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Kito Wortedrechsler
Alter: 40 Beiträge: 50
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16.01.2013 15:24 Gelber Sand von Kito
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Gelber Sand
Es war der gelbe Sand,
der dich zum Brennen brachte,
es war der Himmel in Deiner Hand,
der dich wunschlos glücklich machte.
Es war die tiefblaue See,
die dich in Deine Träume leitete,
es war in Deinem Kopf die Fee,
die dich in diese Welt begleitete.
Es waren glitzernde Sterne,
die dich alles vergessen ließen,
es waren die fremden Winde der Ferne,
die dich hier willkommen hießen.
Es waren die Sehnsüchte,
die dich hier fanden,
es waren vergangene Ausflüchte,
die im roten Meer versanken.
Es war die Geschichte der Welt,
die hier geduldig geblieben,
es ist die Erinnerung die dich heute noch dort hält,
das Land, welches du anfängst zu lieben.
Es war das Lachen,
auf den Lippen der Leute,
es war das Feuer, das sie entfachen,
in deinem Kopf so präsent wie das Heute,
Zwischen all dem Fremden zu stehen,
all das Neue mit eignen Augen zu sehen,
mit all den Menschen zu gehen,
und jeden Tag um einen Weiteren zu flehen.
Es ist die Freude etwas gefunden zu haben,
was man zu Hause nennt,
5000 Kilometer; einmal quer durch die Erde graben,
es ist das Feuer, das in deinem Herzen brennt.
Es sind deine Erinnerungen,
die dich nie vergessen lassen,
sind tief in deinem Kopf verschlungen,
kannst sie in jedem Moment fassen.
Es ist das Glück,
das dort zurück geblieben ist,
mitgebracht hast du ein Stück,
bis die Zeit zur Rückkehr gekommen ist.
(Ich seh gerade, ich hab mich mit der Kategorie vertan und zu schnell geklickt. Ist ja wohl eher was, was in die Lyrikecke gehört!)
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lilli.vostry Wortschmiedin
Beiträge: 1219 Wohnort: Dresden
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17.01.2013 00:40 aw:gelbersand von lilli.vostry
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Hallo Kito,
das klingt doch mehr nach Reisebericht als nach Lyrik, auch wenn die Zeilen in üppigen Worten schwelgen. Gelben Sand, blaues Wasser, gastfreundliche Menschen sind so beliebige Worte, die fast auf jedes Land der Welt zutreffen.
Ich vermisse ganz persönliche, unverwechselbare Eindrücke und Bilder; einzig in der dritt letzten Strophe klingt etwas davon an... Das "5 000 Meter durch die Erde graben..." (5000 würde ich als ein Wort schreiben) lässt Spannung aufkommen und man ahnt, dass dass nicht nur ein Urlaub, sondern wohl ein Projekt in der Entwicklungshilfe war, die mit Land und Menschen hautnah andere Begegnungen ermöglichte als normalen Touristen...
Das wird aber leider kaum spürbar in Deinem Gedicht. Die Hälfte der Strophen erscheinen m.M nach überflüssig, lieber straffen und auf wenige starke Bilder konzentrieren.
Dann gewinnt der Text an Ausdruck und das Besondere dieser Reise sichtbar.
Die letzte Strophe ist zudem missverständlich. Das Glück bleibt zurück in dem Land und zugleich kehrt ein Stück zurück... Das bis zur Rückkehr würde ich ändern. Damit deutlich wird, ob die Reise bereits vorbei ist.
Bin gespannt auf eine neue, verdichtete Fassung dieses Reise-Abenteuers.
Frohe Schreibgrüße,
Lilli
_________________ Wer schreibt, bleibt und lebt intensiver |
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Kito Wortedrechsler
Alter: 40 Beiträge: 50
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17.01.2013 01:33
von Kito
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Hallo!
Danke für Deine Kritik
Kurz zur Erklärung des Gedichts:
Es ist in der Tat eine Art Reisebericht - allerdings in Kombination mit einer Arbeitsstelle im Ausland. Es war etwas zwischen Arbeit und Urlaub, das eine Saison lang andauerte und mich damals ziemlich geflasht hat (das Gedicht ist mittlerweile auch wieder 6 ganze Jahre alt).
Falls es noch helfen sollte zum Verständnis: Ich hatte ne recht schwere Zeit damals und habe mich nach einem anderen Zuhause gesehnt als das, welches ich hatte. Dort habe ich mich unglaublich wohl gefühlt und als ich wieder gehen musste, habe ich mir ein Stück dieses Sonnenscheins in mein Herz gepackt (also ein Stück mitgenommen, als Erinnerung, bis ich wieder zurückfliege).
Nichtsdestotrotz ist es sehr interessant, wie es bei Menschen ankommt, die ja nun gar nicht wissen, um was es geht, was ich damit eigentlich ausdrücken will. Die freie Interpretationsweise gefällt mir und hilft natürlich weiter, bei Bedarf deutlicher zu werden.
Wobei ich zugeben muss, dass ich die Wortwahl "das klingt doch mehr nach Reisebericht als nach Lyrik" sehr abwertend klingend finde, obwohl Lyrik es mehr trifft. Eine teilweise Beschreibung zwar, dafür aber in der für Lyrik üblichen Dichtung in Versform.
