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Zeth Jin Leseratte
Alter: 39 Beiträge: 141
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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01.03.2012 11:19
von lady-in-black
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Ja, wen haben wir denn da? Den Zeth Jin, wie schön ... da kann ich mich endlich mal revanchieren.
Zitat: | Als er sich aufrappelte, entdeckte er auf der Steinplatte neben sich das Stück eines Schneidezahns. Offenbar, dachte er sich, war er nicht der Erste, der über den Fortschritt gestolpert war. |
Jap, das ist meine Welt.
Ansonsten bin ich etwas unschlüssig. Ich kenne das Berufsbild eines Sattlers nicht genug, um beurteilen zu können, ob es einen Zusammenhang mit der Fabrik und den Presshülsen gibt.
Damit hängt für mich die Botschaft mit dem Fortschritt ein wenig in der Luft. Ich weiß zwar, was gemeint ist, brauche also keinen zusätzlichen Holzhammer ... aber dennoch, irgendwie ...
Der Text scheint mir abschließend noch nicht ganz im Gleichgewicht zu sein. Mal etwas zuviel Info, mal einen Tick zu wenig.
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5104 Wohnort: Schlüchtern
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01.03.2012 11:59
von Harald
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Schön geschrieben,
der unausweichliche Weg in die Industriegesellschaft anhand einiger Schritte des Protas, der tiefsinnige Humor - irgenwo sah ich im Geist hinter einer Hausecke Kästner lächeln ...
Gerne gelesen
Harald
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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Zeth Jin Leseratte
Alter: 39 Beiträge: 141
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01.03.2012 13:50
von Zeth Jin
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@Harald
Du bringst mich in Verlegenheit, auf angenehme Art und Weise. Danke für die Blumen.
@Herrin der stürmischen See
Ich habe noch einmal meditiert und deine Kritik überdacht und angewendet und Voodoo gezaubert und und und...
Besser geht schließlich immer und wenn mir jetzt noch jemand zeigt, wie ich hier eine neue Version verlinken kann, auf die Art und Weise, die ich schon in anderen Beiträgen gesehen habe, wäre ich sehr dankbar.
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Zeth Jin Leseratte
Alter: 39 Beiträge: 141
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01.03.2012 13:55
von Zeth Jin
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Konrad Altmann schritt die Plattenchaussee entlang, wie ein Delinquent zum Schafott. Die Welt in schwarz-weiß. Am Ende der Straße erwartete den Sattler das Fabriktor. Die Arbeiterwohnheime links und rechts des Weges spotteten ihm. Er gehörte dorthin, wo Leder, Faden und Nadel eins wurden. Diese Welt aus Schornsteinen, Lagerhallen und Fließbändern war nichts für ihn. Von Bekannten am Stammtisch hatte er Geschichten von Akkordarbeit und Arbeitsunfällen gehört; eintausend Presshülsen pro Tag und abgetrennten Fingern.
Konrad Altmann wandelte weiter. Es nützte nichts, von Luft und Liebe würde keiner satt werden.
Zwischen den Wohnblocks erschien eine riesige Werbetafel. Sie zeigte eine Familie. Vater, Mutter und die beiden Kinder strahlten von einem Ohr zum Anderen.
„Glück durch Arbeit. Auf zur Fabrik Neuentaler. Wir stellen ein!“
Die Buchstaben fesselten Konrad Altmanns Blick. Er übersah die hervorstehende Gehwegplatte. Im nächsten Moment verhaspelten sich seine Füße und er schlug der Länge nach auf dem Bürgersteig. Kindergelächter hallte von den Backsteinfronten der Wohnblocks. Als er sich aufrappelte, entdeckte er auf der Steinplatte neben sich das Stück eines Schneidezahns. Offenbar, dachte Konrad Altmann, war er nicht der Erste, der über den Fortschritt gestolpert war.
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Gast
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02.03.2012 12:40
von Gast
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Die zweite Version ist viel besser. Ich mag dieser Art Kurzprosa sehr gern, ich werfe dir mal mein Kleinviech vor die Füße, vielleicht kannst du was damit anfangen.
