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Ratschläge und Realität

 
 
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timcbaoth
Leseratte


Beiträge: 114



Beitrag18.07.2014 21:37
Ratschläge und Realität
von timcbaoth
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Gestern war er wieder da, dieser Gedanke. Ich lese Stephen Kings "Under the dome" und sehe, wie King innerhalb einer Szene schamlos von einer Perspektive in die andere wechselt und auch wieder zurück; dazwischen werden optische Details beschrieben, die die Person, aus deren Perspektive erzählt wird unmöglich merken kann. Von Schreibratgebern und Schriftstellerforen geschädigt denke ich, "was für ein schrecklicher Stil". Dann  erinnere ich mich wieder an die Zeit davor - als ich diese Szene gelesen und mich völlig in der Geschichte verloren hätte. Und schon wieder frage ich mich, ob diese Ratschläge in der Realität wirklich so wichtig sind.

Nun wird vielleicht jemand einwerfen, dass King zwar einer der erfolgreichsten Schriftsteller ist, aber doch nur Trivialliteratur verfasst. Dem mag man zustimmen oder nicht, aber ich halte dieser Aussage entgegen: Nehmt ein beliebiges Buch aus eurem Bücherregal und lest ein zufälliges Kapitel: Es lassen sich praktisch überall diese Perspektivbrüche finden.

Also stelle ich hier meine polemische Frage an die Allgemeinheit: Soll man sich tatsächlich sklavisch an Vorgaben halten, die von Leuten gemacht werden - selbst haben sie selten ein Buch veröffentlicht haben, das sich in nennenswerter Stückzahl verkauft hat - oder doch einfach sein Ding durchziehen und die Fünf auch mal gerade sein lassen?


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Liebe Grüsse
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2699
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag18.07.2014 22:14

von Lapidar
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Pstt... timcbaoth... diese ketzerischen Gedanken habe ich manchmal auch. Embarassed  Verrat mich aber nicht... Rolling Eyes
Ich denke, dass ist wie mit den Bildern von großen Künstlern, die aussehen, als hätte sie ein Dreijähriger hingepinselt.
Zuerst muss man das Handwerk beherrschen, dann darf man schlampen.
In deinem Fall nehme ich an, dass du schon etwas weiter bist, als ich, weil dir diese Stilbrüche inzwischen auffallen. Mir immer noch nicht.


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MartinD
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Beiträge: 524
Wohnort: Zwei Stunden zum Meer


Beitrag18.07.2014 22:45

von MartinD
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Die Schreibratgeber brauchen doch etwas, das sie ratgeben. Deswegen sind viele Regeln ganz wichtig.

Ich glaube, je besser die Geschichte, desto mehr werden solche Sachen verziehen/übersehen.

Nur grundsätzlich haben Regeln wie etwa diese schon was: Sie machen es halt noch ein bisschen flüssiger. Großmeister brauchen das weniger wie Anfänger. Von wegen mit voller Hose und so ...

Mir persönlich macht es einfach Spaß, beim Schreiben (immer wieder) auf solche Sachen zu achten. Wenns unangenehm ist: einfach nur eine super Geschichte schreiben wink

Und: Fundamentalisten gibt's überall Laughing

Liebe Grüße
Martin


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Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3755



Beitrag18.07.2014 22:48

von Nordlicht
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Ist beim Schreiben wie allem - das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Frag dich, wie du schreiben willst, wo du mit deiner Schreibe hinwillst und siebe entsprechend die Ratschläge aus, die du erhältst smile


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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag18.07.2014 22:54

von Stefanie
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Bei Stephen King geht es mir meist so, dass ich gar nicht schaffe, seinen Stil zu analysieren, weil ich sofort in die Geschichte falle und lese.

