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Nagastal


 
 
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Durazell
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 16



Beitrag06.09.2012 14:08
Nagastal
von Durazell
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Moin Moin. Das ist der Anfang meines neuen Romans. Über Kritik würde ich mich sehr freuen smile

Sicherlich hat sich jeder schon einmal einen Ort gewünscht, an dem es keine Ungerechtigkeit gibt, an dem keiner ausgegrenzt wird, nur weil er anders ist oder anders denkt,
 einen Ort, an dem jeder für den anderen da ist und Geld und Machtgehabe keine Rolle spielt. Diesen Ort gibt es – so sicher, wie Kaugummi im Haar eine ekelige Sache ist.
Man muss schon genau hinsehen und hinhören, um ihn zu finden, aber wenn man ihn einmal gefunden hat, ist es der schönste und wunderbarste Ort, den man sich vorstellen kann.
 Nur wenige haben ihn jemals gesehen – genauer gesagt waren es nur Zwei. Dies ist die Geschichte von Mia und Lars, und wie sie es geschafft haben, diesen Ort und seine Bewohner vor dem drohenden Unheil zu bewahren.

Ein besonders hartnäckiger Sonnenstrahl bahnte sich seinen Weg durch das Rollo des Dachfensters, und kitzelte Mia an der Nase.
 Sie drehte sich nach links und nach rechts, doch es half alles nichts – ihre Nasenspitze schien den Sonnenstrahl magisch anzuziehen.
„Ist ja gut … ich steh ja schon auf“, murmelte sie schlaftrunken vor sich her. Langsam, ganz langsam sortierten sich ihre Gedanken und mit einem mal stand Mia kerzengerade in ihrem Bett.
„Ferien! Ich hab ja Ferien!“, trällerte sie, sprang in ihre Häschenhausschuhe und rannte im Nachthemd die schmale Holztreppe hinunter, in Richtung Eingangstüre.
„STOP“, rief ihre Mutter Agnes, die den blonden Lockenschopf gerade noch an der Küche vorbeiwehen sah.
„Wo willst du denn hin?“
„Ich … ich wollte raus, nach Camilla sehen.“
„Dein Pferd läuft dir nicht weg. Setz dich zu uns und frühstücke erst einmal.“
Mit gesenktem Kopf schlurfte Mia an den Tisch und setzte sich zwischen ihr Eltern Max und Agnes. Schon wieder Haferschleim. Seit Tagen gab es nur noch Haferschleim.
Lustlos rührte Mia in dem zähen Brei. Sie wusste, das sie nicht aufstehen durfte, bevor der Teller nicht razzepuzz leer war und würgte deshalb die graue Pampe missmutig herunter.
„Mach nicht so ein Gesicht. Das ist gesund - und wie oft soll ich dir eigentlich noch sagen, das du nicht halbnackt nach draußen gehen sollst“, mahnte sie die Mutter und füllte Mias Tasse mit dampfenden Brennnesseltee.
„Lass sie doch. Außer uns ist doch kein Mensch hier“, sagte der Vater und zwinkerte Mia über den Tellerrand zu.
Mia lebte mit ihren Eltern in einem alten Bauernhof, mitten auf dem Land. Die sorgfältig platzierten Eimer im Haus häuften sich – beinahe in jedem Zimmer stand ein blechernes Gefäß, das die Regentropfen vom porösen Dach auffangen sollte.
 Um sie herum gab es weit und breit nichts außer grüne Wiesen, Wald und noch mehr Wiesen. Die Eltern Max und Agnes führten einen kleinen Laden für Damenmoden, unten im Dorf.
 An manchen Tagen kamen die beiden nicht einmal nach Hause, sondern schliefen in ihrem Geschäft, so müde waren sie von der Arbeit.
 Trotzdem sie den ganzen Tag und am Wochenende arbeiteten, liefen die Geschäfte schlecht – sehr schlecht sogar.
