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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Profession Schriftsteller (Leid und Lust)
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Kerstin**
Gänsefüßchen
K


Beiträge: 20



K
Beitrag23.01.2012 22:17
Wisst Ihr, was mir auffällt?
von Kerstin**
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Habe heute eine Frage gestellt, bzgl. zuviel/zuwenig Details. Und habe mich mit euren Antworten auch auseinandergesetzt (danke erstmal dafür) und habe meine Texte entsprechend geändert (bzw. versucht zu ändern).

Aber soll ich mal erzählen, was mir dabei auf aufgefallen ist?

Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass nicht mehr ICH es bin, der diese Texte geschrieben hat. Es war nicht mehr das, was "aus mir herauskam", aus meiner Feder sozusagen.

Ich denke, wenn man von vornherein kommerziell schreibt, ist es okay, sich danach zu richten, was gefragt ist, was in Mode ist, was vom Leser gewünscht wird.

Aber wenn man "aus Spaß" schreibt, oder weil man man einfach das Bedürfnis hat, zu schreiben, dann sollte man den Stil beibehalten, den man in sich fühlt.

Oh man, ich schreibe hier vermutlich völlig wirres Zeug, aber vielleicht versteht der eine oder andere, was ich meine.

LG Kerstin
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Julian
Eselsohr

Alter: 31
Beiträge: 300



Beitrag23.01.2012 22:21

von Julian
Antworten mit Zitat

Zitat:
Aber wenn man "aus Spaß" schreibt, oder weil man man einfach das Bedürfnis hat, zu schreiben, dann sollte man den Stil beibehalten, den man in sich fühlt.


Du wirst in diesem Forum nicht eine Person finden, die Gegenteiliges behauptet. Wetten?
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Kerstin**
Gänsefüßchen
K


Beiträge: 20



K
Beitrag23.01.2012 22:25

von Kerstin**
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Also meinst du, es ist okay, seinem Stil treu zu bleiben, auch wenn es vielleicht mit den Tipps in Schreibratgebern etc. nicht ganz übereinstimmt?

Würde mich sehr beruhigen Smile
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seppman
Weltfriedenstreiber
S

Alter: 42
Beiträge: 923
Wohnort: Yaren


S
Beitrag23.01.2012 22:28

von seppman
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Moin

Ja

Grüßender
seppman


_________________
Ich bin Flexitarier, ich esse dann, wenn ich Hunger, das worauf ich Hunger habe und verlass mich da völlig auf mein Bauchgefühl. Nebenbei bin ich Anhänger der Multitoleranzbewegung.
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
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Beitrag23.01.2012 22:33

von Akiragirl
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Hi Kerstin!

Das kommt immer darauf an, was du erreichen willst mit dem Schreiben.
Wenn es dir nur darum geht, Spaß zu haben und Geschichten zu erfinden, die deine Freunde z.B. dann lesen, ist es absolut richtig, deinen Stil so zu behalten, wie es dir gefällt. Da kannst du Ratgeber und Hinweise eher ignorieren.

Wenn du allerdings gerne einmal veröffentlicht werden möchtest, musst du den Schmalen Grat zwischen eigenem Stil und Kommerzialisierung wohl bestreiten ...

LG
Anne


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Julian
Eselsohr

Alter: 31
Beiträge: 300



Beitrag23.01.2012 22:36

von Julian
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Wenn du sagst, dass deine Ambitionen lauten, nur zum Spaß zu schreiben, dann gibt es niemanden, der dir etwas vorschreiben kann.

Anders ist es natürlich, wenn man ein professioneller Schriftsteller ist - dann hat man sich manchmal auch den Regeln am Markt zu beugen.

Es gibt aber auch noch etwas, das zwischen diesen beiden Extremen liegt. Das Schreiben aus Spaß, aber mit der Ambition, Leser für sich zu gewinnen.

Dem Profil sollten die meisten Personen in diesem Forum entsprechen.

