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AliveGirl16 Erklärbär
A Alter: 24 Beiträge: 3
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A 22.10.2014 12:48 Meine Entscheidungen von AliveGirl16
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Es war ein nebeliger Morgen, dazu auch noch kalt. Ich lag noch ein paar Minuten nachdem mein Wecker geklingelt hatte in meinem warmen Bett und dachte über meine Familie nach. Daraufhin erhob ich mich aus dem Bett und schlurfte ins Bad. Mein Bruder war längst schon aus dem Haus, denn er hatte einen langen Schulweg. Außerdem erwartete unser strenger Vater sehr viel von ihm, was seine schulischen Leistungen anging, damit später mal etwas aus ihm wird, er sollte das Familienunternehmen irgendwann übernehmen. Da hatte ich es schon besser, das heißt nun nicht, dass ich keinen Druck von meiner Familie bekam, ich gab immer mein Bestes, damit sie Stolz auf mich waren. Ich griff nach meiner silbernen Zahnbürste und der Zahnpasta. Jedoch war es sehr anstrengend, es immer allen aus meiner Familie recht zu machen. Ich musste sobald ich aus der Schule kam sofort das Gelernte wiederholen, worauf noch folgt die Hausaufgaben sofort zu erledigen. Danach musste ich entweder zum Klavierunterricht, welchen ich zu Liebe meiner Großmutter hatte, oder zum Handballtraining um mich fit zu halten. Nach dem ich mir die Zähne geputzt hatte, nahm ich eine heiße Dusche und verließ das Bad. Meine Freizeit ist kaum vorhanden, es ist immer irgendetwas zu tun in dieser Familie. Ich schaltete meine Musikanlage ein, nun hallte leise Hall of Fame von The Script durch mein Zimmer. Nun musste ich mir ein Outfit herraussuchen, also öffnete ich nachdenklich meinen weißen Kleiderschrank welcher direkt neben meiner Kommode voller Familienfotos und Auszeichnungen von diversen Musikwettbewerben stand. Während ich in meinem Kleiderschrank herumwühlte, fragte ich mich ob ich je darüber nachgedacht hatte was ich überhaupt wirklich in meinem Leben will. Ich entschied mich, für eine graue Röhrenjeans und einen schwarzen Rollkragenpulli, auf welchem ein silberner Notenschlüssel aufgestickt war. Ich schaute aus dem Fenster, der Nebel hatte sich inzwischen gelichtet und die Sonne ging langsam auf. Was war heute so anders, fragte ich mich, dass ich mich so sehr bemitleide, dass ich soviel zu tun hatte. War ich es nicht, die sich nie einem Vorschlag meiner Eltern widersetzt hatte, geschweige denn, dagegen argumentiert hatte? Ja, ich hatte nie den Mut aufgebracht, ihnen zu sagen was ich wirklich wollte. Ich zog die Vorhänge zu, die Sonne passte nicht zu meiner Stimmung. Unbewusst sackte ich zu Boden und saß einfach nur da, hörte der Musik zu, als mir plötzlich eine Träne über die Wange lief. Von unten hörte ich meine Mutter rufen, dass das Frühstück bereit stünde. Ich wischte mir zitternd die Träne aus meinem Gesicht, nahm meine Schulsachen und stellte die Musik aus. Ich verließ mein aufgeräumtes Zimmer und dachte mir, sie werden es nie verstehen, aber es wird sich schon irgendwann ändern, sodass ich zufrieden sein werde. Mit langsamen Schritten ging ich die Treppe hinunter. Meine Mutter begrüßte mich mit den Worten:,, Guten Morgen mein fleißiger Engel, ich wünsche dir einen weiteren erfolgreichen Tag in der Schule!'' Mit einem gezwungenen Lächeln sagte ich:,, Danke, Mum.''
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1735
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22.10.2014 13:48
von Stefanie
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Mir gefällt, wie du das innere Leiden des Mädchens, das doch nach außen hin ein perfektes Vorzeigeleben zu haben scheint, darstellst.
Ein paar Rechtschreibfehler sind drin und zwischendurch mal ein Absatz würde es einfacher lesbar machen, aber das sind nur Kleinigkeiten.
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Papa Schlumpf Eselsohr
Alter: 64 Beiträge: 373 Wohnort: Friedersdorf
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22.10.2014 21:56
von Papa Schlumpf
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Liebe AliveGirl16,
die Prinzessin auf der Erbse kann genauso wenig glücklich sein wie die im goldenen Käfig, und in gewisser Weise ist Deine Geschichte eine sehr moderne Variante dieser alten Überlieferungen. Doch, in summa ist sie gut. Aber sie strengt an beim Lesen. Das liegt zum großen Teil am Satz, ein paar Absätze täten dem Text gut.
