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sternvomrhein Gänsefüßchen
Alter: 75 Beiträge: 28 Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
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19.12.2014 00:03 Realität und Fantasie von sternvomrhein
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Ich habe einen Roman geschrieben, der in Norwegn spielt. Dafür habe ich die Städte und Orte, an denen die Geschichte passiert recherchiert. Nicht nur Bücher gewälzt und Wikipedia befragt, sondern mir die Orte inkl. der Straßen per Google-Earth und Street-View angesehen, so dass ich mich teilweise in den Orte sehr gut auskenne, ohne in der Realität je dort gewesen zu sein. Meine Frage ist nun: wieviel real vorhandene Orte bzw. Straßen und Gebäude darf ich in meinem Buch nennen? Ich habe auch einige Fakten z.B. Gebäude und Straßen mit eingebaut, die es in der Realität nicht gibt. Es soll je ein Roman und keine Realitätsbeschreibung sein. Jetzt bin ich mir aber unsicher, in welchem Verhältnis reale und erfundene Elemente in dem Roman enthalten sein dürfen. Habt ihr mit solchen Überlegungen schon mal zu tun gehabt oder welche Erfahrungen habt ihr damit?
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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19.12.2014 10:22
von Stefanie
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Sehe ich kein Problem. Strassen und Gebäude haben keine Persönlichkeitsrechte.
Es sei denn, du lässt in einem Firmengebäude einen Mord geschehen oder so, da könnte die Firma etwas dagegen haben.
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Belfort Klammeraffe
Beiträge: 641 Wohnort: tief im Herzen
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19.12.2014 12:03
von Belfort
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Ich würde keine konkreten Adressen nennen.
In jedem Fall würde ich tatsächlich "Heikles" (etwa einen Mord) in einem fiktiven Haus spielen lassen. Wenn die Protagonisten aber am Rathaus vorbeigehen oder die Oper besuchen, sollte das unbedingt das reale Rathaus oder die reale Oper dieses Ortes sein.
Zumindest dann, wenn Du einen realen Ort nennst.
Man kann sich ja auch einen Ort ausdenken. Ich persönlich finde aber reale Orte in einer realen Welt schöner.
Mein Roman spielt in Dresden, Hamburg, Eckernförde, Kiel und auf Sylt. Ich nenne teilweise reale Orte (Opernhaus in Kiel zum Beispiel), die Leute wohnen aber nur in bestimmten Vierteln (Hamburg-Langenhorn, in Eckernförde oberhalb des Hafens in einem gehobenen Wohngebiet), in denen die Häuser, die ich beschreibe, auch tatsächlich stehen könnten.
meine Protagonisten besuchen sogar konkrete Restaurants. Offiziell muss man sich das von dem Restaurant genehmigen lassen, da habe ich mich mal von einem Anwalt beraten lassen. Sollte das Buch veröffentlicht werden, würde ich da vorher mal anrufen. Zur Not gehen die halt woanders essen. Ich glaube aber nicht, dass es hier ein Problem gibt, es sei denn, man würde einen Lebensmittelskandal in dem Restaurant beschreiben oder einen Mord dort geschehen lassen. Da würde ich dann eher auf fiktive Orte zurückgreifen.
Ich bin keine Schriftstellerin, arbeite aber seit vielen Jahren als Journalistin und hatte daher oft mit Presserecht und Persönlichkeitsrechten zu tun.
Wobei mir da gerade noch ein anderes Thema einfällt... poste ich gleich mal!
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medizynicus Eselsohr
Beiträge: 477 Wohnort: Bad Dingenskirchen
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11.01.2015 12:49
von medizynicus
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Hi Belfort,
bin gerade über Deinen Satz gestolpert:
Belfort hat Folgendes geschrieben: | meine Protagonisten besuchen sogar konkrete Restaurants. Offiziell muss man sich das von dem Restaurant genehmigen lassen, da habe ich mich mal von einem Anwalt beraten lassen. |
Ist das wirklich so?
Auch wenn es sich um eine allgemein bekannte Institution wie z.B. das Hotel Atlantic handelt, auch wenn sie dort nur einen Kaffee trinken?
Und wie ist das, wenn bestimmte Lokale nur erwähnt werden?
Schwierig ist es sicher, wenn es um negative Erwähnungen handelt ("...sie gingen am Restaurant XYZ vorbei, aber da wollte er nicht rein, weil er wusste, dass Essen dort meist ungenießbar war...").
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nightflower Schneckenpost
Beiträge: 10 Wohnort: Deutschland
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01.05.2015 18:06
von nightflower
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Mist, braucht es wirklich eine Erlaubnis, um ein Restaurant in einem Buch zu erwähnen? Gibt es hier vielleicht eine Liste, was man rechtlich alles nicht darf?
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BiancaW. Motivationsschubse
Beiträge: 824 NaNoWriMo: 68946
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01.05.2015 22:26
von BiancaW.