Ob ein Text gut ist, liegt im Auge des Betrachters. Schreibst du zum Spaß, ist das dafür relevante Auge dein eigenes. Schreibst du zum Spaß mit der Ambition, Leser für dich zu gewinnen, sind es die Augen deiner Leser, die darüber entscheiden.

Hegst du die Hoffnung, bei ihnen mit deinen Texten zu punkten, wirst du dich zwar nicht dem Markt, aber ihnen beugen müssen, wenn deine Texte besser werden sollen.

Du solltest immer offen für neue Dinge sein, die das Schreiben und deinen Stil betreffen. Zu sagen, dass du einen Stil hast, den du unbedingt fortführen möchtest, zeugt eher von einer Unerfahrenheit.

Ein Stil verändert sich immer, sollte sich immer ändern - denn 'den' perfekten Stil gibt es nicht.

Schreibst du nur zum Spaß und führst deine Linie (wenn sie 'ungeeignet ist') starr fort, wirst du mit der Zeit nur noch wenige Leute haben, die deine Texte lesen. So ehrlich muss man schon sein.

Aber das ist doch etwas Gutes. Ich empfinde es als ein wunderbares Gefühl, neue Facetten des Schreibens an mir selbst zu entdecken. (bedingt durch das Lesen und den Aufenthalt in diesem Forum)

PS: Sepp, setz' dem Threadersteller bitte keine unreflektierten Flausen in den Kopf.
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag23.01.2012 22:37

von Mr. Curiosity
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Was in den Schreibratgebern grob drinsteht, ist im Grunde genommen schon richtig und sollte in einer guten Geschichte umgesetzt sein. Das heißt allerdings nur, dass man sich an den generellen Punkten orientieren sollte. Man muss nicht sklavisch die ganzen spezifischen Tipps umsetzen, die der Erfüllung dieser Punkte dienen.
Wenn z.B. geschrieben wird, man solle so konkret und genau wie möglich sein und mit schwammiger Sprache häufig exzessiver Gebrauch von Adjektiven verbunden ist, bedeutet das nicht, dass man auf Krampf und um jeden Preis versuchen muss, die Dinger zu vermeiden. Manche benutzen mehr, andere benutzen weniger. Das wäre dann bspw. eine Frage des Stils. Universell wichtig ist halt nur, konkret und präzise zu sein, damit man glatt durchkommt. Ist Übungssache und mit wachsender Komplexität in der Gestaltung von Handlung oder auch von Beschreibungen immer schwieriger.


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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Fao
wie Vendetta

Alter: 33
Beiträge: 1994



Beitrag23.01.2012 22:57

von Fao
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Nja, man sollte auch immer bedenken dass es einen Unterschied gibt zwischen den eigenen Stil wegwerfen und lernen.
Ich weiß nicht, aber ich find das immer argh theatralisch dahergeredet mit dem "das war plötzlich nicht mehr ICH..:" uws., ohne dich auf die Schippe nehmen zu wollen.
Wie lange schreibst du schon? Ein eigener Stil braucht Jahre, um sich zu entwickeln und zu festigen. Und ich bezweifel auch, dass jeder einen hat, ja, ich finde, dass nur ganz wenige dsfo-Schreiber einen eigenen Stil besitzen (die erkennt man dann aber auch meist sofort an ihrer Schreibe)...
Viele Schreiber reden schon vom eigenen Stil, dabei ist es einfach nur handwerkliches nicht-können.

Mir hat neulich jemand gesagt, nachdem ich ihm eine Geschichte geschickt hatte, er würde sie, O-Ton, ganz anders schreiben. Tja, da kann ich nur sagen, nun konnt, bringt mich nicht weiter und komplett schmeiss ich meine Art zu schreiben nicht um. Sagt mir jemand, hör mal, diese tausenden von knappen Sätzen so kurz hintereinander geht mir aber gehörig auf den Senkel - denke ich nach.

