare am Körper.
Helle Haare.
Und so eine große Nase.
Auf der Straße zeigen die Kinder mit Fingern auf mich.
Sie tuscheln.
Für Andere bin ich einfach nur unsichtbar.
OK – ich sehe anders aus.
Ich schäme mich dafür.
Ich möchte so sein wie sie.
Wünschte mir, in diesem Land geboren zu sein.
Das bisschen Glück hatte ich leider nicht.
Ich bin anders.
Ich kann nichts dafür.

"

Weitere Werke von Kaspar Voynich:
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Viktoriaschreibt
Gänsefüßchen
V


Beiträge: 35



V
Beitrag30.07.2015 18:10

von Viktoriaschreibt
Antworten mit Zitat

Hallo,

da weiß ich im ersten Moment gar nicht was antworten. Ich denke, es geht in erster Linie darum, was du mit diesem Text erreichen willst. Ich persönlich finde den Text sehr lange, sehr hypothetisch und somit glaube ich, dass beides dazu führen wird, dass er nicht abgedruckt wird. Außer du bist Autor, Wissenschaftler oö. Selbst wenn der Text gedruckt wird, glaube ich, dass der Großteil der Leser schon beim Einstieg aufhört, weil du sie ja fast als "dumm" beschimpfst.

Ich persönlich sehe die aktuelle Flüchtlingsproblematik auch mit Bauchweh, mache mir auch Sorgen wegen der Ausbeutung der Ressourcen unseres Planeten und des Klimawandels. Und dabei, noch um vieles, vieles mehr... Ich denke diese Themen sind zu ernst, um sie so weit in die Zukunft zu stellen. Denn was die Zukunft bringen wird wissen wir nicht und eben diese Hypothese macht auch den ernsten Inhalt der Geschichte unglaubwürdig. Leider. Denn ich finde, diese Dinge gehören angesprochen, aber ich würde es in einem ernsten, in der Gegenwart angesiedelten Leserbrief tun. Ein Ausdruck deiner Sorge um unser aller Zukunft.

Aber mein Feedback gibt nur meine Meinung wider. Dein Text als solchen betrachtet finde ich gut. Ich finde ihn als Leserbrief unpassend und denke auch er verfehlt seine Absicht. Aber wenn du dennoch bei deiner Meinung bleist und ihn so veröffentlichen willst, dann finde ich den Text als solchen okay. Mir sind keine ungeschickten Formulierungen oder Fehler aufgefallen.

Schöne Grüße,
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1443



Beitrag30.07.2015 18:22

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Hallo Kaspar Voynich,

Bevor ich mich mit dem Text genauer befasse, würde ich gerne wissen, ob ich das richtig verstanden habe:
Das soll doch eine Kolumne sein, die Du als "Leserbrief" verkleidet in DEINER Zeitung veröffentlichen willst. Oder?

Grüße
Martin


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Stimmgabel
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Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag30.07.2015 23:12

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-


Hallo Kaspar Voynich,

klar, alles Folgende ist einzig meine Einschätzung zu diesem mMn textalen Einweg_kreischen, quasi ein ein_Mann megaphones Jammer_pamphlet über die ferne Zukunft unseres, oder besser gesagt deines apokalypsierten Erdenrund_bildes.
... und komisch: in 200 Jahren scheint im Text, die Grundfolie etwas verschoben, dann doch quasi alles vergleichbar mit dem Heute geblieben zu sein.

Kaspar Voynich hat Folgendes geschrieben:

Leider werden die folgenden - rein hypothetischen - Zeilen nur diejenigen lesen, welche sie auch lesen wollen. Geschweige denn verstehen.
Denn eine wichtige Voraussetzung des Verstehens ist es wohl willens zu sein, für ein paar Minuten Neutralität und Vernunft walten zu lassen, Vorurteile kurz in einer Schublade zu verstecken und das Produkt aus 3 Millionen Jahren Humanevolution einzuschalten.
Das Gehirn.
.


Schon nach einer solchen sinnleeren vorweg_Anmaßung deinerseits an uns Leser sollte man als gebildeter Mensch eigentlich gleich die Finger von solchen kommenden Textwut_entladungen lassen. Diese angeahnte Einschätzung hat mich dann während des quälenden Durchwühlens durch dein Konglomerat deiner scheints polit_persönlichen Befindlichkeiten auch zu keinem Zeitpunkt enttäuscht.
[ wie du ja betonst, bist auch du der Autor, und es soll quasi ein Leserbrief (ist es natürlich überhaupt nicht!), also deine persönliche Lesermeinung deinerseits über ... sein ]

----------------------------------------

*** cool und gelassen meine Einschätzung dazu:  ein hypothetisch chaotisch inszeniertes Textgemenge der mMn gruseligsten sinnlos_Art [ in jeglicher Sujet_ausrichtung ] bestehend aus

-------------------------------------------

(a)   einer höchst seltsamen polit_Tunnelsicht ... gaukelt hier dieser Text vor [ mir kam da gleich der Gedanke / ist vielleicht Kaspar Voynich ein zweiter Anhänger der Antifa_bewegung in ihren Extremen? bin gerade vor kurzen hier im Forum einem mund_lauten ersten Antifa_fan begegnet ].

