Jack Miller

[MischaJL]

Jack Miller


Mein Name ist Jack, Jack Miller. Ich bin ein einfacher Polizist aus Detroit.
Ich Verdiene mein Lebensunterhalt durch Autofahrten, Kontrollen und Untersuchungen.
Auch damit, die miesen Jungs der Straße in das Gefängnis einzulochen.
Es ist nicht einfach, auf den Straßen unterwegs zu sein, immer befindet man sich im Spiel mit dem Tod. Es kann immer sein, das irgendein herumliegender Junky, das Messer aus seiner zerrissenen Hosentasche rausholt und blitzartig zusticht, man muss auf jede Sekunde im Dienst vorbereitet sein. Irgendein vermummter Pakistani oder Inder  den man noch nicht einmal geschafft hat Hallo zu sagen, jagt sich in die Luft. Es kann so schnell vorbei sein.
Ja es ist hart doch es ist meine Aufgabe, die Menschen vor dem täglichen Elend zu schützen.
Ich wurde dafür geboren, Um für Menschen da zu sein, da bin ich mir ganz sicher.
Es ist eine ehrenwerte Sache für Prinzipien zu sterben.
Für das Gesetz, für die Ordnung, für die Ehre, für die Freiheit.
Dachte ich mir alles, als ich mit meinem Buckel schwitzend und stinkig im Taxi den Berg runterfuhr. Nicht in Detroit, sondern in einem Dorf namens Dettelbach in Deutschland, einem Ort an dem die Menschen nur Drei Wörter im Kopf haben:  Arbeit, Wurst und Sport.  Ich fuhr so schnell den Berg runter, das ich schon über mich selber lachten musste, ich sah meine dunkelhäutige Fratze im  Fensterspiegel, meinen schwarzen Schnurrbart, Die Sitzauflage aus Holzkugeln. Ich lachte so laut, das die Menschen auf den Straßen mich hörten. Es war ja so leer in diesem Dorf, das die Leute dort draußen sogar noch Kilometer weit mein Echo hörten.
,,In den Tod fahren wir jetzt!`` schrie ich im Auto und lachte mit meinen blitzartig aufgerissenen Kreideweißen Augen.
Das dachte ich mir natürlich auch, stattdessen fuhr ich langsam, mit einem ernstem Gesicht und schaltete viel zu oft den Blinker ein, um die Art eines seriösen Taxi-Fahrers zu präsentieren,  als ob ich viele Jahre auf dem Buckel habe, was aber ironischerweise nicht der Fall war. Stattdessen hatte ich tatsächlich einen Buckel, aber Fahrerfahrung keine, es war erst meine siebte Woche.
,,Sind sie aus Indien?´´  fragte mich der junge Mann mit der Brille, aus dem Hintersitz des Autos, der sein hellhäutiges, bleiches Gesicht hinter einer Käppi versteckte. Mode bei den Jugendlichen anscheinend.
,,Nein aus Sri Lanka, aber sie waren nah dran´´  beantwortete ich freundlich seine Frage.
,,Cool, ich wollte immer mal nach Indien, halt in die Gegend dort´´  
Ich antwortete nicht, war zu müde, es war schon meine neunte Arbeitsstunde.
Mein Kreuz schmerzte, und ich war überhaupt nicht mehr bei der Sache, fantasierte und halluzinierte fast schon. Ich wollte einfach nicht mehr erwähnen,  das Indien und Sri Lanka zwei verschiedene Länder seien.  Ist ihm ja sowieso egal. Ist ja alles dort drüben, ist ja dasselbe.
Sagt man aber, euer Hitler, der eine Diktator, der deutsche! springen einem schon alle um den Hals, und schreien einem in das Ohr, und schlagen wie die Wilden um sich herum. Er sei Österreicher gewesen. Als ob das nicht das selbe wäre. Zumindest ist die Entfernung näher als Indien zu Sri Lanka. Ich fahre einfach weiter, dort links ist schon der Platz wo er aussteigen wird. Die Sonne ging schon unter, die Vögel zwitscherten nicht mehr so laut, fast gar nicht mehr, aber das fehlt den Deutschen hier nicht auf, es ist nicht von Bedeutung wieso oder wann die Vögel zwitschern. Dort werde ich ihn loskriegen, bei dieser Kreuzung, wo die Hochschulabsolventen sich  versammeln, Abschlussball. Genau dort, wird er mein Auto verlassen.  
,,Danke´´ sagt das Schwein und drückt mir die 10 Euro in die Hand, mit einem Blick als ob ich ihm leid tue. Ich drücke auf die Gaspedale. Die Straßen  scheinen heute wieder komplett leer zu sein, paar Dorfschlucker laufen rum mit selbstsicheren Gesichtern und einen kontrollierenden Blick.
Und ich muss sie fahren. Ich würde lieber die Bäume dort draußen fahren, die würde ich gerne fahren, auf irgendeinen Berg.
Dort zu sein, auf irgendeinen dieser Berge dort draußen, Es  wäre bestimmt schön. Schöner als hier in dem Taxi, ständig wie eine Hure Geld annehmen zu müssen, von den Kunden, die fett sind, und nach Alkohol riechen, die einen kurz als Packesel ausnutzen, einen ausfragen wo man herkommt, wieso die Haut so schwarz ist und überhaupt was man hier eigentlich will. Und diese Erwartung immer, das man hier ist um Geld zu verdienen und es dann nach ´´INDIEN´´ zu senden, zu der armen Familie die irgendwo am Ganges auf die Euro-Scheine wartet. Es ist vollkommen in Ordnung. Die Leute können ja nicht wissen dass ich keine Familie habe, die am Ganges in Indien auf mich wartet.  Aber  das glauben die mir ja  oft garnicht nicht: ,,was ein Inder, und ohne Kinder?``  irgendwo verstecken sich ja die vielen kleinen Söhne von ihm, die kleinen Inder, die er irgendwo in einem Palmendorf gezeugt hat.
Jack Miller, ist mein Name. Ich bin ein einfacher Polizist aus Detroit.
Ich Verdiene meinen Lebensunterhalt durch Autofahrten, Kontrollen und Untersuchungen.
Lachen steigt wieder auf, die Reifen rollen wieder den Berg runter. Es ist eine ehrenwerte Sache für Prinzipien zu sterben. Für das Gesetz, für die Ordnung, für die Ehre, für die Freiheit.

