seufz, warum hab ich mir nur so viele informationen besorgt?

[Deja]

denn, nun bin ich endgültig verwirrt.

in meiner geschichte geht es drunter und drüber, es ist so viel falsch.
miste ich nun aus, mach ich so falsch weiter und sortiere es dann systematisch aus?
ich lösche ja fast jeden satz, komme kaum noch weiter, weil ich denke, wenn du so weiter machst, kannst du 1 jahr lang aufräumen.

all diese informationen über die perpektive, die füllwörter, die verben usw., haben mich total verunsichert.

heute, habe ich bis 4:00 morgens geschrieben und es mir wieder und wieder durchgelesen. was für ein dreck, diese klotten, kann ich ja selbst kaum ertragen.

ich will einen roman schreiben? nein, es sind sogar 8, wenn mir nicht sogar noch mehr einfällt, habe ich einfach kein talent?
das kopfkino in worte zu fassen, ist nicht einfach, kann man das lernen?
falls ja, wie?
schreibkurse belegen?

liebe und seufzende grüße

deja

[Karacho]

Vielleicht helfen dir 2 Dinge weiter:

Zum einen ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Was du heute schreibst wird dir morgen vielleicht nicht mehr so gefallen. Du wirst ständig lernen und dadurch wirst du ständig Ideen bekommen wie man dieses und jenes besser oder schöner ausdrücken kann.

Zum anderen gibt es kein absolut richtiges. Richtig ist immer das, wenn es so ist wie du als Erschaffer es gerne haben willst. Einige Regeln sind sogar in der Tat dazu da um gebrochen zu werden. Ich denke nicht dass die Schreibwerkstatt (die ich übrigens richtig klasse finde, Kompliment an die Autoren!) dir vorschreiben soll wie dein Schriftbild auszusehen hat und wie du Texte formulieren sollst. Sie soll dich nur auf den richtigen Weg bringen.
Um es mal zu veranschaulichen, schau dir in den beiden Artikeln doch mal jeweils den Abschnitt über Verben an, dort werden zwei unterschiedliche Meinungen vertreten.

Lass dich nicht abschrecken.

[KeTam]

[Fahrender Gaukler]

Ich habe das Thema mal vom SmallTalk hierhin verschoben, hier scheint es mir passender-

[Deja]

[KleineLady]

Hallo deja,

hast du dein Problem inzwischen lösen können?

Mir ging es vor einer Weile ähnlich. Der Anfang meines Romans hakt und stolpert und gefällt mir gar nicht. Ich hab mich gezwungen, weiterzuschreiben und als der erste Flow einsetzte, wusste ich, dass die Entscheidung richtig war. Jetzt liegt das Werk erstmal in der Reifekammer, bis ich es zur ersten Korrekturlesung heraushole.

Schreiben ist Gefühl. Wenn ich den ersten Entwurf erstelle, denke ich nicht an Füllwörter und Kommaregeln. Die sind mir schnuppe. Selbst wenn die Überarbeitung später umso länger dauert. Hauptsache, der erste Entwurf steht erstmal. Was die Perspektiven angeht, so bemühe ich mich, die bei der ersten Planung schon entsprechend zu sortieren. Aber manchmal kommts halt auch anders und sie wechseln. Dann ist das so. Ob das im fertigen Werk funktioniert oder nicht, kann ich später noch entscheiden, wenn "Ende" drunter steht.

Aber für den ersten Entwurf mein Rat:
Vergiss die Regeln, folge deinem Gefühl und schreibs einfach.
Alles andere kommt später.
Und ich glaub Hemingway sagte: der erste Entwurf ist immer sch***

Was die Kleinschreibung hier angeht, find ich völlig in Ordnung. Mich nervt es nur, wenn jemand völlig ohne Punkt und Komma schreibt und die Wörter in völlig falschen Reihenfolgen, so dass man raten muss, was derjenige will

Federgruß
Nina