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5104 Wohnort: Schlüchtern
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17.01.2013 01:50
von Harald
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Kito hat Folgendes geschrieben: | Eine teilweise Beschreibung zwar, dafür aber in der für Lyrik üblichen Dichtung in Versform. |
Du hast hier ein Gedicht, das in den Endreimen(Kreuzreim) passt, fast passt, wenn ich diese sehe -->
Sehnsüchte,
fanden,
Ausflüchte,
versanken.
der Welt,
geblieben,
dort hält,
zu lieben.
Metrisch,
also ...
Anzahl der Hebungen pro Zeile
Versformen wie Jamben, Trochäen und andere
und eine Struktur der Strophen zueinander
... da geht es wild durcheinander.
Du solltest jetzt aber keinesfalls die Flinte ins Korn werfen, sondern dich an diese grundlegenden Sachen herantasten, besuche einfach die Lyrik-Werkstatt.
Kleiner Nachtrag:
Vom Gefühl her hast du es drauf, das muss nur in richtige Bahnen. Und wenn dich die metrischen, gereimten Gedichte zu sehr blocken, ,sieh dich um, es gibt genügend Lyriker hier, die dir im freien Vers weiterhelfen ...
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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Kito Wortedrechsler
Alter: 40 Beiträge: 50
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17.01.2013 02:08
von Kito
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Oh nein, die Flinte bleibt hier schön bei mir
Danke für Deine Kritik! Allerdings, es geht wild zu. Besonders innerhalb der Zeilen. Ich muss zugeben, dass ich beim Schreiben nicht darauf geachtet habe, sondern es damals einfach niedergeschrieben habe, ohen auf Regeln zu achten.
Ab und an überkommen mich die Phasen, in denen ich Gesichte schreibe. Wenn es wieder soweit ist, befolge ich Deinen Rat und schaue in der Werkstatt mal vorbei! Das wird mit Sicherheit sehr nützlich sein. Man lernt nie aus! Das ist etwas wirklich Schönes am Schreiben!
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5104 Wohnort: Schlüchtern
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17.01.2013 06:59
von Harald
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Hi,
dann leg mal los mit der Überarbeitung ...
Hier mal eine Straffung der ersten Strophe
Es war der gelbe Sand,
der dich zum Brennen brachte,
der Himmel in der Hand,
der dich so glücklich machte.
(vier Zeilen mit ja drei Jamben, Z2 und Z4 mit weiblicher Kadenz, also mit angehängten unbetonten Silben)
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
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Kito Wortedrechsler
Alter: 40 Beiträge: 50
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17.01.2013 16:07
von Kito
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Vielen Dank für die erste Strophe!
Ich setze mich ran - sobald ich etwas freier im Kopf mit meinen Gedanken bin. stecke gerade in meinen Korrekturen meines Romans
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lilli.vostry Wortschmiedin
Beiträge: 1219 Wohnort: Dresden
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17.01.2013 21:52 aw:gelbersand von lilli.vostry
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Hallo Kito,
ich habe Dir nur meine Meinung geschrieben, es sollte nicht abwertend klingen.
Dein Text ist doch größtenteils sehr beschreibend, wenn auch gereimt.
Ich vermisse wie ich bereits schrieb, eine ganz eigene unverwechselbare Essenz, die diese Reise Dir eben einem schönen Umfeld gebracht hat. Dass Du ein Stück Glück mit nachhause genommen hast, habe ich schon verstanden. Nur ist mir das bei dieser Gedicht-Länge etwas zu wenig.
Unter Lyrik/Lyrik stehen zudem Gedichte, die man selbst als fertig und veröffentlichungsreif empfindet, die man genauso auch einem Verlag anbieten würde.
Wenn dem nicht so ist und Du nur Reaktionen testen oder weiter daran arbeiten möchtest, dann gibt es dafür - wie schon erwähnt - die Lyrik-Werkstatt.
Viele Grüße,
Lilli
_________________ Wer schreibt, bleibt und lebt intensiver |
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Kito Wortedrechsler
Alter: 40 Beiträge: 50
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18.01.2013 00:28
von Kito
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Lilli,
vielleicht habe ich Dich dann in Deinem ersten Post etwas falsch verstanden. Jetzt weiß ich, worauf Du hinaus wolltest. Und ich kann es sogar nachvollziehen. In die Zeilen kann ich mehr stecken, so dass der Leser mehr mitnehmen kann.
Danke für den Hinweis - und gleichzeitig auch eines für den Tipp mit der Werkstatt. Ich habe mich hier noch gar nicht so genau umgesehen, dass ich in Erfahrung gebracht habe, dass die Werkstatt für solche Dinge der richtige Ort ist.
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lilli.vostry Wortschmiedin
Beiträge: 1219 Wohnort: Dresden
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18.01.2013 00:40 aw:gelbersand von lilli.vostry
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Hallo Kito,
"in die Zeilen mehr stecken..."
Genau das wollte ich Dir damit sagen.
Ich glaube, darauf deutet Dein Gedicht in jedem Fall hin, dass Du den Lesern vieles zu sagen hast.
Spüre noch mal hinein und hole die Perlen heraus, die in eine Hand passen.
Frohe Schreibgrüße,
Lilli
_________________ Wer schreibt, bleibt und lebt intensiver |
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