 Die Leute kauften ihre Klamotten lieber in dem großen Kaufhaus, am Ende des Dorfes, als in dem kleinen Laden, der schon seit Generationen im Besitz der Sanders war.
Mia nahm es ihren Eltern nicht übel, denn sie wusste, das sie nicht anders konnten, dennoch dachte sie manchmal, das ihre Mutter es nicht sehen konnte, oder nicht sehen wollte, wie einsam sie sich fühlte.
Mia konnte sich nicht einmal daran erinnern, wann sie das letzte mal zusammen gelacht hatten, oder einfach nur gemeinsam vor dem Fernseher, bei einem langweiligen Film, eingeschlafen waren.
Ihre größte Sorge galt jedoch der alten Stute Camilla.
Mia war jetzt elf Jahre und seit sie denken konnte, war Camilla schon da gewesen.
 Liebevoll kümmerte sie sich jeden Tag um ihr Pferd, dennoch häuften sich die Tierarztbesuche und Mia hatte große Angst, das sie sich eines Tages von ihr trennen müsste.
 Und genau diese Befürchtung sollte wahr werden – noch an diesem Tag.
Mia war gerade dabei den Trog mit frischem Hafer zu füllen, als ihr Vater Max zögerlich die alte Scheune betrat.
„Miaschatz, du weißt das Camilla schon sehr alt ist“, sagte er mit bedrückter Stimme.
„Ja ….“ Mia lief ein kalter Schauer über den Rücken. Sie wusste, das darauf nichts gutes folgen konnte.
„Ich … wir … haben alles versucht, aber ich sehe keinen anderen Ausweg mehr“, sagte er und wand sich von Mia und Camilla ab. „Wir müssen sie hergeben. Heute Abend kommt der alte Mellert und nimmt sie mit.“
„Papa! Nein! Das kannst du nicht tun. Camilla ist alles was ich noch habe, nimm sie mir nicht weg … bitte.“
Der Vater drehte sich um. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und wischte die Tränen weg.
„Glaubst du, mir fällt das leicht? Ich bin schon auf Camilla geritten, als ich noch ein kleiner Junge war. Ich habe alles versucht, das musst du mir glauben, aber die Kosten fressen uns auf.“
„Ich mache alles was du willst, ich … ich gehe nach der Schule arbeiten … bitte nimm sie mir nicht weg.“
„Es tut mir Leid, Schatz, aber es geht nicht anders.“
Max streichelte Camilla über die Nüstern, dann verließ er mit einem Seufzer die Scheune.
Mia stand da und wusste nicht ob sie weinen, schreien, oder davonlaufen sollte. Dann kam ihr ein furchtbarer Gedanke.
Der alte Mellert. Er war der Metzger im Dorf. Nein. So etwas würde ihr Vater niemals tun – oder doch?
Mia ballte die Fäuste und fasste einen Entschluss. Niemand würde ihr Camilla wegnehmen und schon gar nicht, zu einem Schlachter bringen.
 Sie sprang auf Camillas Rücken und die beiden ritten los, aus der Scheune raus, über die Wiesen und Felder – weiter, immer weiter, bis sie den Waldrand erreicht hatten.
 Mia stieg ab und überlegte einen Moment. Im Dorf erzählte man sich schauerliche Geschichten über den Wald, Geschichten über mysteriöse Dinge, die dort vor sich gehen sollten.
 Bis zu dem heutigen Tag hatte sie den Wald immer gemieden, nahm sogar einen längeren Schulweg in kauf, doch jetzt schien er ihr der einzig sichere Ort zu sein.
Langsam, Schritt für Schritt, betrat Mia mit Camilla im Schlepptau, den düsteren Ort.
 Der Wind rauschte durch die dichten Baumkronen, überall knackte und raschelte es und Spechte hämmerten mit ihren Schnäbeln gegen die Baumstämme.
 Einmal meinte Mia einen Bären gesehen zu haben, doch der Bär entpuppte sich nur als ein großer, Moos bewachsener Felsen, der in einem schwachen Sonnenstrahl, braun schimmerte.