Stil und Festgefahrenheit ist dann auch wieder ein Thema für sich...

Gruß Senf-Fao

P.S.: Was soll "zum Spaß schreiben" eigentlich bedeuten? (Man hört das öfters, sobald in Kontakt mit Kritik getreten wurde) Für die Schublade? Wenn sich die Freunde nicht beschweren ist doch gut, wenn doch, bringts ja wohl nix, an einem "Stil" festzuhalten. Und bedenke: Wenn im dsfo Leute meckern, dann sind das oftmals Leute, die einen geschärften Blick haben. Nichtschreiber können oft nur sagen "gefällt mir nicht", "liest sich komisch" oder, dass die Story gut ist, können aber nicht begründen, warum es trotzdem kein Bestseller ist.

Und P.P.S.: Kritik ist gut und schön, aber man muss auch selbst wiederum kritisch damit umgehen. Nicht alles kann man umsetzen, manches ist wirklich Geschmackssache. Und ein Text ist niemals fertig.


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Begrüßt gerechte Kritik. Ihr erkennt sie leicht. Sie bestätigt euch in einem Zweifel, der an euch nagt. Von Kritik, die euer Gewissen nicht anerkennt, lasst euch nicht rühren.
Auguste Rodin - Die Kunst.
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Alexandermerow
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 45
Beiträge: 435
Wohnort: Berlin


Beitrag24.01.2012 01:12

von Alexandermerow
Antworten mit Zitat

Zitat:
Also meinst du, es ist okay, seinem Stil treu zu bleiben, auch wenn es vielleicht mit den Tipps in Schreibratgebern etc. nicht ganz übereinstimmt?


Ja, das ist okay.


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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag24.01.2012 01:24

von lupus
Antworten mit Zitat

Alexandermerow hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Also meinst du, es ist okay, seinem Stil treu zu bleiben, auch wenn es vielleicht mit den Tipps in Schreibratgebern etc. nicht ganz übereinstimmt?


Ja, das ist okay.


ja, is ok, wenn man weiß warum, wenn man gute Gründe nennen kann, warum man sich in Redundanzorgien ergibt, warum man Rückblendenhopping betreibt, warum man Sachen beschreibt, die ohnehin jeder kennt (der Bernhard - sicher keine Schreibratgeber - hat einmal gesagt: a Blumenwies'n zu beschreiben is a Blödsinn, waß eh ein jeder wie 's ausschaut), warum du statische Verben oder schwache Verben verwendest, warum man immer wieder von hinten nach vorn schreibt, oder falsche Vokabel verwendet .... und, und, und....

Zu sagen: is halt mein Stil is ein bisserl wenig

wenn du dir eine einfache Matrix vorstellst (guter Stil - schlechter Stil // mein Stil - nicht mein Stil) muss das Ziel sein, im ersten Quadranten zu landen ... alles andere is vertane Liebesmüh, auch wenn du nur für dich schreiben solltest, denn irgendwann wird es demotivierend und irgendwie schient es doch so zu sein, dass je mehr man schreibst desto eher entsteht der Wunsch, doch einmal was zu veröffentlichen und dann den Stil 'umzulernen' is verdammt schwierig.

was guter Stil ist, sagen dir: du selbst, auch(!!) deine Leser und diverse Ratgeber. Es is ja nicht so, dass die das erfunden haben. Die arbeiten alle deduktiv und orientieren sich nicht ausschließlich an leichter Kost, vertreten zum Teil verschiedene Ansätze und Meinungen. Dort wo die Schnittmenge liegt kannst du zumindest einmal davon ausgehen, dass ein Funken Wahrheit zu finden ist.

m.a.W.: man tut sich leichter ein Kunstwerk aus Metall zu schaffen, wenn man erst einmal weiß wie man schweißt (und das heißt halt nicht nur, dass die Dinger nicht wieder auseinander fallen)