Die Regeln sind für Anfänger; wenn man es kann, dann darf man sie auch brechen.
Die Perspektive soll man durchhalten, damit der Leser nicht verwirrt wird.
Außerdem läuft man dann nicht so schnell Gefahr, zuviel auf einmal zu verraten.
Wenn man sie wechselt und der Leser einem folgen kann, warum nicht? Solange die Geschichte dadurch vorangebracht wird.
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Klemens_Fitte
Geschlecht:männlichSpreu

Alter: 41
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Beitrag18.07.2014 22:57

von Klemens_Fitte
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Lapidar hat Folgendes geschrieben:
Zuerst muss man das Handwerk beherrschen, dann darf man schlampen.


Nordlicht hat Folgendes geschrieben:
Frag dich, wie du schreiben willst, wo du mit deiner Schreibe hinwillst und siebe entsprechend die Ratschläge aus, die du erhältst


Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Die Regeln sind für Anfänger; wenn man es kann, dann darf man sie auch brechen.


In diesen drei Sätzen ist mE schon alles enthalten. Die Ratschläge in den Schreibratgebern sind nicht aus der Luft gegriffen und gehören mit zum Handwerkszeug, aber die meisten Bücher, die mich wirklich beeindruckt haben, wären nicht zustande gekommen, hätten sich ihre Autoren sklavisch an Ratgeberliteratur gehalten – nur sollte eben niemand meinen, es wäre automatisch Kunst, wenn man auf sie verzichtet; die Gefahr, dass es völlig daneben geht, ist eben ohne Netz und doppelten Boden viel größer.
Auch dem 'Gekritzel' der modernen Malerei kann man sich nicht vom Ende her annähern. Über Regeln darf man sich jederzeit hinwegsetzen – aber man sollte wissen, warum man es tut.


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Beka
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2374



Beitrag18.07.2014 22:58
Re: Ratschläge und Realität
von Beka
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timcbaoth hat Folgendes geschrieben:
Nehmt ein beliebiges Buch aus eurem Bücherregal und lest ein zufälliges Kapitel: Es lassen sich praktisch überall diese Perspektivbrüche finden.


Nein.
Es gibt Autoren, die wirklich keine Perspektivebrüche in ihren Büchern haben. Und ich denke, das sind dann die Bücher, wo man anschließend sagt"wow", ohne wirklich zu wissen, was nun daran so mitreißend war.
Bevor ich geschrieben habe, sind mir Perspektivebrüche nicht aufgefallen, es gab eben nur diesen Unterschied zwischen den Büchern, den ich oben erwähne.  Bei manchen war ich so bei den Protagonisten, dass ich mich kaum losreißen konnte, bei anderen - naja-
King erzeugt Spannung mit anderen Mitteln, da muss man nicht unbedingt so dicht an der Personen sein, obwohl ich meine dass er bei "Es" und bei "The Stand" war er ziemlich perspektivetreu war. Ich müsste mal wieder reinlesen.
Inzwischen nerven mich Perspektivebrüche ganz ungemein. Da bin ich tatsächlich fundamentalistisch.

Zitat:
Ich glaube, je besser die Geschichte, desto mehr werden solche Sachen verziehen/übersehen.


Eine Geschichte ist nur so gut, wie sie erzählt wird. Du kannst die beste so erzählen, dass jeder das Gähnen anfängt.


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Linne
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
L


Beiträge: 56



L
Beitrag18.07.2014 23:07
Perspektivisches Schreiben
von Linne
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Hallo Tim usw, ( entschuldige, nun sehe ich gerade Deine Anfrage nicht mehr, sonder nur die Antworten und bekomme Deinen Namen nicht hin), dafür umso herzlichst...,

ich bin mir sicher, dass sich viele unser Leser/-innen gerade was die Perspektive betrifft, kaum um unser Handwerk scheren. Oh Gott, vor 20 Jahren habe ich - vielleicht glücklicherweise  - auch noch ganz unbefangen gelesen.

Jetzt haben mich als Autorin die Handwerkshinweise auch in den Fingern.
Ich mache das so: Ich schreibe meine Romane bisher immer aus der Sicht mehrerer Hauptfiguren und wechsele die Perspektive pro Kapitel oder Szene. Das ist handwerklicher Mainstream.

