Unsere Schreib-Macken

[Circum]

[ruath]

Es kommt immer darauf an, was es für ein Werk ist und ich welcher Phase des Werkes ich mich befinde. So wollte ich vor ein paar Jahren ein fast fertiges Buch unbedingt fertigstellen. Ich habe mich dafür eine Woche in Portugal in einem Hotel einquartiert, habe zwei lange Strandspaziergänge am Tag gemacht und sonst nur zum Essen und in der Nacht nicht am Buch gearbeitet. Es war ein seltsamer Urlaub aber das Buch war am Ende fertig.

[Circum]

[Tyra1]

Und ich dachte immer, ich bin alleine mit der dusseligen Angewohnheit handschriftlich vorab das Erdachte auf Papier zu bringen
Ich habe zwar erst angefangen, muss aber feststellen, dass es mir leichter fällt per Hand zu schreiben. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich geschäftlich oft unterwegs bin und keine Lust habe, meinen privaten Laptop mit zu schleppen.
Außerdem überarbeite ich sofort, wenn ich später abtippe. Irgendwie hilft mir das.

[Alpen-Yeti]

Ruhe, eine schöne Aussicht aus dem Fenster, ein aufgeräumter Schreibtisch und GANZ WICHTIG: eine angenehme Tastatur mit dem genau richtigen Tastenanschlagdruck - da bin ich total heikel. Mit der Hand schreiben geht schon gar nicht mehr, weil ich einfach viel schneller und länger Tippen kann, als mit der Hand schreiben - vor allem könnte ich mein Gekrakel dann sowieso nicht mehr lesen.

[Mogmeier]

[Alpen-Yeti]

Hallo Mogmeier,

oh je - das mit der Aussicht tut mir echt leid. Aber Ordnung muss bei mir sein - wenn ich irgendetwas wichtiges (wo hatte ich nur die total geniale Idee zu meinen nächsten Roman hingekritzelt?) nicht finde, macht mich das ganz wahnsinnig.

Aber zum Ausgleich schaue ich dann aus dem Fenster und mir geht's wieder gut ...

[Mogmeier]

Ja, so eine tolle Aussicht macht schon was her, würde ich allerdings nicht zum Arbeiten benötigen, da ich eh nur ein Nachtschreiber bin.
Um die nötige Inspiration zu tanken, gehe ich bei mir daheim in den Pomologie-Park oder in das daran angrenzende Café, dort bekomme ich meinen Kaffee für umsonst ... da zahlt sich das Ehrenamt aus.

[bibiro]

[indie]

Schreibmacken...
Erst mal muss es ruhig sein... auch in meinem Kopf. Kein Stress, kein Druck. Also keine Abschlussprüfungen, wie jetzt grad...
Das überträgt sich bei mir ansonsten aufs Papier und stresst mich nur noch mehr...

Für die ersten Fassungen brauch ich Stift und Papier. Die Rohfassung muss ein paar Tage liegen bleiben, um dann mit Leben gefüllt zu werden oder in die ewigen Jagdgründe meiner Schreibtischschublade einzugehen.

lg
indie

[saher]

Schreibmacke, gutes Wort! Braucht es nicht eine gewisse Macke, um überhaupt 90% seiner Freizeit vor einem Stück Papier oder einem Bildschirm zu verbringen
Zu meinen perfekten Schreibumständen: Ich brauche eins meiner Kinder, das um mich rum springt und möglichst laut spielt. Dann schreibe ich einen (natürlich sauguten) Satz und spiele mit, schreibe wieder einen usw. . Wenn mir dabei dann niemand über die Schulter guckt oder an der Tür klingelt, dann bin ich mit allem zufrieden, was zwischen zwei Sätzen oder zwanzig Seiten pro Tag rauskommt!
Mittagschlaf-Zeit der Kinder ist aber auch nicht schlecht

[Bücherfee]

Ich kann mich saher nur anschließen. Unter diesen Umständen habe ich auch schon geschrieben, dass geht!
Am besten funktioniert es bei mir unter Druck: Ich habe einen Termin, muss dringend weg, aber jetzt könnte ich schreiben und schreiben und schreiben.
Ordnung brauch ich auch nicht! Je größer das Chaos um mich herum, um so besser läuft es! Das kann ich alles perfekt ausblenden und abtauchen!

[nothingisreal]

Seltsam... ich brauche definitiv Ordnung... Unordnung lenkt mich ab...


@Mogmeier: Ich finde deine Aussicht toll! Ehrlich. So kannst du eine postapokalyptische Story schreiben ohne sich groß hineinversetzen zu müssen. Die Umgebung tut ihr Übriges

[katriina]

Schreibmacken? Ich bekenne mich schuldig

► Ich sitze immer, immer, immer, immer auf meinem rechten Fuß, während das linke Bein zuckt. Ohne das Zucken kann ich nicht schreiben!
► Ich brauche immer eine Tasse Kaffee, die ich aber meistens im Eifer des Gefechts vergesse und dann später wieder auskippe, weil Kaffee kalt nicht schmeckt. Wahrscheinlich ist es einfach der Geruch von Kaffee, den ich brauche.
► Meine Haare müssen auf eine bestimmte Art und Weise hochgebunden sein, sonst wird das nichts. Ich habe den Grund noch nicht ganz herausgefunden, aber mit einem Pferdeschwanz oder offenem Haar kann ich nicht schreiben.

