18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Gruppenschreibstube - 4. Gemeinschaftsprojekt: Thriller
Kapitel 1: der Praktikumstag (frei zur Diskussion)

 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Seneca
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 215



Beitrag05.11.2007 01:18
Entwurf 1. Kapitel
von Seneca
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wie angekündigt, hab ich mal angefangen. Lest es euch mal durch, und sagt, ob es euch gefällt oder ob es ganz anders werden soll:

Die Schubertwellen

I. Der Praktikumstag

Beatrix Kurczynski hatte gleichmäßige Gesichtszüge. Eine gerade, schmale Nase, die einer hohen Stirn entsprang und in zwei fein geschwungenen Nasenflügeln endete, bildete die vertikale Trennungslinie. Große, braune Augen formten die obere horizontale Linie, die von dunklen Augenbrauen und hochstehende Wangenknochen verstärkt wurde. Der Mund bildete eine zweite Waagerechte. Schmale Oberlippen deutete auf nüchterne Entschlossenheit und Tatkraft hin. Die untere Lippe dagegen, voll und geschwungen, vermittelte den Eindruck von Wärme, vielleicht sogar von Leidenschaft. Das kastanienbraunes Haar war nach hinten gebunden. Nur eine einzelne Locke hing keck in die Stirn. Eine Brille mit dickem schwarzem Gestell unterstrich die geradlinige Architektur des Gesichtes. Alles an dem Gesicht der Sechsundzwanzigjährigen wirkte geradlinig und streng. Nur wenn man sehr genau hinsah, bemerkte man den kessen Blick aus ihren Augen und kam vielleicht zu dem Schluss, dass mehr hinter der Fassade verborgen war, als der erste Eindruck vermuten ließ.

Beatrix Kurczynski saß in einem kleinen Büroraum, der wohl ursprünglich als Abstellkammer geplant worden war und in dem nun Tische mit drei Computern, ein volles Regal und ein Tisch gestopft waren. Sie blickte konzentriert auf ihren Bildschirm und sah auch nicht auf, als Tobias Koller den Raum betrat:

„Was gibt es?“

Tobias Koller, ein großer, schlanker und sonnengebräunter Junge, zog die Tür hinter sich zu, lehnte sich lässig an das Wandregal und sagte mit einem spöttischen Lächeln:

„Draußen warten drei Verehrer auf dich, Bea.“

„Ist heute Mittwoch?“

„Ja - Praktikumstag!“

„Na gut, dann immer herein mit ihnen!“

Tobias öffnete erneut die Tür:

„Bitte, meine Herren!“

Vom Gang ertönte ein: „Danke!“, so leise, dass man das Wort kaum verstand. Dann traten drei Jungen herein, alle um die zweiundzwanzig, dreiundzwanzig. Zögernd kamen sie näher und sahen Beatrix schüchtern an.

„Ihr kommt wegen des Praktikums?“

Alle drei antworteten mit einem Nicken.

„Na schön, dann nehmt mal Platz!“

Sie stand auf und nahm einen Stapel Diagramme vom Tisch. Obwohl sie eine ausgewaschene Jeans und einen zu weiten, roten Pullover trug, ließ sich ihre hochgewachsene, schlanke Figur nicht verbergen. Sie setzte sich zu den anderen.

„Gut! Mein Name ist Beatrix Kurczynski. Ich bin Doktorandin hier am Lehrstuhl und betreue den Praktikumsversuch der Schubertwellen. Was wißt ihr über die Wellen?“

Zwei der Praktikanten versuchten nicht einmal, Interesse vorzutäuschen. Der dritte, etwas dickliche Student grinste sie dümmlich an: „Na ja, sind halt die Wellen, die Schubert erfunden hat, nicht?“

„Der passende Ausdruck ist wohl ´entdeckt´. Otto Schubert war Professor hier an der Technischen Hochschule. Zusammen mit seinem Mitarbeiter Kaiser stellte er die Theorie der Wellen auf und konnte sie 1952 experimentell nachweisen. Schubertwellen breiten sich in der Ionisphäre aus. Sie werden zum Beispiel durch Gewitter erzeugt. Ihre Wellenlänge ist so, dass sie um den Erdumfang herum stehende Wellen ausbilden. Dadurch sind sie außerordentlich stabil.”

„Und wozu sind sie gut, diese Schubertwellen? Ich bin CB-Funker. Auf welcher Frequenz find ich sie? Ich hab eine ziemlich große Antenne!“, sagte der Dicke mit einem breiten Grinsen.

Beatrix lächelte nachsichtig zurück: „So, CB-Funker? Die Grundfrequenz der Schubertwellen ist 7,5 Hertz. Die Wellenlänge beträgt 38.000 km. Deine Antenne müßte demnach mehrere hundert Kilometer groß sein.“

Der Praktikant hörte auf zu grinsen.

„Wir haben hier in Garching eine sogenannte Bodendipolantenne. Sie ist mit ähnlichen Antennen gekoppelt, unter anderem mit einer Antenne des Fraunhofer Instituts in Garmisch. Dadurch erreichen wir die notwendige Größe.“

Beatrix stand auf und ging zu dem Regal, wo sie einen Ordner entnahm. Diesen stellte sie vor den drei Studenten auf den Tisch:

„Hier findet ihr alles Wissenswerte: die Wellengleichungen, die Funktionsweise der Antennen, die Verarbeitungsprogramme. Lest es euch in Ruhe durch. Tobi bringt euch in die Meßstation. Sie liegt in einem nicht mehr benutzten Bunker des Linearbeschleunigers und ist dortweitestgehend von Störstrahlung abgeschirmt. Ich lasse euch zwei Stunden allein. Dann komme ich zu euch und wir gehen zusammen den Messaufbau durch. Ihr habt den ganzen Nachmittag, um Messungen zu machen. Alles, was ihr wissen müsst, ist hier beschrieben.“

Sie klopfte auf den Ordner und die drei Studenten verließen mit Tobias Koller das Büro.

Kurze Zeit später kam Tobias zurück.