Andererseits gibt es auch stilistische Ausrutscher. Gleich am Anfang:
Zitat: | in meinem warmen Bett und dachte über meine Familie nach. Daraufhin erhob ich mich aus dem Bett und schlurfte ins Bad |
Das "Daraufhin" ist unmotiviert, denn sie beendet das Nachdenken ja nicht und steht dann auf, dem Menschen ist Anderes eigen, diese Gedanken lassen ihn nicht los, und das bestätigst Du eindrucksvoll im Folgenden. Und das "Bett" im zweiten Satz ist eigentlich überflüssig, nicht erwähnenswert, wo sollte sie sich sonst erheben?
Ich hab das noch nie gemacht, aber ich formuliere Dir mal neu, wie ich das schreiben würde: "...Nachdem mein Wecker geklingelt hatte lag ich noch ein paar Minuten in meinem warmen Bett und begann, über meine Familie nachzudenken. Schließlich erhob ich mich und schlurfte ins Bad."
Vielleicht wird Dir meine Intention an dem Beispiel klar.
Noch'n Zitat:
Zitat: | damit später mal etwas aus ihm wird, er sollte das Familienunternehmen irgendwann übernehmen. |
Der erste Halbsatz des Zitats ist unmotiviert, denn was aus dem Jungen werden soll ist ja klar, wie die zweite Hälfte begründet. Dem Vater kommt es wohl darauf an, dass er diese Funktion auch ausfüllen kann, weil er offensichtlich den Sohn für untalentiert hält. Das hast Du mitgeteilt, mit einem lapidaren Satz, von dem ein Viertel unmotiviert ist. Ganz ehrlich, das ist eine Spitzenleistung. Dieses eine Viertel veränderte ich, aber der Rest sagt so viel über den goldenen Käfig wie andere in Romanen nicht zum Ausdruck bringen.
Du magst das Wörtchen "welch", mit dem man einen Artikel ersetzen kann. Das gefällt mir nicht so.
Zitat: | meinen weißen Kleiderschrank welcher direkt neben meiner Kommode |
"welcher" wäre ohne Verlust einzusparen. Denk mal drüber nach. Und eine Häufung besitzanzeigender Fürwörter ist genauso unangenehm zu lesen wie eine Häufung von Artikeln oder Hilfsverben. z. B. "hatte". Versuch den Text unter dem Aspekt nochmal durchzugehen, es lohnt sich, denn da steckt unheimlich Potential drin.
Ich freute mich, ein Stück mit so intensivem, in Kürze auf den Punkt gebrachtem Inhalt zu lesen. Und dass Du mir das Schreiben nicht aufgibst, wenn das Projekt vorbei ist!
Liebe Grüße
Papa Schlumpf
_________________ Nicht alles, was wir bewirken, haben wir auch gewollt. |
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Nito Leseratte
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Beiträge: 105
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N 24.10.2014 00:58
von Nito
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Hallo, AliveGirl16,
mir gefällt auch sehr gut, wie du so schnörkellos die sehr komplexe Situation darstellst: den Druck, unter dem das Mädchen steht, die Unfähigkeit der Eltern, mit ihren Kindern wirklich zu kommunizieren, die Einsamkeit, die daraus entsteht, und die Unmöglichkeit für die Prota, zum gegenwärtigen Zeitpunkt etwas daran ändern zu können. Sehr beklemmend, mir gehts unter die Haut.
Den Vergleich mit der Prinzessin auf der Erbse im obigen Kommentar halte ich daher für absurd.
An ein paar Stellen könnte man noch ein bisschen schleifen, klar, solche gibt's in jedem Text. Ansonsten seh ich's wie Stefanie:
Zitat: | Ein paar Rechtschreibfehler sind drin und zwischendurch mal ein Absatz würde es einfacher lesbar machen, aber das sind nur Kleinigkeiten. |
Gruß
Nito
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Drakenheim Eselsohr
Alter: 44 Beiträge: 389 NaNoWriMo: 50166 Wohnort: Burg Drakenheim Gelehrtenturm
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11.11.2014 07:02 Re: Meine Entscheidungen von Drakenheim
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AliveGirl16 hat Folgendes geschrieben: | [...] fragte ich mich ob ich je darüber nachgedacht hatte was ich überhaupt wirklich in meinem Leben will. Ich entschied mich, für eine graue Röhrenjeans und einen schwarzen Rollkragenpulli[...]' |
Unfreiwillige Komik? Oder bin ich wirklich die erste, der das auffällt?
Von silbernen Zahnbürsten habe ich auch nochnie gehört.
Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an. Der Text hinterlässt ein beklemmendes Gefühl. Bau mehr Absätze ein, meide Wortwiederholungen und streiche einige Füllwörter.
_________________ Drakenheim - jetzt auch mit Signatur! |
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Nito Leseratte
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Beiträge: 105
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