Ein Hänger, Problematik inside

[Blacky]

Hallo!

Ich sitze schon etwas länger an meiner Geschichte und habe schon einiges an Text in Rohform zusammengeschrieben.
"Rohform" bedeutet in meinem Fall, das die Inhalte derzeit größtenteils noch in der Ich-Form vorliegen. Nun habe ich hier wegen dem Thema schon etwas gestöbert, wodurch sich die Erkenntnis bei mir breit gemacht hat, das der auktoriale Erzählstil hier favorisiert wird.
Ich mag die Ich/Präsens-Form mehr und sie geht mir leichter von der Hand. Aber die Gefahr ist natürlich groß, das man den Leser eine Meinung/Richtung aufbürdet, die er vielleicht nicht möchte.
Tja, was denn nun?  
Es soll ein Fantasy/SF-Roman werden, welcher allerdings in der Gegenwart spielt und deren Hauptfigur eine junge Frau ist. (Keine Glitzer-Vampire!)

LG
Blacky

[Circum]

[Harald]

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[Blacky]

[Nordlicht]

Schreib deine Geschichte so, wie sie sich für dich am besten anfühlt, wie sie geschrieben werden will. Das ist die richtige Erzählperspektive, keine andere.
Wenn es gut geschrieben ist, wird den Lesern die Perspektive letztendlich egal sein.

[Merlinor]

Hallo blacky

Ich bin kein Freund der Ego-Perspektive, aber dennoch stimme ich Nordlicht zu: Wenn die Geschichte für Dich aus dieser Sicht erzählt werden sollte, dann bleibe dabei.
Mach Dir also keinen Kopf über solchen Fragen, sondern feile an Deinem sprachlichen Stil, konzentriere Dich auf den guten Aufbau des Plots und ein passendes ineinandergreifen der Spannungsbögen.
Wenn die Geschichte gut erzählt ist, vergesse sogar ich gerne einmal die ungeliebte Ego-Perspektive ...

LG Merlinor

[Michael]

[Merlinor]

[Nordlicht]

[Michael]

Hallo Nordlicht,

deine Beispiele in allen Ehren, aber weißt du, was der Unterschied ist?
Es gibt keinen.

Der Ich-Erzähler ist der Protagonist, folglich kennt er seine eigenen Gedanken. Ein "externer" Ich-Erzähler gibt es einfach nicht. Das ist, als wenn du dein Tun und Reden berichtest, aber deine eigenen Gedanken nicht kennst. Es gibt immer einen internen und einen externen Erzähler, aber nicht in der 1.Person. In der dritten Person ist das etwas ganz anderes. Da kann der Erzähler direkt ganz Nahe beim Protagonisten sein oder er ist eine beobachtender Erzähler (ein externer). Vielleicht ein Freund oder der Bruder, der erzählt. Dieser externe kann die Gedanken des Protas nicht wissen, er kann sie höchstens erahnen. "Es schien, als habe Peter Angst".

Ein interner Erzähler, der ganz dicht bei der Figur ist, kennt die Gedanken.
"Er verspürte Angst"

Aber wie gesagt, in der ersten Person gibt es nur den erlebenden Erzähler (der interne), weil der Protagonist der Erzähler selbst ist.

lg
Michael

[sinner]

Der "erlebende Ich-Erzähler" ist personal und beschreibt was er gerade erlebt. (Die Zeitform hat damit überhaupt nichts zu tun.)
Der berichtende (bzw. sich erinnernde bzw. reflektierende) Ich-Erzähler ist auktorial und wertet.

Das sich erinnernde Ich findet man oft bei Kindheits- und Jugenderinnerungen zB: "Die Asche meiner Mutter"
"Ich ahnte damals noch nicht ... bla bla bla ..."
Der Erzähler wertet, reflektiert und versucht sein damaliges Handeln einzuordnen.


Die Ich-Perspektive lässt sich auch noch unterteilen in:
-Ich- als zentrale Figur des Romans.
-Ich- als Augenzeuge.

Selbstredend gibt es bei all diesen Möglichkeiten auch reichlich Mischformen.

Germanisten mögen mich korrigieren.

[Nordlicht]

[sinner]

Na ja, das meinte ich damit eigentlich nicht.

"Erlebend" hat nichts mit Empfindungen zu tun.

[Nordlicht]

Dann kapier ich das nicht   Aber zum Glück muss ich auch keinen Test darüber bestehen.

[MagicMushroomTea]

Schreib in der Perspektive in der du dich am sichersten fühlst.
Es ist dein Roman - und du darfst dich in keine Schublade quetschen lassen, nur weil der Großteil in der Er-Sie-Form schreibt!

[Blacky]

Danke für die vielen Antworten. Die noch "ungekochten" Inhalte werden nun ebenfalls in die "Ich-Form" gesetzt und in den Topf geworfen. Mal gucken, was am Ende dabei rauskommt.  

[Maestro]

Je mehr viel gelesen, je weniger verstanden

Maestro

Der ich? das ich? oder nix ich?