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Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3611 Wohnort: Mönchengladbach
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06.02.2013 12:13
von Nicki
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Zitat: | Was macht jetzt Spass; die Beschreibung etwa?
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Nee, so eine Szene zu lesen. Es soll sich ja schließlich nicht anhören wie eine Gebrauchsanweisung oder wie aus dem Biologiebuch.
Aber, davon abgesehen, es macht doch generell Spaß, Szenen zu schreiben. Sonst wären wir hier wohl alle falsch.
_________________ MfG
Nicki
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein
*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress |
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Wolfi Klammeraffe
Beiträge: 600 Wohnort: München
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06.02.2013 12:21
von Wolfi
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Also von Gebrauchsanweisungen schreiben sind wir sicher weit entfernt. Und ein Biologiebuch hab ich bis heute noch keins gelesen. Stehen da etwa solch sexistische Darstellungen drinnen? Dann gehört das ja zur Beate Uhse auf den Ladentisch.
_________________ Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können.
(Albert Einstein) |
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kingkaiser Leseratte
Alter: 49 Beiträge: 123 Wohnort: Bonn
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06.02.2013 12:35
von kingkaiser
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Na klar macht es Spaß, solche Szenen zu schreiben!
So würde ichs zum Beispiel machen:
Patrick biss ihr in einer Mischung aus Wildheit und Zärtlichkeit ins Ohrläppchen. Chantalle stönte auf, bemühte sich zuerst noch erfolglos ihre Wollust zu unterdrücken, doch als sie spürte, wie sich Patricks erregtes Glied gegen den Stoff ihres Slips presste, war es mit ihrer Zurückhaltung vorbei und keck sagte sie zu ihm:
"Auf meinem Nachttisch habe ich Kondome, pack deinen Zauberstab doch mal schnell ein, du darfst mich jetzt richtig nehmen ..."
Patricks Erregung nahm immer mehr zu, mit vor Geilheit zitternden Händen wollte er sich einfach einen Präser schnappen, als ihm auffiel, dass auf Ihrem Tisch ein Schälchen Kondome mit den verschiedensten Sorten stand.
London gefühlsecht, Billy Boys, mit Noppen, Geschmacksrichtungen Banane, Erdbeer ... die Auswahl erschlug ihn förmlich und Patrick begann scharf nachzudenken. Was würde Chantal wohl am liebsten mögen? Würde er eine Sorte mit Gechmack wählen, dann würde sie doch bestimmt denken, er wolle es Französcisch haben. Da hatte er allerdings gerade eher weniger Lust drauf.
Hm, dann besser doch gefühlsecht. Aber, da gab es ja auch noch verschiedene Größen! Er war überzeugt, keinen so ganz kleinen zu haben, aber würde sie ihn für einen Aufschneider halten, wenn er zu den XXL-Dingern griff? Dann besser doch die normalen ... Aber wenn er den gleich nicht gut drüber kriegen würde? Vielleicht ging dabei sogar seine Erketion flöten, so wie letzten Monat bei Annabelle. Das war vielleicht peinlich! Ihm schauderte heuite noch, und gleichzeitig bedauerte er, bei ihr nicht mehr zum Zuge gekommen zu sein, für eine Studentin war sie ...
"Ähm, Patrick? Verrätst du mir mal, warum du seit 5 Minuten nur dämlich auf meinen Nachttisch glotzt? Und so sonderlich erregend scheinst du mich auch nicht mehr zu finden. Ha, letzte Woche hat mir die Annabelle noch so eine abgedrehte Story von so einem Vollidioten erzählt ..."
_________________ "Das Leben ist eine Krankheit, die tödlich endet."
ALF |
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Wolfi Klammeraffe
Beiträge: 600 Wohnort: München
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06.02.2013 12:43
von Wolfi
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@kingkaiser,
also ich glaube dass Nicki da nicht mehr in die puschen kommt. Aber, Nachdem du das so hervorragend formuliert hast kannst doch du das MS schreiben. Vor allem das mit dem Schälchen auf dem Nachttisch. Wenn ich mich schwach erinnern kann, findet man doch soetwas in den Bordellsbetrieben oder täusch ich mich etwa?