[Ralphie]

@Mischa ..., mit den schließenden Anführungszeichen brauchst du dir nicht solche Mühe zu machen. Ein einfaches " genügt.

[Rea]

Hallo Mischa,

in deinem Vorstellungsthread hast du erzählt, dass du bisher gemalt hast und ich hoffe, es kommt nicht zu böse rüber, wenn ich dich wissen lasse, dass sich mir beim Lesen deines Textes recht bald ein 'Das merkt man auch' aufgedrängt hat.

Ich finde deinen Ansatz nicht schlecht, hab auch laut aufgelacht, als du von Dettelbach geschrieben hast (habe Familie dort, hihihi), allerdings fand ich es sehr anstrengend, dir zu folgen und bin mir noch immer nicht sicher, woher dein Polizist denn nun eigentlich kommt. Hab zu oft mit nur einem zugekniffenen Auge gelesen, tschuldige ...  

In Sachen Rechtschreibung oder anderen grundlegenden Dingen, die mir aufgefallen sind, helfe ich dir gern - wenn du möchtest; will jetzt aber nicht sofort dein erstes Posting mit dem Rotstift zerpflücken, immerhin scheint das Schreiben etwas Neues für dich zu sein und da ist die Freude am Tun sicher erst mal das Wichtigste.

Dennoch soll es ja auch für den Leser eine Freude sein, deiner Geschichte zu folgen, deshalb lasse ich dich an meinen Gedanken zu deinem Polizisten gerne teilhaben - wenn du denn an ihnen interessiert bist. Schrei einfach 'hier', wenn dem so sein sollte.  

Liebe Grüße,
Rea

[lupus]

hallo,

du hast einige Rechtschreibfehler drin, die Zeichensetzung irritiert ein bisserl.

Aber:
du schreibst gut, hast (fast) eine eigene Stimme, die Sprache ist sehr authentisch.

gut verbindest du die 'Vorstellungswelt' mit der realen Welt des Jack Miller
gut die Beobachtungen, gut sind sie verarbeitet. Ein bisserl übertrieben stellenweise und auch seine Reaktion, wenn er über seine Gäste schimpft.


nicht gut: wenn Jack seinen Job mit Prostitution vergleicht. Hier kommt die Autorenmeinung durch, das muss nicht heißen, dass du dieser Meinung bist, aber die Aussage kommt ausnehmend unmotiviert und is außerdem Unsinn.

Zum Inhalt:
Sri Lanka les ich ... Tamilen denk ich und Freiheitskampf ... für die Freiheit sterben les ich ... eine Assoziation zum Polizisten seh ich und ich frag mich ob der Freiheitskampf was mit der Kinder-/Familienlosigkeit des Jack zu tun hat und'ja' denk ich mir, umso bitterer, böser wird der humorige Einstieg

Die Klammer als Aufbau gut gewählt.

Das ist ein sehr gelungener Text, etwas genauer arbeiten könntest du, möglicherweise auch deine Satzkonstruktionen ein bisserl besser variieren.

lgl

[MischaJL]

Hallo,

Lupus danke!

der Text ist nur ein Experiment gewesen, ein kleiner Freestyle in der Nacht, ich hätte mir Zeit lassen sollen, um den Text zu formen, egal  ich fühle mich geehert das es dir gefeehlt, und natürlich sind deine Anmerkungen wertvoll.  Ich sehe es ebenfalls gleich wie du. Ich brauche Zeit. Ich habe mal Schwitzendes Fleisch hier reingestellt und es dann ebenfalls wieder löschen lassen, der Text an sich war viel vollkommener als dieser oben, das Problem war es war mir irgendwie zu unperfekt, zu missachtend und vorallem zu persönlich, ich will euch erstmal nur Danke sagen, auch an die Leute die unter schwitzendes Fleisch so vieles geschrieben haben, nicht das ihr denkt ich habe euch vergessen, Toltec Head und die anderen...danke für die Mühe. Ich bin einfach irgendwie schokiert, das es Menschen gibt, die sich die Mühe geben, Irgendjemanden zu lesen und dann auch noch zu ´´kommentieren´´ bei der Hektik in unserer Zeit, ist es fast ein Wunder, was ich für ein Forum hier gefunden habe!

und natürlich, danke für den Tipp von Ralphie, ich werde es beachten.


Alles gute
Mischa

[Rea]

Du bist schockiert, weil jemand deine Texte kommentiert?
Nun ja, du hast in der Werkstatt gepostet, ist es denn da nicht dein Wunsch, Feedback zu erhalten, mit dessen Hilfe du an deiner Geschichte weiterfeilen könntest?

Ich hatte 'Schwitzendes Fleisch' nicht verfolgt und hab demnach keine Ahnung, was der Nachwelt da durch die Lappen gegangen ist, aber es wäre sehr schade um deinen Polizisten, wenn er ebenfalls einfach so im Nirwana verschwinden würde. Der Kerl hat doch Potential.

Morgendliche Grüße,
Rea