Der Tod macht das Leben

[Camenzind]

I
Es ging der frohe Mann,
mutig stark und stramm,
zur Wasserquelle,
hinauf auf die Berge

So stellte sich, wie es nun war,
ihm, ein kleines Wunder dar,
Eine Fee mit reinem Gewissen,
fragte den Mann nach seinen Gelüsten

Nun denn, sprach sie,
was wünschst du dir?
Benenn, und es wird dein,
Machst du's nicht, so bleib allein

Fromm bat der Mann,
um etwas Zeit,
und überlegte,
was tat ihm denn Leid?

So überdachte er, was er habe,
Gesundheit und Jugend an diesem Tage,
doch was ist morgen?
und es befielen ihn Sorgen

II
Nun wusste der Mann,
und sprach zur Fee,
ganz freudig, doch still,
ich weiß, was ich will

Die Fee schaute und forderte auf,
den Mann, zu benennen,
so war's der Brauch

Gesundheit und Jugend auf Ewigkeit,
wollt' der Beglückte, und ohne Streit,
zauberte die Fee ihm dies herbei,
da freut' sich der Mann vom Tode befreit

Glückselig und übermütig marschierte nun,
der Unmensch, der brauchte nicht ruhn,
und kam früh zur Quell, und lief dann weiter,
denn es war ja noch hell, und auch heiter,
so blieb der Mann, ohne Pause,
auf dem Weg zu seinem Hause

III
Nach Jahren,
besuchte ihn die Fee um zu fragen,
wie es nun sei,
so zu leben - komplett befreit

Da erzählte der Mann in tiefer Trauer,
wie ihm war auf solche Dauer:
Ewigkeit entzaubert das Schöne,
erst der Tod mache das Leben, das sich löhne

Schließlich gab ihm die Fee,
den Tod zurück,
Nun erst wieder,
war er eingehüllt, in wahrem Glück

[G.T.]

Bevor wir uns an den Inhalt machen, erstmal zum Sprachlichen. Denn das ist ein ziemlicher Wust. Mal reine, mal unreine Reime, dann wieder nur Assonanzen. Mal ein Hauch von Metrik, mal nicht.
Entscheide dich.
Inhaltlich fad und durch die undurchdachte Sprachwahl entstellt.
Das ist ein Fall für die Werkstatt.

[anuphti]

[Nina]

hallo camenzind,

ich möchte anuphti widersprechen und dich unbedingt auffordern weiter zu schreiben. denn wenn du ideen hast, ist es gut sie erstmal aufzuschreiben und später dann kannst du sie überarbeiten. wenn du sie erst gar nicht aufschreibst, verschwinden sie nämlich manchmal. und das ist sehr schade.

es stimmt, in deinem gedicht gibt es allerhand: reine und unreine reime usw., das hat g.t. ja schon geschrieben. möchtest du deine gedichte denn überarbeiten?

lg
nina

[Nihil]

Moin Camenzind!
Laut Meinung der User, die dir schon geschrieben haben (und laut  meiner eigenen) gehört dieses Gedicht von dir erst einmal in die Werktstatt. Falls du es noch nicht weißt: Dort ist der Ort, an dem ordentlich gefeilt wird, was dein Werk, das ist jetzt nicht böse gemeint, noch nötig hat. Die „normale“ Lyrik ist für ausgereiftere Texte gedacht, der Ton ist auch entsprechend härter. Als neue(r) User(in) ist man in der Werktstatt erstmal am besten aufgehoben. :)

Viel Spaß noch bei uns!

[Camenzind]

Also vorerst einmal ein ehrlich gemeintes Dankeschön dafür, dass Kritik kam. Ich bin immer für jede Kritik offen, auch wenn sie sich im ersten Moment manchmal wie ein Donnerschlag anfühlt.

Zu G.T.

Ich sehe deine Kritik ein, verstehe sie und kann nach Überlegung sagen, dass ich doch ähnlicher Meinung bin.

Das Gedicht liest sich komplett chaotisch. Um es für den Leser genießbarer zu machen, muss unbedingt mehr Harmonie rein, damit alles fließender und schöner klingt. Ich habe viele andere Gedichte von mir durchgelesen, um zu schauen ob sie auch dermaßen unstrukturiert und unordentlich sind, wie dieses, und ich muss sagen, dass sie ebenso chaotisch sind. Mir fällt auf, dass in jedem Gedicht sehr viele und demnach zu viele Stilumbrüche sind, die gegen den Lesefluss handeln.
Mehr Struktur ist gewollt.

Ich habe bis jetzt Gedichte immer sehr ungezwungen geschrieben. Habe nie viel Zeit gebraucht und war meistens in wenigen Minuten fertig. Die meisten wurden auch im Affekt geschrieben und sind wenig durchdacht.
Demnach habe ich mir wohl auch kaum Zeit für poetische Formulierungen genommen, die starken Ausdruck haben.
Das wird wohl der Grund dafür sein, dass es kaum lesefreundlich klingt und keine besondere Schönheit darstellt.

Allerdings bin ich mit deiner Aussage, dass der Inhalt fad ist, nur bedingt einverstanden. Dieses Gedicht ist sehr direkt, man muss also nicht viel über den Inhalt nachdenken, um ihn zu verstehen. Definitiv wirken verschlüsselte Gedicht, bei denen der Inhalt nicht sofort zu erkennen ist, erst einmal bei Gedichtliebhabern interessanter als solche. Allerdings zielte ich eher darauf ab anregend zu sein.

Desweiteren ist mir speziell bei diesem Gedicht aufgefallen, dass es schlecht ankommt, wenn man es selber liest, aber viel besser, wenn nicht bereits bei einigen sehr gut, wenn man es ihnen vorliest. Ich gehe davon aus, dass denjenigen denen es scheinbar gefiel, es nicht nur aus falscher Höflichkeit behaupteten.
Beim Vorlesen von mir klingt es viel harmonischer, als man erwartet, meine ich zumindest.

Ich denke ich verstehe, und versuche es anzuwenden.

Grüße!