„Sag mal, Bea, was interessiert dich eigentlich an den Schubertwellen? Die wurden doch schon vor über 50 Jahren entdeckt und seitdem interessiert sich kein Schwein mehr dafür.“

„Ganz so ist es auch nicht. Gerade vor zwei Jahren, also im Jahr 2005, erschien eine theoretische Arbeit von zwei Amerikanern, Richardson und Yang. Sie stellten die Theorie auf, dass Schubertwellen unter gewissen Voraussetzungen großen Einfluss auf das Wetter haben könnten. Kurz darauf stellten beide die Behauptung auf, dass die Entstehung von „El Nino“ von den Wellen verursacht worden war. Wenn man sich die Berechnungen der beiden aber genau anschaut, dann kommt man zu dem Schluss, dass die Wellen etwa fünfhundert mal stärker sein müssten als in Wirklichkeit. Trotzdem führte der Artikel zu einigem Aufsehen. Die Deutsche Forschungsgesellschaft beauftragte eine Untersuchung und man erinnerte sich, dass der alte Schubert seine Entdeckungen hier an unserem Institut gemacht hatte. Deshalb ging der Auftrag an uns, zusammen mit Fördermitteln von immerhin dreieinhalb Millionen. Unser Professor hatte kein Interesse an Schubertwellen, aber er konnte ja kaum soviel Geld ablehnen. Deshalb schrieb er eine Doktorstelle aus. Und so komme ich ins Spiel.“

„Diese Geschichte kenne ich. Was ich eigentlich wissen wollte ist, warum sich eine hochbegabte junge Physikerin mit einem so unbedeutendem Thema abgibt. Komm schon, Bea, du steckst sie doch alle in den Sack, und trotzdem hast du nur eine halbe Stelle, bekommst keinerlei Unterstützung und musst jede Drecksarbeit machen. Schau doch nur, in was für ein Loch sie uns gesteckt haben.“

„Was weißt du denn schon, was es heißt, eine begabte Physikerin zu sein? Vor eineinhalb Jahren habe ich mich mit meinem hervorragenden Diplom auf die Suche nach einer Doktorarbeit gemacht. Und? Ich sage dir, die Hälfte der Professoren dachte nicht mal im Traum daran, eine Frau könnte bei ihnen ihren Doktor machen. Frauen und Physik, das geht ihrer Meinung nach einfach nicht zusammen. Und eine Diplomnote konnte sie nicht vom Gegenteil überzeugen. Und die anderen? Die wollten eine Frau haben, als eine Art Exotin an ihrem Lehrstuhl. Meist legten sie ihren Arm auf meine Schulter und machten einen auf Gönner. Nein, das war nicht mein Fall. Schließlich landete ich hier. Ich hatte schnell begriffen, dass der Professor kein Interesse an dem Thema hatte, ebenso wenig wie an mir. Das machte mir nichts aus und so habe ich angefangen.“

„Aber du hast was Besseres verdient! Du weißt doch selbst, dass da eigentlich nichts Vernünftiges herauskommen wird.“

„Vielleicht mag ich es einfach nicht, etwas hinzuschmeißen, das ich nicht zu Ende gebracht habe. Außerdem ist da ja noch Professor Ahlinger. Er ist schon 78, hat noch den alten Schubert gekannt und unterstützt mich so gut er kann. Aber genug gequatscht! Ich muss noch die morgige Elektrodynamikvorlesung vorbereiten. Und heute Nachmittag erhalte ich neue Messdaten vom MIT. Diesmal alle Wetterdaten von dem Orkan über New Orleans zusammen mit Messungen der Schubertstrahlen. Vielleicht finde ich da etwas. Und jetzt sei ein braver Werkstudent und versuche, etwas Kaffee aufzutreiben. Unserer ist leider alle. Und ohne Kaffee kann mein hochbegabter Verstand leider nicht arbeiten.“

Tobias verzog schmollend den Mund und verließ den Raum.




Um vier Uhr nachmittags kamen die drei Praktikanten wieder in das Büro, in dem Beatrix Kurczynski noch immer an der morgigen Vorlesung arbeiteten. Tobias Koller saß über einem Buch.

„So, wir sind fertig! Hier sind unsere Messungen.“

„Was, ihr seit schon fertig? Seit ihr sicher, dass ihr die richtigen Wellen gefunden habt?“

„Ja, 7,5 Herz, nicht wahr. Ganz deutlich zu sehen!“

Der dicke Student hält Beatrix ein Diagramm hin.

„Das kann nicht sein! Die gemessenen Signale sind ja viel zu stark, zwanzig mal so stark, wie sie sein müssen. Ihr habt bestimmt irgend etwas anderes gemessen.“

„Nein, nein! Hier, die Einstellungen, genau wie angegeben.“

„Na schön, ich werde mir das mal in Ruhe ansehen. Ihr seid soweit fertig. Ihr wisst ja, was ihr an Auswertungen zu machen habt.“

„Wissen wir!“

Die drei Studenten verließen den Raum.

„Komm mal her und schau dir das an, Tobias. Zwanzig mal so stark. Diese Idioten müssen irgend etwas verstellt haben.“

„Und wenn die Strahlen wirklich so stark sind?“

„Unsinn! Die werden nicht plötzlich stärker! Dann könnten sie ja auch gleich fünfhundert mal stärker werden. Dann könnten sie wirklich das Wetter beeinflussen.“

„Und was willst du jetzt machen, Bea?“

„Ich? Du meinst wohl, wir? Wir werden das ganze System checken!“

„Das kann ja die ganze Nacht über dauern. Ich habe heute leider keine Zeit.“

„Komm schon, Tobias, du kannst mich nicht im Stich lassen! Ohne dich schaffe ich es nicht, das weißt du doch! Ich hatte mir meinen Abend auch anders vorgestellt. Aber es geht einfach nicht anders. Du lässt mich doch nicht hängen, oder?“

Tobias überlegte unschlüssig.

„In Ordnung! Ich muss nur kurz telefonieren.“

Er nahm sein Handy und ging aus dem Raum. Beatrix sammelte alle Unterlagen für den Systemcheck.




Nachts um viertel nach vier saßen die zwei wieder in dem Büro und tranken eine Tasse Kaffee. Beatrix biss ungeduldig auf ihrer Unterlippe herum.