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medizynicus hat Folgendes geschrieben: | Hi Belfort,
bin gerade über Deinen Satz gestolpert:
Belfort hat Folgendes geschrieben: | meine Protagonisten besuchen sogar konkrete Restaurants. Offiziell muss man sich das von dem Restaurant genehmigen lassen, da habe ich mich mal von einem Anwalt beraten lassen. |
Ist das wirklich so?
Auch wenn es sich um eine allgemein bekannte Institution wie z.B. das Hotel Atlantic handelt, auch wenn sie dort nur einen Kaffee trinken?
Und wie ist das, wenn bestimmte Lokale nur erwähnt werden? |
Und wie sieht es mit Markennamen aus? Darf man die nach Lust und Laune verwenden?
Mein Prota-Schnösel trägt nämlich Patek Philippe und fährt einen fetten BMW.
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Epiker Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 289 Wohnort: Österreich
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02.05.2015 10:36
von Epiker
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Markennamen dürften kein Problem sein, wenn man einmal ein Buch von Stephen King zur Hand nimmt, wird man sehen, dass dieser mit Markennamen teils nur so um sich wirft.
Und wenn die Characktere jetzt in ein Restaurante in Stockholm gehen, wieso muss es unbedingt ein reales sein? Eines zu erfinden ist schneller gemacht als ein echtes zu recherchieren, du hast keine Probleme wegen irgendwelcher Rechte und Pflichten gegenüber der echten Adresse und zur Not kannst du im erfundenen Unternehmen sogar einen Irren loslassen, der die Gäste mit der Kettensäge jagd.
Wenn du das aber z.B. in einer Geschichte machst, die im Hotel Sacher spielt, dürfte das weniger "erfreulich" für die sein.
_________________ Aber der Mensch entwirft, und Zeus vollendet es anders!
-Homer-
(Dieses Zitat dürfte so manchem Schriftsteller mehr als einmal passiert sein ) |
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Ynishii Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 355 Wohnort: Erde
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04.05.2015 10:54
von Ynishii
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Hallöchen sternvomrhein
Glaube persönlich, dass es besser ist, Orte zu erfinden. Eine Ausnahme sind Kindheitserinnerungen oder das Schreiben einer Biografie. Da müssen die Orte natürlich stimmen. Auch wenn es sich um öffentliche Gebäude handelt, kann es sinnvoll sein sie so zu beschreiben, wie sie wirklich sind.
Ein wirkliches Problem gibt es nur bei Firmen oder bei Häusern von Privatpersonen. Wenn sie schlecht wegkommen, dann bietet sich Angriffsfläche für einen Rechtsstreit. Wenn sie gut wegkommen, dann kommt der Verdacht von Schleichwerbung (zumindest bei Firmen) auf.
Ich persönlich mag auch keine Markennamen in einem Buch lesen, selbst wenn sie alltäglich bekannt sind (z. B. Coka Cola oder Apple oder Mercedes).
Das sieht für mich immer ein wenig so aus, als würde sich der Autor von Firmen dafür bezahlen lassen ihren Namen möglichst oft zu erwähnen. Wirkt, finde ich, ein wenig unprofessionell.
LG
Y.
_________________ Verehrt mich nicht an dunklen Orten. Tretet hinaus in die Welt und macht sie bunt. - Arthamos, Gott der Künste (auch »Der Bunte« genannt)
Ich kann beweisen, dass dem Schöpfungsprozess eine gewisse kreative Eigeninitiative innewohnt. - Dr. Aurora Fleming |
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BiancaW. Motivationsschubse
Beiträge: 824 NaNoWriMo: 68946
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04.05.2015 11:30
von BiancaW.
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Ynishii hat Folgendes geschrieben: |
Ich persönlich mag auch keine Markennamen in einem Buch lesen, selbst wenn sie alltäglich bekannt sind (z. B. Coka Cola oder Apple oder Mercedes).
Das sieht für mich immer ein wenig so aus, als würde sich der Autor von Firmen dafür bezahlen lassen ihren Namen möglichst oft zu erwähnen. Wirkt, finde ich, ein wenig unprofessionell.
LG
Y. |
Ich finde bewusst dosiert eingesetzte Markennamen hilfreich, um Bilder beim Leser zu erschaffen. Zum Beispiel stelle ich mir unter einer Minifahrerin eine andere Frau vor als unter einer VW-Bus-Fahrerin.
Ich würde allerdings nicht ständig Coca-Cola schreiben oder Apple. Das klingt doch zu sehr nach Schleichwerbung.
