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Autor |
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Larc Schneckenpost
Alter: 41 Beiträge: 9
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03.11.2014 23:36 Steh auf! von Larc
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Stolpersteine, viele Sorgen,
wankelmütig in ein Morgen
und trotz Stürzen weiter streben.
Dieser Weg, er nennt sich Leben.
Ist es Schande wenn man fällt
und Momente inne hält?
Keine Zeit scheint noch gegeben,
Rast und Frieden zu erleben.
Steh auf und vergiss die Sorgen!
Steh auf! Denk' doch nicht an morgen!
Dem unbekannten Ziel entgegen.
Dieser Weg, er nennt sich Leben.
Ist es Sinn diesen zu gehen,
ohne stets zurück zu sehen?
Immer in die Ferne schauen?
Ungesehene schöne Auen.
Ist es Fortschritt, der uns treibt,
und fast gänzlich einverleibt?
Sind wir ihm zu sehr ergeben,
diesem Weg, der führt durchs Leben?
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Gast
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08.11.2014 12:12 Re: Steh auf! von Gast
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Hallo Larc,
ein leichtfüßiges, solides Gedicht bietest du da zum Einstand an. Ich freue mich immer, in Gedichten klare, eingängige Gedanken/Bilder zu lesen und ich rutsche bei dir auch ganz gut durch, aufgrund des Metrums. An 2-3 Stellen holpert es allerdings:
Larc hat Folgendes geschrieben: | Steh auf und vergiss die Sorgen!
Steh auf! Denk' doch nicht an morgen!
Dem unbekannten Ziel entgegen. |
"Steh auf" lese ich instinktiv unbetont-betont, wodurch der erste Vers zu
x X x xX x Xx
würde, also sozusagen eine Triole mit Auftakt. Das wäre ja auch vollkommen lesbar, wenn halt nur nicht schon 2 Strophen lang der von dir gut gearbeitete Trochäus sich eingeprägt hätte. So muss ich mich zwingen "Steh auf" als betont-unbetont zu lesen, was für mich sehr sehr merkwürdig klingt. Ähnlich der zweite Vers dieser Strophe.
Um es vielleicht vom Wortstamm her aufzulösen: aufstehen Xxx; Aufstand Xx -> das "Auf-" ist die schwere Silbe.
"Dem unbekannten Ziel entgegen" -> auch hier ist ein Auftakt, der mich durcheinanderbringt.
Larc hat Folgendes geschrieben: | Ist es Sinn diesen zu gehen,
ohne stets zurück zu sehen?
Immer in die Ferne schauen?
Ungesehene schöne Auen. |
"Ist es Sinn, diesen zu gehen ..."
Metrisch gesehen: X x X Xx x Xx -> zwei betonte Silben aufeinander folgen zu lassen, passt hier nicht, weil es den guten Lesefluss erheblich stört.
"Ungesehene schöne Auen"
X x X x x X x X x -> hier ist wieder ein Triole, die sicher auch so stehen bleiben kann. Trotzdem wäre es eine Überlegung wert "ungesehne" zu schreiben. Ich finde einfach, weil vorher schon 3 Stolperstellen das Lesen störten, ist das mit der Triole hier eher unpassend.
Ich muss aber auch erwähnen, dass mir selbst der Trochäus beim Schreiben schwer fällt. Ich verfalle dann doch meist wieder dem Jambus. Abgesehen von den erwähnten Stellen hast du das Metrum aber sehr natürlich klingend durchgezogen.
Was bleibt noch zu sagen: Nun. Ich kenne deine Ambitionen nicht. Insgesamt klingt es für mich etwas nach Abreißkalendergedicht. Das meine ich nicht despektierlich. Es fehlt einfach ein gewisse Tiefe. Das macht es aber gleichzeitig auch sehr leicht lesbar.
Grüße
Gerhard
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Larc Schneckenpost
Alter: 41 Beiträge: 9
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21.11.2014 17:27
von Larc
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Entschuldige die sehr verspätete Antwort. Bei mir war zuletzt der Wurm drin!
Zunächst möchte ich mich herzlich für das Feedback bedanken. Ich werde mir Gedanken darüber machen, ob ich noch eine überarbeitete Version nachlege. Offen gestanden bin ich eine "Naturalreimschleuder", die bislang wenig mit der tieferen Theorie der Poesie in Kontakt getreten ist.
Viele Verse, die ich schreibe, entstehen aus dem Bauchgefühl heraus und ich muss gestehen, dass ich so ein wenig Schwierigkeiten mit der metrischen Darstellung durch die "X" hatte.
Ehrliche Meinungen können allerdings nicht schaden.
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Hopepenless Gänsefüßchen
Alter: 27 Beiträge: 22
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13.12.2014 14:11
von Hopepenless
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Hallo Larc ..
ich habe mich schon gefrgat ob du ihn nicht geklaut hats weil er ist ziemlich gut, finde ich.