„Nichts, alles in Ordnung! Nichts deutet auf einen Messfehler hin.“

„Und wenn die drei doch richtig gemessen haben, Bea?“

„Ich kann es kaum glauben, Tobias. Schubertwellen verändern sich nicht einfach so. Nun gut, morgen früh werde ich die Messung wiederholen und dann werden wir ja sehen. Wenn es stimmt, werde ich den Professor informieren. Das wäre eine Sensation. Vielleicht zeigt er dann mehr Interesse. Na ja, Schluss für heute.“

Beide stand auf und ging zur Tür.

„Sag mal, Tobias, was hattest du denn so wichtiges vor, heute Abend? Ein Date?“

„Nein, meine Mutter betreut doch meine Großmutter. Mittwochs trifft sie sich immer mit Freundinnen, dann passe ich auf Oma auf.“

„Oh! – Na komm, ich fahr dich heim!“



_________________
Nichts ist der Weisheit mehr verhaßt als übermäßiger Scharfsinn
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Probber
Geschlecht:männlichBlütenprinzessin


Beiträge: 6717
Wohnort: zz9 plural z alpha
DSFo-Sponsor


Beitrag05.11.2007 17:55
Re: Entwurf 1. Kapitel
von Probber
Antworten mit Zitat

Hallo Seneca: wie versprochen hier die Rezension.
Zunächst mal möchte ich sagen, daß ich es toll, finde, wie du dich für dieses Projekt einsetzt, aber beim Lesen ist mir ziemlich viel aufgefallen:

Also mit Schubert statt Schumann kann ich leben. Das ist kein Problem.
Aber dann fangen wir gleich mal mit dem ersten Absatz an:
Seneca hat Folgendes geschrieben:

Beatrix Kurczynski hatte gleichmäßige Gesichtszüge. Eine gerade, schmale Nase, die einer hohen Stirn entsprang und in zwei fein geschwungenen Nasenflügeln endete, bildete die vertikale Trennungslinie. Große, braune Augen formten die obere horizontale Linie, die von dunklen Augenbrauen und hochstehenden Wangenknochen verstärkt wurde. Der Mund bildete eine zweite Waagerechte. Schmale Oberlippen deuteten auf nüchterne Entschlossenheit und Tatkraft hin. Die untere Lippe dagegen, voll und geschwungen, vermittelte den Eindruck von Wärme, vielleicht sogar von Leidenschaft. Das kastanienbraunes Haar war nach hinten gebunden. Nur eine einzelne Locke hing keck in die Stirn. Eine Brille mit dickem schwarzem Gestell unterstrich die geradlinige Architektur des Gesichtes. Alles an dem Gesicht der Sechsundzwanzigjährigen wirkte geradlinig und streng. Nur wenn man sehr genau hinsah, bemerkte man den kessen Blick aus ihren Augen und kam vielleicht zu dem Schluss, dass mehr hinter der Fassade verborgen war, als der erste Eindruck vermuten ließ.


Diese genaue Beschreibung an sich gibt zwar ein ganz gutes Bild für den Leser ab, aber alles auf einmal und dann gleich zu Anfang wirkt eher etwas abschreckend. Ich würde die Informationen im Laufe des ersten Kapitels verteilt bringen. Oder vielleicht, wenn man schon ein wenig auf die Geschichte eingegangen worden ist. Wir wollen ja erstmal die Neugierde beim Leser wecken. Für die Vorstellung haben wir immer noch Zeit.

Zitat:
Beatrix Kurczynski saß in einem kleinen Büroraum, der wohl ursprünglich als Abstellkammer geplant worden war und in dem nun Tische mit drei Computern, ein volles Regal und ein Tisch gestopft waren. Sie blickte konzentriert auf ihren Bildschirm und sah auch nicht auf, als Tobias Koller den Raum betrat:

Schon ziemlich solide, mir fällt spontan nichts ein, was man besser machen könnte (aber es gibt ja immer was wink ). Nur fällt auf, daß du den zweiten Abschnitt hintereinander mit Beatrix Kurczynski beginnst.
Da sollte vielleicht Variation rein. Vielleicht den Satz umstellen, oder etwas wie 'Bea, wie Freunde sie nannten, ... ' einfügen.

Zitat:
„Was gibt es?“

Tobias Koller, ein großer, schlanker und sonnengebräunter Junge, zog die Tür hinter sich zu, lehnte sich lässig an das Wandregal und sagte mit einem spöttischen Lächeln:

„Draußen warten drei Verehrer auf dich, Bea.“

„Ist heute Mittwoch?“

„Ja - Praktikumstag!“

„Na gut, dann immer herein mit ihnen!“

Tobias öffnete erneut die Tür:

„Bitte, meine Herren!“


Auch hier wieder: Tobias Koller, kurz hintereinander. Das wirkt sehr gestellt. Ohne Nachnamen wäre es wahrscheinlich besser.
Der Rest ist in Ordnung.

Zitat:
Vom Gang ertönte ein: „Danke!“, so leise, dass man das Wort kaum verstand. Dann traten drei Jungen herein, alle um die zweiundzwanzig, dreiundzwanzig. Zögernd kamen sie näher und sahen Beatrix schüchtern an.

„Ihr kommt wegen des Praktikums?“

Alle drei antworteten mit einem Nicken.

„Na schön, dann nehmt mal Platz!“

Sie stand auf und nahm einen Stapel Diagramme vom Tisch. Obwohl sie eine ausgewaschene Jeans und einen zu weiten, roten Pullover trug, ließ sich ihre hochgewachsene, schlanke Figur nicht verbergen. Sie setzte sich zu den anderen.

Ich weiß nicht. Irgendwie fehlt was. Die drei haben ja gar keinen Charakter. Sie wirken wie notwendiges Beiwerk, darüber hinaus irgendwie geklont.

Zitat:
„Gut! Mein Name ist Beatrix Kurczynski. Ich bin Doktorandin hier am Lehrstuhl und betreue den Praktikumsversuch der Schubertwellen. Was wißt ihr über die Wellen?“

Zwei der Praktikanten versuchten nicht einmal, Interesse vorzutäuschen. Der dritte, etwas dickliche Student grinste sie dümmlich an: „Na ja, sind halt die Wellen, die Schubert erfunden hat, nicht?“


Ich finde die Einleitung etwas kurz. Mir fehlt da noch ein Klemmbrett mit einigen Zetteln, auf dem auch die Namen der drei Studenten verzeichnet sind, vielleicht ein bißchen Umschreibung des Raumes. Wie verhalten sich die Studenten? Wie äußert sich das Desinteresse? Wo ist Bea? Hinter einem Schreibtisch? Oder hat sie sowas wie einen Stuhlkreis angeordnet, um auf eine produktive Arbeitsebene mit den Studenten zu kommen (also wie geht sie mit ihrer Aufgabe um?)
Wie rreagieren die anderen zwei, als der Dickliche seinen dummen Spruch bringt? Grinsen sie auch?