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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Mogmeier
Geschlecht:männlichGrobspalter

Moderator
Alter: 50
Beiträge: 2677
Wohnort: Reutlingen


Beitrag24.01.2012 04:26

von Mogmeier
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Ja, die lieben Richtlinien. – Schreibe ich an der Rohfassung einer Story, befasse ich mich nicht mit Regeln und Maßstäben. Dadurch würde ich mich in meinem Schreibfluss nur ausbremsen. Ungezwungenes Schreiben läuft bei mir nur, wenn ich gnadenlos durchhämmern kann.
Erst nach der Schreibarbeit fängt für mich die eigentliche Arbeit an. Ich muss dann den ganzen gequirlten Teig so formen, dass ich daraus einen schmackhaften Kuchen backen kann. Dabei sind Richtlinien und Techniken, die sich schon immer bewährt hatten, als Zutaten unverzichtbar. Das heißt aber nicht, dass ich alles davon 1:1 umsetze, sondern mich nur daran orientiere ...mal mehr und mal weniger.
Für den Einen oder Anderen mag das sicherlich umständlich klingen, aber ich komme mit dieser Methode gut zurecht.
Durch das Nachbearbeiten lernt man sogar noch dazu, autodidaktisch sozusagen.
Je mehr man schreibt, desto mehr lässt man dann diese Richtlinien und Techniken in die nächsten Schreibprozesse einfließen – ganz automatisch.

Womit ich allerdings immer zu kämpfen habe, sind Erklärungen in einem Roman. Darin sollte man ja nie ausschweifen. Aber manchmal kann man auf breitbandige Erklärungen nicht verzichten, wie zum Beispiel das Verständlichmachen der speziellen Relativitätstheorie, wenn man diese in der Story fiktiv widerlegen möchte.
Das Ganze muss man ja dann auch so erläutern, dass es jeder versteht, beziehungsweise keiner dabei die Lust am Lesen verliert. Und das ist mitunter sehr schwer.


_________________
»Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.«
Laotse
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Kerstin**
Gänsefüßchen
K


Beiträge: 20



K
Beitrag24.01.2012 10:15
Danke :-)
von Kerstin**
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Mein Ausgangsthread ist möglicherweise nicht ganz klar rübergekommen, sorry.

Ich nehme mir gerne die Tipps aus Schreibratgebern (und hier im Forum sowieso) an. Entsprechend viele von diesen Ratgebern habe ich im Regal.

Mein "Problem" ist wohl, NACHDEM ich dort gewisse Dinge nachlese (sei es zu Charakteren, zum Plot, zu Rückblenden etc. etc.), dann habe ich immer das Bedürfnis, mein Manuskript zu ändern.

Ich verzettele mich dann in Änderungen, streiche Dinge, füge Dinge hinzu.
Nun sagen aber nicht alle Ratgeber das Gleiche aus. Der eine Autor plädiert auf "Show don't tell", also viele Dialoge schreiben, der andere  plädiert für umfangreiche Beschreibungen der Umgebung, damit der Leser sich in die Welt einfühlen kann. Und schwupps .. schon möchte ich wieder überarbeiten.

Das sind dann die Momente, wo ich denke, ich sollte einfach nur schreiben und nicht so viel darüber nachdenken.

Natürlich würde auch ich mein Buch irgendwann gerne veröffentlichen und ganz oben auf den Bestsellerlisten sein Smile Smile. Aber das passiert wohl weiterhin nur in meiner Phantasie. Ich schreibe bislang nur für mich, habe mein Manuskript noch nicht mal jemandem gezeigt.

Und solange ich meine ganze Energie ins Überarbeiten setze, wird es sowieso nie fertig werden Smile.

Danke für Eure Antworten!