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Kätzchen
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Beitrag06.09.2012 15:33

von Kätzchen
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Der Stil scheint mir noch nicht ganz festgelegt zwischen normaler und Kindersprache. Aber an sich ließt es sich gut und flüssig und kleine Kinder sehen das sicher auch so smile

Aber eine Sache ist mir doch aufgefallen:

Zitat:
„Glaubst du, mir fällt das leicht? Ich bin schon auf Camilla geritten, als ich noch ein kleiner Junge war


Mia ist 11. Folglich muss die Stute mindestens 11 Jahre alt sein, wenn sie immer da war. Ihr Vater ist mindestens 30. Und wenn er als kleiner Junge schon drauf geritten ist, müsste das Pferd an die 30 sein. Und das geeeeht nicht Razz

Außerdem hetzt du durch das Geschehen. Lass dir doch Zeit für Mias Gedanken, Gefühle, was sie tut, wie sie es tut. Und quetsch nicht alles zusammen wie eine Mischung aus Sachbericht und Kindergeschichte smile


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Durazell
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Beitrag06.09.2012 20:15

von Durazell
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Hallo Kätzchen, ich muss dir recht geben ... es liest sich nicht schön.
Ist mir vorher nicht so aufgefallen. Ich dachte, ich straffe diesmal alles etwas, damit ich nicht wieder auf über 500 Seiten komme - aber das war wohl zuviel des guten.
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Durazell
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Beitrag06.09.2012 20:17

von Durazell
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ach ja, habe mich vorher schlau gemacht, wie alt Pferde werden können.
Mir wurde gesagt, zwischen 30 und 35 Jahre, bei guter Haltung.
Kann natürlich auch ne Fehlinfo sein.
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Kätzchen
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Beitrag07.09.2012 09:43

von Kätzchen
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Hier mal ein kleiner Auszug:

Zitat:
Das Alter, das ein Pferd erreichen kann, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören die Konstitution, also wie der Körper des Pferdes auf Krankheiten reagiert. Außerdem kommt es drauf an, wie sehr ein Pferd körperlich als Last- oder Reittier beansprucht wird.
 
Auch die Pflege hat einen großen Einfluss darauf, wie alt ein Pferd werden kann - hat es viel Auslauf? Wird es gut ernährt und viel und regelmäßig bewegt? Lebt es mit anderen Pferden zusammen in einer Gruppe? All das hat Einfluss auf das maximale Alter, das ein Pferd erreichen kann.
 