LG
Wolfi
_________________ Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können.
(Albert Einstein) |
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kingkaiser Leseratte
Alter: 49 Beiträge: 123 Wohnort: Bonn
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06.02.2013 12:47
von kingkaiser
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@Wolfi
Wenn ich eine Erinnerung an solche Schälchen hätte, dann ausschließlich aus Recherchegründen
_________________ "Das Leben ist eine Krankheit, die tödlich endet."
ALF |
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dürüm Wolf im Negligé
Alter: 46 Beiträge: 966 Wohnort: Cape Town
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06.02.2013 12:47 Re: Mit oder ohne ? Welche Verantwortung hat ein Autor? von dürüm
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Nicki hat Folgendes geschrieben: | Hallo,
es geht, ganz kurz und knackig formuliert darum:
Muss ein Protagonist in einem Liebesroman Kondome benutzen? Sollte man die Szene so darstellen, dass man glaubt/weiß/vermutet, dass sie benutzt werden?
Gerade in der heutigen Zeit, in der man weiß, dass man allein schon wegen Aids nicht "unten ohne" sollte, wird man da als Autor nicht erstens unglaubwürdig und zweitens nicht als verantwortungslos eingestuft werden?
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Hallo Nicki, ich würde das Kondom in jeden Roman einbauen, der in der "Zeit seit AIDS" spielt.
Fantasy, Science Fiction, historische Romane können sicher ohne auskommen.
Ich erinnere mich an das Buch "Der Schamane" von Noah Gordon, der seinen Prota sogar eins der damals topmodernen Kondome aus Schafsdarm hat anlegen lassen, (inklusive waschen, trocknen und pudern danach)
Ich bin dafür, dass ein Autor diese Verantwortung mit transportiert.
Mach ich selbst auch sehr konsequent in meinen Geschichten (ein Beispiel findest Du im Red Light unter "unlimited")
Gruß
Kerem
_________________ Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.
(Oscar Wilde)
Der Willige wird vom Schicksal geführt. Der Störrische geschleift.
(Seneca) |
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Wolfi Klammeraffe
Beiträge: 600 Wohnort: München
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06.02.2013 12:51
von Wolfi
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@kingkaiser,
Zitat: | Wenn ich eine Erinnerung an solche Schälchen hätte, dann ausschließlich aus Recherchegründen |
aber natürlich, Recherche ist alles. Nur so kann was sinnvolles zustande kommen.
_________________ Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können.
(Albert Einstein) |
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kingkaiser Leseratte
Alter: 49 Beiträge: 123 Wohnort: Bonn
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06.02.2013 12:51
von kingkaiser
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@dürüm
Das sehe ich komplett anders. Ich als Autor fühle mich für keinen Leser verantwortlich, die lieben Leser behalten bei mir die Verantwortung für ihr Leben selbst.
_________________ "Das Leben ist eine Krankheit, die tödlich endet."
ALF |
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dürüm Wolf im Negligé
Alter: 46 Beiträge: 966 Wohnort: Cape Town
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06.02.2013 13:09
von dürüm
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kingkaiser hat Folgendes geschrieben: | @dürüm
Das sehe ich komplett anders. Ich als Autor fühle mich für keinen Leser verantwortlich, die lieben Leser behalten bei mir die Verantwortung für ihr Leben selbst. |
Mit Verantwortung meinte ich nicht die Verantwortung für den Leser, sondern für das Handeln meines Protas.
Ich habe keine Lust, gerade in diesem sehr sensiblen Bereich, der tatsächlich stark von Aufklärung abhängig ist, meinen Prota mit schlechtem Beispiel vorangehen zu lassen.
Wenn ich partout kein Kondom verwenden will im Roman, dann kann ich das den verantwortungslosen Antagonisten (der am Ende an AIDS stirbt, oder sich einen richtig fiesen Tripper holt, damit seine Freundin ansteckt, die dann auf ewig kinderlos bleibt) machen lassen.
Es gibt genug Macken, die ich meinen Protas andichten kann, Verantwortungslosigkeit und Leichtsinn ghören (bei meinen Protas) jedenfalls nicht dazu.
Aber ich übernehme selbstverständlich keine Verantwortung für meine Leser (wenn ich denn schon welche hätte )
Gruß
Kerem
_________________ Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.
(Oscar Wilde)
Der Willige wird vom Schicksal geführt. Der Störrische geschleift.