Zitat:
„Der passende Ausdruck ist wohl ´entdeckt´. Otto Schubert war Professor hier an der Technischen Hochschule. Zusammen mit seinem Mitarbeiter Kaiser stellte er die Theorie der Wellen auf und konnte sie 1952 experimentell nachweisen. Schubertwellen breiten sich in der Ionisphäre aus. Sie werden zum Beispiel durch Gewitter erzeugt. Ihre Wellenlänge ist so, dass sie um den Erdumfang herum stehende Wellen ausbilden. Dadurch sind sie außerordentlich stabil.”

„Und wozu sind sie gut, diese Schubertwellen? Ich bin CB-Funker. Auf welcher Frequenz find ich sie? Ich hab eine ziemlich große Antenne!“, sagte der Dicke mit einem breiten Grinsen.

Diesen Absatz finde ich ausgezeichnet. Diese Anzüglichkeit paßt schon mal ganz gut. Aber selbe Frage wie oben: Wie reagieren die zwei anderen darauf?

Zitat:
Beatrix lächelte nachsichtig zurück: „So, CB-Funker? Die Grundfrequenz der Schubertwellen ist 7,5 Hertz. Die Wellenlänge beträgt 38.000 km. Deine Antenne müßte demnach mehrere hundert Kilometer groß sein.“

Der Praktikant hörte auf zu grinsen.

Denn hier wäre dann der Einstieg auch für die anderen beiden, Bea etwas ernster zu nehmen.

Zitat:
„Wir haben hier in Garching eine sogenannte Bodendipolantenne. Sie ist mit ähnlichen Antennen gekoppelt, unter anderem mit einer Antenne des Fraunhofer Instituts in Garmisch. Dadurch erreichen wir die notwendige Größe.“

Beatrix stand auf und ging zu dem Regal, wo sie einen Ordner entnahm. Diesen stellte sie vor den drei Studenten auf den Tisch:

„Hier findet ihr alles Wissenswerte: die Wellengleichungen, die Funktionsweise der Antennen, die Verarbeitungsprogramme. Lest es euch in Ruhe durch. Tobi bringt euch in die Meßstation. Sie liegt in einem nicht mehr benutzten Bunker des Linearbeschleunigers und ist dortweitestgehend von Störstrahlung abgeschirmt. Ich lasse euch zwei Stunden allein. Dann komme ich zu euch und wir gehen zusammen den Messaufbau durch. Ihr habt den ganzen Nachmittag, um Messungen zu machen. Alles, was ihr wissen müsst, ist hier beschrieben.“

Sie klopfte auf den Ordner und die drei Studenten verließen mit Tobias Koller das Büro.


Auch hier würde mich wieder interessieren, ob die Studenten jetzt bei der Sache sind oder nicht. Das vermittelt mir als Leser nämlich auch einen Eindruck, wie Bea tickt. Läßt sie sowas durchgehen? Ist es ihr egal, wenn die Studenten sich nicht engagieren? Packt sie der Ehrgeiz?

Rest folgt später.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Mana
Mensch

Alter: 39
Beiträge: 2227
Wohnort: Düsseldorf


Apollon
Beitrag05.11.2007 18:12

von Mana
Antworten mit Zitat

Lieber Seneca,

auch ich freu mich des du schon so richtig drin bist im Projekt^^
Da ich momentan viel arbeit um die Ohren habe, kann ich leider net soviel dazu beitragen wie ich gern würde. Aber ich hab mir des Ding jetzt ausgedruckt und werds heut abend in meinem Bett ausührlich Rezensieren. Fühl dich geehrt den in meinem Bett Rezensier ich äußerst selten^^
(Kann aber net versprechen des ich bis Morgen fertisch bin)


_________________
Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...

Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka

Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden MSN Messenger
Rennschnitzel
Geschlecht:männlichFestmahl

Alter: 33
Beiträge: 1010
Wohnort: Württemberg


Sir Winterblast
Beitrag05.11.2007 18:44

von Rennschnitzel
Antworten mit Zitat

ich muss mich probber anschließen - in 2 punkten:

1. ich finde es klasse, wie du dich hier engagierst.
2. da muss noch mehr perspektive rein. wie die zwei anderen studenten giggeln, sie sich schlagartig beruhigen, als trixi (sie hat doch große brüste, oder?) mehr oder minder auf den tisch haut und so weiter. trixi beschreibst du herrlich - leider gottes nicht die menschen in ihrer umgebung.


_________________
You can be watching TV and see Coca-Cola, and you know that the President drinks Coke, Liz Taylor drinks Coke, and just think, you can drink Coke, too. A Coke is a Coke and no amount of money can get you a better Coke than the one the bum on the corner is drinking. All the Cokes are the same and all the Cokes are good. Liz Taylor knows it, the President knows it, the bum knows it, and you know it.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Probber
Geschlecht:männlichBlütenprinzessin


Beiträge: 6717
Wohnort: zz9 plural z alpha
DSFo-Sponsor


Beitrag05.11.2007 22:49

von Probber
Antworten mit Zitat

Hier Teil zwei meiner Rezension:
Seneca hat Folgendes geschrieben:

Kurze Zeit später kam Tobias zurück.

„Sag mal, Bea, was interessiert dich eigentlich an den Schubertwellen? Die wurden doch schon vor über 50 Jahren entdeckt und seitdem interessiert sich kein Schwein mehr dafür.“

Etwas mehr Handlung bitte. Läßt er sich auf einen Stuhl fallen, bleibt er stehen? Ist Beatrix wieder in Arbeit versunken? Oder in Gedanken?
Hier würde sich auch hervorragend eine kleine Beschreibung von Tobias eignen.

