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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Diskussionen zu Genre und Zielgruppe
Wo endet das Kinder/Jugendbuch und beginnt der Fantasyroman?

 
 
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SomebodyHere
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Beiträge: 12
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S
Beitrag26.03.2014 16:19
Wo endet das Kinder/Jugendbuch und beginnt der Fantasyroman?
von SomebodyHere
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Hallo alle zusammen.

Ich habe auf meiner Suche nach guten Lese- und Inspirationsmaterial gehäuft gesehen, dass viele Fantasybücher als 'Kinder/Jugendbuch' ausgezeichnet wurden. So war ja beispielsweise auch Harry Potter mal ein Kinderbuch, bevor es zu solchem Erfolg aufstieg und jeder Teil düsterer und 'erwachsener' wurde.
Wo befindet sich nun der schmale Grad zwischen einem Fantasyroman und den Kinder/Jugendbüchern?

Danke schon mal für eure Antworten. lol2
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Ithanea
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Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag26.03.2014 17:06

von Ithanea
Antworten mit Zitat

Es gibt Fantasy für Kinder, Fantasy für Jugendliche und es gibt Fantasy für Erwachsene. Ich würde sagen der Unterschied liegt im Schreibstil und in der Art, welche Themen und wie diese behandelt werden.

Harry Potter 1 und 2 sind noch sehr einfach geschrieben, alles passiert ziemlich schnell in einer "und dann gingen sie hierhin und dann gingen sie dorthin"-Art. Der dritte Band wird schon erwachsener, weil man mehr über Harrys Gedanken, Ängste und Sorgen erfährt.
Ab dem vierten Band kann man meines Erachtens nicht mehr von Kinderbuch sprechen, und spätestens als im fünften die Identitätskrise á la "Sinn und Zweck meiner Existenz ist einzig, Voldemort zu töten oder beim Versuch zu sterben" wird's ernst. Also zumindest bei mir hat das Eindruck hinterlassen, als Harry am Ende des 5. rausgeht und sich so isoliert von allen fühlt. Ich finde, ab da hat das ganze eine "erwachsene" Tragweite bekommen, weil es um grundsätzliche Gedanken zum Leben und um Verantwortung geht.

Allgemein geht's in der Fantasy oft um Verantwortung und "alles muss man selber machen" und die Frage, was man alles bereit ist zu tun (und zu geben), um sein Ziel zu erreichen und wie sehr man sich (zum schlechten?) verändert dabei. Halte ich für erwachsene und mordsinteressante Themen und je nachdem wie intensiv sie behandelt werden und in welchem Schreibstil, macht das ein Buch erwachsener.

Und das allerschönste ist, wenn man zu den Glücklichen meines Jahrgangs gehört und z.B. mit Harry Potter mit(er)wachsen (werden) konnte. smile


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SomebodyHere
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Alter: 30
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S
Beitrag26.03.2014 17:15

von SomebodyHere
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Danke schön für die schnelle Antwort.
Finde schon alles recht interessant, was du da schreibst und werde es mir durch den Kopf gehen lassen. Very Happy

Und das mit dem 'Erwachsen werden', während Harry Potter erwachsen wurde, kann ich sehr gut nachvollziehen. lol2
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Ithanea
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Beiträge: 1062

Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag26.03.2014 17:18

von Ithanea
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Was war denn Ausgang deiner Frage, bzw. deine Gedanken dazu?
Schreibst du auch Fantasy? Und wenn ja: erwachsen oder jugendlich? Wink


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SomebodyHere
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Alter: 30
Beiträge: 12
Wohnort: Over the Rainbow


S
Beitrag26.03.2014 18:22

von SomebodyHere
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ithanea hat Folgendes geschrieben:
Was war denn Ausgang deiner Frage, bzw. deine Gedanken dazu?


Mein Ausgang war tatsächlich, dass ich so gesucht habe, was ich denn mal lesen könnte, vor allem im Bereich der Fantasy. Dabei bin ich auf viele Romane gestoßen, welche dabei auch als Kinder/Jugendbuch ausgeschrieben waren. Dabei ist bei mir die Frage aufgekommen, wo dann die Grenze zwischen 'Jugendlicher' und 'Erwachsener' Fantasy ist.

Ithanea hat Folgendes geschrieben:

Schreibst du auch Fantasy? Und wenn ja: erwachsen oder jugendlich? Wink


Ja, ich schreibe selber Fantasy lol2 Erwachsen oder Jugendlich, das ist sicher auch dabei die Frage... Ich würde so sagen ab 14 könnte man es gut lesen und verstehen...
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agu
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Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag26.03.2014 20:48

von agu
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Hallo zusammen,

wie Ithanea schon schreibt, ist Fantasy ein Genre und die Einstufung Kinder-/Jugendbuch unterteilt hinsichtlich der Altersgruppe.
Soll heißen, dass es z.B. auch Krimis oder Liebesromane gibt, die entweder 'für Erwachsene' oder als Jugendbuch deklariert werden.

Im Kinder-/Jugendbereich ist der Fantasyanteil relativ hoch (wenn auch seit ein oder zwei Jahren verstärkt wieder nach Nicht-Fantasy-Themen von den Verlagen gesucht wird).
Wobei sich im Segment ab 11 Jahren eher klassische, handlungsbetonte Fantasy findet (so was wie Harry Potter) und sich hinter 'Fantasy' in Büchern ab 14 Jahren überwiegend Romantasy verbirgt - d.h. Liebesromanzen vor einer Fantasy-Kulisse oder mit ein paar fantastischen Elementen, die sich in erster Linie an weibliche Leser richten. Das sieht man meist schon an der Covergestaltung, auch wenn die mitunter irreführen kann Wink.