(a.1)   irgendwie stellte ich mir mit dieser Text_indoktrinierten polit_Sicht einen Chips_crunchenden Lehnsessler vor, der im Mund quasi die Mensch_verschuldete Apokalypse des Daseins von morgens bis abends genüsslich kaut und nun mal aufs Papier haltlos,

ohne autoriale Gefühlskontrolle,
ohne Blick auf die Schreib_umsetzung,
ohne Blick auf die innere Aussage_inszenierung,
ohne ersichtliche Bindung und Erkennwert mancher Versatzstückbilder,
usw ...

einfach so rausspuckt.

(a.2)   ach, und dann dieses ALLES so derart cremig links_gequält ... diese vordergründig verlautete Text_Politologie mal wieder aus dem juckenden Fußzeh rausgespuckt.

(a.3)   zugleich manche Inhalte so irr_verquerch ohne Textbindung zusammengesponnen bis zusammengeklebt bis mMn gewürfelt.

(b)   dieser Prota anscheint im Besonderen Deutschland zu hassen.

(b.1)   anscheinbar [ im neblig Großen ] hasst Prota wohl auch das westlich orientierte Finanz und Demokratieverständis komplett, verneint es komplett. Ja (mMn) sieht dieser Prota dieses west_System als höchst faschistoid an. um dann höchst interessanter Weise gerade eines der aktuell real_faschistoidesten Politsysteme [ das in Nordkorea ] in diesem textalen Zukunfts_trash als das meist entwickelte Land bzgl Humanismus und Demokratieverständnis einzubauen.   Hach, das hat schon was !!!

... und alle diese textalen Knüller [ mal nur dieses Einzelbeispiel benannt ] werden einfach mal so, ohne jegliche Hinführung dahin versatzstückt.

(c)   dann dieser kreativlose und kleinsinnige Hypot-Denkansatz, simple, globale real_Entscheidungen im Heute folge_konsequent als Mensch_break Ursache im Jahr 2215 konkret zu benennen und auch zu verorten. / mal ehrlich, quaker_langweilig geht’s ja nun wirklich nicht, oder?

(d)   und nun mMn ein ebenso Gruseliges bzgl des Textgewebes und Text_duktus’:  nun jammert dieser Prota tatsächlich den dreiviertel_langen zweiten Textteil dem Leser das Ohr zu, welche Erlebnisse er und seine nicht mehr vorhandene Familie erleiden müssen, um als quasi Weltenflüchtling [ er das Abbild aller ] in das ersehnete Nordkorea zu gelangen, um dort wenigstens als Fußabtreter geduldet zu werden. /  ... soll also eine 1:1 Abbildung der heutigen Flüchtlingssituation in Europa/auf der Welt widerspiegeln. / und das auf diese jammer_kreisch_heulende haltlos_Wortung dieses Protas

in der Umsetzung

(d.1)   einzig Klischeehaft ... bzgl der real_Problematik, bzgl der Differenzierung, bzgl der Übertragung in eine ferne Zukunft, usw ...

(d.2)   abstrus telling_like / aber der Prota ist der sogenannte kleine Mann_held der Story der kämpft und kämpft

(d.3)   einzig einfaltlos in manchen szenischen Begründungen  / es muss gut gemetzelt werden ???


Stimmgabels Resümee:
---------------------------------------
das ist kein Leserbrief,
das ist auch nicht essayistisch,
das ist ebensowenig Kolummne_eske,
das ist pur jammer_langweilig,

die kausale Vernetzung [ also der Inhalt ] anscheint mir einfach nur abstrus dahingewürfelt, kreuz und  quer mit der Gaukelei, als gäb's future IST_konsequenzen in 200 Jahren, die expliziz aus deinen konkreten Heute_Plakationen [ z. B.: korruptes Deutschland, insbesondere Bayern, die USA, Nordkorea, Griechenland, Freiheit, Unfreiheit, ein bißchen nazi_Touch, viel Faschismus, usw... ] so entstehen könnten? Überraschung!

Überraschung! MMn ist bei dir in 200 Jahren doch letztlich die gleiche Sichtweite/weise wie heute auf der Erde????

*** und dafür brauchtest du diesen komischen umwegigen Vergleich und den ellenlangen Text um Deutschland mit Nordkorea zu vergleichen???? ... um die autoriale, also deine Text_intention rüberzuschreien ????

Kaspar Voynich hat Folgendes geschrieben:

“Manchmal verstehe ich Sachen wie: „Hail Kim Jong-un !“ ... inklusive Folgetext

“Wieder mal nichts aus der Geschichte gelernt.“
.



---------------------------------------------------------------------


ehrlich Kaspar Voynich, ich habe selten solch ein Sinn_unwertes ICH_pamphlet, dass nie eine Sekunde literarische Beine hat, gelesen ... es tut mir leid !!!!!!!!!