 
Großpferde erreichen im Durchschnitt ein Alter von etwa 25 bis 30 Jahren. Dabei sterben reinrassige Pferde eher jpnger, Pferde, deren Eltern unterschiedlichen Rassen angehörten werden dagegen meist etwas älter.
 
 
Im Reitsport kann man Pferde etwa bis zu einem Alter von 18 Jahren eingesetzt. Ab dem 18. Lebensjahr geht die körperliche Leistungsfähigkeit eines Pferdes normalerweise zurück. Noch ältere Pferde können kaum noch geritten werden.
 
 
Ponys leben im Durchschnitt länger. Sie können ein Alter von 30 bis 35 Jahren erreichen.


Wenn Camilla also lange geritten wurde und ständig zum Tierarzt musste, ist es eher unwahrscheinlich. Versteh mich nicht falsch, das sind Bagatellen. Aber im Normalfall werden Pferde nicht so lange geritten. Und ich finde selbst Kinderbücher sollten in sich schlüssig sein. Nur ne Kleinigkeit, aber wie Camilla beschrieben wird, schätze ich mal sie würde es jetzt nicht mehr mitmachen, dass man auf ihr reitet, vor allem galoppiert. Naja nur meine meinung smile

LG

Mietz


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Nightflyer
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Beitrag07.09.2012 10:26

von Nightflyer
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Zitat:

Kaugummi im Haar eine ekelige Sache ist.


Zitat:

Nur wenige haben ihn jemals gesehen – genauer gesagt waren es nur Zwei.

Liest sich nicht schön. "Nur zwei haben ihn jemals gesehen" wäre besser

Zitat:

„STOPP“, rief ihre Mutter Agnes,

Im deutschen it zwei "p"

Zitat:

zwischen ihr Eltern Max und Agnes

Und weiter unten noch einmal. Dass die Eltern so heissen interessiert deinen potentiellen kleinen Leser nicht. Die Nennung ihrer Namen hier liesst sich wie mit dem Holzhammer. Nenn sie einfach die Eltern und lass ihre Namen in der direkten Rede zwischen Vater und Mutter einfliessen.


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Durazell
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Beitrag07.09.2012 18:08

von Durazell
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Danke, für eure Kritik, ihr zwei. Habe den Anfang meiner Geschichte nochmal komplett überarbeitet. Er hätte mich in der alten Form nicht dahin geführt, wo ich eigentlich hin will ... bzw nur über Umwege. Auch kamen die Gefühle und Gedanken zu kurz, da hattest du vollkommen recht @ Kätzchen. Ich hoffe, meine neue Version ließt sich besser  Very Happy  
 

