|
|
Autor |
Nachricht |
niko Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 233 Wohnort: Göttingen
|
13.05.2014 21:35 „Vernunft ist etwas Sicheres“ von niko
|
|
|
„Vernunft ist etwas Sicheres“ (Krolow)
das leben nach ostern
zählt sich zu weihnachten
helle keime werden erwachsen
grünen
jemand weint sich zum altar
und die tage sind doch
vorhersehbar
ein nagel an der wand
wird entbildert
und wieder verziert
selbst der rahmen ist neu
doch nur ein rahmen
jemand schreitet
von raum zu raum
und sieht nur den gang
ich zünde ein feuer
trage den blauen schein
im herzen
kommt alles an
was ankommen soll
und das ist oft viel zu viel
um wenig genug zu sein
doch etwas ist sicher
das was man nicht heranträgt
an sich
kann man behaupten
das jeder tag ein anderer ist
als er sein sollte
aber wir (das sind mindestens du und ich)
sind vernünftig
und daher bescheiden
am ende kommt es
auch nicht mehr
darauf an
_________________ Ein Gedicht auf dem Hintergrund der Biographie des Autors zu interpretieren ist so, als würde man einem schwimmenden Schiff das Wasser nehmen. (NJK) |
|
Nach oben |
|
|
Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
|
|
Nach oben |
|
|
lilli.vostry Wortschmiedin
Beiträge: 1219 Wohnort: Dresden
|
15.05.2014 23:55 aw:VernunftistetwasSicheres von lilli.vostry
|
|
|
Hallo Niko,
mal ein Gedicht zu einem Zitat... hab ich gern gelesen und ist auch mit schön lakonisch selbstironischen Ton geschriebenund vermeintliche VerstandesSicherheit ad aburdum geführt. Das Leben macht doch immer mit einem was es will...
Dennoch geht es mir ähnlich wie Perry, ist etwas zu ausschweifend und allgemeinplätzig formuliert - oder soll es eine Allgemeingültigkeit ausdrücken - doch würde sie konkreter dennoch fassbarer und die Aussageabsicht stärken.
Zuerst heißt es "jemand", dann in V3 plötzlich "ich zünde ein Feuer..." - sprachlich wäre wohl: zünde an oder entzünde
"das(s) jeder Tag ein anderer ist..."
Die Zeile danach ist m.M. nach verzichtbar, so wirkt es mehr.
ebenso die Zeile: "wenig genug genug zu sein" - würde ich streichen, klingt widersprüchlich zur vorigen Zeile und ist wohl mehr ein Wortspiel als inhaltlich begründet.
Die Schlusszeile erschließt sich mir auch nicht ganz, worauf LI letztlich hinaus will. Worauf kommt es denn an?
Das wird aus den Versen vorher nicht deutlich genug, um eigene Schlüsse für sich weiterzudenken.
Jedenfalls ein Gedicht/Thema mit Potenzial, aus dem man noch mehr herausholen kann.
Frohe Schreibgrüße,
Lilli
_________________ Wer schreibt, bleibt und lebt intensiver |
|
Nach oben |
|
|
niko Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 233 Wohnort: Göttingen
|
16.05.2014 20:26
von niko
|
|
|
danke für eure kommentare!
das gedicht wechselt vom betrachten (jemand) zum lyrich selbst, dann vom allgemeinen "man" zum wir. ich denke, das ist schon systematisch. das lakonisch empfinde ich jetzt gerne als kompliment. früher schrieb ich anders und finde diesen "unterton" gut in gedichten. aber "und das ist oft viel zu viel
um wenig genug zu sein" empfinde ich nicht als wortspielerei und widersprüchlich. im gegenteil. mit der streichung der zeile nach "das jeder tag ein anderer ist" hast du völlig recht, lilli. wird entfernt!
die bilderrahmenstelle, perry, macht mich auch noch nicht so recht glücklich. ich denke mal über alternativen nachen....
beste grüße - niko
_________________ Ein Gedicht auf dem Hintergrund der Biographie des Autors zu interpretieren ist so, als würde man einem schwimmenden Schiff das Wasser nehmen. (NJK) |
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 1 |
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Buch |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|