... ungeachtet dessen, was der Autor tatsächlich mit diesem Text bewegen will ??? ... für mich schon höchst abstrus ...


Gruß Stimmgabel


-


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Gabel im Mund / nicht so hastig...
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Mogmeier
Geschlecht:männlichGrobspalter

Moderator
Alter: 50
Beiträge: 2677
Wohnort: Reutlingen


Beitrag31.07.2015 04:50

von Mogmeier
Antworten mit Zitat

Hallo Kaspar Voynich,

als Leserbrief ist dieser Text recht ungeeignet. Leserbriefe dienen z.B. dazu, um auf gegenwärtige Missstände klar und deutlich (ohne Schnürkel) aufmerksam zu machen und diese mal ordentlich an den Pranger zu stellen, z.B. wenn die Stadtreinigung mal wieder vergessen hat, den Marktplatz richtig sauber zu machen, oder wieso es immer noch keiner geschafft hat, die Umleitung richtig auszuschildern und überhaupt ist die Straße nun schon seit drei Jahren aufgerissen, aber gearbeitet wird daran schon lange nicht mehr.
Nun gut, das war jetzt nur mal eine Form des Leserbriefs. Man verwendet diese natürlich recht vielfältig auch für Glückwünsche, Danksagungen usw., oder um eben mal Anteilnahme kundzutun. Letztere Kategorie würde wohl auf deinen Text passen, tut sie dann allerdings doch nicht, weil du das Ding (den Sachverhalt) nicht beim Namen nennst.
Es ist zwar schon erkennbar auf welche Gegebenheit der Text abzielt, aber leider fehlt darin eine bestätigende, grundfeste Aussage. Beziehungsweise erstickt diese in der ganzen weit hergeholten Hypothese.

Natürlich lässt sich so ein Leserbrief auch in Form einer Kolumne gestalten. Als Kolumne dürfte man deinen Text aber auch nicht bezeichnen, denn hierbei fehlt deine klare Ansicht zum gegebenen Sachverhalt.
Eine Kolumne ist eine Form des Kommentierens, die in erster Linie der Unterhaltung dienen soll, gestaltet mit wohlplatziertem Witz und oft auch einer guten Portion Spott. Und vor allem sollte darin alles auf eine mächtige Hammerpointe hinauslaufen.
Der Autor einer Kolumne verwendet diese gerne, um seinen Meinungsstempel irgendwo drunter zu setzen.



Hier noch etwas zum Textaufbau:

Generell fiel mir auf, dass du so ziemlich jeden Satz in eine neue Zeile drücktest. Das kann man durchaus bei kürzeren Sachen so machen. Hier allerdings reißt du damit alles ausm Zusammenhang. Der Lesefluss geht dabei gehörig flöten.

Diese Einleitung …
Zitat:
Leider werden die folgenden - rein hypothetischen - Zeilen nur diejenigen lesen, welche sie auch lesen wollen. Geschweige denn verstehen.
Denn eine wichtige Voraussetzung des Verstehens ist es wohl willens zu sein, für ein paar Minuten Neutralität und Vernunft walten zu lassen, Vorurteile kurz in einer Schublade zu verstecken und das Produkt aus 3 Millionen Jahren Humanevolution einzuschalten.
Das Gehirn.
… solltest du unbedingt rausschmeißen. Die ist einfach zu überkandidelt. Als Leser fühlt man sich dabei vorgeführt, über den Tisch gezogen und veräppelt.


Das Folgende könntest du komplett streichen. Zu naiv.
Zitat:
Wir schreiben das Jahr 2215.
Deutschland in seiner ehemaligen Form existiert nicht mehr.
Die Reste des ehemaligen Gebiets liegen im östlichsten Teil der „Nordischen Union“, zuvor gegründet aus EU und einem Zusammenschluss amerikanischer Staaten.
Ein erster Schritt in dieser Entwicklung war das TTIP-Abkommen, welches - dank seiner erfolgreichen Umsetzung - die ehemals gesellschaftstragende Mittelschicht (noch) weiter schrumpfen ließ und in eine reine Zweiklassengesellschaft teilte.
Nämlich in Arm und Reich.
Die Ressourcen des Landes wurden von westlichen Firmen und Banken unter Duldung der Staatengemeinschaften gnadenlos und nahezu vollständig ausgebeutet.
Zum Vorteil einer einzigen kleinen Elite.
Diese „Elite“ übernahm irgendwann die Allmacht.
Bis dato gültige und erfolgreiche Regeln barsten, Gesetze zum Schutz der Arbeits- und Menschenrechte und der Pressefreiheit wurden erst gelockert, verschwanden nach und nach völlig.
Der Klimawandel war nicht mehr zu bremsen, im Gegenteil.
Im Jahre 2115 waren alle Ölvorräte dieser Erde endlich aufgebraucht.
Unsere Atmosphäre wurde mit einem Stoff verseucht, den die Natur in einem viele Millionen Jahre andauernden Prozess unter die Erde verbannte und von der Menschheit in kurzer Zeit aus reiner Profitgier und unter dem Vorwand des Strebens nach „Wohlstand für alle“ wieder freigesetzt wurde.
Die Viren „Geld“ und „Macht“ besiegten letztendlich Weisheit und Vernunft.
Die von den Regierungen und den gesteuerten Medien in Umlauf gebrachten Medikamente „Brot“ und „Spiele“ behandelten lediglich die Symptome der Tod bringenden Viren für eine kurze Zeit.
Nach den großen Stürmen Ende des 21. Jahrhunderts und dem Verschwinden von Hamburg, Bremen und dem Ruhrgebiet unter der Meeresoberfläche reicht das Watt vom ehemaligen Hannover bis zum ehemaligen Dresden. Die ehemaligen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg sind hoffnungslos überfüllt – hier hausen mehr als 100 Millionen Menschen auf engstem Raum.
Mitte des letzten Jahrhunderts waren alle Oppositionsparteien in diesem Teilstaat „Novobavaria“ verschwunden.
Die Führung der Einheitspartei, bestehend aus den „oberen Zehntausend“, lebt seither unter einer wetterunabhängigen und für das Volk nicht zugänglichen Glaskuppel.
Ausgegrenzt vom Elend dieses Landes. Dem jämmerlichen und dahinvegetierenden Rest.