Sicher hat sich jeder schon einmal einen Ort gewünscht, an dem es keine Ungerechtigkeit gibt, an dem keiner ausgegrenzt wird,
 nur weil er anders ist oder anders denkt, einen Ort, an dem jeder für den anderen da ist und Geld  keine Rolle spielt.
 Diesen Ort gibt es – so sicher, wie Kaugummi im Haar eine eklige Sache ist.
Man muss schon genau hinsehen und hinhören, um ihn zu finden, aber wenn man ihn einmal gefunden hat, ist es der schönste und wunderbarste Ort, den man sich vorstellen kann.
 Nur wenige haben ihn jemals gesehen – genauer gesagt waren es nur Zwei.
 Dies ist die Geschichte von Mia und Lars, und sie beginnt an einem sonnigen Montagmorgen, auf einem alten Bauernhof, weit draußen auf dem Lande.
Ein besonders hartnäckiger Sonnenstrahl bahnte sich seinen Weg durch das Rollo des Dachfensters, und kitzelte Mia an der Nase.
 Sie drehte sich nach links und nach rechts, doch es half alles nichts – ihre Nasenspitze schien den Sonnenstrahl magisch anzuziehen.
Hätte Mia auch nur den Hauch einer Ahnung gehabt, was sie heute unglaubliches erwarten würde, wäre sie wohl nicht so lange im Bett liegen geblieben.
 Aber wer hätte das auch wissen können, schließlich war heute der erste von vierzehn herrlich langen Ferientagen, und Mia konnte endlich mal so richtig ausschlafen.
 Wenn da nur dieser Sonnenstrahl nicht wäre.
 Wie eine lästige Fliege versuchte sie ihn zu verscheuchen, ruderte mit den Armen, pustete und schimpfte solange, bis sie hellwach, und an schlafen nicht mehr zu denken war.
 Mia hüpfte aus ihrem Bett und kramte ihr schönstes Sommerkleid aus dem alten Bauernschrank.
 Es war zitronengelb mit rot blau getupften Schmetterlingen darauf, und passte hervorragend zu ihrem langen, blonden Haar.
Ihre Mutter Agnes sagte einmal, sie sähe darin aus wie ein Engel, und sie musste es wissen, schließlich führte sie mit Mias Vater Max zusammen, ein Damenmodengeschäft, unten im Dorf.
 Leider war dieser Laden auch der Grund, warum sie ihre Eltern nur noch selten zu Gesicht bekam.
 Von morgens, bis spät abends, arbeiteten sie dort – an manchen Tagen kamen sie erst gar nicht nach Hause, sondern schliefen in ihrem Geschäft.
 Mia fühlte sich deshalb oft sehr einsam.
Zu allem übel kam noch dazu, das ihre beste Freundin Clara, vor einem Jahr, genau an Mias zehntem Geburtstag, weggezogen war.
 Mittlerweile war sie elf, und vermisste Clara so sehr, wie man überhaupt nur jemanden vermissen kann.
 Sie vermisste Claras lachen, wie sich ihre Stimme überschlug, wenn sie etwas spannendes zu erzählen hatte,
  sie vermisste ihre Nähe, wenn sie zusammen im Gras lagen und den Wolken dabei zusahen, wie sie sich zu Hasen, Kühen, oder dem dummen Gesicht ihrer Lehrerin, formten.
Gedankenverloren zog Mia das Rollo hoch und wollte gerade zur Türe laufen, als ihr etwas ins Auge viel. Ein kleiner, glänzender Ring lag da neben dem Bett, auf dem Boden.
Mia hob ihn auf und hielt ihn ans Fenster. Er war winzig, kaum größer als eine Erbse und funkelte so hell, wie die Sonne selbst.
„Wo kommt der denn her“, murmelte sie. Niemand, auch wenn er noch so kleine Finger hätte, könnte diesen Ring tragen.
 Mia drehte ihn hin und her und entdeckte an der Innenseite eine Gravur.
 Angestrengt kniff sie die Augen zusammen, um das Geschriebene zu entziffern, doch die Gravur war so klein, das man sie mit dem bloßen Auge nicht lesen konnte.
Dann hatte Mia eine Idee. Sie rannte die schmale Holztreppe hinunter in die Küche und durchwühlte die Schubladen.
„Irgendwo muss doch … das kann doch nicht …“, brabbelte sie vor sich her. „Aaah, da ist sie ja.“
Sie legte den Ring auf den Küchentisch und hielt die Lupe - nach der sie gesucht hatte - darüber.
„In … ewiger … Liebe … dein … was steht da?“
Mia rieb sich die Augen und schaute noch einmal durch die Lupe.
„Rangalf – was ist denn das für ein Name ….“
KRAWUMM
Ein lautes Scheppern aus dem Wohnzimmer lies sie zusammenzucken.
„M-Mama? P-Papa? Seid ihr das?“, fragte sie mit zitternder Stimme. Keine Antwort. Auf Zehenspitzen ging Mia in den Flur hinaus und lugte vorsichtig um die Ecke, ins Wohnzimmer.
„Ist da wer?“ Wieder keine Antwort. Mia betrat langsam den Raum und ging um das Sofa herum, zum Bücherregal.
 Ihr Blick viel auf ein Kristalleinhorn, das auf dem Boden, neben der  weit geöffneten Terrassentüre lag.
 Mia hatte es damals mit ihrem mühsam gesparten Taschengeld gekauft, und es den Eltern zum Hochzeitstag geschenkt. Jetzt lag es da, mit abgebrochenem Flügel.
 Mia wusste nicht so recht, was sie jetzt tun sollte. Hatte sie einen Einbrecher überrascht? Unzählige Gedanken schossen ihr durch den Kopf.
Vielleicht war er noch im Haus. Mia wollte gerade in den Garten hinausrennen, als sie etwas auf der Terrassentüre bemerkte. Zwei Pfotenabdrücke. Sie ging näher heran.
„Das sind … Handabdrücke.“ Mia konnte nicht glauben, was sie da sah. Den Ring immer noch in der Hand, hielt sie ihn vor die Scheibe. Er würde passen. Der Ring hatte die selbe Größe, wie die winzigen Handabdrücke auf der Scheibe.
Mia schluckte. Zwar hatte sie schon von Zwergen oder Heinzelmännchen gehört, aber wer glaubt denn schon an sowas.
Ihr wurde ganz unwohl bei dem Gedanken, das dieses … was auch immer es war, in ihrem Zimmer umher geisterte.
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Gast







Beitrag08.09.2012 08:19

von Gast
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Guten Morgen Durazell,

nette Geschichte, (ich habe jetzt nur die neue Version gelesen) von der ich meine, dass sich eine Überarbeitung lohnt – und ein Ende.
Die Überschrift sagt mir nichts und ich kann in der Story auch keinen Kontext erkennen.  Du schreibst überwiegend auktorial (Eine Perspektive, die nicht mehr so häufig genommen wird) Und es klingt nicht so, als ob du das bewusst machst, denn über Strecken bist du bei Clara. Mit den Zeiten bist du auch ein wenig durcheinandergeraten. Ich mache mal ein paar Anmerkungen (nicht vollständig) im Text, damit du weißt, welche Richtung gemeint ist.
Das Alter der Zielgruppe ist meiner Meinung nach viel zu hoch angesetzt. Ich glaube nicht, dass 10 – 13 jährige Kinder noch Geschichten über Heinzels oder so lesen. Wenn deine Protagonistin 11 Jahre ist – sind die Leser ca. zwei Jahre jünger, also max. 9 Jahre – und ob es da passt ...