Zitat: | Konrad Altmann schritt die Plattenchaussee entlang, wie ein Delinquent zum Schafott. |
Schreitet der Delinquent zum Schafott? Ich weiß, das sagt man so ... aber hier passt das Bild für mich nicht.
Zitat: | Von Bekannten am Stammtisch hatte er Geschichten von Akkordarbeit und Arbeitsunfällen gehört; eintausend Presshülsen pro Tag und abgetrennten Fingern. |
M.E. stimmt das grammatikalisch nicht. (Bin mir aber nicht sicher - denkt man sich ein "von" vor die Presshülsen stimmt es, wäre aber WWH)
m.E. wäre: "eintausend Presshülsen pro Tag und abgetrennte Finger" stimmiger.
Zitat: | Konrad Altmann wandelte weiter.
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Wandeln gefällt mir nicht.
Zitat: |
Zwischen den Wohnblocks erschien eine riesige Werbetafel |
"Erschien" gefällt mir auch nicht. Das ist nicht direkt falsch, aber in der Dichte des Textes ist es mir nicht das genau richtige Wort.
Zitat: |
von einem Ohr zum Anderen. |
Frage an die, die sich mit RS auskennen - zum anderen, hier klein, denn es steht ja ein ungeschriebenes 'Ohr' dahinter. Oder?
Zitat: | Die Buchstaben fesselten Konrad Altmanns Blick. |
Die Buchstaben? Oder besser der Schriftzug/die Schrift? Sind es wirklich die Buchstaben an sich - oder die Botschaft, die sie verkünden?
'Blick fesseln' - hrg. Gefällt mir nicht, ist mir zu ... passt nicht in den eigentlich sehr fein schlichten Text.
'verhaspeln' - unschön.
Überhaupt warum so füllig? Im nächsten Moment stolperte er. Oder Er übersah ..., stolperte und ...
Dicht, dicht, dicht. Wäre mein Gefühl bei einem solchen Text.
Zitat: |
er auf der Steinplatte neben sich |
neben sich? Das ist irgendwie schief. Braucht es die Ortsangabe überhaupt?
Sehr gern gelesen. Mehr!
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5104 Wohnort: Schlüchtern
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02.03.2012 12:54
von Harald
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@ debruma
alle Hinweise kann/könnte man umsetzen, außer ...
Schreitet der Delinquent zum Schafott? Ich weiß, das sagt man so ... aber hier passt das Bild für mich nicht.
Es wurden jammernde und schreiende Deliquenten zum Schafott geschleift, andere schritten - wie es ganz Innen drin aussah sei dahingestellt - hoch erhobenen Hauptes oder mit gesenktem Kopf zum Richtplatz. In meinem "Kopfkino" sehe ich einen Mann mit auf dem Rücken verschränkten Händen leicht zögerlich, aber trotzdem zielstrebig den Weg entlanggehen ...
LG
Harald
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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Gast
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02.03.2012 13:20
von Gast
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Ich versuche mal, zu erklären, was mir so durchs Hirn weht:
Dieser Satz ist an sich schon i.O. Innerhalb einer KG würde ich den eher nicht anmerken.
Obwohl die 'wie' Verknüpfung für mich eine ganz greifbares Bild geben muss.
Ähm ...
Er säuft wie ein Esel. Er tanzt wie ein Bär.
Er schreitet entlang! wie ein Delinquent zum Schafott - habe ich Delinquent direkt ' entlang schreiten' Kopf? Habe ich nicht eher hängende Schultern, gesenktes Haupt? Schlurfen, Zögern.
Jetzt sind das so Feinkrümelkäsefeinheiten und nicht zuletzt Leser/innenbefindlichkeiten über die man unmöglich allen Ernstes streiten kann. Wie gesagt, in einer KG würde ich den Satz kaum anmerken.
Hier aber - Kurzprosa. Da zählt jede Winzigkeit. Gerade der erste Satz muss (in meiner Welt, versteht sich - kuck mal Mrs Firefly ich übe) einschlagen, direkt unter den Pelz des Lesers.