Ein wichtiges Merkmal der KiJu-Fantasy ist, dass die Charaktere i.d.R. auch sehr jugendlich sind, i.d.R. 1 bis 2 Jahre älter, als das empfohlene Lesealter. Das bedeutet, dass ihre Probleme naturgemäß auch ihrem Alter entsprechen. Bücher ab 11 oder darunter finde ich persönlich oft schon zu einfach für die Bedürfnisse eines erwachsenen Lesers geschrieben. Unter den P14-Titeln findet man sehr sehr viele, die sich um das Universum Schule und erste Liebe drehen - und die natürlich überwiegend mit Teenagern bevölkert sind, welche wiederum Teenagerprobleme haben.

Wie immer gibt es Ausnahmen - ein paar echte Perlen, die man aber suchen muss.

Erwachsenenfantasy kommt, wenn sie gut geschrieben ist, insgesamt realistischer, oft düsterer und komplexer daher.
Es kommt natürlich immer darauf an, welche Art von Lesestoff Du suchst Wink

Liebe Grüße,
Andrea


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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Gänsefüßchen
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Beitrag27.03.2014 12:57

von Avatar
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Ich bin mal vor einigen Jahren mit einem Projekt gescheitert, weil die Protagonisten Heranwachsende waren, obwohl das Buch für Erwachsene oder "all ages" gedacht war. In den Bänden zwei und drei waren die Beteiligten dann älter. War dem Verlag damals wohl zu riskant - oder ein vorgeschobenes höfliches Argument.

Liebe Grüße
vom
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SomebodyHere
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Alter: 30
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Beitrag27.03.2014 12:59

von SomebodyHere
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Oha, das klingt hart. Shocked
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Ithanea
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Alter: 34
Beiträge: 1062

Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag27.03.2014 13:05

von Ithanea
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Dabei gibt es wirklich gute "Erwachsenenfantasy" mit heranwachsenden Protagonisten.

Ich nenne da mal wieder meinen Alltime Favorite: Band 1 und 2 der Kingkiller Chronicles. The Name of the Wind und Wise Man's Fear. Zu Beginn der Geschichte ist Kvothe noch ein Kind und seit Mitte des ersten Bandes bis jetzt (Ende Band 2) ist er jugendlich. Aber er ist auch ziemlich ... reif. Laughing


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MonkeyNut
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Wohnort: Auf der Regenbogenbrücke


Beitrag31.03.2014 16:39

von MonkeyNut
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Um ehrlich zu sein finde ich es ebenfalls sehr schwer die Grenze zwischen der Zielgruppe Jugendliche und Erwachsene zu ziehen.

Zumal jetzt auch noch ein neues Genre aus dem Boden gestampft wurde. New Adult.
Dieses Genre behandelt wohl fiktionale Themen mit Protagonisten im Alter von 18-25.


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Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
-Albert Einstein
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agu
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Beiträge: 2009
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag31.03.2014 20:13

von agu
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MonkeyNut hat Folgendes geschrieben:
Zumal jetzt auch noch ein neues Genre aus dem Boden gestampft wurde. New Adult. Dieses Genre behandelt wohl fiktionale Themen mit Protagonisten im Alter von 18-25.


New Adult beschreibt Bücher, bei denen eine Liebesgeschichte mit expliziter Erotik im Vordergrund steht (wobei das Setting meist 'Contemporary' ist - also kaum Fantasy), deren Protagonisten besagte 18-25 Jahre sind.
In der Praxis sind das meist College-On/OFF-Love-Stories, bei denen der männliche Prota ein Klischee-BadBoy ist, der sich prügelt, viel trinkt, Mädchen im Dutzend verschleißt (und sie alle für Schlampen hält ) ... und SIE ist die eine Auserwählte, die für die er sich ändert Laughing
Verkauft sich wie geschnitten Brot.


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MonkeyNut
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Beiträge: 43
Wohnort: Auf der Regenbogenbrücke


Beitrag31.03.2014 20:46

von MonkeyNut
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Zitat:
In der Praxis sind das meist College-On/OFF-Love-Stories, bei denen der männliche Prota ein Klischee-BadBoy ist, der sich prügelt, viel trinkt, Mädchen im Dutzend verschleißt (und sie alle für Schlampen hält ) ... und SIE ist die eine Auserwählte, die für die er sich ändert


Autsch!
Das klingt grauenhaft.

Wie Twilight... nur ohne Vampire und mit ein wenig mehr Bad Boy.


Dabei könnte man aus solch einem Genre doch soviel mehr rausholen sad
Laut Wikipedia:

Zitat:
Like the fiction categories of young adult and adult, new adult fiction can combine with all genres and sub-genres. Science fiction, urban fiction, horror, paranormal, dystopia, etc. are some examples.



Immer dieser stereotypische Aufbau des Inhalts.
Nun gut, ich habe nichts gegen stereotypisch, doch ein wenig mehr Tiefe darf schon noch sein.
Beziehungsweise altes Gerüst und neues Gewand.

Off-Topic:
Nun ja, zu diesem Thema wird ja bereits fleißig im Thread "Und noch einmal Amazon" diskutiert... den ich übrigens mit äußerstem Interesse verfolge! Smile
Ganz schön spannend was für Ansichten dort in den Raum geworfen werden.
Zumal ich sagen muss, dass mir deine Argumentation nicht nur ein wenig Bauchschmerzen beschert hat, sondern ich sie sehr gut nachvollziehen kann.
Vor allem deine Aussage nach dem Wunsch Autoren bewundern und dich von ihnen inspirieren lassen zu können, hat mir sehr gefallen.
Dies mal am Rande, obwohl es nichts mit diesem Thread zutun hat! smile


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