LG Kerstin
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Fjodor
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1485



Beitrag24.01.2012 10:18

von Fjodor
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@ Kerstin: ich bin auch kein großer Freund allgemeiner Schreibratgeber; hier im Forum hattest Du allerdings anhand eines konkreten Textauszugs eine Frage gestellt und die Ratschläge sind zwar nicht 1:1 umzusetzen, aber zeigen doch Wege auf, wie Du vielleicht interessanter schreiben kannst bzw. wo es holpert oder worauf Du achten kannst. Deinen Stil mußt du deswegen nicht verbiegen ... ich hab jetzt nicht den ganzen Thread präsent, aber mein Hinweis zielte z.B. nicht ab, den Stil zu verändern. Aber das von mir gewählte Beispiel war z.B. nicht so gedacht, dass Du es konkret in Deinen Text einbauen sollst, sondern eher als Illustration.

Ich würde aber durchaus ebenfalls zu Mogmeiers Arbeitsweise tendieren und erstmal "innerlich frei" erzählen. Das Feilen später oder auch die Ratschläge eines guten Lektors sind dann aber keine Verbiegungen Deines Textes, sondern sollen Dein Anliegen, interessant, spannend, flüssig und anschaulich zu erzählen, vollends umsetzen.

Wenn Du gelesen werden möchtest (was ja den Spaß am Schreiben durchaus nicht blockiert, sondern eher fördert), mußt Du Dich auf diese Arbeit einstellen - ohne die Lockerheit zu verlieren. LG, F.

NT: als ich das schrieb, kannte ich den vorstehenden Beitrag noch nicht, aber ich glaube, ich hab Dein Anliefgen schon einigermaßen verstanden. Lass Dich nicht verunsichern Smile
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Sandkorn im Muschelschlund
Eselsohr

Alter: 36
Beiträge: 276
Wohnort: DieWeltIstMeinGarten


Beitrag25.01.2012 21:42

von Sandkorn im Muschelschlund
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Diese Frage hatte ich mir vor 4 (oder waren es sogar mehr?) Jahren auch gestellt. Ich konnte die Kritiken gar nicht recht umsetzen, da ich mich so schwer beschnitten gefühlt hatte. Als würde mir das schönste rausgerissen, was übrig blieb war eine homogene Masse. Zu untauglich es meine Kunst zu nennen.

Jedoch habe ich durch vieles und häufiges Schreiben dazugelernt. Und all die überflüssigen Details haben sich irgendwann selbst aus meinem Stil gekürzt.
Ich glaube man sollte sich einfach austoben. Quasi wie beim Sex. Erst mal all die überflüssige Energie rauslassen und experimentieren und irgendwann aber daraus den eigenen Rhythmus finden. Schreiben ist ein lebenslanges lernen. Das sind nicht meine Weisheiten. Das wissen wir alle. Man ist heute schockiert was man vor fünf Jahren geschrieben hat. Genauso wird es uns in weiteren fünf Jahren gehen.

Also ich sage nur. Hau auf die Kacke bis dir die Details selbst zum Hals raus kommen. Dann wirst du sie irgendwann „wie von Zauberhand“ (5 Mark ins Phrasenschwein. Bitteschön.) selbst kürzen.

K.
Steffi


_________________
Maybe you remeber me. If not, you get to know me again.

Gott hat den Menschen erschaffen, weil er vom Affen enttäuscht war. Danach hat er auf weitere Experimente verzichtet.
(Mark Twain)
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Sabine A.
Eselsohr


Beiträge: 385



Beitrag25.01.2012 22:31

von Sabine A.
Antworten mit Zitat

Mogmeier hat Folgendes geschrieben:
Ja, die lieben Richtlinien. – Schreibe ich an der Rohfassung einer Story, befasse ich mich nicht mit Regeln und Maßstäben. Dadurch würde ich mich in meinem Schreibfluss nur ausbremsen. Ungezwungenes Schreiben läuft bei mir nur, wenn ich gnadenlos durchhämmern kann.
Erst nach der Schreibarbeit fängt für mich die eigentliche Arbeit an. Ich muss dann den ganzen gequirlten Teig so formen, dass ich daraus einen schmackhaften Kuchen backen kann.