Durazell hat Folgendes geschrieben:
Sicher hat sich jeder schon einmal einen Ort gewünscht, an dem es keine Ungerechtigkeit gibt, an dem keiner ausgegrenzt wird, kein Zeilenumbruch
nur weil er anders ist oder anders denkt, einen Ort, an dem jeder für den anderen da ist und Geld keine Rolle spielt.
Diesen Ort gibt es – so sicher, wie Kaugummi im Haar eine eklige Sache ist.
Man muss schon genau hinsehen und hinhören, um ihn zu finden, aber wenn man ihn einmal gefunden hat, ist es der schönste und wunderbarste Ort, den man sich vorstellen kann.
Nur wenige haben ihn jemals gesehen – genauer gesagt waren es nur Zwei.
(Diese ersten Sätze sagen immerzu dasselbe aus. Wenn du das alles in einen prägnanten Satz packst, weckst du auch die Neugier der Leser. Oder du streichst das komplett und fängst hier an:)
Dies ist die Geschichte von Mia und Lars, und sie beginnt an einem sonnigen Montagmorgen, auf einem alten Bauernhof, weit draußen auf dem Lande.
Ein besonders hartnäckiger (was ist das? Sonnenstrahlen sind nicht hartnäckig) Sonnenstrahl bahnte sich seinen Weg durch das Rollo des Dachfensters, kein Komma und kitzelte Mia an der Nase.
Sie drehte sich nach links und nach rechts, doch es half alles nichts – ihre Nasenspitze schien den Sonnenstrahl magisch anzuziehen. kein Zeilenumbruch  
Hätte Mia auch nur den Hauch einer Ahnung gehabt, was sie heute uUnglaubliches erwarten würde, wäre sie wohl nicht so lange im Bett liegen geblieben.
Aber wer hätte das auch wissen können, schließlich war heute der erste von vierzehn herrlich langen Ferientagen, und Mia konnte endlich mal so richtig ausschlafen.
Wenn da nur dieser Sonnenstrahl nicht wäre.
Wie eine lästige Fliege versuchte sie ihn zu verscheuchen, ruderte mit den Armen, pustete und schimpfte solange, bis sie hellwach, und an schlafen nicht mehr zu denken war. (Daraus besser zwei Sätze machen)Mia hüpfte aus ihrem Bett und kramte ihr schönstes Sommerkleid aus dem alten Bauernschrank. kein Zeilenumbruch
Es war zitronengelb mit rot blau rotblau getupften Schmetterlingen darauf, kein Komma und passte hervorragend zu ihrem langen, blonden Haar.
Ihre Mutter Agnes sagte einmal, sie sähe darin aus wie ein Engel, und sie musste es wissen, schließlich führte sie mit Mias Vater Max zusammen, ein Damenmodengeschäft, unten im Dorf. kein Zeilenumbruch
Leider war dieser Laden auch der Grund, warum sie ihre Eltern nur noch selten zu Gesicht bekam. kein Zeilenumbruch
Von morgens, bis spät abends, arbeiteten sie dort – an manchen Tagen kamen sie erst gar nicht nach Hause, sondern schliefen in ihrem Geschäft.
Mia fühlte sich deshalb oft sehr einsam.
Zu allem üÜbel kam noch dazu, dass ihre beste Freundin Clara, vor einem Jahr, genau an Mias zehntem Geburtstag, weggezogen war.
Mittlerweile war sie (falscher Bezug – hier besser Mia, sonst bezieht sich der Satz auf Clara) elf, und vermisste Clara so sehr, wie man überhaupt nur jemanden vermissen kann.
Sie vermisste Claras lLachen, wie sich ihre Stimme überschlug, wenn sie etwas sSpannendes zu erzählen hatte, kein Zeilenumbruch
sie vermisste ihre Nähe, wenn sie zusammen im Gras lagen und den Wolken dabei zusahen, wie sie sich zu Hasen, Kühen, oder dem dummen Gesicht ihrer Lehrerin, formten. (falsche Zeit. Du schreibst den Text im Perfekt dann gehört die Rückblende ins Plusquamperfekt – das kann man allerdings eleganter lösen.)Gedankenverloren zog Mia das Rollo hoch und wollte gerade zur Türe laufen, als ihr etwas ins Auge vfiel. Ein kleiner, glänzender Ring lag da neben dem Bett, kein Komma auf dem Boden. (Das liest sich beinahe, als wäre ihr ein Ring ins Auge gefallen) Mia hob ihn auf und hielt ihn ans Fenster. Er war winzig, kaum größer als eine Erbse und funkelte so hell, wie die Sonne selbst. naja
„Wo kommt der denn her“, murmelte sie. Niemand, auch wenn er noch so kleine Finger hätte, könnte diesen Ring tragen.
Mia drehte ihn hin und her und entdeckte an der Innenseite eine Gravur.
Angestrengt kniff sie die Augen zusammen, um das Geschriebene zu entziffern, doch die Gravur war so klein, dass man sie mit dem bloßen Auge nicht lesen konnte.
Dann hatte Mia eine Idee. Sie rannte die schmale Holztreppe hinunter in die Küche und durchwühlte die Schubladen.
„Irgendwo muss doch … das kann doch nicht …“, brabbelte sie vor sich her. „Aaah, da ist sie ja.“
Sie legte den Ring auf den Küchentisch und hielt die Lupe - nach der sie gesucht hatte - darüber.
„In … ewiger … Liebe … dein … was steht da?“
Mia rieb sich die Augen und schaute noch einmal durch die Lupe.
„Rangalf – was ist denn das für ein Name ….“
KRAWUMM
Ein lautes Scheppern aus dem Wohnzimmer lies sie zusammenzucken.
„M-Mama? P-Papa? Seid ihr das?“, fragte sie mit zitternder Stimme. Keine Antwort. Auf Zehenspitzen ging Mia in den Flur hinaus und lugte vorsichtig um die Ecke, kein Komma ins Wohnzimmer.
„Ist da wer?“ Wieder keine Antwort. Mia betrat langsam den Raum und ging um das Sofa herum, kein Komma zum Bücherregal. kein Zeilenumbruch
Ihr Blick viel auf ein Kristalleinhorn, das auf dem Boden, neben der weit geöffneten Terrassentüre lag. kein Zeilenumbruch
Mia hatte es damals mit ihrem mühsam geersparten Taschengeld gekauft, und es den Eltern zum Hochzeitstag geschenkt. Jetzt lag es da, mit abgebrochenem Flügel.
Mia wusste nicht so recht, was sie jetzt tun sollte. Hatte sie einen Einbrecher überrascht? Unzählige Gedanken schossen ihr durch den Kopf.
Vielleicht war er noch im Haus. Mia wollte gerade in den Garten hinausrennen, als sie etwas auf der Terrassentüre bemerkte. Zwei Pfotenabdrücke. Sie ging näher heran.
„Das sind … Handabdrücke.“ Mia konnte nicht glauben, was sie da sah. Den Ring Komma immer noch in der Hand, hielt sie ihn vor die Scheibe. Er würde passen. Der Ring hatte die selbe  dieselbe Größe, kein Komma wie die winzigen Handabdrücke auf der Scheibe. (Das ist merkwürdig, der Ring hat dieselbe Größe wie die Handabdrücke? Oder meinst du, er könnte eventuellen an einen Finger dieser kleinen Hand passen?)
Mia schluckte. Zwar hatte sie schon von Zwergen oder Heinzelmännchen gehört, aber wer glaubt denn schon an so/was.
Ihr wurde ganz unwohl bei dem Gedanken, das dieses … was auch immer es war, in ihrem Zimmer umher geisterte.