Und außerdem: Die wenigen nötigen Randinfos, auf die es wirklich ankommt, könntest du gut und gerne im eigentlichen Szenario unterbringen.

LG Mog


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»Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.«
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Kaspar Voynich
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K
Beitrag31.07.2015 07:47
@victoriaschreibt
von Kaspar Voynich
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Hallo Victoria.

Erst mal danke für Deine Antwort.

Natürlich ist das Thema sehr ernst.
Und ich weiß, dass das eigentlich keinen typischen Leserbrief darstellt.

Leserbrief eigentlich nur deshalb, weil mir hier die Leserabdeckung für einen Nicht-Journalisten am Größten erscheint.

Dass die ersten paar Zeilen sehr provokant gehalten sind ist mir natürlich sehr bewusst und beabsichtigt.
Es soll ja den Leser "motivieren" und neugierig machen weiter zu lesen.
Manches Klientel erreicht man eben nur auf diese Art und Weise.
Wer liest z.B. Religiöse Schriften ? Oder Politische Manifeste ? - Bis zum Schluss ?
Genau - diejenigen, die dies lesen wollen und eine gewisse Affinität von vornherein dazu haben.
Die Anderen nicht - evtl. erst dann, wenn sie provoziert bzw. neugierig werden. Denjenigen ist eigentlich der erste Teil gewidmet.
Also wirklich und wahrhaftig nichts Persönliches, sondern reine Provokation.
Ob dies letztendlich so stehen bleibt - keine Ahnung.

Und wegen der Unglaubwürdigkeit der Geschichte - da werde ich bei meinen weiteren Antworten näher drauf eingehen.

Lieben Gruß KV
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Kaspar Voynich
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Alter: 51
Beiträge: 14
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K
Beitrag31.07.2015 07:49
@Jack Burns
von Kaspar Voynich
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Hallo Martin.

Danke für Deine Frage.

Hab ich gerade Victoria geschrieben Smile

LG
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Kaspar Voynich
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Alter: 51
Beiträge: 14
Wohnort: Bayern


K
Beitrag31.07.2015 08:49
@Stimmgabel
von Kaspar Voynich
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Hallo Stimmgabel.

Danke für deine ausführliche Zerlegung des Textes.
Sehr schön.
Genau darauf zielte ich eigentlich ab.
Eine Diskussion.

Allerdings scheinst Du leider einiges Missverstanden zu haben.

Wegen der ersten paar Zeilen - bitte lies hierzu meine Antwort an Victoria.
Bitte nicht persönlich nehmen - nichts liegt mir ferner, als jemands Intellekt anzuzweifeln.
Und wenn Du das so verstanden haben solltest, so bitte ich um Verzeihung.

Ich will Dir kurz meine Sichtweise zu dem "Leserbrief", oder wie sich das sonst so schimpfen sollte, näher bringen.

