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An den Ufern der Nacht


 
 
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Enavele
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
E


Beiträge: 19



E
Beitrag22.11.2012 09:42
An den Ufern der Nacht
von Enavele
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Soo, als frischgebackenes Mitglied in der Runde, möchte ich auch eines meiner Werke/Arbeiten vorstellen und erbitte ehrliche Meinungen. Ich bin meinen Arbeiten gegenüber immer selbst sehr kritisch und habe bisher nie fremde Meinungen gehört, was meine Art zu Schreiben angeht. Ich habs mich lange nicht getraut und gehe auch mit gemischten Gefühlen hier ran wink
Ich bin zumindest kein völliger Wortkrüppel lol2

Nun etwas Kurzes zu dem Stück:
Der Titel lautet (bisher) 'An den Ufern der Nacht' und geht in die Richtung Fantasy, Urban Fantasy und ist eine eher düstere Geschichte, ich versuche mich zumindest einmal an soetwas. Dies ist ein viertel des ersten Kapitels. Für den Anfang, denke ich sollte es noch nicht soviel sein:)
Mal schauen was das taugt.



----------------------------------------------

1.
Es war dunkel, wie so häufig in dieser Stadt. Es lag nicht daran, dass das Wetter schlecht war oder nie die Sonne schien. Sondern daran, dass die Stadt einfach dunkel war, sich dunkel anfühlte. Die Gemäuer, die zumeist meterhoch in die Lüfte ragten und alles andere ziemlich klein wirken ließen taten ihr Übriges.
Sie waren grau von der Witterung und es gab kaum Einfamilienhäuser und Grünflächen. Abgesehen von einem kleinen Park, der recht gut gepflegt war.

Die Menschen, die häufig mit ins Gesicht gezogenen Hüten durch die Gegend liefen, die Straßen, die teilweise Krater große Schlaglöcher aufwiesen und der Himmel, der von nebligen und grauen Wolken bedeckt war, durch den Smog den diese Stadt in die Lüfte pustete.
Es war eine Stadt in der niemand den Anderen kannte, geschweige denn kennen wollte. In fast jedem Winkel, stank es nach Müll und Abgasen. Das Leben war automatisiert und programmiert.
Ein Sud, aus tausenden Menschen, düsteren Gestalten, in deren Menge es nur wenige Lichtblicke gab, die dem Schmutz der Stadt mit Glanz trotzten.
Die Verbrecherqoute in der Stadt sprengte sämtliche Statistiken und die Polizei hatte schon länger nichts mehr zu sagen.
Aber sie waren die Einzigen, die wahrhaftig versuchten etwas zu verbessern. Ordnung in ein, von Bürgern, gewolltes Chaos zu bringen. In vielen anderen Teilen der Welt, sagt man der Polizei nach, dass sie korrupt sei und völlig unzuverlässig was die Verbrechensbekämpfung anbelangte. Aber in DrearyEdge war es genau andersrum.

Aber wie das so ist, hatten sie keinen besonderen Erfolg damit das Verbrechen einzudämmen. Die Gefängnisse waren überlastet und jeden Tag kamen neue Kinder auf die Welt, die in potenziellen, kriminellen Verhältnissen aufwuchsen und „Verbrecher“ schon fast auf die Stirn tätowiert hatten.
Zu allem Überfluss regnete es dreihundertvierzig Tage im Jahr.
Reybane schlenderte durch eine von vielen dunklen Gassen, an einem grauen Tag, aber heute regnete es nicht. Es war einfach nur trist. Die Musik wummerte durch seine Kopfhörer in die Ohren und kühler Wind striff ihm durch die Haare.
Er wippte leicht seinen Kopf im Takt rauf und runter und sah hin und wieder nach links und rechts.
Er war auf dem Weg zu Raven, seinem besten Freund, ein Begriff der in DrearyEdge selten benutzt wurde. Es begann zu dämmern und Reybane beschleunigte seinen Schritt. Er war nicht unbedingt ein ängstlicher Mensch, aber er wusste, dass man sich in der Dunkelheit als Mann und besonders nicht als Frau herumtreiben sollte, wenn man noch zu der Gruppe gehörte die keine seitenlangen Vorstrafen hatte.