Liebe Grüße
Monika
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Durazell
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Beiträge: 16



Beitrag08.09.2012 11:07

von Durazell
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Hallo, Paloma. Danke für deine Kritik und die Mühe, die du dir mit meinem Text gemacht hast. Eigentlich hatte ich das Häkchen bei 6 bis 10 Jahre gesetzt, aber da bin ich wohl verrutscht  Sad
Zu meinem Titel. Nagastal ist ein verborgenes Land, indem meine Geschichte, im weiteren Verlauf, spielen wird.
Mit den Zeiten habe ich so meine Probleme, da hast du recht  Very Happy
Meist sehe ich das erst, wenn mich jemand darauf aufmerksam macht.
Wäre sehr lieb von dir, wenn du mir das Problem mit der Perspektive ein bissel genauer aufzeigen könntest.
Hier erst mal die überarbeitete Version.
Nochmal vielen Dank Very Happy

Dies ist die Geschichte von Mia und Lars, und sie beginnt an einem sonnigen Montagmorgen, auf einem alten Bauernhof, weit draußen auf dem Lande.
Ein Sonnenstrahl bahnte sich seinen Weg durch das Rollo des Dachfensters und kitzelte Mia an der Nase. Sie drehte sich nach links und nach rechts, doch es half alles nichts – ihre Nasenspitze schien den Sonnenstrahl magisch anzuziehen.
Hätte Mia auch nur den Hauch einer Ahnung gehabt, was sie heute Unglaubliches erwarten würde, wäre sie wohl nicht so lange im Bett liegen geblieben. Aber wer hätte das auch wissen können, schließlich war heute der erste von vierzehn herrlich langen Ferientagen, und Mia konnte endlich mal so richtig ausschlafen. Wenn da nur dieser Sonnenstrahl nicht wäre. Wie eine lästige Fliege versuchte sie ihn zu verscheuchen. Mia ruderte mit den Armen, pustete und schimpfte solange, bis sie hellwach war. An schlafen war nun nicht mehr zu denken. Mia hüpfte aus ihrem Bett und kramte ihr schönstes Sommerkleid aus dem alten Bauernschrank. Es war zitronengelb mit rotblau getupften Schmetterlingen darauf und passte hervorragend zu ihrem langen, blonden Haar.
Ihre Mutter Agnes sagte einmal, sie sähe darin aus wie ein Engel, und sie musste es wissen, schließlich führte sie mit Mias Vater Max zusammen, ein Damenmodengeschäft, unten im Dorf. Leider war dieser Laden auch der Grund, warum sie ihre Eltern nur noch selten zu Gesicht bekam. Von morgens, bis spät abends, arbeiteten sie dort – an manchen Tagen kamen sie erst gar nicht nach Hause, sondern schliefen in ihrem Geschäft. Mia fühlte sich deshalb oft sehr einsam.
Zu allem Übel kam noch dazu, dass ihre beste Freundin Clara, vor einem Jahr, genau an Mias zehntem Geburtstag, weggezogen war. Mittlerweile war MIa elf, und vermisste Clara so sehr, wie man überhaupt nur jemanden vermissen kann. Ihr fehlte Claras Lachen, und wie sich ihre Stimme bei einer spannenden Erzählung überschlagen hatte. Sie vermisste ihre besonderen Eigenheiten, die sie zu dem machten was sie war. Ihre beste Freundin.
Gedankenverloren zog Mia das Rollo hoch und wollte gerade zur Türe laufen, als sie etwas bemerkte. Ein kleiner, glänzender Ring lag da neben dem Bett auf dem Boden.
Mia hob ihn auf und hielt ihn ans Fenster. Er war winzig, kaum größer als eine Erbse und funkelte so hell, wie die Sonne selbst.
„Wo kommt der denn her“, murmelte sie. Niemand, hätte er auch noch so kleine Finger gehabt, könnte diesen Ring tragen. Mia drehte ihn hin und her und entdeckte an der Innenseite eine Gravur. Angestrengt kniff sie die Augen zusammen, um das Geschriebene zu entziffern, doch die Gravur war so klein, dass man sie mit dem bloßen Auge nicht lesen konnte.
Dann hatte Mia eine Idee. Sie rannte die schmale Holztreppe hinunter in die Küche und durchwühlte die Schubladen.
„Irgendwo muss doch … das kann doch nicht …“, brabbelte sie vor sich her. „Aaah, da ist sie ja.“
Sie legte den Ring auf den Küchentisch und hielt die Lupe - nach der sie gesucht hatte - darüber.
„In … ewiger … Liebe … dein … was steht da?“
Mia rieb sich die Augen und schaute noch einmal durch die Lupe.
„Rangalf – was ist denn das für ein Name ….“
KRAWUMM
Ein lautes Scheppern aus dem Wohnzimmer lies sie zusammenzucken.
„M-Mama? P-Papa? Seid ihr das?“, fragte sie mit zitternder Stimme. Keine Antwort. Auf Zehenspitzen ging Mia in den Flur hinaus und lugte vorsichtig um die Ecke ins Wohnzimmer.
„Ist da wer?“ Wieder keine Antwort. Mia betrat langsam den Raum und ging um das Sofa herum zum Bücherregal. Ihr Blick viel auf ein Kristalleinhorn, das auf dem Boden, neben der  weit geöffneten Terrassentüre lag. Mia hatte es damals mit ihrem mühsam ersparten Taschengeld gekauft, und es den Eltern zum Hochzeitstag geschenkt. Jetzt lag es da, mit abgebrochenem Flügel. Mia wusste nicht so recht, was sie jetzt tun sollte. Hatte sie einen Einbrecher überrascht? Unzählige Gedanken schossen ihr durch den Kopf.
Vielleicht war er noch im Haus. Mia wollte gerade in den Garten hinausrennen, als sie etwas auf der Terrassentüre bemerkte. Zwei Pfotenabdrücke. Sie ging näher heran.
„Das sind … Handabdrücke.“ Mia konnte nicht glauben, was sie da sah. Den Ring, immer noch in der Hand, hielt sie ihn vor die Scheibe. Er würde passen. Der Ring hatte dieselbe Größe wie die winzigen Finger der Handabdrücke auf der Scheibe.
Mia schluckte. Zwar hatte sie schon von Zwergen oder Heinzelmännchen gehört, aber wer glaubt denn schon an so was. Ihr wurde ganz unwohl bei dem Gedanken, das dieses … was auch immer es war, in ihrem Zimmer umher gegeistert war.
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Beitrag08.09.2012 17:40

von Gast
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Hallo Durazell,

freut mich wenn ich ein bisschen helfen konnte.

Schau mal HIER in unserem wunderbaren DSFopedia, da findest du eine Menge über Perspektiven aber auch in in Ralphies Schreibwerkstatt HIER wirst du ganz sicher fündig. Viel Spaß weiterhin.

Liebe Grüße
Monika
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Beitrag10.09.2012 16:50

von Durazell
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Vielen Dank für den Link. Habe mich in den letzten zwei Tagen mal ausgiebig mit dem Thema Erzählperspektive befasst und alles gelesen, was mir dazu in die Finger bzw vor den Bildschirm geraten ist.  Very Happy
"Das Ganze nochmal und diesmal in SCHÖN" hat mein Ausbilder bei der Bundeswehr damals immer gerne gesagt  Very Happy
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Durazell
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Beitrag11.09.2012 18:28

von Durazell
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Ich habe, um zu Üben, eine ältere Geschichte von mir in verschiedenen Perspektiven geschrieben. Die ICH-Perspektive gefällt mir bisweilen am besten. Ich denke, ich werde das weiter ausbauen. Hier mal  der Anfang meiner Geschichte. Für Verbesserungsvorschläge bin ich wie immer sehr dankbar. Very Happy