Dieser ist reine Fiktion.
Und zwar mit einem zugegeben äußerst unwahrscheinlichen und niemals wünschenswerten Szenario.
In diesem Szenario herrscht einfach verkehrte Welt.
Die heute reichsten und einflussreichsten Länder (wenn dies Brasilien oder Schweden oder Russland oder Kenia oder Indien heute wären, stünden diese an der Stelle) sind in diesem Szenario bettelarm und die ehemals armen Länder sind die Starken und Begehrenswerten.
Nicht mehr und nicht weniger.
Schuld daran - laut Szenario - ist der fortschreitende Klimawandel (hauptsächlich).
Und glaub mir bitte als Naturwissenschaftler - der Part mit dem Untergang der Küstenregionen ist nicht auszuschließen.
Ist auch egal.
Letztendlich soll sich der Leser einfach nur dessen bewusst werden, dass auch ihn das Schicksal "Flüchtling" - aus welchen Gründen auch immer - ereilen könnte.
Dass er einfach nur Glück hatte, woanders geboren zu sein.
Oder einfach nur zur richtigen Zeit.
Vielleicht wärst Du ja vor 70 Jahren auch wegen irgendeinem Blödsinn verfolgt worden. Oder Deine Mutter ? Oder Dein Vater ?
Wer weiß das schon.
Und auch die Wahl Nordkorea verstehst Du anscheinend überhaupt nicht.
Dies ist ein Vergleich zu was wohl ?
Deutschland geht es heute auch gut - trotz damals.
Warum sollte das mit diesem faschistischem System - in welcher Zukunft auch immer - nicht auch geschehen ?
Du hast gelesen, aber nicht gelesen.
Es sind Metaphern.
Auch wenn ich denke, keine wirklich unrealistischen.
Die Abgrenzung zu einigen Ländern findet wieder statt.
Deutschland liegt laut Transparency International auf Platz 16 von 22 der EU-Länder in Sachen Korruption bzw. Lobbyismus.
Und dass sich die westliche Welt an Waffenverkäufen, Rohstoffen und dem Humankapital (siehe Textilindustrie) der Dritte-Welt- bzw. den Schwellenländern eine goldene Nase verdient steht wohl außer Frage.
Ich habe in dem Text einfach mal alles umgedreht.
Die Trockenheit und daraus folgende Hungersnot in Teilen Afrikas.
Die zumindest teilweise rücksichtslose Ausbeutung armer Länder.
Die katastrophale humane Situation in vielen Ländern.
Die stumpfsinnigen Ansätze, diese Probleme zu lösen.
Und nicht zuletzt unser Umgang mit den Leidtragenden.
Ich versuche nur, mich in diese Situation hinein zu versetzen.
Nicht mehr und nicht weniger.
Ich bin Bayer von Geburt und ich liebe mein Bayern.
Ich hatte Glück.
Was mich ein bisschen schmerzt, dass Du dann doch etwas persönlich wirst - deswegen ein kurzer Exkurs - Deine Vermutung bzgl. Antifa etc..
Politisches und religiöses Neutrum triffts wohl eher.
Und immer kritisch.
Ich mag weder Grün noch Rot noch Schwarz noch Gelb und Braun auch nicht.
Ja - und ich gehe auch nicht wählen.
Das habe ich nach unzähligen Enttäuschungen aufgegeben.
Aber ich denke, dies hier ist nicht die geeignete Plattform für solch eine politische Offenbarung.
Es soll einfach eine Situation beschrieben werden, in der auch wir uns befinden könnten. Und warum es dazu kommen könnte - und wie ein (echter !) Flüchtling sich wohl fühlen muss.

Und was Du vor allem tust - Du wiegelst ab, ohne wirkliche Begründungen.
Keine Fakten, sondern reine Beschimpfungen.

Oder sehe ich das falsch ?

Auch Dir natürliche Liebe Grüße in Erwartung auf Fortführung der Diskussion Smile

KV
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Kaspar Voynich
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K
Beitrag31.07.2015 09:00
@Mogmeier
von Kaspar Voynich
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Mog.

Auch Dir ein Dankeschön für Deine Antwort.

Ich denke, einen Teil Deiner Ausführungen habe ich bereits in den vorherigen Texten beantwortet.

Ich weiß - der Text polarisiert und provoziert.
Und das ist natürlich gewollt.

Und ob der Teil, den Du als "naiv" bezeichnest, diese Eigenschaft verdient, darüber lässt sich leider streiten.
Ist es nicht eher naiv, die Augen zu verschließen ?
Ich finde z.B. "Harry Potter" naiv, oder jemanden, der in der heutigen Zeit  (bedingungslos) an die Worte der Bibel, den Koran oder "Mein Kampf" oder "Das Kapital" glaubt. Oder all dem, was man in den Medien (inkl. sozialer Netzwerke) sehen/hören bzw. eben nicht sehen/hören kann.
Wie gefährlich das werden kann/könnte, lehrt uns sowohl die Geschichte als auch die Gegenwart.
Der Leserbrief, der ja eigentlich keiner ist wie wir ja jetzt wissen, soll eigentlich nur etwas mehr Verständnis für den Einzelnen, den Mensch als Individuum bewirken.
Wie es in ihm aussieht, wie er sich fühlt und wie es zu seiner Situation kam.
Eben dass er nichts dafür kann.

Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Schöne Diskussion übrigens Smile

LG KV
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Mogmeier
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Wohnort: Reutlingen


Beitrag31.07.2015 10:29

von Mogmeier
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Ich noch mal.