Wenn ich denn mal ganz im Geschäft bin :- Very Happy D, ha, ha  - wann wird es sein, wird es mal sein???? durchbreche ich alle Regeln und mache, was mir Spaß macht und am Herzen liegt. Zukunft komme - und bitte, hoffentlich bin ich dann nicht schon zu alt!!!

In diesem Sinne, herzlichst die Linne
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Tinlizzy
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 57
Beiträge: 144
Wohnort: irgendwo im nirgendwo


Beitrag20.07.2014 14:53

von Tinlizzy
Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich hege ja den vielleicht etwas gemeinen Verdacht, dass sich diese Regeln Menschen ausgedacht haben, die selber gar keine Autoren sind und verzweifelt einen Grund suchen, warum ein Buch ein Bestseller ist und das andere kaum Beachtung findet, obgleich beide ungefähr das gleiche Thema haben.

Dann heißt es, der erfolgreiche Autor macht es so und so

Paul McCartney ist mal ein Lehrstuhl an irgendeiner Uni angeboten worden und sollte er seinen Schülern sagen, wie jemand einen Hit komponiert.
Er meinte, dass wüsste er auch nicht. Er schreibt einfach Lieder und manche werden zu Hits und andere nicht. Regeln gibt es dafür nichts, weil die Leute einfach die Musik hören, die ihnen gefällt.

Ich gestehe, ich mache mir beim Lesen keinerlei Gedanken über den Stil des Autors. Nein, halt, manchmal schon, allerdings sind das die  Momente, in denen das Buch dann das Fliegen erlernt. Wenn ich als Leser
Zeit habe, den Text auf Schwachstellen abzuklopfen, hat der Autor seinen Job meiner Meinung nach nicht richtig gemacht, indem er seine Leserschaft nicht genügend fesselt. Wie er das macht, ist doch letztendlich völlig gleichgültig.

Manche Regeln sehe ich als sinnvoll an. So zum Beispiel sollte ein Text möglichst wenig Füllwörter enthalten. Sie machen keinen Text besser, das ist richtig. Allerdings sehe ich das mit Erzählperspektive etwas gelassener.
Wenn es meine Handlung spannender macht, dann hüpfe ich auch hin und her. Als Autor möchte ich unterhalten und da setze ich die Priorität.

Und Stephen King, ( ich persönlich mag und lese ihn nicht) ist ein Autor mit traumhaften Verkaufszahlen. Und darum macht er für mich etwas richtig, auch wenn einige Literaturkritiker es nicht gefällt. Ich finde es immer etwas vermessen, wenn die Leute aus welchen Gründen auch immer den Leuten vorschreiben wollen, was sie lesen sollen.

Als Maßstab für mich setze ich bei meinen Büchern immer an, ob es ich selber lesen will. Ich überlege dann, ob ich mein Buch entspannt in der Hand halten möchte, wenn ich vor dem Kamin sitze oder im Liegestuhl in der Sonne chille.
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Merlinor
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Alter: 72
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DSFo-Sponsor


Beitrag20.07.2014 14:58

von Merlinor
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Hallo timcbaoth

Ich habe gerade in eine Leseprobe zu Die Arena - Under the dome  von Stephen King hineingelesen und denke, dass er die Geschichte schlicht und einfach aus der Position des  *allwissenden (auktorialen) Erzählers* schreibt.
Da kann und darf er dann schon innerhalb einer Szene ein wenig herumspringen und mit Blickwinkeln spielen ... smile
Er bricht damit keine Regeln.

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

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MartinD
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Wohnort: Zwei Stunden zum Meer


Beitrag20.07.2014 16:00

von MartinD
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Tinlizzy hat Folgendes geschrieben:
ich hege ja den vielleicht etwas gemeinen Verdacht, dass sich diese Regeln Menschen ausgedacht haben, die selber gar keine Autoren sind und verzweifelt einen Grund suchen, warum ein Buch ein Bestseller ist und das andere kaum Beachtung findet, obgleich beide ungefähr das gleiche Thema haben.

