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Lydia // 1. Rohfassung noch unbeendet


 
 
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IDee2000
Gänsefüßchen
I


Beiträge: 15



I
Beitrag05.01.2013 18:05
Lydia // 1. Rohfassung noch unbeendet
von IDee2000
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

1. Teil

Sie wirkte wie ein verlorener Engel, als wäre sie eben gerade vom Himmel gefallen. Sie saß auf einem großen Stein und konnte sich nicht daran erinnern, wie sie dort hingekommen war. Die Füße taten ihr weh, sie konnte unmöglich die weite Strecke gelaufen sein. Es war nur ein vages Gefühl, das ihr vermittelte, dass sie sehr weit von zu Hause fort war. Unvermittelt hatte sie ein Bild vor ihren Augen.
 Ein Traum, den sie als Kind einmal hatte. Darin saß sie mit einem Säugling auf dem Arm, auf einem Stuhl mitten in einem Raum, einsam und allein. Weshalb sie ausgerechnet jetzt daran dachte, sie wusste es nicht. Im Augenblick plagten sie ganz andere Sorgen. Sie fror. Das weiße Kleid, das sie trug, war zu dünn, die Luft feucht und kalt, Raureif lag auf den Wiesen. „Wo sind meine Schuhe? Welche hatte ich an?“ Verwundert sah sie auf ihre schmerzenden, kalten Füße. Die Gegend war ihr unbekannt und dennoch seltsam vertraut. „Ich habe das schon einmal gesehen, diesen Bachlauf und die kleine Steinbrücke. Nur wo?“
Lautes Gebell schlug ihr entgegen, Hunde stoben auf sie zu. Voran ein Afghane gefolgt von zwei Cockern. Sie fürchtete sich vor fremden Hunden. Sie wünschte ihr Besitzer würde sie zurückrufen.
Die Tiere kamen bedenklich näher. Unwillkürlich zog sie ihre Beine dicht an ihren Körper und umschloss sie mit ihren Armen. Kläffend blieb die Meute vor ihr stehen. Der Halter sah anscheinend keinen Grund zur Eile. Er kam gemächlich auf sie zu. Er gab den Hunden eine knappe Anweisung, als er vor ihr stand. Plötzlich herrschte Ruhe.
„Das ist Privatbesitz!“ Laut brüllend schwenkte er seinen ausgestreckten Arm herum. Sofort bereute er, dass er seine Stimme erhoben hatte. Es hallte gefährlich in seinem Kopf nach, erlegte eine Hand an seine Stirn. Sie schwieg. Den Kopf hatte sie auf ihre angezogenen Knie gelegt, ihr blondes langes Haar fiel über die Schulter nach vorn. Nun sah sie ihn von unten her an. Tränen traten ihr in die Augen. Sie fürchtete sich vor ihm, auch wegen der lauten Sprache. Sie stellte fest das Sie ihn fast nicht verstand. Er sprach nicht ihre Sprache. Wieder donnerte er, sie begriff es nicht. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen, um ihn besser sehen zu können. Er bemerkte ihr zittern. Ihm war nicht klar, ob es sich um Angst oder Kälte handelte. Ihm fiel auf, dass Sie keine Schuhe trug.
„Dir muss kalt sein“, sagte er etwas freundlicher, was ihm an diesem Morgen nicht leicht fiel. Sie versuchte zu lächeln, aber das Klappern ihrer Zähne hinderte sie daran. Er reichte ihr eine Hand, sie misstraute ihm.