Na ja, naiv, das meine ich in der Hinsicht, dass diese Zukunftsprognose etwas hapert. Klar, eine Hypothese kann man erstmal als rein bloße Behauptung so in den Raum stellen, sie sollte aber in sich funktionieren. Und da sehe ich Bedarf, einiges daraus wegzulassen, oder gleich alles, zumindest was den Einstieg betrifft, bevor die eigentliche Geschichte um Max Mustermann losgeht. Weil wenn man den ersten Teil so liest, könnte man meinen, Pro7-Gallileo vorgesetzt zu bekommen. Vor allem bei der Erwähnung der Ölressourcen und des Klimawandels. Was gibt es da alles für tollkühne Prognosen. Der Klimawandel wird dabei sowieso überbewertet.
Klar ein paar Dinge solltest du daraus natürlich schon behalten. Doch das Ganze nicht als Einleitung geschrieben, sondern in der Geschichte um Max Mustermann mit erwähnt.

Klimawandel und Ölknappheit wackeln ganz schön als tragende Säulen deiner Hypothese.
Okay, wenn das Öl ausgeht, und das wird es auch, dann hat das natürlich Auswirkungen auf die globale Wirtschaft. Aber ich bezweifle stark, dass es dann so enden wird, wie von dir beschrieben. Möchte man dahingehend eine Prognose erstellen, muss man auch die arabischen Staaten mit einbeziehen, die jetzt noch dick im Ölgeschäft mitbestimmen. Gibt’s kein Öl mehr, fehlt denen eine wichtige Einnahmequelle. Sie müssten dann wirtschaftlich umdenken. Und – okay, das Folgende hier ist jetzt sehr gewagt prognostiziert – nimmt man an, sie würden sich dabei auf ein Joint Venture der westlichen Welt einlassen, würden diese Länder blitzschnell wirtschaftlich sehr attraktiv werden. Was sich wiederum auch auf Europa auswirkt.
Und zu Europa selbst. Betrachten wir mal Deutschland. Es ist schon lange nicht mehr das Land der Autobahnen, sondern eher das Land der Windräder. Und in Frankreich wird bereits an ersten Fusionsreaktoren gebastelt. Die arbeiten zwar noch nicht optimal, da zurzeit die Kernfusion noch nicht aufrechterhalten werden kann, aber es wäre anzunehmen, dass das doch mal irgendwann klappt.

Und was das europäisch-amerikanische Bündnis anbelangt, halte ich es für kaum möglich, dass sich das einseitig auf Kosten eines Bündnispartners entwickelt. Da müsste schon etwas Einschlägiges passieren.

Der Vollständigkeit halber sei auch noch der südostasiatische Raum und sein Drumherum hier anzubringen, da du diesen ja auch in deiner Geschichte erwähnst. China (eine Wirtschaftsmacht) spielt dort eine große Rolle. Hat sehr viel Einfluss auf Nordkorea … noch. Und Nordkorea ist ja dort ein gewisser Brennpunkt.


LG Mog



EDIT: Ölknappheit und Klimawandel funktionieren als Grundlage des ganzen Zukunftsszenarios nicht. Was du dafür benötigst, wäre ein rein hypothetisches Ereignis, das sich z.B. in unserer jetzigen Gegenwart (was die Vergangenheit deiner Geschichte darstellt) zutragen könnte. So ganz nach dem Prinzip des Schmetterlingseffekts, den du für die Herleitung deiner Hypothese ganz einfach mal umdrehst. – Was könnte die Ursache sein, damit die Welt so abläuft, wie von dir beschrieben?


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Kaspar Voynich
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Beitrag31.07.2015 11:00
@Mog
von Kaspar Voynich
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Hi nochmal Mog.

Ich gebe Dir vollkommen recht.
Man hätte die Story sicherlich anders verpacken können.
Um Max herum - aber ich wollte zuerst diese andere Welt beschreiben.
Und die weitere Ausdehnung auf die arabischen Staaten hätte wohl den Rahmen dann doch gesprengt.
Es geht doch nur darum, symbolisch zu sagen "Was wäre, wenn...."
Vergleiche dazu Spekulationen, wie...was wäre, wenn
- das Rad nicht erfunden worden wäre
- das Feuer nicht entdeckt
- der Dieselmotor nicht erfunden
- keine Atomspaltung
- die Wende nicht friedlich verlaufen
- und
- und
- und

Alles rein spekulative Butterfly-Effekte.

Es geht mir nur darum ein Beispiel zu schaffen, um darzustellen, dass auch unsereins mal auf Hilfe angewiesen sein könnte.

Und freilich gibt es wirklich gute Ansätze, wie Du sie zurecht beschreibst.

Trotzdem bin ich der Meinung, die Augen offen zu halten.
Und zwar in alle Richtungen (vgl. dazu die beiden Medikamente "Brot und Spiele" als Metapher der Ablenkung von was auch immer Wink )

Ach ja...und Pro7 - was ist das ?

LG KV
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Stimmgabel
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Beitrag31.07.2015 11:02
Re: Leserbrief
von Stimmgabel
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-

Hallo Kaspar Voynich,

zunächst ein Danke für deine Antwort.