Die Straßenlaternen erleuchteten mit einem leisen, elektrischen Summen die Wege. Einige flackerten unheilvoll und warfen unangenehme Schatten.
Hätte Reybane keine Kopfhörer auf, die seinen Kopf mit ohrenbetäubendem Speedmetal voll dröhnten, hätte er die Stille um sich herum wahrgenommen, die nur von ein bisschen Rauschen von vorbeifahrenden Autos und Schritten, gehender Menschen durchbrochen wurde.
Reybane verlangsamte seinen Schritt, als er vor einem der wenigen, einzelnen Häusern der Stadt, stehen blieb. Er schritt die knarrende Veranda hinauf und klopfte beherzt an der grünen Haustüre.

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safeja
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 44
Beiträge: 40
Wohnort: Osnabrück


Beitrag22.11.2012 10:25

von safeja
Antworten mit Zitat

Hi Evanele,

Ein recht interessantes Stück. Macht mich neugierig auf mehr. Ich kann diese triste Stimmung, die du beschreibst, gut nachempfinden, sie fast fühlen, wenn ich dabei die Augen schließe.

Ich bin, was Rechtschreibung angeht, sicher keine Leuchte, aber mir sind ein paar Punkte aufgefallen, die vielleicht noch verbessert werden könnten.

Im ersten Absatz fehlen mir ein paar Kommas. Irritiert ein bisschen und hemmt den Lesefluss. Ich musste die Sätze zweimal lesen, um sie wirklich wahrnehmen zu können.


Zitat:
Die Musik wummerte durch seine Kopfhörer in die Ohren und kühler Wind striff ihm durch die Haare.


Den rot markierten Begriff finde ich etwas unglücklich.

Ein kühler Wind fuhr ihm durch die Haare.

Als kleines Beispiel. Zumal ich selber jetzt nicht genau sagen könnte, was vielleicht noch besser passen würde.


Zitat:
Er schritt die knarrende Veranda hinauf und klopfte beherzt an der grünen Haustüre.


Auch hier habe ich das Gefühl, dass es nicht so recht passen will für meinen Geschmack.
Der vorgestellte Teil ist gut geschrieben, aber hier fehlt mir ein bisschen der Ideenreichtum aus dem restlichen Text.
Ist diese Tür vielleicht die einzige, grüne Tür in der sonst so grauen Stadt?
Den Begriff "schritt" könnte man vielleicht ersetzen durch "stapfte/stieg"


Mich würde jetzt wirklich interessieren, was hinter dieser Tür auf mich wartet. Ist es dort genauso trist, wie in der Stadt selbst? Erwartet mich vielleicht was ganz anderes? Mein Interesse hast du geweckt.  Smile


_________________
'Im wilden Galopp über den Strand,
du hörst nichts außer dem Rauschen des Meeres,
du siehst nichts außer der Unendlichkeit,
du spürst nichts außer der Magie des Moments.
Berühre den Wind und du weißt, was Freiheit bedeutet...'
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Enavele
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Beiträge: 19



E
Beitrag22.11.2012 13:06

von Enavele
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Danke für diese zügige Antwort!

Ja das mit den Kommas... meistens setze ich sogar zu viele.

Mit dem rot markierten Begriff hast du Recht, er hat mich selbst gestört, aber mir ist kein plausibler Ersatz eingefallen. Aber jetzt wo du mir zwei Beispiele präsentiert hast, kann ich nur den Kopf schütteln, das ich nicht selbst drauf gekommen bin.

Ich hoffe du bist nicht allzu enttäuscht wenn es weitergeht, da das natürlich kein Cliffhanger Satz war lol2 Aber ich hoffe natürlich, das das was folgt auch gefällt smile
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nebenfluss
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Beitrag22.11.2012 13:51

von nebenfluss
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Hallo Enavela

wie schön, dass du dich (endlich) traust!