Zitat:

„Ganz so ist es auch nicht. Gerade vor zwei Jahren, also im Jahr 2005, erschien eine theoretische Arbeit von zwei Amerikanern, Richardson und Yang. Sie stellten die Theorie auf, dass Schubertwellen unter gewissen Voraussetzungen großen Einfluss auf das Wetter haben könnten. Kurz darauf stellten beide die Behauptung auf, dass die Entstehung von „El Nino“ von den Wellen verursacht worden war. Wenn man sich die Berechnungen der beiden aber genau anschaut, dann kommt man zu dem Schluss, dass die Wellen etwa fünfhundert mal stärker sein müssten als in Wirklichkeit. Trotzdem führte der Artikel zu einigem Aufsehen. Die Deutsche Forschungsgesellschaft beauftragte eine Untersuchung und man erinnerte sich, dass der alte Schubert seine Entdeckungen hier an unserem Institut gemacht hatte. Deshalb ging der Auftrag an uns, zusammen mit Fördermitteln von immerhin dreieinhalb Millionen. Unser Professor hatte kein Interesse an Schubertwellen, aber er konnte ja kaum soviel Geld ablehnen. Deshalb schrieb er eine Doktorstelle aus. Und so komme ich ins Spiel.“

Wie Tobias unten schon anmerkt: Er weiß das! Das hört sich eher so an, als hielte sie einen Vortrag vor einem Kommitee, dem sie ihre Arbeit präsentieren will, nicht wie eine normale Unterhaltung.
Selbst wenn Bea diese Marotte hat, wäre es Tobi nicht zu verdenken, wenn er ständig seine Mmh's, Ja's und tatsächlich's? einstreut. Er also genau auf diese Marotte anspielt und sie so ein bißchen auf die Schippe nimmt.

Zitat:

„Diese Geschichte kenne ich. Was ich eigentlich wissen wollte ist, warum sich eine hochbegabte junge Physikerin mit einem so unbedeutendem Thema abgibt. Komm schon, Bea, du steckst sie doch alle in den Sack, und trotzdem hast du nur eine halbe Stelle, bekommst keinerlei Unterstützung und musst jede Drecksarbeit machen. Schau doch nur, in was für ein Loch sie uns gesteckt haben.“

„Was weißt du denn schon, was es heißt, eine begabte Physikerin zu sein? Vor eineinhalb Jahren habe ich mich mit meinem hervorragenden Diplom auf die Suche nach einer Doktorarbeit gemacht. Und? Ich sage dir, die Hälfte der Professoren dachte nicht mal im Traum daran, eine Frau könnte bei ihnen ihren Doktor machen. Frauen und Physik, das geht ihrer Meinung nach einfach nicht zusammen. Und eine Diplomnote konnte sie nicht vom Gegenteil überzeugen. Und die anderen? Die wollten eine Frau haben, als eine Art Exotin an ihrem Lehrstuhl. Meist legten sie ihren Arm auf meine Schulter und machten einen auf Gönner. Nein, das war nicht mein Fall. Schließlich landete ich hier. Ich hatte schnell begriffen, dass der Professor kein Interesse an dem Thema hatte, ebenso wenig wie an mir. Das machte mir nichts aus und so habe ich angefangen.“

„Aber du hast was Besseres verdient! Du weißt doch selbst, dass da eigentlich nichts Vernünftiges herauskommen wird.“

„Vielleicht mag ich es einfach nicht, etwas hinzuschmeißen, das ich nicht zu Ende gebracht habe. Außerdem ist da ja noch Professor Ahlinger. Er ist schon 78, hat noch den alten Schubert gekannt und unterstützt mich so gut er kann. Aber genug gequatscht! Ich muss noch die morgige Elektrodynamikvorlesung vorbereiten. Und heute Nachmittag erhalte ich neue Messdaten vom MIT. Diesmal alle Wetterdaten von dem Orkan über New Orleans zusammen mit Messungen der Schubertstrahlen. Vielleicht finde ich da etwas. Und jetzt sei ein braver Werkstudent und versuche, etwas Kaffee aufzutreiben. Unserer ist leider alle. Und ohne Kaffee kann mein hochbegabter Verstand leider nicht arbeiten.“

Tobias verzog schmollend den Mund und verließ den Raum.

Man merkt dem ganzen Dialog an, daß du den Leser informieren willst. Schön und gut, aber der Dialog wirkt dadurch unecht. Ich würde eine Mischung aus Gespräch machen (so wie man eben im Alltag einer Hochschule zu sprechen pflegt) und für den Leser zusätzlich hier und da einen Kommentar, eventuell durch die Gedankenwelt von Bea. Der Stoff an sich ist nämlich gut.

Zitat:

Um vier Uhr nachmittags kamen die drei Praktikanten wieder in das Büro, in dem Beatrix Kurczynski noch immer an der morgigen Vorlesung arbeiteten. Tobias Koller saß über einem Buch.

Dasselbe wie oben: Die drei wirken zu blass.

Zitat:

„So, wir sind fertig! Hier sind unsere Messungen.“

„Was, ihr seit schon fertig? Seit ihr sicher, dass ihr die richtigen Wellen gefunden habt?“

Ich dachte, nach zwei Stunden wollte Bea nach ihnen sehen? Ist das bereits passiert? Hat sie ihnen konkrete Arbeitsanweisungen für den Nachmittag gegeben? Sind sie endlich in ihrer Arbeit drin und hören mit den kindischen Faxen auf?

Zitat:

„Ja, 7,5 Herz, nicht wahr. Ganz deutlich zu sehen!“

Der dicke Student hält Beatrix ein Diagramm hin.

„Das kann nicht sein! Die gemessenen Signale sind ja viel zu stark, zwanzig mal so stark, wie sie sein müssen. Ihr habt bestimmt irgend etwas anderes gemessen.“

„Nein, nein! Hier, die Einstellungen, genau wie angegeben.“

„Na schön, ich werde mir das mal in Ruhe ansehen. Ihr seid soweit fertig. Ihr wisst ja, was ihr an Auswertungen zu machen habt.“

„Wissen wir!“

Die drei Studenten verließen den Raum.

Sind sie aneinandergekettet? lol
Ist der Dicke der einzige, der sprechen kann? Etwas mehr Handlung, und wenn es nur kleine Gesten sind. Ansonsten gut.