„Nun komm schon oder willst du dir eine Lungenentzündung holen?“, keifte er wieder. Griff nach ihrem Arm und zog sie hoch. Schlotternd stand sie vor ihm. Er musterte sie, ihr Gesicht, das wie feinstes Porzellan schien. Die freundlichen Zügen, Augen die, wie leuchtende Sterne wirkten, getrennt von einer schmalen Nase, unter der sich ein sinnlicher Mund befand. Er zog seinen Wolfspelzmantel aus und hängte ihn ihr um. „Es ist nicht weit bis zum Haus!“ Er wandte sich um und stiefelte voran. Die Hunde liefen wieder voraus. Sie trottete hinter ihm her. Das Laufen tat ihr weh. Teils, weil der Boden so kalt war, teils wegen der Steine, die auf dem Pfad lagen. Der Weg schien ihr unendlich. Immer wieder sah sie sich um, in der Hoffnung etwas zu entdecken, das ihr bekannt war. Was sollte sie hier, ihre Sprachkenntnisse beschränkten sich bei guter Konzentration auf das Verstehen, ein eigenständiges formulieren oder gar aussprechen schien ihr unmöglich.
„Schon wieder so eine Heulsuse!“, dachte er, „wie kann man nur so rumlaufen, bei dieser Kälte. Heulsuse! Sylvie war auch so eine. Bei jeder Gelegenheit drückte sie auf die Tränendrüse. Gut, das sie weg ist. Eigentlich wollte ich sie nur trösten, damals, als Tom verunglückt war. Dann hatte ich sie am Hals. Ja, Tom das war ein guter Freund. Guter Freund? Sylvie hatte sich tatsächlich eingebildet, dass sie Tom durch den Unfall verloren hat. Die hat nicht einmal geschnallt, dass Tom schon länger eine Andere hatte. Schade das diese rassige Rothaarige mit ihm verunglückt ist. Oder besser so? Ob Hanna schon aufgestanden ist? Egal, ich gehe jedenfalls wieder ins Bett. Wäre mir heute Morgen nicht so schlecht gewesen, wäre ich erst gar nicht aufgestanden. Verdammter Alkohol!“
Er öffnete die Eingangstür zu seinem Haus. Die Hunde, denen es offensichtlich auch zu kalt draußen war, liefen bereitwillig in das Innere. Sie folgte ihm mit gemischten Gefühlen. Dabei hatte sie keine Wahl, wenn sie nicht erfrieren wollte.
„Mrs. Grey!“, brüllte er wieder und fasste sich gleichzeitig an den Kopf.
„Bitte Mr. Hopkins schreien Sie doch nicht so“, kam eine freundliche Stimme aus einem Nebenraum, der die Küche zu sein schien.
„Machen Sie einen Tee, für das halb erfrorene Ding da!“ Er deutete flüsternd auf die mitgebrachte Person. „Ach Du meine Güte!“ Mrs. Grey hob die Arme in die Höhe. Mrs. Grey, so stellte sie fest war eine ältere Dame, die überaus sympathisch wirkte. Ein wenig erinnerte sie die Alte an Frau Holle.
„Was ist los Lewis, Darling?“, vernahm sie eine neue Stimme, unwillkürlich sah sie sich um.
„Wir haben einen Gast Hanna!“, erklärte er, abermals etwas lauter. Und wieder einmal bereute er es.
„Ach du liebe Zeit! Was ist mit Ihr geschehen, Darling? Sie sollte ein heißes Bad nehmen, bevor Sie sich den Tod holt“, befand Hanna, die in einem langen rosa Negligé, das mit Marabufedern geschmückt war, die Treppe heruntergekommen war. Sie befand Hanna als außerordentlich schön, das lange dunkelblonde Haar, diese tolle Figur, die durch das Negligé schimmerte, ließ sie staunen. Sogleich nahm Hanna die Fremde bei der Hand und zog sie hinter sich her in die obere Etage.
„Ich mach inzwischen den Tee!“, rief Mrs. Grey hinter ihnen her.
„Und ich“, sagte er, „ich gehe ins Bett. Ich möchte nicht gestört werden!“