Ha ha, könnte man manchmal vielleicht meinen. Regeln bedeuten ja für viele die ultimative Sicherheit - nichts verkehrt zu machen. Und ja, viele suchen verzweifelt nach dem Autoren-Stein-der-Weisen. Aber selbst fände man ihn, wäre es öf, denn dann hätten ihn sicher auch andere. Also beim 'verzeifelt' stimme ich dir schon zu.

Ich glaube aber nicht, dass es simpel Regelmacher sind, die keine Ahnung haben. Sondern ich denke, das hinter den meisten Regeln eine Menge Psychologie steckt. Psychologie, wie man es als Autor anstellt, damit sich der Leser wohlfühlt. Das wiederum finde ich genauso wenig verkehrt, wie das gleiche Bestreben - in Grenzen - in jeder Art von Beziehung. Kann man also durch das Schreiben noch was für Beziehungen im Allgemeinen lernen. Wie praktisch wink

Konkret ein paar Beispiele:

Perspektive.
Du erzählst aus der Sicht von A während eines Gesprächs. Der Leser versetzt sich in A, fühlt mit, identifiziert sich. Plötzlich wird darüber geschrieben, was B denkt. Wenn das auch noch ungeschickt eingefädelt ist, dann merkt man überhaupt erst nach zwei Zeilen, dass es eigentlich um B geht. Das verwirrt, reißt aus dem Lese- und Erlebnsfluss. Da kann der Autor sonst noch so genial sein, es ändert daran nichts.

Oder Rückblende.
Eine Szene wird erzählt, einen Absatz lang. Plötzlich landest du in der Vergangenheit dieser Person. Ähm ... wie? Man muss wieder erneut einwurzeln. Jeder Wechsel bedeutet, wie im echten Leben, ein neues Einwurzeln. Und das erfodert neuerliche Konzentration, neues Eintauchen.

Die lieben Adjektive/Adverbien
Klar sind die von Haus aus nicht schlecht. Nur nehmen sie dem Leser die Möglichkeit, die Bilder selbst in sich entshen zu lassen. Seien wir uns ehrlich: Jeder ist doch ein kleiner Entdecker oder? Wenn man um dieses Vergnügen geprellt wird, ist man sauer. Ich jedenfalls Wink

Tinlizzy hat Folgendes geschrieben:
Allerdings sehe ich das mit Erzählperspektive etwas gelassener.
Wenn es meine Handlung spannender macht, dann hüpfe ich auch hin und her. Als Autor möchte ich unterhalten und da setze ich die Priorität.

Ja, ja, schon. Nur sollte man bei diesem Hüpfen die Physik nicht außer acht lassen. Mit Anlauf drei Meter weit oder fünfzig Zemntimeter hoch zu springen ist kein Thema. Aber aus dem Stand ...? Hüpfen ist okay, aber vorher gilt es, ein entsprechendes Tempo aufzubauen.
Vielleicht habe ich das in meinem Beitrag weiter oben zu flapsig ausgedrückt. Freilich kann man Regeln brechen oder nicht beachten. Wenn man weiß, warum.

Tinlizzy hat Folgendes geschrieben:
Ich finde es immer etwas vermessen, wenn die Leute aus welchen Gründen auch immer den Leuten vorschreiben wollen, was sie lesen sollen.

Na aber sowas von! Im Ernst! Aber vielleicht meinen es andere oft so, dass sie etwas vorschlagen, um genau auf eine bstimmte Technik hinzuweisen. Wenn's um wilde Perspektivwechsel, elegant gehandelt geht, dann empfehle ich gern Räuberhände von Ole FinnHeinrichs. Aber als Beispiel. Nicht, dass man das lesen müsste.