Zunächst einmal finde ich, dass du hier sehr gelungen eine düstere Atmosphäre aufbaust. Das hättest du gar nicht selbst erklären müssen, das merkt man m. E. auch so sehr deutlich.

Man merkt auch, dass du schon einiges geschrieben hast. By the way, was ist denn ein Wortkrüppel? Du bist keiner, das kann ich nur bestätigen.

Was mir negativ aufgefallen ist: Du bildest oft keine vollständigen Sätze. Beispiel, gleich im ersten Satz:

Zitat:
Es lag nicht daran, dass das Wetter schlecht war oder nie die Sonne schien. Sondern daran, dass die Stadt einfach dunkel war, sich dunkel anfühlte.


Da gehört ein Komma dazwischen, kein Punkt. Aber aufpassen, dass die Sätze nicht zu lang/verschachtelt werden. Ich kritisiere nicht gerne Zeichensetzung, Rechtschreibung usw., aber diese häufigen Halbsätze wirken auf mich etwas "unprofessionell".

Außerdem finde ich, dass du am Anfang etwas zu lang beschreibst, dein Protagonist (Reybane) etwas früher auftreten könnte. Die Beschreibungen kannst du auf das ganze Kapitel verteilen, also nicht so strikt zwischen Beschreibung und Handlung trennen, das liest sich dann (zumindest für mich) abwechslungsreicher.

Bin gespannt, wie es weitergeht!

Grüße
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Neraka
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

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Beitrag22.11.2012 16:04

von Neraka
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Hi,

auch ich schließe mich meinen Vorpostern an. Ein sehr gelungener Anfang, der die düstere Atmosphäre gut wiederspiegelt. Auch finde ich den Protagonisten sehr interessant, da man schon aus diesem Abschnitt sehr viel heraus interpretieren kann. Ich habe beispielsweise darüber nachgedacht, ob Reybane sich womöglich selbst in dieser Stadt nicht unbedingt wohl fühlt, da viele Menschen (vor allem in Geschichten) ja auch versuchen, durch laute Musik ihrem Alltag für eine Weile zu entkommen.
Auch scheint er nicht so ein Einzelgänger zu sein, wie es die anderen Bewohner der Stadt sind, da er ja einen besten Freund besitzt.
Mir gefällt also besonders, dass diese wenigen Sätze über den Protagonisten schon sehr viel Spielraum für eigene Überlegungen lassen.

Ich schließe mich Nebenfluss aber an, und finde auch, dass Reybane schon etwas früher auftreten könnte. Am Anfang ballen sich die Beschreibungen ein wenig zu einem großen Haufen zusammen und es dauert verhältnismäßig lange, bis dann wirklich auch Handlungen folgen.
Hier sollte man die Struktur ein wenig aufbrechen und den Protagonisten bereits in die Beschreibungen einfließen lassen. Vielleicht sieht er zum Beispiel lauter zerschlagene Fensterscheiben, woraufhin folgen könnte, dass die Polizei die ganze Situation der Stadt schon längst nicht mehr im Griff hat. So wäre Reybane etwas näher am Geschehen - und mit ihm natürlich auch der Leser.

Aber bis auf diesen kleinen Punkt finde ich den Anfang schonmal sehr gelungen  Wink


Liebe Grüße,
Neraka


_________________
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Recognize, what is growing there.
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-Faun-
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Enavele
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Beiträge: 19



E
Beitrag22.11.2012 16:26

von Enavele
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Vielen Dank euch beiden!
Das der Beginn bisher positiv angenommen wird, damit habe ich nicht gerechnet.
Da bekomme ich doch gleich leicht Sorgen ob ich dieses Pensum auch weiterhalten kann.


@nebenfluss: Ein guter Tipp ja, das war mir gar nicht bewusst, aber im Nachhinein wenn man dann nocheinmal ließt mit der Info im Hinterkopf, dann klingt es tatsächlich abgehackt.