Das Wasser, in dem sie lag, war heiß, dennoch empfand sie es als angenehm. Ein riesiger, wohlriechender Schaumberg krönte das Wasser.
„Wie heißt Du?“, fragte Hanna freundlich die sich zu ihr gesellt hatte.
„Lydia“, dachte sie, sagte es aber nicht. Sie hatte sich dazu entschlossen, nicht den Versuch zu starten in dieser Sprache zu reden und sich womöglich der Lächerlichkeit preiszugeben. Das hatte sie schon in der Schule erlebt, sie hatte einfach keine Sprachbegabung.
Hanna lächelte sie liebenswürdig an, nahm ein Badetuch von einem Stapel und legte es auf einen Schemel, der neben der Wanne stand.
„Ich habe Dir etwas zum Anziehen dort hingelegt, die Sachen passen bestimmt. Ich erwarte Dich unten“ Hanna wies auf die Kleidung, die in einem Korbsessel, der in dem geräumigen Bad lag und verlies den Raum. Vorsichtig erhob sie sich aus der Wanne. „Was ist, wenn er jetzt hier hereinkommt, bevor ich angezogen bin?“ Ein wenig wurde sie bei diesem Gedanken rot, was mit Sicherheit nicht aufgefallen wäre, da sie bedingt durch das heiße Bad bereits krebsrot war. Sie beeilte sich mit dem Abtrocknen. Schnell schlüpfte sie in die dicken Socken, die Jeans und den wohligen Wollpullover. Die Sachen passten wirklich gut, stellte sie fest. Lydia bemühte sich wieder nach unten zu kommen, ihre Füße schmerzten noch immer, deshalb lief sie mehr auf den Zehenspitzen. Das Haus machte einen düsteren aber dennoch gemütlichen Eindruck. Die Fenster hatten Butzenscheiben und waren auch nicht allzu groß. Dunkle majestätische Möbel, schwere orientalische Teppiche rundeten den geschmackvoll eingerichteten Raum ab. Gewiss war die Einrichtung teuer gewesen. Es passte alles zu dem alten Haus, es wirkte so als wäre es schon immer da gewesen. An der Seite war ein Kamin, darin brannte ein helles Feuer, davor stand ein gemütliches Ledersofa, auf dem Lammfelle lagen. Im angrenzenden Raum, der wohl das Esszimmer war, saß Hanna bereits am Tisch. Auch sie war jetzt angezogen. Hanna lächelte ihr zu und bedeutete ihr Platz zu nehmen. Mrs. Grey kam und setzte eine große Kanne Tee auf den Tisch. „Der ist gut, wenn man sich verkühlt hat“, sagte die Alte und lächelte ihr aufmunternd zu. Sie setzte sich zu Hanna an den Tisch. „Du wirst Hunger haben, greif nur zu“, meinte Hanna.
Lydia tat das bereitwillig, sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal etwas gegessen hatte. „Ich heiße Hanna“, sagte Hanna, betont langsam, indem sie auf sich selbst deutete, „wie ist Dein Name?“
Sie sahen sich an. Hanna schob ihr ein Blatt Papier und einen Stift zu.
„Nun gut“, dachte sie und schrieb ihren Namen darauf. Hanna nickte. „Wo kommst Du her, Lydia?“
Lydia interessierte sich aber mehr dafür, wo sie sich befand, wollte aber nicht fragen. Sie zuckte mit den Schultern und tat so als hätte sie die Frage nicht verstanden. Einen Augenblick lang wirkte Hanna ratlos, dann erklärte sie, wieder betont langsam: „Wir wohnen hier in Heartfield.“
„Nein, das kann nicht sein! Das habe ich falsch verstanden!“ Lydia fühlte, wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich. Sie biss in ihr Brot. Während des Kauens dachte sie darüber nach, was alles geschehen war:
Da war der Krach mit ihren Eltern gewesen. Die waren dahinter gekommen, dass sie mit Jürgen geschlafen hatte. Ihrem Vater war die Hand ausgerutscht. Dabei hatte sie schon längst bereut, dass sie es überhaupt getan hatte, so toll war es nicht. Nicht annähernd so, wie Monika und Christine es geschildert hatten. Eine Erfahrung, auf die sie gut hätte verzichten können. Außerdem war Jürgen ein richtiger Idiot! So wie er sich aufgeführt hat, als er wäre er der tollste Kerl der Welt. Ihre Eltern hatten mit Heim gedroht. Lydia wusste, dass sie es wahr machen würden, spätestens dann, wenn sie schwanger würde. Sie durfte nicht zu dieser Party, deshalb hatte sie sich heimlich aus dem Haus geschlichen. Dort sah sie Jürgen mit einer Anderen, das war schlimm. Sie hatte geweint, heimlich, auf der Toilette. Christine hatte sie getröstet. Dann war da noch dieser Typ, an dessen Namen sie sich nicht erinnern konnte. Der, der so freundlich zu ihr war. Er hatte ihr etwas zu trinken gegeben. In ihrem Kopf drehte sich plötzlich alles, der Typ wurde zudringlich. Da wusste sie, sie musste unbedingt von dieser Party weg. Egal wie viel Kraft es auch kosten würde, nur weg. Sie war auf die Straße gerannt und fasst in einen vorbeifahrenden LKW. Der Fahrer war ausgestiegen und hatte sie mitgenommen. Der sprach eine andere Sprache, irgendetwas Osteuropäisches vermutlich. Der war lustig. Er hatte sie nicht verstanden und sie war nicht in der Lage gewesen ihm klar zu machen, dass sie am Ende der Straße aussteigen wollte. Sie war eingeschlafen. Sie hatte geträumt, auf einer Schaukel zu sein. Es war keine Schaukel, es war ein Fährschiff gewesen. Sie selbst saß auch nicht mehr auf dem Beifahrersitz, sie lag in der Schlafkabine des LKW. Jetzt war das Maß schon längst überschritten, so konnte sie unmöglich wieder nach Hause. Zumindest traute sie es sich nicht. Das wäre zu viel gewesen. Sich mit Jungens rumtreiben, verbotenerweise auf Partys gehen und dann auch noch Drogen. Das hätten ihre Eltern nicht durchgehen lassen. Als sie endlich wieder auf der Straße waren, glaubte der bis dahin freundliche Fahrer sie wäre Freiwild. Ja, so war das! Daher war sie aus dem LKW gesprungen, als der an einer roten Ampel halten musste. Sie war gelaufen so schnell sie konnte, so weit sie konnte. Bis ihr die Sinne schwanden und sie sich wagte, auf einem Stein auszuruhen. Kaum war sie wieder zu sich gekommen sah sie auch schon die Hunde.
Während sie so über das Vergangene nachgedacht hatte, bemerkte sie nicht, dass einer der Hunde seinen Kopf auf ihren Schoß gelegt hatte. ...