Ich stimme Mogmeier zu. Wenn ich eine Geschichte schreibe, dann schreibe ich und zwar bis zum Ende. Dann erst versuche ich aus diesem Durcheinander ein Ganzes zu bilden. Und zwar so, dass zum Schluss kein Satz mehr eingefügt oder gelöscht werden kann. Natürlich habe ich auch Angewohnheiten, die ich nicht lassen kann - wahrscheinlich ist das mein Stil. Dennoch ist es genau die Kritik, die bei mir einen "Aha-Effekt" aufruft und mir hilft die Geschichte aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Würde ich diese Kritik nicht versuchen umzusetzen, würde ich mich immer weiter im Kreis drehen.
Also Kritik umsetzen und dennoch manche Angewohnheiten beibehalten, ist (denke ich) eine ganz gute Lösung.
Allerdings kommen diese schlauen Sätze aus dem Munde eines No-Name-Autors. Also, vielleicht mit Vorsicht zu genießen. Laughing
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agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2009
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag29.01.2012 14:04

von agu
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Diese Sorge kommt - vor allem bei Autoren mit wenig Erfahrung - immer wieder mal auf: Mein Gott, ich könnte meinen Stil verfälschen.

Unsinn.

Den einen reinen vollkommen unverfälschten Stil, der unbedingt durch Abschottung von der Außenwelt bewahrt werden muss, gibt es nicht.
Der Stil eines Autors prägt und festigt sich durch die Summe seiner Erfahrungen. Dazu gehört Gelesenes, das die eigene Schreibe inspiriert, ebenso wie Experimente bei der Umsetzung von fremden Ratschlägen oder Schreibratgeber-Erfahrungen.

Ein wirklich eigenständiger, wiedererkennbarer Stil entwickelt sich ohnehin erst nach Jahren und Jahren fortgesetzten Schreibens und Übens. Und dieser Stil kann sich über die Zeit auch verändern, das ist normal und soll auch so sein. Stillstand ist niemals gut.

Im Übrigen kann wirklich souverän die Regeln brechen nur einer, der sie auch kennt. Man sollte Schreibregeln nicht als Korsett verstehen, sondern als Leitlinie, die einem Handwerkszeug an die Hand gibt. Wenn man das im Schlaf beherrscht, wenn man nicht mehr Regeln buchstabengetreu umsetzen muss, sondern beim Schreiben und Korrekturlesen einfach instinktiv spürt, wo z.B. Perspektivbrüche angemessen sind oder eben nicht, dann ist man an einem Punkt, wo man sich bewusst entscheiden kann, die eine oder andere Regel wegzulassen, umzuinterpretieren, zu ändern.
Michelangelo und alle anderen großen alten Meister haben auch fünfzehn Jahre lang die Bilder ihrer Meister kopiert, bis sie einen Punkt erreicht hatten, selbst die Malerei durch eigene Innovation zu prägen.


_________________
Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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Fjodor
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1485



Beitrag29.01.2012 15:52

von Fjodor
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Andrea, es ist immer wieder eine echte Freude, Deine pointierten Beiträge zu lesen.  LG, F.
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Heidi Christina Jaax
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 62
Beiträge: 209
Wohnort: Eifel


Beitrag31.01.2012 20:56

von Heidi Christina Jaax
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Regeln und Richtlinien sind wichtig, das gehört zu Handwerk des Autoren!
Die persönliche Note jedoch ebenso, um sich aus der Masse hervorzuheben und einen eigenen,
authentischen Stil zu entwickeln.
Dass dieser sich mit der Zeit ebenso wie wir selbst verändert, ist logisch.
Oft schaudert es mich beim Stöbern in meinen Karteileichen früherer Jahre,
meine damals gewählten Formulierungen sind mir heute unbegreiflich.