Tinlizzy hat Folgendes geschrieben:
Als Maßstab für mich setze ich bei meinen Büchern immer an, ob es ich selber lesen will. Ich überlege dann, ob ich mein Buch entspannt in der Hand halten möchte, wenn ich vor dem Kamin sitze oder im Liegestuhl in der Sonne chille.

Alles andere wäre nicht authentisch - das seh ich auch so.

Liebe Grüße
Martin


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fancy
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Beitrag20.07.2014 16:28

von fancy
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Meiner Meinung nach ist jeder gut beraten, in der Perspektive zu bleiben.
Es ist für den Leser schlicht und einfach verwirrend, wenn der Autor hin und her hüpft. Man verliert über kurz oder lang einfach den Überblick, aus wessen Sicht denn nun gerade berichtet wird. Mich nervt das ungemein.
Klar, gibt es Bücher, in denen das anders gehandhabt wird.
Aber da gibt es verschiedene Kategorien: Es gibt tatsächlich Texte, die nicht berauschend sind, und trotzdem veröffentlicht wurden und es gibt Texte, bei denen der Autor die Regeln kennt und sie gekonnt bricht, um bestimmte Effekte zu erzielen.
Als Anfänger wird man das kaum hinbekommen.


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Stefanie
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Beitrag20.07.2014 16:31

von Stefanie
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Im Prinzip ist es wie mit den Verkehrsregeln.
In manchen Situationen ist es besser, sich nicht dran zu halten, zB wenn man beim überholen kurz die Höchstgeschwindigkeit überschreitet, man beim linksabbiegen voreinander herfährt und nicht umeinander herum oder man auf die Vorfahrt verzichtet, wenn die Situation es erfordert.
Um einschätzen zu können, ob es sinnvoll ist oder nicht, muss man die Regeln aber erstmal beherrschen, sonst gäbe es nur Chaos.
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Antago
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Beiträge: 298



A
Beitrag20.07.2014 16:47

von Antago
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Schreibratgeber suggerieren, dass Schreiben ein Handwerk ist, was man erlernen könnte.
Davon leben sie schließlich.
In Wirklichkeit ist Schreiben aber eine Kunst. Denn dafür braucht man Talent. Das hat man, oder man hat es nicht.

Beim Bildhauern käme auch niemand auf die Idee, es als Handwerk zu bezeichnen.
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Gerling
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Alter: 59
Beiträge: 2372
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G
Beitrag20.07.2014 17:01

von Gerling
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Antago hat Folgendes geschrieben:
Schreibratgeber suggerieren, dass Schreiben ein Handwerk ist, was man erlernen könnte.
Davon leben sie schließlich.
In Wirklichkeit ist Schreiben aber eine Kunst. Denn dafür braucht man Talent. Das hat man, oder man hat es nicht.

Beim Bildhauern käme auch niemand auf die Idee, es als Handwerk zu bezeichnen.


Nein, das stimmt so nicht.
Ganz bestimmt braucht man Talent - überhaupt keine Frage.
Ist kein Talent vorhanden, nützen alle handwerklichen Fähigkeiten nichts.

Aber um ein wirklich guter Autor zu werden braucht es wiederum mehr als nur Talent. Um ein gutes Buch zu schreiben, sind "handwerkliche" Fähigkeiten unumgänglich. Erst wenn der Autor das "Handwerk" versteht, trifft er/sie die richtigen Entscheidungen bzgl. des Plots, der Perspektive, des Spannungsaufbaus, der Cliffhanger usw.
Das muss man lernen.
Es mag Ausnahmen geben (wie so häufig) aber sie entsprechen m.M. nach nicht der Norm.
Und das man das "Handwerk" Schreiben lernen muss, steht nicht im Widerspruch dazu, dass das Schreiben eine Kunstform ist.
Ganz und gar nicht.