Deswegen hier die Anmerkung, dass mir da noch etwas fehlt. Lösungen sind da viele denkbar und ebenso kann einem der Satz auch genügen. Aber mir tut/tat er dies eben nicht. Bin halt schleckrig, macht man nichts dran
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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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02.03.2012 13:27
von The Brain
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Hallo Zenth Jin,
hier malein paar Anmerkungen von mir zu deinem recht gelungenem Text:
Zeth Jin hat Folgendes geschrieben: | Konrad Altmann schritt die Plattenchaussee entlang, wie ein Delinquent zum Schafott. Die Welt in schwarz-weiß. Braucht es das? Ich weiß es nicht ... Am Ende der Straße erwartete den Sattler das Fabriktor. Die Arbeiterwohnheime links und rechts des Weges spotteten ihm. Er gehörte dorthin, wo Leder, Faden und Nadel eins wurden. Diese Welt aus Schornsteinen, Lagerhallen und Fließbändern war nichts für ihn. Von Bekannten am Stammtisch hatte er Geschichten Mein Vorschlag: Viele Geschichten hatte er gehört. Von ... von Akkordarbeit und Arbeitsunfällen gehört; eintausend Presshülsen pro Tag und abgetrennten Fingern.
Konrad Altmann wandelte weiter. Es nützte nichts, von Luft und Liebe würde keiner satt werden.
Zwischen den Wohnblocks erschien eine riesige Werbetafel. Sie zeigte eine Familie. Vater, Mutter und die beiden Kinder strahlten von einem Ohr zum Anderen.
„Glück durch Arbeit. Auf zur Fabrik Neuentaler. Wir stellen ein!“
Die Buchstaben fesselten Konrad Altmanns Blick. Er übersah die hervorstehende Gehwegplatte. Im nächsten Moment verhaspelten sich seine Füße und er schlug der Länge nach auf dem Bürgersteig. Kindergelächter hallte von den Backsteinfronten der Wohnblocks. Als er sich aufrappelte, entdeckte er auf der Steinplatte neben sich das Stück eines Schneidezahns. Offenbar, dachte Konrad Altmann, war er nicht der Erste, der über den Fortschritt gestolpert war. |
Zum Bild mit dem Schafott kann ich nur sagen, dass es für mich sehr schlüssig ist. Die gesetzten Schritte widerwillig, aber unausweichlich auf das Ziel gerichtet.
Liebe Grüße
Brain
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
***********
Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
***********
Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
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Zeth Jin Leseratte
Alter: 39 Beiträge: 141
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02.03.2012 14:27
von Zeth Jin
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So Freunde der Sonne
Vielen Dank für den Input.
@debruma
Gott sei Dank ist es nur Kleinvieh und keine Rinderherde.
@Harald
Ich mag dein Kopfkino. Ich denke wir beide haben eine sehr ähnliche Interpretationsweise.
@Brain
Ich verstehe deine Kritik an sich nicht, denn beide Punkte, sind sehr wichtig für das Verständnis.
Die Welt in schwarz-weiß, ist ein Wink auf die Zeit in der das ganze spielt.
Die Bekannten am Stammtisch, haben ihn dem Job besorgt, zumindest ihn drauf aufmerksam gemacht.
Außerdem wird es Zeth Jin geschrieben, ohne n.
Ich muss los. Hat mich allerdings nicht davon abgehalten noch ein wenig dran rumzutüffteln. Ich habe die neue Version noch mal editiert.
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Zeth Jin Leseratte
Alter: 39 Beiträge: 141
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02.03.2012 14:28
von Zeth Jin
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Konrad Altmann schritt die Plattenchaussee entlang, wie ein Delinquent zum Schafott. Die Welt in schwarz-weiß. Am Ende der Straße erwartete den Sattler das Fabriktor. Die Arbeiterwohnheime links und rechts des Weges spotteten ihm. Er gehörte dorthin, wo Leder, Faden und Nadel eins wurden. Diese Welt aus Schornsteinen, Lagerhallen und Fließbändern war nichts für ihn. Von Bekannten am Stammtisch hatte er Geschichten von Akkordarbeit und Arbeitsunfällen gehört, eintausend Presshülsen pro Tag und abgetrennten Fingern.