Nun im Folgenden meine Empfindung zu deinem (fast Null) Bezug auf meinen Kommentar   ehrlich, du hast doch fast kaum auf meine mMn detaillierte teilweise Text_analyse bzgl Inhalt und innerer (un)Kausalitäten und Wirkung auf den Leser (in dem Fall Stimmgabel) geantwortet /reagiert.
Allein schon das von mir angesprochene deinige Folienspiel von Deutschland und Nordkorea [ wo ist da der tiefsinnige real_Pfiff ??? doch nix weiter als aus Unkreativität irgendetwas Sinnleeres konstruiert und mal hingeschrieben, oder nicht! ] und hieraus quasi deine Textintention, dass in 200 Jahren im Grunde die gleiche politische Situation [ zwar geo_politisch verschoben ] immer noch vorherrsche ????
Hier meinst du tatsächlich,

ich hätte deinen Text nicht adäquat gelesen.

Lass mich schmunzeln Smile

Was dein Text einzig will und tut ist: lapidar (aus deiner Ich_sicht) zu jammern und zu jammern und Wirres zusammenzubauen (mMn) ... dieser arme Prota, ach ach, was er doch in dieser bösen Zukunfts_welt so erleb_ertragen muss.  Huch, ist ja dasselbe, wie es heute ist ... na sowas??? ... und Deutschland, die deutschen Mustermänner/frauen sind aprior faschistoid ... aha  / soll heißen: dein Text vermittelt doch mMn zu Null Prozent jene ernsthafte  [ vllt von dir auch gemeinte? ] Tiefe, die nunmal unsäglich real [ z.B. die Flüchtlings_surreale, usw ... ] hier und da und dort auf der Welt stattfinden.

... und du antwortend auf Konkretes von mir einzig sammelsuriend in einzig allgemeinplätzigen polit_Schwamm_inhalten, die doch nur meta-meta-ebnig etwas mit deinem SchwarzaufWeiß Text zu tun haben. Es geht um dein SchwarzaufWeiß und dessen Wirkung auf den Leser ... um sonst nichts anderes.


Im Grunde wolltest du nur einstellen und du warst dir schon längst sicher, deine Variante genauso zu belassen. Ich frage mich nur, wofür du dann diese Einleitung voranstelltest????

Kaspar Voynich hat Folgendes geschrieben:

Liebe Schreiberlinge.

Folgenden Text würde ich gerne in meiner Heimatzeitung als Leserbrief veröffentlichen.

Ich bitte Euch um Eure geschätzte Meinung bzgl. Inhalt/Thematik im Wissen, dass es sich um ein (aktuell) schwieriges und polarisierendes Thema handelt.
.



Nur dafür? dass sich text_belesene Leser/Autoren [ mit Gehirn, die vor allem aktiv gut wissen, wie Literatur funktionieren muss, u.z. im Sinne einer gewünschten, ankommenden Leserwirkung ]

zeitvergeudend mit deinem Text beschäftigen, aha ???


Nun ja, einmal passiert so etwas ... ein zweites sicher nicht.


Gruß Stimmgabel


-


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Kaspar Voynich
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K
Beitrag31.07.2015 11:31
@Stimmgabel
von Kaspar Voynich
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Hallo Stimmgabel.

Ich akzeptiere deine Meinung natürlich.
Polarisation eben.

Zu deinen Textanmerkungen.
Auf diese konnte ich leider nicht gezielt eingehen, da die Textzitate (a - d.3) fehlen. Schade - war dann wohl missverständlich.
Ich lass mich gern eines Besseren belehren...glaub mir.


Ünsch Dir trotzdem mal ein schönes Wochenende.

LG KV
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Mogmeier
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Moderator
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Beitrag31.07.2015 11:46

von Mogmeier
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Hier noch ein kleiner Nachtrag …

Ursache und Wirkung

Eine hypothetische Welt, die sich auf unserer begründet, kann nur funktionieren, wenn man deren Entwicklung nachvollziehen kann und das Ganze plausibel ist.
Hier mal ein Beispiel. Es ist vielleicht etwas banal, aber etwas Besseres fiel mir jetzt auf die Schnelle nicht ein.

Die Erde Ende des 28. Jahrhunderts. Seit einigen Generationen gibt es immer mehr Menschen, die von Geburt an Flügel besitzen.

Du siehst, das ist jetzt einfach mal so in den Raum gestellt. Wenn die Menschen Flügel haben, dann ist das halt so. Aber es verlangt natürlich nach einer Begründung, einer Ursache.
Ein Reaktorunfall und durch Strahlung verursachte genetische Veränderung? Auf keinen Fall! Weil zu billig, zu blauäugig und zu naiv.
Ein Meteorit? Das wäre sicher fast schon ein Klischee, aber schon viel besser. Denn dieses Steinchen aus dem All könnte ja ein Virus beherbergen, das freigesetzt nach und nach diese genetische Veränderung im Menschen bewirkt …

LG Mog


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Kaspar Voynich
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Alter: 51
Beiträge: 14
Wohnort: Bayern


K
Beitrag31.07.2015 12:08
@Mogmeier
von Kaspar Voynich
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo nochmal Mog.