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Mishka
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Beiträge: 54
Wohnort: NÖ


Beitrag06.01.2014 17:05

von Mishka
Antworten mit Zitat

Hallo IDee2000,

dein Anfang wirft Fragen auf: Wer ist die junge Frau? Wie ist sie dorthin gelangt?
Das hat mich zum Weiterlesen animiert.

Dein Text liest sich auch flüssig, aber man merkt ihm deutlich an, dass er eine Rohfassung ist.
Es gibt vermeidbare Wortwiederholungen, Rechtschreibfehler, fehlende Worte, falsche Interpunktion und Überflüssiges, was du sicher selbst beim Überarbeiten leicht beheben könntest. Ich will jetzt auch deinen Text nicht komplett für dich überarbeiten. Daher nur ein paar Beispiele:

Es war nur ein vages Gefühl, das ihr vermittelte, dass sie sehr weit von zu Hause fort war. Unvermittelt hatte sie ein Bild vor ihren Augen. Wiederholung

Sie stellte fest das Sie ihn fast nicht verstand.
Sie verstand ihn nicht.

So hättest du Überflüssiges gekürzt und nebenbei auch einen Komma- und zwei Rechtschreibfehler weniger.

Hanna wies auf die Kleidung, die in einem Korbsessel, der in dem geräumigen Bad lag und verlies den Raum. Vorsichtig erhob sie sich aus der Wanne.
Hanna wies auf die Kleidung, die in einem Korbsessel lag, und verlies den Raum.
Vorsichtig erhob sie (Lydia) sich aus der Wanne.

Dass der Korbsessel im Bad steht, ist ja klar - auch wenn ein Verb fehlt bzw. vertauscht ist Wink. Da danach wieder von Lydia die Rede ist, würde ich hier eine neue Zeile beginnen. Ich würde hier zur Sicherheit an dieser Stelle auch den Namen verwenden.

Nun noch ein paar generelle Dinge, die mir aufgefallen sind. Du drückst auch alle Gedanken wie direkte Rede aus. Du könntest Gedanken in Kursivschrift oder mit einfachen Anführungszeichen deutlich machen. Sonst ist es für den Leser sehr verwirrend, was nun tatsächlich gesagt oder nur gedacht wurde.