Konrad Altmann wandelte weiter. Es nützte nichts, von Luft und Liebe würde keiner satt werden.
Zwischen den Wohnblocks tauchte eine riesige Werbetafel auf. Sie zeigte eine Familie. Vater, Mutter und die beiden Kinder strahlten von einem Ohr zum Anderen.
„Glück durch Arbeit. Auf zur Fabrik Neuentaler. Wir stellen ein!“
Das Bild bannte Konrad Altmanns Augen. Er übersah die hervorstehende Gehwegplatte. Im nächsten Moment verhaspelten sich seine Füße und er schlug der Länge nach auf dem Bürgersteig. Kindergelächter hallte von den Backsteinfronten der Wohnblocks. Als er sich aufrappelte, entdeckte er neben sich das Stück eines Schneidezahns. Offenbar, dachte Konrad Altmann, war er nicht der Erste, der über den Fortschritt gestolpert war.
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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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02.03.2012 14:50
von The Brain
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Oh, hoppla,
da war ich wieder großzügig mit den Buchstaben. Sorry!
Kritik? Nein nicht wirklich, nur Vorschläge den Text zu konzentrieren. Ist und bleibt dein Text. Was und wieviel du von deinen Lesern annimmst bleibt einzig dir überlassen.
Die zweite Version hat mir - wieder nur meine persönliche Lesart - besser gefallen.
Liebe Grüße
Brain
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
***********
Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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04.03.2012 12:26
von Malaga
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Hallo Zeth Jin,
mir hat es auch gefallen, als Szene aus dem Beginn der Industrialisierung.
Darstellung eines historisch-gesellschaftlichen Zustandes gut verknüpft mit dem Subjektiven, v.a der "Schneidezahn" und das "Stolpern über den Fortschritt" gefällt mir.
Der Titel hat mich zunächst in eine andere Richtung denken lassen, habe die Stolpersteine auf den Straßen zur Erinnerung an Judenpogrome erwartet.
Zu den Erbsen nur soviel "...wandelte..." finde ich unpassend, hat für mich etwas Spazierendes, Zielloses, aber hier ist das Gehen ja sehr zielgerichtet.
Grüße von
Malaga
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Zeth Jin Leseratte
Alter: 39 Beiträge: 141
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04.03.2012 12:30
von Zeth Jin
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"wandelte" ist in der Tat unpassend. Ich hab den Satz in der aktuellsten Version einfach weggelassen, da es, meiner Meinung ohne besser funktioniert. Wenn man wandeln durch ein anderes "gehen" ersetzt, kommt es so rüber als ob der gute Mann eine Pause einlegt, was er aber nicht tut. Und schreiten fällt raus, aufgrund von Wiederholung.
Danke für die Blumen
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Zeth Jin Leseratte
Alter: 39 Beiträge: 141
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04.03.2012 12:31
von Zeth Jin
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Konrad Altmann schritt die Plattenchaussee entlang, wie ein Delinquent zum Schafott. Die Welt in schwarz-weiß. Am Ende der Straße erwartete den Sattler das Fabriktor. Die Arbeiterwohnheime links und rechts des Weges spotteten ihm. Er gehörte dorthin, wo Leder, Faden und Nadel eins wurden. Diese Welt aus Schornsteinen, Lagerhallen und Fließbändern war nichts für ihn. Von Bekannten am Stammtisch hatte er Geschichten von Akkordarbeit und Arbeitsunfällen gehört, eintausend Presshülsen pro Tag und abgetrennten Fingern. Es nützte nichts, von Luft und Liebe würde keiner satt werden.
Zwischen den Wohnblocks tauchte eine riesige Werbetafel auf. Sie zeigte eine Familie. Vater, Mutter und die beiden Kinder strahlten von einem Ohr zum Anderen.