Zitat:

„Komm mal her und schau dir das an, Tobias. Zwanzig mal so stark. Diese Idioten müssen irgend etwas verstellt haben.“

„Und wenn die Strahlen wirklich so stark sind?“

Handlung. Laß ihn von seinem Arbeitsplatz entnervt aufstehen, weil er eigentlich gerade genüßlich in sein Brötchen beißen wollte oder er von seinem Kreuzworträtsel losgerissen wird.
Und dann erst schnappt er sich die Datenblätter, überfliegt sie, runzelt meinetwegen die Stirn und gibt dann erst seinen Kommentar ab.

Zitat:

„Unsinn! Die werden nicht plötzlich stärker! Dann könnten sie ja auch gleich fünfhundert mal stärker werden. Dann könnten sie wirklich das Wetter beeinflussen.“

„Und was willst du jetzt machen, Bea?“

„Ich? Du meinst wohl, wir? Wir werden das ganze System checken!“

„Das kann ja die ganze Nacht über dauern. Ich habe heute leider keine Zeit.“

„Komm schon, Tobias, du kannst mich nicht im Stich lassen! Ohne dich schaffe ich es nicht, das weißt du doch! Ich hatte mir meinen Abend auch anders vorgestellt. Aber es geht einfach nicht anders. Du lässt mich doch nicht hängen, oder?“

Tobias überlegte unschlüssig.

„In Ordnung! Ich muss nur kurz telefonieren.“

Er nahm sein Handy und ging aus dem Raum. Beatrix sammelte alle Unterlagen für den Systemcheck.

Wie vorher: Etwas mehr Text bei den Dialogen. es brauchen nur ein paar Wörter sein, die auch Stimmungen rüberbringen, sowas wie sagen, knurren, gröhlen, raunzen, schnauzen, blaffen usw.
Vielleicht auch ein paar Werben, ein paar Gesten (Tobias schnappte siche einen von dieses komischen bunten Würfeln und fummelte während des Gespräches ein bißchen daran herum, machte aber alles schlimmer und warf ihn desinteressiert wieder auf den Schreibtisch).

Zitat:

Nachts um viertel nach vier saßen die zwei wieder in dem Büro und tranken eine Tasse Kaffee. Beatrix biss ungeduldig auf ihrer Unterlippe herum.

„Nichts, alles in Ordnung! Nichts deutet auf einen Messfehler hin.“

„Und wenn die drei doch richtig gemessen haben, Bea?“

„Ich kann es kaum glauben, Tobias. Schubertwellen verändern sich nicht einfach so. Nun gut, morgen früh werde ich die Messung wiederholen und dann werden wir ja sehen. Wenn es stimmt, werde ich den Professor informieren. Das wäre eine Sensation. Vielleicht zeigt er dann mehr Interesse. Na ja, Schluss für heute.“

Beide standen auf und gingen zur Tür.

Redest du in fast jedem Satz, den du mit jemanden wechselst, diesen mit Namen an? Ist mir gerade so aufgefallen. Manche machen sowas, ist aber nicht so ganz mein Stil. Kann sein, daß das Geschmacksache ist.

Zitat:

„Sag mal, Tobias, was hattest du denn so Wichtiges vor, heute Abend? Ein Date?“

„Nein, meine Mutter betreut doch meine Großmutter. Mittwochs trifft sie sich immer mit Freundinnen, dann passe ich auf Oma auf.“

„Oh! – Na komm, ich fahr dich heim!“[/b]


Yeah: Tobias hat ein Privatleben. smile
Hier habe ich nichts auszusetzen.


Ich hoffe, ich war nicht zu hart. Wenn ich mir das so ansehe, habe ich ja ziemlich gewütet.  Embarassed
Aber du hast ja irgendwann im August mal geschrieben, daß du auch erst ziemlich am Anfang stehst, deswegen hoffe ich, daß du meine Kritik als positiv ansiehst. Ehrlich gesagt bin ich schon sehr froh, daß überhaupt jemand angefangen hat. wink
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6422
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag06.11.2007 01:18

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Der Anfang ist völlig daneben. Wir sollten uns die James-Bond-Filme zum Vorbild nehmen und mit einem Cliffhanger anfangen. Auch die Kapitelüberschriften sind überflüssig. Der Text muss sehr gestrafft werden, sonst klingt er wie eine Folge aus GZSZ.  Shocked
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6422
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag06.11.2007 10:05

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Kann mir wer sagen, wie der Held heisst? Dann häkele ich euch einen Anfang. Very Happy  Very Happy
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Probber
Geschlecht:männlichBlütenprinzessin


Beiträge: 6717
Wohnort: zz9 plural z alpha
DSFo-Sponsor


Beitrag06.11.2007 10:14

von Probber
Antworten mit Zitat

Unsere Heldin heißt Beatrix Kurczynski, Doktorandin. Dazu kommt Tobias Koller, Assistent und ehemaliger Kommilitone (und in Beatrix verschossen).
Der Bösewicht heißt Victor Raem, Industriemagnat.
Und dann haben wir noch Berthold Winker, Detektiv.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Seneca
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 215



Beitrag06.11.2007 11:32

von Seneca
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Der Anfang ist völlig daneben. Wir sollten uns die James-Bond-Filme zum Vorbild nehmen und mit einem Cliffhanger anfangen. Auch die Kapitelüberschriften sind überflüssig. Der Text muss sehr gestrafft werden, sonst klingt er wie eine Folge aus GZSZ.  Shocked

Vielen Dank für die Blumen!  Laughing
Ich hab versucht, den Anfang vom "Malteser Falke" als Vorlage zu benutzen.

Bin gespannt, was bei euch rauskommt  Twisted Evil


_________________
Nichts ist der Weisheit mehr verhaßt als übermäßiger Scharfsinn
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Mana
Mensch

Alter: 39
Beiträge: 2227
Wohnort: Düsseldorf


Apollon
Beitrag06.11.2007 14:19

von Mana
Antworten mit Zitat

So ich hab die Nacht geackert wie ein Schwein und noch deinen Text durchgelesen Seneca.
Zuerst einmal zum Gesamteindruck:

Dein text ist schon ganz ordentlich geschrieben, ist für mich aber noch ganz klar eine Rohfassung. Mir gefällt wie du Beatrix beschreibst, die ist gefährlich nah an meiner Traumbraut^^ Was mir aber wirklich in deinem Text fehlt sind zwei elementare dinge: Spannungsaufbau und der reiz mich dazu zu bringen mehr lesen zu wollen.