Nach einem harten Tag in der Schule, freute ich mich auf einen entspannten Nachmittag vor der Kiste, mit einer kühlen Coke und einer Mikrowellenpizza.
Ich öffnete die Haustüre, warf die Tasche in die Ecke und das erste was ich sah, war der fette Kater meiner Schwester.
Ein Riesenvieh. Hoch wie breit – der Kater, nicht meine Schwester. Aus irgendeinem Grund mochte mich Bruno nicht. Keine Ahnung, woran das lag.
Er schläft den ganzen Tag, frisst und kackt.
Komisch, irgendwo hab ich das schon mal gehört. Egal.
Jedenfalls stand der Kater da und versperrte mir den Weg zur Küche. Mein Dad sagte mir mal, man muss den Tieren tief in die Augen schauen, dann wissen sie, wer der Boss ist.
Rückblickend hätte ich es besser wissen sollen. Mein Dad hat keine Ahnung von Tieren. Er weiß, wie man Leute rumkommandiert. Er weiß, wie man einen Panzer fährt.
Er weiß, wie man meine Mum dazu bringt, dass sie vergisst, wer ihren Wagen zu Schrott gefahren hat, obwohl derjenige mit seinen zwölf Jahren nichts hinter dem Steuer eines Autos zu suchen hat.
Ich versuchte es und kniete mich vor den Kater.
Bruno starrte mich an. Ich starrte zurück.
Bruno legte die Ohren an. Ich legte … starrte ihn an.
Bruno fauchte mich an. Ich fauchte zurück.
Bruno biss mir in den Arm. Ich rannte davon und hätte den fetten Kater am liebsten in die Mikrowelle gestopft.
Apropos Mikrowelle. Nachdem ich die Küche zurück erobert hatte und meine Pizza mit einem PLING signalisierte, dass sie zum Verspeisen bereit war, pflanzte ich mich auf die Couch und schaute mir den Rest von Columbo an.
 Ein verbrannter Geruch stieg mir in die Nase. Was eigentlich nicht sein konnte, denn eine Mikrowelle ist kein Backofen und außer mir, war keiner im Haus.
Ich folgte dem Gestank in den zweiten Stock unserer Villa.
Wer jetzt denkt, ich wäre stinkreich, der irrt. Meine Eltern sind stinkreich. Ich bin bettelarm. Die Chance, von einem Rudel Hyänen ein Stück Beute zu bekommen ist größer, als das meine Mum oder mein Dad mir mal einen Schein zustecken würden.
 Geiz ist geil. Das ist ihr Motto.
Zurück zur Geschichte.
Der Gestank schien aus meinem Zimmer zu kommen. Ich öffnete die Türe einen Spalt. Eine Wolke schwoll mir entgegen und raubte mir den Atem. Ich rannte zurück ins Wohnzimmer und wollte die Feuerwehr anrufen.
 Auf dem Weg legte ich mir ein hieb und stichfestes Alibi zurecht, denn, sind wir mal ehrlich, man würde es mir anhängen.
Ich tippte eins eins und bevor ich die zwei drückte, viel mir etwas ein – die Schuhtrockner! Nachdem der Kater heute Morgen, aus lauter Boshaftigkeit in meine Schuhe gepinkelt hatte, wollte ich sie damit trocknen.
 Ich rannte zurück in mein Zimmer. Soviel gerannt wie an diesem Tag, war ich seit den Bundesjugendspielen nicht mehr. Ich atmete tief ein, riss das Fenster auf und warf die qualmenden Schlappen raus in den Pool.
 Auf dem teuren Teppich war ein Brandloch, so groß wie ein Mülleimerdeckel. Mein Alibi löste sich in Luft auf. Für einen verkohlten Teppich reichte meine Fantasie nicht aus.
 Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, hätte ich die Schuhtrockner meiner Oma nicht Tunen sollen. Aber hinterher ist man immer schlauer.
Ich öffnete alle Türen und Fenster, um wenigstens den Gestank aus der Hütte zu bekommen. Erschöpft lies ich mich nach getaner Arbeit auf die Couch fallen. Was für ein Tag.
Und er war noch längst nicht zu Ende. Es sollte noch viel schlimmer kommen.
Ich wollte gerade nach draußen gehen und meine Schlappen aus dem Pool fischen, als meine Schwester plötzlich in der Türe stand. Sie rümpfte die Nase.
„Ben! Was stinkt hier so“, sagte sie.
Ich deutete auf Bruno, der ihr um die Beine schlich.
„Dein Kater, er hat ….“ Weiter war ich mit meinem Alibi noch nicht.
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Gast







Beitrag11.09.2012 20:36

von Gast
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Hallo Durazell,

ich finde es echt toll, dass du dich da so reinhängst. An der Perspektive gibt es nix zu meckern. Ich würde dir dennoch empfehlen, für jede Geschichte einen neuen Thread aufzumachen - hier geht sie einfach unter. Kaum jemand hat Lust dieselbe Story wieder und wieder zu lesen und das hier eine neue ist, da kommt so schnell keiner drauf.

Liebe Grüße
Monika
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Durazell
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 16



Beitrag11.09.2012 21:14

von Durazell
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da hast du wohl recht. Ich dachte ich hefte die neue Geschichte mal hier an, weil das Problem ja das gleiche ist, aber ein neuer Thread wäre besser gewesen.
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Gast







Beitrag11.09.2012 21:17

von Gast
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Durazell hat Folgendes geschrieben:
da hast du wohl recht. Ich dachte ich hefte die neue Geschichte mal hier an, weil das Problem ja das gleiche ist, aber ein neuer Thread wäre besser gewesen.


Du kannst entweder einen Mod bitten, den Thread zu teilen - oder du machst ruhig einen neuen auf. So schlimm wird das wohl nicht sein.

Schönen Abend dir
Monika
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