Starkes thema, leicht und sauber erzählt.
Gefällt mir sehr habe würklich nichts auszusetzen!
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Larc Schneckenpost
Alter: 41 Beiträge: 9
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15.12.2014 13:06
von Larc
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Hopepenless hat Folgendes geschrieben: | Hallo Larc ..
ich habe mich schon gefrgat ob du ihn nicht geklaut hats weil er ist ziemlich gut, finde ich.
Starkes thema, leicht und sauber erzählt.
Gefällt mir sehr habe würklich nichts auszusetzen! |
Geklaut?
Nene! Das ist original!^^
Freut mich sehr, dass dir das Gedicht gefällt! Danke für den lieben Kommentar!
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PoetryIsLove Schneckenpost
P
Beiträge: 10
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P 09.04.2015 15:54
von PoetryIsLove
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gefällt mir gut
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SPG Gänsefüßchen
S
Beiträge: 17 Wohnort: Österreich
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S 07.05.2015 08:23
von SPG
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Dein Gedicht hat mir sehr gut gefallen. Freue mich immer, wenn es noch andere gibt, die Gedichte machen die sich reimen.
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Austgu Gänsefüßchen
A
Beiträge: 20
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A 15.08.2015 23:44 Re: Steh auf! von Austgu
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Larc hat Folgendes geschrieben: | Dieser Weg, er nennt sich Leben.
...
Rast und Frieden zu erleben.
...
Dieser Weg, er nennt sich Leben.
...
Ungesehene schöne Auen.
...
diesem Weg, der führt durchs Leben? |
Bei mir tut sich da die Frage auf, ob hinreichend bewußt "Leben" auf "erleben" gereimt wurde?
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MarieAnn Gänsefüßchen
M Alter: 51 Beiträge: 28 Wohnort: St.Pölten, Österreich
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M 20.08.2015 17:31
von MarieAnn
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Hei!
Ich kenne mich mit Lyrik leider nicht besonders gut aus - daher kann ich nur sagen, dass mir dein Gedicht gefallen hat!
Lg., Marie
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Gast
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09.09.2015 02:00
von Gast
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Das hat schon Drive;
ich persönlich würde in der zweiten Zeile lieber den statt ein nehmen, das klingt bestimmter;
in der dritte Zeile muß mMn das trotz unbedingt betont werden: deshalb eventuell diese Lösung;
der Punkt am Ende dieser Zeile unterbricht, finde ich, das streben - der Doppelpunkt ist vielleicht eine Marotte von mir: oder einfach ein Komma?
Stolpersteine, viele Sorgen,
wankelmütig in den Morgen,
trotz der Stürze weiter streben:
dieser Weg, er nennt sich Leben.
Sachen mit scheint sind immer irgendwie komisch, zumal das dann unbetont ist. Die Zeile zieht nicht.
Als Alternative zu dem noch hätte ich noch das zu bieten:
Ist es Schande wenn man fällt
und Momente inne hält?
Keine Zeit ist mehr gegeben,
Rast und Frieden zu erleben.
Der Gerhard hat gute Sachen zu der nächsten Strophe gesagt - das ist mir auch gleich aufgefallen, aber obwohl das alles richtig ist, bin ich mir unsicher, ob das so nicht trotzdem funktionieren kann.
Man könnte es sich einfach vom Hals schaffen:
Stehe auf, vergiss die Sorgen!
Zwar verzichtet man auf die knallige Befehlsform, aber dafür klingt es griffiger - doch ich mag grade dieses ungriffige am Anfang.
(Man sollte dann beim laut lesen aber das auf nicht ganz unbetont lassen bzw es in einem Atemzug vorlesen.)
Die nächste Zeile müßte dann ungefähr so lauten:
Stehe auf! Denk nicht an morgen!
Dafür hat man dann aber das Denk unbetont, was auch nicht ideal ist - da kann man noch ne Menge dran rumpfriemeln.
Wenn man es so läßt, sollte das doch weg: das ist überflüssig.
Steh auf! Denke nicht an morgen!
Beim Anfang der nächsten Zeile stimme ich Gerhard unbedingt zu: das fällt einfach nur aus dem Takt, ohne was zu bringen.
Solche Stellen, wo plötzlich Betonungen gegeneinanderprallen, mag ich, ist ja auch eine wichtige Passage, wo es um den Sinn geht - da kann es gerne knallen .. dafür schmeckt mir der Daktylus gleich danach nicht, der hat für mich etwas beschwingtes und paßt eher zu den Auen, aber ob man für die eine Stelle den ganzen Grundtakt aufgebene will?
Das klingt dann so unbeabsichtigt.
Aber ich muß jetzt ins Bett ...
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