Ich muss mich zum teil Ralphie anschliessen, für einen anfang ist des Ding viel zu unspannend. Wir könnten den Text durchaus später noch übernehmen, aber nicht am Anfang. Ich denke ein guter Prolog wäre sehr angebracht. Ich musste den ganzen Abend an den ersten X-Men film denken wo es einen verdammt guten Prolog gab. Es wurde in einer Rückblende der Hintergrund des Bösen Gegenspieler beleuchtet. Man hat gezeigt wie er als Kind in einem Konzentrationslager war. Das hat dem Charakter und der Geschichte tiefe und atmosphäre gegeben. Ich könnte mir ein vergleichbaren Anfang für unseren Bösewicht auch gut vorstellen. Vielleicht ein dramatischer Rückblick indem gezeigt wird wie er Frau und Kind verloren hat und was ihn dazu gebracht hat an den Schuhmannwellen zu arbeiten. Anschliessend können wir nach diesem starken und atmosphärischen Handlungsaufbau in eine ruhige Szenerie wechseln. Da Ralphie sich ja gemeldet hat und ich weiss wie sehr er Prologe liebt, würd ich ihn dafür vorschlagen^^

Jetzt aber zum Text von dir Senaca:

-Zur optischen beschreibung der Beatrix bin ich sehr beeindruckt, mir fehlen aber tiefer eingehende beschreibungen. Verhaltensweisen und bestimmte Gesichtsausdrücke von ihr. Dinge die ihr eine Seele geben. Deine Dialoge sind zwar gut, aber nicht ganz mein Ding. Es geht nicht um die Dialoge selber sonder wie du sie verwendest. Während die Charaktere reden geizt du sehr mit Gesichtsausdrücken und Gefühlen. Während der Dialoge wird auch nichts getan, mir kommts so vor als würden die Protagonisten ihre Handlungen komplett abbrechen, sich gerade stellen und vollkommen emotionslos reden. Während man redet, Gesikuliert man und es gibt auch verschiedene arten wie man redet. All das fehlt mir.


Zitat:
„Draußen warten drei Verehrer auf dich, Bea.“

„Ist heute Mittwoch?“

„Ja - Praktikumstag!“

„Na gut, dann immer herein mit ihnen!“

Tobias öffnete erneut die Tür:

„Bitte, meine Herren!“


Wenn man das so liest, wirkt das doch vollkommen kalt und steril, oder?
Zitat:
Beatrix Kurczynski saß in einem kleinen Büroraum, der wohl ursprünglich als Abstellkammer geplant worden war und in dem nun Tische mit drei Computern, ein volles Regal und ein Tisch gestopft waren. Sie blickte konzentriert auf ihren Bildschirm und sah auch nicht auf,


Diesen abschnitt würd ich verändern, ich würd zum einen schon damit beginnen zu erzählen wo Bea ist und was sie genau macht.....

Zitat:
Tobias Koller


Ich finde diesen Namen für einen Thriller bissel zu lasch, bzw. spannungsraubend und unatmosphärisch.....

Zitat:
„Was gibt es?“

des wurmt mich ein wenig, ein: "Ja, bitte?" fänd ich besser^^

Zitat:

Dann traten drei Jungen herein,

Hier muss ich mich meinen Vorpostern anschliessen, du vernachlässigst die anderen Personen. Es wäre eine gewaltige veränderung wenn du statt dreu Jungen, schon "drei junge Studenten schreibst". Du könntest auch schon näher auf deren aussehen eingehen. Ich denk da an drei Stereotypenstudenten. Einmal der typische lange filzige Haare, unrasiert und Gesundheitslatschen Student. Dann der blasse, magere, asthmatische ständig vorm Computer waschlappen Student. Und dann der fettige Haare, dicke und schüchterne versager und null chancen bei Frauen Student.^^

Zitat:
Gerade vor zwei Jahren, also im Jahr 2005,


So redet doch kein Mensch, nicht mal ne fiktive. Wenn ich sage vor zwei jahren, dann hänge ich doch nicht noch ne jahreszahl hinten dran. Ich kann doch von meinem Gegenüber erwarten das er weiss welches Jahr wir haben und ich darf ihm auch die dazu nötigen Mathematischen kenntnisse zutrauen um zu wissen wann vor zwei jahre ist, oder? Schreib direkt "Im Jahr 2005" oder ganz einfach nur "2005".

Mehr hab ich erstmal net zu nörgeln lieber Senaca^^

Gruss Ralf


_________________
Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...

Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka

Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden MSN Messenger
Mana
Mensch

Alter: 39
Beiträge: 2227
Wohnort: Düsseldorf


Apollon
Beitrag07.11.2007 14:38

von Mana
Antworten mit Zitat

<--wartet darauf des mal jemand wieder was sagt, führe ungern gespräche mit mir selbst...... zumindest in Foren ungern.....

_________________
Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...

Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka

Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden MSN Messenger
Rennschnitzel
Geschlecht:männlichFestmahl

Alter: 33
Beiträge: 1010
Wohnort: Württemberg


Sir Winterblast
Beitrag07.11.2007 14:50

von Rennschnitzel
Antworten mit Zitat

ralphiiiiie? hattest du nicht gesagt, du würdest mal einen anfang häkeln? dann haben wir etwas auswahl und können vergleichen, verbessern - das volle programm.

