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Die Welt an einem grauen Dezembertag


 
 
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livingjukebox
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 41
Beiträge: 78
Wohnort: Kreis Soest


Beitrag21.12.2014 20:07
Die Welt an einem grauen Dezembertag
von livingjukebox
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Kalter Schnee an einem grauen Dezembertag
Fällt leise und bedeckt unsere Welt.
Ein Traum aus Zucker entsteht am fernen Horizont.
Der dunkle Himmel wirkt wie entstellt.
Kinderlachen und Freudentaumel –
Ein Schneemann, ein Iglu, eine Schlittenfahrt.
 
Menschen tasten sich durch das unbändige Weiß,
Autos versinken in Matsch und Morast.
Passanten fluchen auf glitzerndem Eis.
Ein Vogel friert auf einem morschen Ast.
Kinderlachen und Freudentaumel –
Ein Schneemann, ein Iglu, eine Schneeballschlacht.
 
Wollene Jacken preisen den Tag
Mit Handschuh und Mütze als Waffe.
Flocken tanzen im Reigen der Zeit.
Die Welt schläft in einer Karaffe.
Kinderlachen und Freudentaumel –
Ein Schneemann, ein Iglu, eine Schlittenfahrt.
 
Trotz allem wird morgen der schönste Traum
Schon platzen wie eine Blase.
Die Schneeflocken gehen, was bleibt ist ein Saum
Von Streusalz und Matsch auf der Straße.
Kindertränen und Abschiedsgrüße –
Kein Schneemann, kein Iglu, keine Schneeballschlacht.

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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5012
Wohnort: Berlin


Beitrag21.12.2014 20:26
Re: Die Welt an einem grauen Dezembertag
von Nina
Antworten mit Zitat

Hallo Jukebox,

so ganz warm werde ich mit Deinem Gedicht nicht. Das liegt vor allem daran, dass es nicht ganz schlüssig ist, nicht wirklich entschieden. Das zeigt sich meines Erachtens nicht nur in der Unregelmäßigkeit von Reimen, sondern auch darin, dass die Wetterlage unterschiedlich zu sein scheint und auch die Örtlichkeiten. Jedenfalls lese ich es so. Ich gehe mal durchs Gedicht:

livingjukebox hat Folgendes geschrieben:
Kalter Schnee an einem grauen Dezembertag ---> Schnee ist immer kalt, insofern ist das "kalt" redundant.

Fällt leise und bedeckt unsere Welt. ---> Geschmackssache, aber Schnee habe ich noch nie laut fallen sehen. Smile Wieso eigentlich "unsere Welt"? Wessen Welt? Der Welt? Oder der Welt von speziell eins, zwei, drei, fünf bestimmten Menschen?

Ein Traum aus Zucker entsteht am fernen Horizont. ---> Hier würde ich, weil Du sicher am Zucker hängst schreiben: Ein Zuckertraum am fernen Horizont. Das entsteht ist m.E. nicht nötig

Der dunkle Himmel wirkt wie entstellt. ---> eben war der Himmel noch grau. Jetzt ist er dunkel. Ist spät geworden, ja? Aber einen entstellten Himmel - darunter kann ich mir beim besten Willen nichts vorstellen.

Kinderlachen und Freudentaumel –
Ein Schneemann, ein Iglu, eine Schlittenfahrt. ---> Das sind ja hübsche Ideen, aber warum das nach dem entstellten Himmel? Als Gegensatz zum Wetter hier die Freude der Kinder?
 
Menschen tasten sich durch das unbändige Weiß, ---> tasten sich? So dichter Schnee? Zwei Meter hoch, oder wie hoch?

Autos versinken in Matsch und Morast.  ---> Matsch und Morast. Sind wir irgendwo im Wald? Und der Schnee von eben ist schon runtergeschmolzen, ja?

Passanten fluchen auf glitzerndem Eis. ---> ah, Passanten. Also doch eine Stadt irgendwo? Ach, und jetzt ist es vereist? Kein Schnee mehr?

Ein Vogel friert auf einem morschen Ast. ---> Der Arme. Sad

Kinderlachen und Freudentaumel –
Ein Schneemann, ein Iglu, eine Schneeballschlacht. ----> Die Kinder freuen sich wieder. Ist das ein Lied? Soll das gesungen werden?
 
Wollene Jacken preisen den Tag ----> Wie machen sie das? Sagen sie Gebete auf?
Mit Handschuh und Mütze als Waffe. ----> Ach Du je! Als Waffe! Sie preisen und tragen Waffen? Wo sind wir denn jetzt?

Flocken tanzen im Reigen der Zeit. ----> Hm. ? Nix capito.

Die Welt schläft in einer Karaffe. ----> DAS IST WUNDERSCHÖN! Und bestimmt bist Du durchs Reinem darauf gekommen. Ich finde diesen Satz so schön, dass es Überschrift oder erste Zeile Deines Gedichtes sein könnte.

Kinderlachen und Freudentaumel –
Ein Schneemann, ein Iglu, eine Schlittenfahrt. ---> Ja, die Kinder wieder! Smile
 
Trotz allem wird morgen der schönste Traum
Schon platzen wie eine Blase.  ----> Was ist denn morgen? Und welcher Traum denn?

Die Schneeflocken gehen, was bleibt ist ein Saum
Von Streusalz und Matsch auf der Straße. ----> Da hat der Reim wieder einen schönen Satz beschert.


Kindertränen und Abschiedsgrüße –
Kein Schneemann, kein Iglu, keine Schneeballschlacht. ---> Ach so, der Schnee ist morgen verschwunden. Da lachen die Kinder nicht mehr. Schade. Aber vielleicht schneit es ja wieder?


Also, wenn Du mich fragst - überarbeite das Ganze. Und das mit der Welt in der Karaffe ist toll! Das gehört unbedingt verarbeitet.

LG
Nina


_________________
Liebe tut der Seele gut.
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag21.12.2014 20:42

von Mardii
Antworten mit Zitat

Hallo livingjukebox,

die Motive deines Gedichtes finde ich an sich ganz schön. Die ersten beiden Strophen geben die Stimmung gut wieder.

livingjukebox hat Folgendes geschrieben:
Menschen tasten sich durch das unbändige Weiß,
Autos versinken in Matsch und Morast.
Passanten fluchen auf glitzerndem Eis.
Ein Vogel friert auf einem morschen Ast.
Kinderlachen und Freudentaumel –
Ein Schneemann, ein Iglu, eine Schneeballschlacht.


Diese Strophe ist richtig gut.

Es ist an manchen Stellen nur nicht ganz stimmig, es geht in eine abstrakte Eben, der ich nicht ganz folgen kann.

Da ist in der dritten Strophe diese Zeile:

livingjukebox hat Folgendes geschrieben:
Wollene Jacken preisen den Tag
Mit Handschuh und Mütze als Waffe.
Flocken tanzen im Reigen der Zeit.
Die Welt schläft in einer Karaffe.
Kinderlachen und Freudentaumel –
Ein Schneemann, ein Iglu, eine Schlittenfahrt.


Die Vorstellung an sich hat etwas. Sie passt mir nur nicht in den Tenor des Texts.

livingjukebox hat Folgendes geschrieben:


Trotz allem wird morgen der schönste Traum
Schon platzen wie eine Blase.

Die Schneeflocken gehen, was bleibt ist ein Saum


Die beiden Verse finde ich rein floskelhaft. Das Gehen der Schneeflocken etwas unglücklich.
Insgesamt gefällt mir aber die Idee des Gedichts.
LG Mardii


_________________
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Ridickully
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