(Seneca) |
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kingkaiser Leseratte
Alter: 49 Beiträge: 123 Wohnort: Bonn
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06.02.2013 13:16
von kingkaiser
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@dürüm
Gut, du willst also nur Deinen Protagonisten mit gutem Beispiel vorangehen lassen. Aber vor wem? Letztendlich ja wohl vor dem Leser. Dein Protagonist weiss aber nicht, dass jemand über ihn liest, das weißt nur Du als Autor. Spricht da nicht doch die "Vorbildfunktion" letztendlich von Dir durch den Protagonisten hindurch?
Versteh mich bitte nicht falsch, ich finde Deine Intention sehr gut, niemand zur AIDS-Verbreitung mitzuanimieren.
Auch habe ich sicherlich kein Problem vielleicht mal einen moralisch oder gesellschaftlich "richtig" handelnden Menschen als Protagonisten zu haben. Aber ich könnte so nicht schreiben, wenn ich immer im Hinterkopf hätte: Jetzt handelt mein Protagonist aber gerade als schlechtes Vorbild ...
_________________ "Das Leben ist eine Krankheit, die tödlich endet."
ALF |
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dürüm Wolf im Negligé
Alter: 46 Beiträge: 966 Wohnort: Cape Town
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06.02.2013 13:21
von dürüm
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kingkaiser hat Folgendes geschrieben: | @dürüm
Gut, du willst also nur Deinen Protagonisten mit gutem Beispiel vorangehen lassen. Aber vor wem? Letztendlich ja wohl vor dem Leser. Dein Protagonist weiss aber nicht, dass jemand über ihn liest, das weißt nur Du als Autor. Spricht da nicht doch die "Vorbildfunktion" letztendlich von Dir durch den Protagonisten hindurch?
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Na klar
Aber eine "Vorbildfunktion" ist etwas völlig anderes, als die Verantwortung für einen Leser zu übernehmen.
Ich habe nur keine Lust, irgendwann einmal zu hören ..."xy hat das und das gemacht, weil er das in meinem Buch so und so gelesen hat"
Da halte ich es zu sehr mit Kant und seiner Ethik des Handelns.
Führt aber auch klarerweise dazu, dass ich mich mit "inneren Konflikten" eines Protas sehr schwer tue
Da schreibe ich lieber Humoresken und Romance, als Thriller und Krimis.
Gruß
Kerem
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(Seneca) |
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Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3611 Wohnort: Mönchengladbach
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06.02.2013 20:37
von Nicki
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Wolfi hat Folgendes geschrieben: |
also ich glaube dass Nicki da nicht mehr in die puschen kommt.
LG
Wolfi |
Lieber Wolfi,
ich weiß gar nicht, woher du dein Wissen beziehst.
denn:
Wolfi hat Folgendes geschrieben: | ... aber natürlich, Recherche ist alles, ... |
du scheinst zu wissen, was und wie ich schreibe?
_________________ MfG
Nicki
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Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3611 Wohnort: Mönchengladbach
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06.02.2013 21:02 Re: Mit oder ohne ? Welche Verantwortung hat ein Autor? von Nicki
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Hallo Thread-Beantworter und Diskussionsfreudige
Es wird immer unterschiedliche Meinungen geben, wie wir ja schon hier sehen können. Dabei wird es allerdings nicht nur auf den Autor ankommen, sondern auch auf den Leser. Glaubt dieser unreflektiert alles, was in einem Roman steht?
Andererseits hat man als Autor, der von vielen gelesen wird, damit eine Möglichkeit geschaffen, eine Art Werbeträger für eine gute Sache zu sein.
Man stelle sich vor, Harry Potter oder James Bond hätten nachweislich Kondome benutzt. Das hätte bestimmt bei vielen Jugendlichen zu einer ganz anderen Akzeptanz geführt. Mit Sicherheit mehr als bunte Broschüren des Bundesgesundheitsministeriums.
_________________ MfG
Nicki
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Wolfi Klammeraffe
Beiträge: 600 Wohnort: München
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06.02.2013 21:53
von Wolfi
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Ach Nicki,
ich will und werd mich sicher nicht in dein MS reinversetzen, denn es kann nur spannender sein wenn du es allein bewerkstelligst und dir deine Gedanken machst ob jetzt mit oder ohne, wie oder was, weshalb oder warum. Es sind deine Kondome. Verwende sie oder lass sie weg, du weißt besser, was vernünftiger ist.
LG
Wolfi
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Gast
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17.02.2013 15:38 NEIN von Gast
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NEIN ich denke man muss keine Kondome aufzwingen. Jeder wie er will, manche würden es nie mit machen.
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