LG Heidi


_________________
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Gast







Beitrag11.02.2012 18:33
Re: Wisst Ihr, was mir auffällt?
von Gast
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Kerstin** hat Folgendes geschrieben:
Habe heute eine Frage gestellt, bzgl. zuviel/zuwenig Details. Und habe mich mit euren Antworten auch auseinandergesetzt (danke erstmal dafür) und habe meine Texte entsprechend geändert (bzw. versucht zu ändern).

Aber soll ich mal erzählen, was mir dabei auf aufgefallen ist?

Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass nicht mehr ICH es bin, der diese Texte geschrieben hat. Es war nicht mehr das, was "aus mir herauskam", aus meiner Feder sozusagen.

Ich denke, wenn man von vornherein kommerziell schreibt, ist es okay, sich danach zu richten, was gefragt ist, was in Mode ist, was vom Leser gewünscht wird.

Aber wenn man "aus Spaß" schreibt, oder weil man man einfach das Bedürfnis hat, zu schreiben, dann sollte man den Stil beibehalten, den man in sich fühlt.

Oh man, ich schreibe hier vermutlich völlig wirres Zeug, aber vielleicht versteht der eine oder andere, was ich meine.

LG Kerstin


Genau das lese ich jeden Tag in Manuskripteinsendungen von Amateuren. Ein Profi würde so etwas niemals sagen. Aber wenn es Dich nicht stört, ein Amateur zu sein und zu bleiben, dann ist das völlig in Ordnung. Für Hobbyautoren soll Schreiben in erster Linie Spaß machen, und dann hast Du völlig recht. Für uns Profis sieht es etwas anders aus.
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Kerstin**
Gänsefüßchen
K


Beiträge: 20



K
Beitrag11.02.2012 19:46
@ Angela
von Kerstin**
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Natürlich bin ich ein Amateur. Ich würde mich niemals für einen Profi halten. Ich versuche mich gerade an meinem ersten Buch.

Da stellt sich mir jetzt ernsthaft die Frage, ob ich in diesem Forum überhaupt etwas zu suchen habe.

Allerdings hatte ich bislang nicht den Eindruck, dass sich hier nur "Profis" befinden. Sondern Leute, die gerne schreiben - sei es nun aus reiner Freude oder weil sie damit ihre berufliche Perspektive sehen.

Wann zählt man denn hier zu den "Profis"? Wenn man mehrere angefangene Manuskripte in der Schublade hat? Wenn man mindestens ein fertiges Manuskript in der Schublade hat? Oder wenn man auf Platz 1 - 10 der Bestsellerliste steht?

Rein interessehalber - bist du ein Profi, Angela?

Vielleicht kennt jemand spezielle Anfängerforen? Die Google-Suche gibt in dieser Richtung leider nicht allzu viel her. Und für mich als Amateur ist es wichtig, "Anfängerfragen" stellen zu können Smile

Liebe Grüße - Kerstin
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3611
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag11.02.2012 20:02

von Nicki
Antworten mit Zitat

Kerstin**@
Zitat:
Da stellt sich mir jetzt ernsthaft die Frage, ob ich in diesem Forum überhaupt etwas zu suchen habe.

Lass dich nicht verunsichern, natürlich bist du hier richtig. Gerade dieses Forum hat eine unglaubliche Bandbreite, das wirst du nirgendwo anders finden.
Die Zusammenarbeit von Profis und Anfängern und allen dazwischen, das ist meiner Meinung das, was das Lernen hier in diesem Forum ausmacht. Auch wenn man vielleicht nie ein Profi wird( werden will).


_________________
MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein


*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress
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Gast







Beitrag11.02.2012 20:03

von Gast
Antworten mit Zitat

Kerstin,

lass dich nicht ärgern - nicht alles was hier WER von sich gibt, ist für die Allgemeinheit gültig.
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