„Glück durch Arbeit. Auf zur Fabrik Neuentaler. Wir stellen ein!“
Das Bild bannte Konrad Altmanns Augen. Er übersah die hervorstehende Gehwegplatte. Im nächsten Moment verhaspelten sich seine Füße und er schlug der Länge nach auf dem Bürgersteig. Kindergelächter hallte von den Backsteinfronten der Wohnblocks. Als er sich aufrappelte, entdeckte er neben sich das Stück eines Schneidezahns. Offenbar, dachte Konrad Altmann, war er nicht der Erste, der über den Fortschritt gestolpert war.
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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04.03.2012 12:37
von BlueNote
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Hallo ZJ,
... nun, es wird zwar gleich im ersten Satz gesagt, dass der Delinquent zum Schafott gehen würde, aber so recht abnehmen mag ich es der kurzen Geschichte nicht. Ich denke, dass man eine solche Problematik nicht in so wenigen Sätzen umreißen kann. Der Schluss mit dem Schneidezahn wirkt dann auch etwas ärmlich.
BN
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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04.03.2012 13:50
von seitenlinie
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Dein Text ist reizvoll. Er könnte im Mittelteil noch etwas feinsinniger / pointierter sein. Die Pointe ist vom Feinsten.
Ein paar kritische Anmerkungen:
Konrad Altmann schritt schlich die Plattenchaussee entlang, wie ein Delinquent zum Schafott.
Eine Chaussee war ursprünglich gepflastert (heute auch asphaltiert), Plattenbelag passt hier nicht.
Beim Gehweg ist das o.k.
Die Welt in schwarz-weiß.
Der unvollständige Satz bringt m.E. keinen echten Effekt. Zumal nicht klar wird, ob Konrad Altmann
die Welt schwarz-weiß sieht, was dem Inhalt eher schaden würde.
Die Arbeiterwohnheime links und rechts des Weges spotteten ihm.
Verspotteten ihn oder spotteten seiner.
Von Bekannten am Stammtisch hatte er Geschichten von Akkordarbeit und Arbeitsunfällen gehört,
von eintausend Presshülsen pro Tag und abgetrennten Fingern. Es nützte nichts, von Luft und Liebe würde
keiner satt werden.
„Es nützte nichts“ ist etwas diffus. Bezieht sich das auf die Kollegen oder auf seine Entscheidung?
Gruß,
Carsten
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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04.03.2012 14:02
von BlueNote
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Zitat: |
Die Pointe ist vom Feinsten.
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Ich kann mir nicht einmal vorstellen, dass man das Stück eines Schneidezahns auf der Straße überhaupt als solches erkennt. Und dann auch noch: "über" den Fortschritt stolpern. Das ist schon arg platt!
Tsts ... Was sind das nur für seltsame Kurz-Texte und Kritiken in letzter Zeit.
anonym
(Schade, dass man Kritiken nicht Inkognito abgeben kann )
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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04.03.2012 16:33
von adelbo
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Hallo Zeth Jin,
mir gefällt dein Text.
Ich mag die Sprache sehr, sehe die Szene und kann den Emfindungen des Sattlers folgen.
Zitat: | Es nützte nichts, von Luft und Liebe würde
keiner satt werden.
„Es nützte nichts“ ist etwas diffus. Bezieht sich das auf die Kollegen oder auf seine Entscheidung? |
Ich empfinde es als umfassend, es nützte nichts, bedeutet, es gibt keine Alternative, ich habe nur diese Wahl. Für mein Leseemfinden passt es.
Gerne gelesen.
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Zeth Jin Leseratte
Alter: 39 Beiträge: 141
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05.03.2012 10:40
von Zeth Jin
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Guten Morgen
@BN: Danke dass du meinen Erguss gelesen hast. Was soll ich denn deiner Meinerung nach von deiner Kritik mitnehmen?
@adelbo: Danke für dein Lob.
Allen noch einen schönen ersten Kaffee an diesem Montag
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gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
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08.03.2012 16:48 Stolpersteine von gold
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hallo Zeth Jin,
gibt es eine fortsetzung? Bin schon gespannt!
Lg Gold
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gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
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08.03.2012 16:50 Neuensteiner Stolperfallen von gold
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ach sorry, es sind die stolperfallen...
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