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Nicki
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Ei 10


Beitrag20.07.2014 17:01

von Nicki
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Antago hat Folgendes geschrieben:
Schreibratgeber suggerieren, dass Schreiben ein Handwerk ist, was man erlernen könnte.
Davon leben sie schließlich.
In Wirklichkeit ist Schreiben aber eine Kunst. Denn dafür braucht man Talent. Das hat man, oder man hat es nicht.

Beim Bildhauern käme auch niemand auf die Idee, es als Handwerk zu bezeichnen.

Es soll Naturtalente geben, die setzen sich hin und schreiben einen Bestseller, ohne vorher auch nur einmal darüber nachgedacht zu haben, wie man überhaupt einen Roman schreibt, was ein Spannungsbogen ist, was überhaupt das Wort Perspektive bedeutet usw.
Wie viele wird es davon auf der Welt geben? Eine Handvoll vielleicht.
Wir wären arm dran, wenn wir uns auf die paar Autoren beschränken müssten. Also gleichen wir das fehlende Naturtalent mit entsprechendem Handwerk aus und dann sind wir wahrscheinlich bei der überwiegenden Mehrheit der Schriftsteller heute. Die meisten haben es irgendwann gelernt, ob in einem Schreibratgeber, in einer Schule oder im DSFo, macht keinen Unterschied. Und dass man besser schreibt, wenn man die Regeln kennt, ist eigentlich logisch. Was man daraus im Endeffekt macht, ist Erfahrungssache.


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fancy
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Beitrag20.07.2014 17:12

von fancy
Antworten mit Zitat

Zitat:
Schreibratgeber suggerieren, dass Schreiben ein Handwerk ist, was man erlernen könnte.
Davon leben sie schließlich.
In Wirklichkeit ist Schreiben aber eine Kunst. Denn dafür braucht man Talent. Das hat man, oder man hat es nicht.

Beim Bildhauern käme auch niemand auf die Idee, es als Handwerk zu bezeichnen.



Das sehe ich auch anders, denn in allen künstlerischen Bereichen, egal ob es um Malerei, Bildhauerei, Fotografie oder eben ums Schreiben geht, sollte man sich mit den Grundlagen vertraut machen, das Handwerk erlernen und üben, üben, üben.


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Beka
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Beiträge: 2374



Beitrag20.07.2014 17:51

von Beka
Antworten mit Zitat

fancy hat Folgendes geschrieben:

Das sehe ich auch anders, denn in allen künstlerischen Bereichen, egal ob es um Malerei, Bildhauerei, Fotografie oder eben ums Schreiben geht, sollte man sich mit den Grundlagen vertraut machen, das Handwerk erlernen und üben, üben, üben.


Ich schließe mich Gerling, Nicki und Fancy an. Ohne handwerkliche Grundlage wird niemand aus einem Marmorblock eine Skulptur schaffen, um bei der Bildhauerei zu bleiben. Und man kann noch so musikalisch sein, ohne sein Instrument zu beherrschen, gibt es keine schönen Töne.


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Tinlizzy
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Beitrag20.07.2014 18:24

von Tinlizzy
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Also ich persönlich schreibe schon seit rund 25-30 Jahre, so genau kann ich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich gemerkt habe, dass ich ohne Schreiben nicht leben. Ist auch egal!!

Der Knackpunkt ist, dass die ganze Jahre über wie ein Teufel geschrieben habe und mich zwar auch dabei weiterentwickelt habe. Allerdings nur im Schneckentempo. Seit ihr hier im Forum bin, habe ich in den paar Monaten mehr über das Schreiben gelernt als in all den Jahren davor.

Seit ich diese Basis habe, kann ich so schreiben, wie ich es immer wollte und kriege. Genial bin ich jedenfalls nicht!!! Embarassed Embarassed Embarassed  Mir ist nichts durch Talent in den Schoß gefallen, ich habe mir dafür die Wurstfinger wund geschrieben.

Sicher, es wird immer Genies geben wie zum Beispiel Michelangelo
dessen David einfach im Stein steckte und er musste nichts anderes machen, als nur die überflüssigen Steine entfernen. Und sie haben in meinen Augen allemal das Recht, dass Universum auf den Kopf zu stellen.