Naja ich nehme an hier greift der Neologismus beim Wortkrüppel. Damit meinte ich, das ich mit Worten schon ein wenig umgehen kann und keinen komischen Salat draus mache smile


Dann werde ich mich einmal um die Überarbeitung kümmern, das Reybane früher in das Geschehen eintritt. smile
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buki
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Beitrag22.11.2012 16:53

von buki
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Hallo Enavela,
habe ähnliche Eindrücke wie meine Vorposter.
Hat Batman seine schützende Hand von Gotham City-genommen? Hoffentlich geht das gut.

Der Hauptsatz von folgendem Schachtelsatz hat kein Verb:

Zitat:
Die Menschen, die häufig mit ins Gesicht gezogenen Hüten durch die Gegend liefen, die Straßen, die teilweise Krater große Schlaglöcher aufwiesen und der Himmel, der von nebligen und grauen Wolken bedeckt war, durch den Smog den diese Stadt in die Lüfte pustete.


Vielleicht so ähnlich:
Zitat:
Die Menschen, die häufig mit ins Gesicht gezogenen Hüten durch die Gegend liefen, die Straßen, die teilweise kratergroße Schlaglöcher aufwiesen und der Himmel, der durch den Smog, den diese Stadt in die Lüfte pustete, von nebligen und grauen Wolken bedeckt war, ergänzten sich gegenseitig beim erzeugen depressiver Stimmung.


buki
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nebenfluss
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Beitrag23.11.2012 01:59

von nebenfluss
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buki hat Folgendes geschrieben:

Der Hauptsatz von folgendem Schachtelsatz hat kein Verb:

Zitat:
Die Menschen, die häufig mit ins Gesicht gezogenen Hüten durch die Gegend liefen, die Straßen, die teilweise Krater große Schlaglöcher aufwiesen und der Himmel, der von nebligen und grauen Wolken bedeckt war, durch den Smog den diese Stadt in die Lüfte pustete.


Vielleicht so ähnlich:
Zitat:
Die Menschen, die häufig mit ins Gesicht gezogenen Hüten durch die Gegend liefen, die Straßen, die teilweise kratergroße Schlaglöcher aufwiesen und der Himmel, der durch den Smog, den diese Stadt in die Lüfte pustete, von nebligen und grauen Wolken bedeckt war, ergänzten sich gegenseitig beim erzeugen depressiver Stimmung.



Seltsamer Tipp, buki, einen erkannten Schachtelsatz noch weiter zu verkomplizieren ?! Nein, wenn ein Satz so lang ist, dass man als Autor schon den Überblick verliert und das Verb vergisst, hilft nur eins: Mehrere Sätze draus machen, bis sich der Überblick wieder einstellt.
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Dienstwerk
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Beitrag23.11.2012 02:39

von Dienstwerk
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Nicht schlecht für den Anfang. smile

m.E. kannst Du sämtliche schwammigen Beiwörter/Zeitwörter (keine Ahnung, wie die lateinische Bezeichnung lautet) streichen - wie ziemlich, zumeist, recht (gut), häufig, fast, bisschen, nicht unbedingt...
Das ist mir vor allem im ersten Absatz aufgefallen.

Entweder ist etwas, wie es ist oder eben nicht. Verstehst, was ich meine? Nur mal so als Beispiel "ziemlich dunkel" - ja, was denn nun? dunkel oder nicht, fast finster, noch bissel hell oder noch nicht ganz hell oder wie jetzt? wink

Versuch mal, weniger von außen zu beschreiben oder zu behaupten, und wenn, dann begründe es. Hier z.B.: "Einige (Straßenlaternen) flackerten unheilvoll und warfen unangenehme Schatten."  Wieso und warum bzw. wer empfindet das Flackern als unheilvoll?

LG, Ana
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Endgegner
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Alter: 36
Beiträge: 36



Beitrag23.11.2012 02:46

von Endgegner
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Hallo Enavele!