Auch bei der Perspektive bin ich mir nicht im Klaren, was du willst. Hast du dich bewusst für einen auktorialen Erzähler entschieden?  Oder springst du zwischen personalen Perspektiven hin und her?
Beim folgenden Absatz kann man gut sehen, welche Probleme beide Varianten hier mit sich bringen:


„Das ist Privatbesitz!“ Laut brüllend schwenkte er seinen ausgestreckten Arm herum. Sofort bereute er, dass er seine Stimme erhoben hatte. Es hallte gefährlich in seinem Kopf nach, erlegte eine Hand an seine Stirn. Sie schwieg. Den Kopf hatte sie auf ihre angezogenen Knie gelegt, ihr blondes langes Haar fiel über die Schulter nach vorn. Nun sah sie ihn von unten her an. Tränen traten ihr in die Augen. Sie fürchtete sich vor ihm, auch wegen der lauten Sprache. Sie stellte fest das Sie ihn fast nicht verstand. Er sprach nicht ihre Sprache. Wieder donnerte er, sie begriff es nicht. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen, um ihn besser sehen zu können. Er bemerkte ihr zittern. Ihm war nicht klar, ob es sich um Angst oder Kälte handelte. Ihm fiel auf, dass Sie keine Schuhe trug.

"Das ist Privatbesitz!" - Ich als Leser erfahre, was der Mann brüllt. Die Protagonistin versteht ihn aber nicht. Das macht es mir schwerer, mich in ihre Lage zu versetzen und mit ihr zu fühlen. Aus der personalen Perspektive wäre diese Szene viel intensiver, da auch ich nichts verstehen würde und mich mit der Protagonistin nur am Verhalten des Mannes orientieren könnte.
Dann springst du in diesem kurzen Abschnitt von seinem Kopf in ihren und wieder zurück. Wozu?
Die Protagonistin ist Lydia. Warum bleibst du nicht bei ihr? Meiner Meinung nach würde der Text durch diese personale Perspektive sehr gewinnen.


Auch bei den Zeitformen geht es ziemlich durcheinander zu.

Da war der Krach mit ihren Eltern gewesen. Die waren dahinter gekommen, dass sie mit Jürgen geschlafen hatte. Ihrem Vater war die Hand ausgerutscht. Dabei hatte sie schon längst bereut, dass sie es überhaupt getan hatte, so toll war es nicht. Nicht annähernd so, wie Monika und Christine es geschildert hatten. Eine Erfahrung, auf die sie gut hätte verzichten können. Außerdem war Jürgen ein richtiger Idiot! So wie er sich aufgeführt hat, als er wäre er der tollste Kerl der Welt. Ihre Eltern hatten mit Heim gedroht. Lydia wusste, dass sie es wahr machen würden, spätestens dann, wenn sie schwanger würde. Sie durfte nicht zu dieser Party, deshalb hatte sie sich heimlich aus dem Haus geschlichen. Dort sah sie Jürgen mit einer Anderen, das war schlimm. Sie hatte geweint, heimlich, auf der Toilette. Christine hatte sie getröstet. Dann war da noch dieser Typ, an dessen Namen sie sich nicht erinnern konnte. Der, der so freundlich zu ihr war. Er hatte ihr etwas zu trinken gegeben. In ihrem Kopf drehte sich plötzlich alles, der Typ wurde zudringlich. Da wusste sie, sie musste unbedingt von dieser Party weg.

Bei dieser Rückblende ist alles dabei: Plusquamperfekt (schwarz), Präteritum (rot) und Perfekt (grün).

Die einzig richtige Zeitform wäre Plusquamperfekt. Um die häufigen Wiederholungen von "war" und "hatte" zu vermeiden, ist es auch üblich, den Anfang und das Ende einer Rückblende im Plusquamperfekt zu schreiben und alles dazwischen im Präteritum.
Dein buntes Durcheinander geht so aber nicht.

Das war die 1. Rohfassung eines Kommentars.  Ausführlicher, wenn es eine überarbeitete Version gibt Wink ;

Also, vom Thema und von den Anfangsfragen her, könnte ich mir vorstellen, deine Geschichte weiterzulesen.
Aber handwerklich ist noch viel zu tun an deinem Text.


Liebe Grüße,
Mishka
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