Ich gebe einem der vorherigen Postings recht, dass Regeln für die gut sind, die sich daran orientieren können. Ich mag Regeln, weil sie mir in Fällen das Leben erleichtert. Aber in den Fällen, wo sie meiner Kreativität oder der Storyspannung im Wege stehen, ist mir die Erzählperspektive egal, da  wird die Regel schnell Richtlinie oder optionalen Empfehlung.

Und ehrlich gesagt, ein bisschen was kann ich dem Leser schon zumuten, Gott, die meisten sind über 18 Jahre alt und stammen doch nicht alle aus Doofhausen oder sind von den Baumwollfeldern geflüchtet. Ich habe zum Beispiel einige Nebenfiguren französisch sprechen lassen und das nur als Fußnote übersetzt. Finde ich authentischer als wenn sie wie alle anderen reden würden.
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Circum
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Beiträge: 814



Beitrag20.07.2014 19:22

von Circum
Antworten mit Zitat

Tinlizzy hat Folgendes geschrieben:
Und ehrlich gesagt, ein bisschen was kann ich dem Leser schon zumuten, Gott, die meisten sind über 18 Jahre alt und stammen doch nicht alle aus Doofhausen oder sind von den Baumwollfeldern geflüchtet.


Das hat doch damit nichts zu tun. Ja, ich bin der Meinung, dass wer die Regeln beherrscht, sie auch brechen darf. Aber die meisten Autoren, die Perspektivbrüche begehen, machen sich mit Sicherheit keine Gedanken darüber. Ich will ein Buch lesen, um Spaß zu haben, um mich fesseln zu lassen. Warum soll mir dann das schlechte Handwerk des Autors zugemutet werden?

Ich habe nicht wenige Bücher nach den ersten paar Kapiteln wieder in den Schrank gestellt, weil mir die ständigen Perspektivwechsel innerhalb einer Szene so was von auf den Keks gegangen sind.

Jede gute Story muss auch gut erzählt werden. Punkt. Und die allermeisten Bücher, denen solche krassen Perspektivbrüche innewohnen, könnte man auch anders schreiben, besser, mit korrekten Perspektiven. Und sie würden meiner Meinung nach keine Qualität verlieren, sondern gewinnen.
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Alexander Gras
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Beiträge: 64



A
Beitrag21.07.2014 08:15

von Alexander Gras
Antworten mit Zitat

Die genannten Regeln werden von Deutschlehrern perpetuiert, die das aus der oberflächlichen Analyse von Romanen der Goethezeit gewonnene Halbwissen ihres Germanistikstudiums auf eine Liste von Klausurfragen reduzieren, die sie ihren wenig literaturaffinen Achtklässlern vorlegen können.

Die Literatur heute ist beeinflusst von den Erzählweisen des Kinos und Fernsehens. In einer Fernsehserie ist es nicht unüblich, Ereignisse aus einer Mischung zwischen auktorialem (allwissendem) und multiplem personalem Erzähler zu schildern.

Im Grunde gilt dabei nur eine Regel, die sich nicht nur auf die Erzählperspektive sondern alle Elemente der Narration auswirkt:

Erzähle so, dass Spannung entsteht.

Wenn es Spannung erzeugt, für zwei Filmsekunden oder einen Romansatz zu einer anderen Person zu wechseln, dann tu das. Andere Regeln gibt es – heute – keine mehr.
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Stefanie
Reißwolf


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Beitrag21.07.2014 10:04

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Alexander Gras hat Folgendes geschrieben:
Erzähle so, dass Spannung entsteht.


Den Satz sollte man in Stein meisseln und über der Eingangstür zu diesem Forum aufhängen.
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von BerndHH
BerndHH Plot, Handlung und Spannungsaufbau 26 20.04.2024 07:10 Letzten Beitrag anzeigen

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