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Autor |
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Hilly Gast
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13.08.2007 09:31 Katastrophe, Krise, Klimax? von Hilly
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Hallo liebe Forenmitstreiter und Mitstreiterinnen.
Seit einiger Zeit quält mich eine Frage, die ich euch gerne stellen würde.
Und zwar beschäftige ich mich momentan mit Dramaturgie. Nicht der Dramaturgie nach Freytag, sondern eher die, die man in den heutigen Filmen finden kann. Dabei verwundert mich vor allem der dritte Satz. Wie kommt es dazu, dass darin sowohl Krise, Klimax als auch Katastrophe so sehr in sich resultieren? Mir selber konnte ich nicht die Augen öffnen.
Würde mich über eure Hilfe freuen!
Hilly
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Dave Gast
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13.08.2007 15:29
von Dave
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Hm ... was genau meinst du? Irgendwie versteh ich deine Frage nicht. Nenn doch bitte mal ein Beispiel.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6418 Wohnort: 50189 Elsdorf
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13.08.2007 16:01
von Ralphie
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Ich weiß zwar auch nicht, wovon du redest, aber Klimax, Krise und Katastrophe ist immer gut für einen Roman. Wie sagte ein legendärer am. Filmproduzent: "Fangt mit einem Erdbeben an und dann ganz langsam steigern".
Ich halte mich übrigens in meinen Romanen immer an die Dramaturgie der Hollywood-Filme. Das ist reine Mathematik und leicht zu erlernen.
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Dave Gast
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13.08.2007 16:16
von Dave
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Mathematik? Erklär das doch bitte ...
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Hilly Gast
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13.08.2007 16:20
von Hilly
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Ich glaube, man kann meine Frage nur verstehen, wenn man sich mit Dramaturgie auskennt.
In der Dramaturgie, die ich meine (mir ist der Name immer noch nicht eingefallen) gibt es 3 Sätze. Exposition, Mittelteil, Schluss. Diese Sätze werden von einzelnen Wendepunkten durchzogen. Am Ende werden immer die 3 K´s Klimax, Katastrophe und Krise erwähnt.
Und ich würde gerne wissen, wie diese drei daraus resultieren.
Hilly
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Locard Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 696 Wohnort: Münster
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13.08.2007 22:55
von Locard
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Ich verstehe dich auch nicht Woraus sollen die denn resultieren?!
Das Hollywood-Geplänkel basiert oft auf dem Konzept der Heldenreise.
Wikipedia hat Folgendes geschrieben: |
1. Ausgangspunkt ist die gewohnte Welt des Helden.
2. Der Held wird zum Abenteuer gerufen.
3. Diesem Ruf verweigert er sich daraufhin zumeist.
4. Ein Mentor überredet ihn daraufhin die Reise anzutreten und das Abenteuer beginnt.
5. Der Held überschreitet die erste Schwelle, nach der es kein Zurück mehr gibt.
6. Daraufhin wird er vor erste Bewährungsproben gestellt und trifft dabei auf Verbündete und Feinde.
7. Nun dringt er bis zur tiefsten Höhle vor und trifft dabei auf den Gegner.
8. Hier findet die entscheidende Prüfung statt: Konfrontation und Überwindung des Gegners.
9. Der Held wird belohnt, indem er z.B. den Schatz oder das Elixier raubt.
10. Nun tritt er den Rückweg an, während dessen es zur Auferstehung des Helden kommt.
11. Diese Auferstehung ist nötig, da er durch das Abenteuer zu einer neuen Persönlichkeit gereift ist.
12. Anschließend tritt der Held mit dem Elixier den Heimweg an. |
_________________ "Komm, essen wir Opa!" - Pro Satzzeichen, denn sie retten Leben |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6418 Wohnort: 50189 Elsdorf
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14.08.2007 00:25
von Ralphie
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Die einfachste Regel ist folgende (die gilt immer): Held lernt Frau kennen, verliert sie, trifft sie wieder. Das ist der Grundsatz aller Romane, sei es Liebesroman, Kriegsroman, Abenteuerroman, Western usw. usw. Bei aller Emanzipation hat sich an diesem Grundsatz bis heute nichts geändert: Die Frau ist die Belohnung für den Held, der dafür Gefahren auf sich nimmt.
Ok, die Frau kann sich heute selbst ihrer Haut wehren und fällt nicht mehr beim Anblick eines Monsters in Ohnmacht, aber am Schluß muß sie in den allermeisten Fällen noch immer gerettet werden. Berühmt sind die Titelbilder der US-Comic-Books, in denen sich die Frau im knappsitzenden Bikini am Bein des Helden klammert.
Was du nun mit Klimax, Krise und Katastrophe meinst, ist, denke ich mal, an einem Western gut zu erklären: Held und Bösewicht lernen sich kennen, ein Konflikt bricht aus (die Krise). Der Konflikt steigert sich (wendet sich hin zur Katastrophe). Kurz vor oder während der Katastrophe kommt es zum Showdown zwischen Held und Bösewicht, und der Bösewicht stirbt (Klimax). Meistens stirbt auch das "Bad Girl", das "Good Bad Girl" wird geläutert, und das "Good Girl" kriegt den Held.
Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, daß sich das Westernthema auf alle anderen Themen übertragen läßt.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6418 Wohnort: 50189 Elsdorf
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14.08.2007 00:39
von Ralphie
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Hilly hat Folgendes geschrieben: | Ich glaube, man kann meine Frage nur verstehen, wenn man sich mit Dramaturgie auskennt.
In der Dramaturgie, die ich meine (mir ist der Name immer noch nicht eingefallen) gibt es 3 Sätze. Exposition, Mittelteil, Schluss. Diese Sätze werden von einzelnen Wendepunkten durchzogen. Am Ende werden immer die 3 K´s Klimax, Katastrophe und Krise erwähnt.
Und ich würde gerne wissen, wie diese drei daraus resultieren.
Hilly |
In Dramaturgie kennt sich jeder aus, der ins Kino geht oder der einen Roman liest. Was diese 3 Sätze betrifft (Exposition, Mittelteil, Schluss) würde ich sie persönlich in vier Sätze teilen, denn in etwa der Mitte einer Geschichte sollte eine Generalwende stehen, in der sich die Handlung ändert und dem Höhepunkt des Konfliktes zusteuert. Ein schönes Beispiel ist dafür ist die Szene in "Vom Winde verweht", in der Rhett Butler sich als Soldat meldet.
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Gretchen Gänsefüßchen
Alter: 46 Beiträge: 43
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14.08.2007 08:26
von Gretchen
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Über dieses Thema werden gerade Seminare angeboten. Wenn es dich brennend interessiert schau mal auf
www.filmschule-hamburg-berlin.de/index.php?cccpage=seminare_detail&set_z_seminare=5
allerdings kostet das ne Kleinigkeit.
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Hilly Gast
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14.08.2007 08:45
von Hilly
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Also Ralphie, anscheinend kennt sich doch nicht jeder mit Dramaturgie, der Lehre der Dramaturgie an sich aus!
Was Hilly meint ist folgendes:
1 Satz: Expostition.
Im ersten Satz werden die wichtigenGrundinformationen abgegeben. Setting, Grundkonflikt, Vorstellung der Charaktere. Ende des ersten Satzes, erster Wendepunkt.
2 Satz: Mittelteil:
Im zweiten Satz werden die aufgebauten Konfliktraster zu einem festen Bild verwebt. hierbei ist ungefähr in der Mitte des zweiten Satzes ein Setpoint zu erwarten, wo die Konfliktmasse am größten ist.
Es folgt ein weiterer Wendepunkt, der den Schluss einleitet.
3 Satz: Schluss.
Der Wendepunkt vom Zweiten Satz kann auch in den Anfang des dritten Satzes rutschen. Es folgen Krise, Klimax, Katastrophe.
Mir wird nicht ganz klar, wie die 3 K´s daraus jetzt resultieren. Eure Beispiele finde ich ehrlich gesagt zu banal, um sie zu verallgemeinern
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Dave Gast
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14.08.2007 12:09
von Dave
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Hilly hat Folgendes geschrieben: | Mir wird nicht ganz klar, wie die 3 K´s daraus jetzt resultieren. |
Och Hilly ... schreib doch einfach ein gutes, spannedes Buch. Dann brauchst dich auch nicht mehr mit solch theoretischen Fragen quälen.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6418 Wohnort: 50189 Elsdorf
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14.08.2007 12:24
von Ralphie
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Hilly Gast
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14.08.2007 13:34
von Hilly
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Na ja, Dave: Es ist mir wichtig, genau diese Frage zu klären, denn so denke ich, ist es nicht gerade einfach ein durchgehend spannendes Buch zu schreiben. Und man (frau) lernt aus der Theorie. Diese interessiert mich besonders. Wenn mir hier keiner helfen kann...
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6418 Wohnort: 50189 Elsdorf
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14.08.2007 14:11
von Ralphie
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Hilly, lernen tut man nicht in der Theorie, sondern in der Praxis. Ich habe einfach drauflosgeschrieben, mit der Dramaturgie von Hollywoodfilmen im Hinterkopf. Inzwischen habe ich 22 Romane veröffentlicht, von denen neun inzwischen vergriffen sind - und ich habe von den drei K's bis gestern nichts gehört. So wichtig können sie also nicht sein.
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Hilly Gast
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14.08.2007 17:59
von Hilly
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Ralphie in welchem Genre schreibst du?
Ich denke, bei Krimis und Thrillern ist eine vernünftige Dramaturgie unumgänglich. Und Theorie schadet nie.
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Gast
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14.08.2007 19:21
von Gast
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ja, aber theorie ist nicht alles...
hab bisher auch noch nichts von den 3 Ks gehört, zumindest nicht in diesem Kontext..
geb doch mal ne quelle an
gruß izi
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