_________________
You can be watching TV and see Coca-Cola, and you know that the President drinks Coke, Liz Taylor drinks Coke, and just think, you can drink Coke, too. A Coke is a Coke and no amount of money can get you a better Coke than the one the bum on the corner is drinking. All the Cokes are the same and all the Cokes are good. Liz Taylor knows it, the President knows it, the bum knows it, and you know it.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Probber
Geschlecht:männlichBlütenprinzessin


Beiträge: 6717
Wohnort: zz9 plural z alpha
DSFo-Sponsor


Beitrag07.11.2007 15:02

von Probber
Antworten mit Zitat

Das hat er gerade mal gestern gesagt. Auch ein Ralphie braucht mal Zeit. wink
Aber wie ich ihn kenne, hören wir eine Weile gar nichts und zum Forentreffen bringt er gleich ein ganzes Manuskript mit. lol
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Mana
Mensch

Alter: 39
Beiträge: 2227
Wohnort: Düsseldorf


Apollon
Beitrag07.11.2007 15:17

von Mana
Antworten mit Zitat

Also Senacs Teil finde ich schon ganz gut, ich finde nur wir brauchen nen Prolog und wie ich Ralphie einschätze schreibt er ein Manuskript ohne Prolog -.,-

_________________
Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...

Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka

Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden MSN Messenger
Seneca
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 215



Beitrag07.11.2007 15:32

von Seneca
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Dann haut in die Tasten, Leute!

Ich find eire Kritiken ziemlich treffend; Außer das mit den großem Brüsten, das passt nicht!

Wenn wir einen reißerischen Anfang brauchen, dann denke ich an den alten Professor. Man könnte irgendwie schildern, wie er geschnappt wird und entweder umgebracht oder wahnsinnig gemacht wird.

Zu meinem Vorschlag:
Ich wollte so wenig Personen wie möglich und die drei Studenten sind nur Beiwerk. Deshalb keine Beschreibung. Ist aber wohl falsch. Das wichtigste ist Bea: eine Frau (und damit schon eine Parodie auf die klassischen Helden); superintelligent, sieht gut aus;trotzdem macht sie einen unbedeutenden Job, ist eigentlich ein Looser.

Wichtig ist, dass es Menschen gibt, die sie mögen und teilweise verehren, aber dass sie ohne es zu merken auf deren Gefühlen rumtrampelt und sie ausnützt. Bitte keine zu einfühlsame Heldin, sonst kommen wir in einen reinen Frauenroman  Wink

Je mehr Vorschläge, desto besser. Greift von meinem Text, was ihr brauchen könnt!


_________________
Nichts ist der Weisheit mehr verhaßt als übermäßiger Scharfsinn
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Mana
Mensch

Alter: 39
Beiträge: 2227
Wohnort: Düsseldorf


Apollon
Beitrag07.11.2007 15:40

von Mana
Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn wir einen reißerischen Anfang brauchen, dann denke ich an den alten Professor. Man könnte irgendwie schildern, wie er geschnappt wird und entweder umgebracht oder wahnsinnig gemacht wird.


Find ich auch eine sehr gute idee^^
Zitat:

Ich wollte so wenig Personen wie möglich und die drei Studenten sind nur Beiwerk. Deshalb keine Beschreibung. Ist aber wohl falsch. Das wichtigste ist Bea: eine Frau (und damit schon eine Parodie auf die klassischen Helden); superintelligent, sieht gut aus;trotzdem macht sie einen unbedeutenden Job, ist eigentlich ein Looser.


Man muss dem Leser trotzdem ein klares Bild in den Kopf projezieren, manchmal reicht esschon ein paar kleinigkeiten die für einen Nebencharakter charakteristisch sind zu beschreiben. Ein Bleistift:

Ed kam gelassen ins Zimmer. Er trug wie immer sein buntes Hawaii-hemd soweit offen, das man mehr von seinem Brusthaar sehen konnte, als einem lieb war.

So hab ich mit wenig Text einen Nebencharakter doch schon sehr ausführlich beschrieben, oder?

Zitat:
Wichtig ist, dass es Menschen gibt, die sie mögen und teilweise verehren, aber dass sie ohne es zu merken auf deren Gefühlen rumtrampelt und sie ausnützt. Bitte keine zu einfühlsame Heldin, sonst kommen wir in einen reinen Frauenroman


Des denk ich genauso^^ Ich find sogar wir müssen sie im laufe der geschichte härter und Gefühlskälter machen.....


_________________
Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...

Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka

Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden MSN Messenger
Seneca
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 215



Beitrag07.11.2007 18:24

von Seneca
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zitat:
So hab ich mit wenig Text einen Nebencharakter doch schon sehr ausführlich beschrieben, oder?


Ich geb dir ja völlig recht. Nimm meinen Text und schreib ihn um!

Zitat:
Des denk ich genauso^^ Ich find sogar wir müssen sie im laufe der geschichte härter und Gefühlskälter machen.....

Ja! Dabei sind zwei Sachen wichtig: 1) Sie muss immer integer bleiben d.h. ihren Grundsätzen treu. Z.B., dass sie eine Sache nicht hinschmeißt, wenn sie noch nicht zu Ende gebracht ist. 2) Sie sollte sich wirklich in den Schurken verlieben! D.h., in sein deutsches Ego. Der Plan sieht doch vor, dass der Ultrareiche Oberschurke hier ein Zweitleben als duetscher Industrieller hat und sich so an sie heranmacht. So kann er sie unterstützen und gleichzeitig überwachen und verraten. Sie steht sowieso auch Ältere (Sorry, Mannaking!). Erst später, ich denke durch die Recherchen des guten Ümits wird die wahre Identität klar. Erst glaubt sie`s nicht, dann hasst sie ihn. Am schluss die Möglichkeitt, ihn zu töten ...


_________________
Nichts ist der Weisheit mehr verhaßt als übermäßiger Scharfsinn
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Gruppenschreibstube - 4. Gemeinschaftsprojekt: Thriller
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Genre, Stil, Technik, Sprache ...
Wann perfekt in der direkten Rede ein...
von Golovin
Golovin Genre, Stil, Technik, Sprache ... 4 28.04.2024 09:10 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Der Glücksritter
von Peter Hort
Peter Hort Werkstatt 0 22.04.2024 20:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Einstand
Der Bandit
von dirkheg
dirkheg Einstand 5 22.04.2024 12:43 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rechtliches / Urheberrecht / Copyright
Nach Vertragsabschluss wird der Verla...
von Mion
Mion Rechtliches / Urheberrecht / Copyright 34 22.04.2024 12:05 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Der rote Teppich hat Flecken - oder t...
von schreiby
schreiby Roter Teppich & Check-In 5 22.04.2024 10:09 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlung

von MShadow

von Ralphie

von Micki

von EdgarAllanPoe

von i-Punkt

von Nora_Sa

von MShadow

von VanessaD

von Sue Ulmer

von Rike

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!