In deinem Text ist es dir gelungen, die düstere Atmosphäre der Stadt recht überzeugend zu schildern. Ich kann mir den Ort deutlich vorstellen. Es gibt jedoch noch einige Stellen, die du aus meiner Sicht überarbeiten solltest.

Vor allem über die verstreuten Zeichensetzungsfehler bin ich immer wieder gestolpert. Das stört den Lesefluss. Vielleicht jagst du deinen Text einfach mal durch die Duden Online-Textprüfung; die findet sogar das eine oder andere fehlgesetzte Komma.

Ich schließe mich der "allgemeinen Meinung" an, dass der Protagonist zu spät eingeführt wird. Außerdem finde ich, dass auch der Name der Stadt schon früher erwähnt werden sollte.

Absätze finde ich ja grundsätzlich toll. Deinen Text hast du zwar in Absätze gegliedert, dennoch kann ich keine wirklich sinnvolle Gliederung darin erkennen. Zudem sind einige harte Zeilenumbrüche an Stellen vorhanden, an denen Absätze geeigneter wären – und umgekehrt. Beispielsweise steht Reybanes Einführung in keinem eigenen Absatz, obwohl an dieser Stelle die eigentliche Handlung der Geschichte einsetzt. Ich persönlich würde auf Absätze bauen und harte Zeilenumbrüche nur ausnahmsweise einsetzen, aber das ist wohl eine Geschmacksfrage. Smile

Zitat:
in potenziellen, kriminellen Verhältnissen

Stattdessen müsste das wohl "in potenziell kriminellen Verhältnissen" heißen.

Zitat:
Aber wie das so ist, hatten sie keinen besonderen Erfolg damit das Verbrechen einzudämmen.

Ich finde, "aber wie das so ist" klingt zu umgangssprachlich. Das passt einfach nicht zum Rest deines Textes.

Zitat:
In vielen anderen Teilen der Welt, sagt man der Polizei nach, dass sie korrupt sei und völlig unzuverlässig was die Verbrechensbekämpfung anbelangte. Aber in DrearyEdge war es genau andersrum.

Hier stimmt etwas mit der Zeit nicht. Gut finde ich aber die Darstellung der Polizei. Das bricht das hoffnungslose Bild der Stadt etwas auf. Sonst wäre es zu schwarz-weiß gewesen.

Oh, auch bei mir stimmt etwas mit der Zeit nicht. Deswegen: Gute Nacht!
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Enavele
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E


Beiträge: 19



E
Beitrag23.11.2012 12:10

von Enavele
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Vielen Dank für die hilfreichen Antworten smile

buki, ich kann dir leider bei deinem Verbesserungsvorschlag nicht zustimmen. Das würde sich ja mehr nach einem Bericht anhören, den ein Psychiater geschrieben hat.

Dienstwerk, ich versuche demnächst darauf zu achten. Erscheint tatsächlich logisch mit den schwammigen Wörtern wink
Jedoch das mit dem unangenehmen Schatten werfen, hm. Ich meine die Stadt wird eben als düster und Trist beschrieben. Wo man sich nicht wohlfühlen würde, und wenn man durch schlecht beleuchtete Gassen geht, dann sind einem die Schatten ja unheimlich?

Endgegner, die Prüfung wird gleich heute Nachmittag vorgenommen! wink
Die Absätze sind so in meinem Dokument nicht drinnen. Ich habe sie hier eingfügt. Mir geht es persönlich so das ich einen komplett aneinanderhängenden Text nicht gut lesen kann im Forum. Das hab ich wohl fälschlicherweise übertragen  auf andere Rolling Eyes
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Hosenträger
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 21
Wohnort: Schwarzwald


Beitrag23.11.2012 20:32

von Hosenträger
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Hi Enavele, danke für den Text.

Ich bin ja neu hier, deshalb ist mein Bleistift noch ganz spitz ...

