Seemannsgedanken

[Dalek]

Sooo...

Nachdem ich gestern mal einen "Wie-geht-das-hier-Test-Text" reingestellt hatte - nun mal mein jüngstes "Machwerk".

Dann ist aber auch mal für eine Weile Ruhe im Karton...



Seemannsgedanken

Dein Blick heute morgen, müde und leer
Diese eine stumme Frage, verriet mir mehr
als all deine Wörter, deine Gesten
es je zu sagen wagten, ja, ist schon ok
Es tut halt weh, hab´s kommen seh´n
Bleib doch zurück auf deiner Insel aus Glück
Es ist mal wieder an der Zeit für mich zu geh´n

Und es zieht mich hinaus, weit weg von dir
Denn hier ist nur Stillstand, hier lauert der Tod
und ich pack´meinen Seesack, pack´meine Träume
und besteige ein Boot, ohne Kompass und Lot

Denn ich möcht´mal wieder ein Seemann sein
frei, wenn auch einsam und allein
So´n Kerl, außen hart und innen ganz weich
mit Schiff und Pfeife und all dem sentimentalen Scheiß

Und ich schau´noch mal hoch, hinauf zum Balkon
Unserer kleinen Freiheit aus Holz und Beton
dort wo wir oft zusammen saßen, tranken, aßen
bis spät in die Nacht, ja, ist schon gut
Dir fehlte der Mut, und mir die Geduld
Wir haben´s halt nicht auf die Reihe gebracht
An unserem Scheitern trägt keiner die Schuld

Du wolltest nichts als die Sonnenseite seh´n
Das konnte auf Dauer nicht gut ausgeh´n
denn kein Glück ohne Trauer, kein Schwarz ohne Weiß
und wer ständig davon läuft, dreht sich immerzu im Kreis

Und ich möcht´ auch nicht als Seemann sterben
Werd´ irgendwann meinen Anker werfen
und such´ mir eine Frau, die besser zu mir passt
mit „Ich liebe dich“ und all dem sentimentalen Quatsch

Sollen die Wellen entscheiden, ich folge dem Wind
Wohin sie mich auch treiben mögen
Nur dort will ich hin, nur dort, nur dort will ich hin
Nur dort will ich sein