Eigentlich sind wir ja einer Meinung.

Ich möchte hier noch auf ein weiteres Zitat des von Dir zitierten und von mir hoch geschätzten A. Einstein hinweisen (wenigstens sinngemäß):
"Ich weiß nicht, mit welchen Waffen wir im 3. Weltkrieg kämpfen werden.
Aber ich weiß, mit welchen im 4. - mit Knüppeln und Steinen".
Rein hypothetisch, natürlich.

Die Zukunft hat eben viele Gesichter.
Hoffen wir auf ein liebenswertes.

LG KV
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nebenfluss
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Beiträge: 5982
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Beitrag31.07.2015 13:16
Re: Leserbrief
von nebenfluss
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Hallo Kaspar Voynich,

ein paar Anmerkungen zum Leserbrief in seiner Funktion als solchem:

Du Zeitungsleser "veröffentlichst" deinen Brief nicht in der Zeitung, sondern die Redaktion tut dies mit den Briefen, die sie für veröffentlichungswürdig hält. Ich bin da mal genau, weil du dich möglicherweise der Illusion hingibst, du hättest irgendein Anrecht auf die Veröffentlichung.
Ich gehe mal davon aus, dass du den Text ohnehin schreiben wolltest - ansonsten wäre bei einem Leserbrief, der formal gar keiner ist und zudem noch eine Länge aufweist, die jeden üblichen Rahmen sprengt, vorher das Interesse der Zeitung abzufragen gewesen. Solltest du dies getan und eine positive Antwort erhalten haben, ist dieser Punkt sowie die folgende Einschätzung natürlich hinfällig.

--> Bei dieser Länge, die sich auch nicht schnell mal auf eine knackige Kernaussage zusammenstreichen lässt, dem fiktiven Inhalt einer Dystopie und der einleitenden hochnäsigen Ansage an den Leser würde ich diesem Text keinerlei Chance auf Veröffentlichung in einer "Heimatzeitung" einräumen. Deine Vorstellung, man könnte Leute motivieren, deinen Text zu lesen, indem man sie auffordert, sich quasi ausnahmsweise mal um Unvoreingenommenheit zu bemühen und ihr Gehirn zu benutzen, finde ich einigermaßen skuril.
Es steht dir natürlich frei, es trotzdem zu versuchen.

Du hättest gerne eine Diskussion zum Inhalt - an dieser möchte ich mich aber hier gar nicht beteiligen, weil es aus meiner Sicht beim Schreiben von Prosa immer zunächst um das Kunsthandwerk geht. Ich würde dir also z. B. etwas zu deinem Perspektivwechsel vom subjektiv-auktorialen Info-Mischmasch hin zum Ich-Erzähler vermitteln wollen. Oder sonstwie der literarischen Halbwertszeit auf den Zahn fühlen, sind ja schließlich in einem Schriftstellerforum.  Doch das interessiert dich vermutlich gar nicht. Stattdessen würdest du wahrscheinlich mit so einer in-sich-verwirrten Belehrungsorgie an mir vorbei-antworten, wie du das bei Stimmgabel getan hast.
Schade.

LG


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Babella
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Beiträge: 890

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag03.08.2015 17:52
Re: Leserbrief
von Babella
Antworten mit Zitat

Kaspar Voynich hat Folgendes geschrieben:
Leider werden die folgenden - rein hypothetischen - Zeilen nur diejenigen lesen, welche sie auch lesen wollen. Geschweige denn verstehen.
Denn eine wichtige Voraussetzung des Verstehens ist es wohl willens zu sein, für ein paar Minuten Neutralität und Vernunft walten zu lassen, Vorurteile kurz in einer Schublade zu verstecken und das Produkt aus 3 Millionen Jahren Humanevolution einzuschalten.
Das Gehirn.


Du möchtest deinen Text gedruckt sehen? Dann solltest du nicht nur solche blödsinnigen Beschimpfungen weglassen, sondern auch deine Einstellung ändern.

Kein Mensch hat Lust, einen Text zu lesen, dessen Autor ihn als Leser offenkundig für blöd hält. Warum in aller Welt soll ich mir das antun? Es gibt so viele lesenswerte Texte!

Dein Text muss für sich werben und für sich sprechen. Wenn du nicht verstanden wirst, dann musst du dich halt so lange mühen, bis du dich verständlich genug ausgedrückt hast. Gerade beim Zeitunglesen entscheiden die ersten Sätze darüber, ob man weiterliest.

Ich finde deine abgehackten Sätze übrigens schrecklich. Die haben so etwas Kurzatmig-Melodramatisches. Ich kann da nur drüberfliegen, lesen mag ich es nicht.

Du kannst jetzt sagen, ok, die Babella hat halt Vorurteile und benutzt ihr Gehirn nicht richtig. Das ist genau die Einstellung, die du ablegen solltest. Du solltest überlegen: Warum ist die Babella verschnupft, und warum sind es auch die anderen? Und dann hättest du auch die Antwort darauf, warum dein Leserbrief nicht gedruckt wird.
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