_________________ Lia Harding:
Rescue Heroes Reihe (Bastei Lübbe)
Romina Gold:
Trügerische Sicherheit (Count on Me 1)
Tödliche Zuflucht (Count on Me 2)
Riskante Entscheidung (Count on Me 3)
East End Phoenix - Der Traum vom Rockstar
Riskante Gefühle (Bastei Lübbe)
Dangerous Hearts Reihe (Bastei Lübbe)
Louisiana Kisses (Romance Edition)
Das Haus der Sehnsucht
Kurzromanserie: Island Hearts |
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Gefühlsgier Eselsohr
Alter: 31 Beiträge: 421
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04.05.2015 11:49
von Gefühlsgier
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ich kenne mich da zu wenig in der Materie aus, aber klar: wenn ein z.B. ein realer Name eines Restaurants oder einer Marke zu häufig benutzt oder er zu sehr ins Zentrum des Geschehens gerückt wird, wirkt es aufdringlich ("Schleichwerbung"). Rufmord sollte man natürlich auch keinen betreiben. Da würde ich es an deiner Stelle auch unterlassen, an einem Laden, der wirklich existiert, z.B. über schlechte hygienische Zustände zu schreiben und auch mit einem Mord ist man auf der sicheren Seite, wenn er an einem völlig fiktiven Ort geschieht. Bei Letzterem sehe ich zwar nicht so ein Problem, aber das würde bei mir zumindest ein seltsames Gefühl hinterlassen.
_________________ "Exhaustion pays no mind to age or beauty. Like rain and earthquakes and hail and floods."
Haruki Murakami - "Dance Dance Dance"
~
Some people live in Hell
Many bastards succeed
But I, I've learned nothing
I can't even elegantly bleed
out the poison blood of failure
"Swans - Failure"
~
semidysfunktional |
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Ynishii Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 355 Wohnort: Erde
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04.05.2015 16:11
von Ynishii
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BiancaW. hat Folgendes geschrieben: | Ynishii hat Folgendes geschrieben: |
Ich persönlich mag auch keine Markennamen in einem Buch lesen, selbst wenn sie alltäglich bekannt sind (z. B. Coka Cola oder Apple oder Mercedes).
Das sieht für mich immer ein wenig so aus, als würde sich der Autor von Firmen dafür bezahlen lassen ihren Namen möglichst oft zu erwähnen. Wirkt, finde ich, ein wenig unprofessionell.
LG
Y. |
Ich finde bewusst dosiert eingesetzte Markennamen hilfreich, um Bilder beim Leser zu erschaffen. Zum Beispiel stelle ich mir unter einer Minifahrerin eine andere Frau vor als unter einer VW-Bus-Fahrerin.
Ich würde allerdings nicht ständig Coca-Cola schreiben oder Apple. Das klingt doch zu sehr nach Schleichwerbung. |
Ja, dezent eingesetzt kann das stimmen. Wenn es allerdings Überhand nimmt, dann ist es Pfui. Zum Beispiel hab ich ein paar "Monk"-Bücher gelesen, zu der Sendung mit dem Detektiv (mit den ausgeprägten Zwangsstörungen) die immer auf einem bekannten, deutschen Sender lief. Da konnte man nach der Hälfte des Buches sagen, wer die Werbepartner dieses Sender waren und wofür der Autor sein Geld bekommen hat. - Nicht schön
Schon in der Serie trank Monk ja nur das Wasser der Marke "Sierra Springs", welches komischerweise an der Westküste der USA vertrieben wird, wo auch die Produktion von Monk stattfand. Fand ich auch nicht so besonders. Später haben sie das ja zumindest geändert und er trank dann nur noch "Summit Creek", was es nicht wirklich gibt. Warum nur so plötzlich?
Wenn man mal nen Mini oder einen VW-Bus erwähnt, dann geht davon die Welt nicht unter aber eben nur, wenn es an der Stelle passt und nicht ausgewalzt wird. Wenn Werbebotschaften auch nur in abgewandelter Form wiederholt werden und sei es nur weil der Protagonist ja sooooo gerne an seinem Mac sitzt oder soooooo einen tollen Porsche 911 fährt, weil das sein Lebensgefühl ja soooooo toll ausdrückt.... da hört es eindeutig auf.
Du hast aber schon Recht, die Dosis ist entscheidend
Gefühlsgier hat Folgendes geschrieben: | Rufmord sollte man natürlich auch keinen betreiben. Da würde ich es an deiner Stelle auch unterlassen, an einem Laden, der wirklich existiert, z.B. über schlechte hygienische Zustände zu schreiben ... |
Das ist absolut richtig. So was sollte man nur schreiben, wenn man unbedingt gerne mal einen Gerichtssaal von Innen betrachten möchte.
_________________ Verehrt mich nicht an dunklen Orten. Tretet hinaus in die Welt und macht sie bunt. - Arthamos, Gott der Künste (auch »Der Bunte« genannt)
Ich kann beweisen, dass dem Schöpfungsprozess eine gewisse kreative Eigeninitiative innewohnt. - Dr. Aurora Fleming |
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