Soweit

[JaneRocks]

Ist es eine Schreibmacke, wenn ich nur mit Bleistift oder Füller meine ersten Gedanken formulieren kann? Bei einem Kuli habe ich das Gefühl, als käme ich nicht schnell genug vorwärts...

[Sue Rovia]

@JaneRocks: Deshalb tippe ich nur noch. Wenn ich auf Papier schreibe hinke ich mir selbst hinterher.

[Marina93]

Schreibmacken... ich denke, davon habe ich einige

- Ich brauche beim Schreiben absolute Ruhe. Meistens stecke ich mir noch Kopfhörer in die Ohren, nur um möglichst wenig zu hören.

- Mit Musik im Hintergrund kann ich nicht arbeiten, weil es mich zu sehr ablenkt und ich dann die ganze Zeit mitwippe

- Ich muss alleine sein, sonst bringe keinen vernünftigen Satz zustande. Es irritiert mich und hemmt mich beim Schreiben, wenn mir jemand über die Schulter guckt oder mich beim Tippen beobachtet...

- Ich schreibe immer ab einer bestimmten Uhrzeit etwa eine Stunde lang. Zu anderen Zeiten kann ich mich nur schlecht nicht konzentrieren. Es sei denn, ich sitze mit dem Tablet im Bett.

- Ich kann meine Texte am besten nachts mit dem Tablet auf dem Schoß überarbeiten. Zumindest einzelne Szenen.

- Ich mache mir keinen konkreten Plan, was in diesem und jenen Kapitel passieren soll. Ich schreibe einfach drauf los. Ich habe nur ein grobes Rahmenkonzept mit Handlungsumrissen und den Hauptfiguren, bei allem anderen lasse ich mich überraschen, wohin mich meine spontanen Ideen führen.

[Eilyfe]

- Ich brauche Musik. Welche ist eigentlich egal, wobei ich meistens Lieder höre, welche an die Stimmung der Szene angepasst sind.

- Kaffee und Ruhe. Letzteres ist das Wichtigste. Es gibt nichts Frustrierenderes als gerade in Schwung zu kommen, um dann unterbrochen zu werden, wenn der Mitbewohner plötzlich reinkommt.

- 1000 Wörter / Tag. Wenn ich mein Pensum nicht schaffe, werde ich grantig.

- Schalousien runter und zu. Wenn ich ständig interessante Sachen durchs Fenster beobachte, werde ich nur abgelenkt und komme nicht zum Schreiben.

[PraetoriusCC]

Ich brauche warme Füße. Wenn die zu kalt werden, wird meine Schreibe borstig, biestig und hektisch - wobei sie umso kälter werden dürfen, je besser mir der Auftrag, an dem ich gerade sitze, gefällt.

Da ich für weniger spannende Aufträge wärmere Füße brauche und die Füße mit zunehmender Sitzdauer kälter werden, fange ich mein Tagewerk meistens mit einer Fleißarbeit an. Danach schreibe ich etwas Spannenderes, bis meine Füße auch dafür zu kalt sind, und dann laufe ich eine Runde durch den Haushalt oder durch die Stadt, um die Zehen wieder auf Fleißtemperatur zu bringen.

Früher hab ich mich dann oft mit dem Laptop aufs Sofa oder ins Bett gekuschelt, aber da will ich dann entweder nur noch Unfug machen und Radio hören und dösen, oder ich schreibe in unmöglicher Haltung weiter, kriege irgendwann einen steifen Hals und merke es nicht rechtzeitig, weil meine Füße so schön warm sind. Das ist kein Erfolgskonzept, weil es Tage dauern kann, bis ein steifer Hals wieder locker wird, wohingegen sich kalte Füße in Minutenschnelle warmzappeln lassen.

[Klatschmohnelfe]

Die besten Ideen kommen mir manchmal mitten in der Nacht.
Wache auf und habe den Kopf so voller Informationen, das ich mir Block und Bleistift schnappe, die immer grifbereit auf dem Nachttisch liegen und alles aufschreibe um nichts zu vergessen.
Das kann Minuten oder Stunden dauern.
Die Inspiration liegt bei mir in der Ruhe (absolute Ruhe).
Diese Voraussetzung habe ich natürlich in der Nacht (außer mein Mann schnarcht) aber wenn ich dann um 6 Uhr aufstehen muss, bin ich total groggy.

[Kris]

[Ron Swanson]

Ich habe meine - nur auf ein gelbgefärbetes Dokument, TNR 12, Blocksatz - Angewohnheit geändert und schreibe jetzt sofort im Normformat.

Es ist schwer zu erklären, aber ich hatte bei umwandeln das Gefühl, dass es sich plötzlich doch nicht so toll liest
Vielleicht umgehe ich dieses Gefühl so...