Meiner Meinung nach hat der Text noch Potential zur Verbesserung. Das liegt vor allem daran, dass du ein wichtiges Element der Erzählkunst nicht konsequent einsetzt: „Show – don’t tell!“ Frei übersetzt: „Zeigen – nicht behaupten!“ Der Autor soll die Leser in seine Welt ziehen, so dass beim Leser das Kopfkino anspringt. Das gelingt leichter, wenn der Text ganz nah am Geschehen ist. Wenn der Autor aber nur behauptet, „dass die Stadt dunkel ist“, dann schafft das eine ungewollte Distanz zum Leben und Leiden der Figuren.
Ich mach‘ mal ein Beispiel:

Zitat:

... dass die Stadt einfach dunkel war ...


Hier „behauptet“ der Autor, dass die Stadt dunkel ist. „Zeigen “wäre etwas in der Art:

Reybane nahm die Sonnenbrille ab und starrte in die Gasse. Langsam ging er weiter, dennoch stieß er mit dem Knie an einen vorspringenden Stein der Mauer. „Verdammte Dunkelheit“, knurrte er weil er bemerkte, dass er in Hundekacke getreten war.

Hier nimmt uns der Text „mit ins Geschehen“, und das schafft eine engere Bindung zu den Personen und der Handlung.

Weitere Stellen an denen „behauptet“ wird sind z.B.:

Zitat:

... die zumeist meterhoch in die Lüfte ragten und alles andere ziemlich klein wirken ließen ...
... der recht gut gepflegt war ...
... die Straßen, die teilweise Krater große Schlaglöcher aufwiesen ...
... Polizei hatte schon länger nichts mehr zu sagen....
... In fast jedem Winkel, stank es nach Müll und Abgasen...
... Das Leben war automatisiert und programmiert...


Das sind nur ein paar vom Anfang. Den gepflegten Park könnte man z.B. zeigen, indem du den Leser einem Gärtner bei der Arbeit zuschauen lässt, bei den Schlaglöchern könnte man ein Auto reinrumpeln lassen, dann hätte man sogar noch etwas Spannung.

Klar, was ich meine? Sonst einfach nachfragen. „Show – don‘t tell!“ ist eines der wirksamsten Stilmittel, und das sollte man schamlos ausnutzen. Denn es geht ja darum, den Leser mit allen zur Verfügung stehenden Tricks zum Weiterlesen zu verführen. Das bringt mich auf das nächste Thema, „den ersten Satz“.

Wenn ich’s richtig verstanden habe, ist der Text dein Romananfang. Wenn ein potentieller Käufer dein Buch aus dem Regal in der Buchhandlung nimmt, ist ALLES was er sieht eine Einladung, das Buch ZURÜCK ZU STELLEN. Solange du ihn nicht am Haken hast, wird er nicht „dir zu liebe“ etwas lesen, was ihn nicht fesselt. Der erste Satz muss also den Haken setzen, sonst wird der zweite Satz nicht mehr gelesen, ja Buchkäufer sind grausam.
Spätestens im zweiten Satz muss dann Spannung aufgebaut werden (oder besser: aufgebaut sein)
Ich persönlich habe ein Kriterium: „Lies nie ein Buch, das mit dem Wetter anfängt“. Wenn der Autor keine andere Idee hat als das Wetter, versteht er sein Handwerk nicht, und das Buch wird im Folgenden langweilig bleiben. (Ich kenne nur eine einzige Ausnahme).
Wir brauchen also schon ganz am Anfang etwas, das unsere Neugier weckt, oder besser noch, etwas bei dem wir mitfiebern können. Mit einer Stadt kann ich nicht mitfiebern. Warum sollte es mich interessieren, ob es da dunkel ist, oder wie das Wetter meist ist. Besser wäre es, der Leser könnte Zeuge einer Handlung oder eines Konfliktes sein. So könnte das aussehen:

Raybane stolperte und fiel. „Meine Kopfhörer“, durchzuckte es ihn, „die haben es auf meine Kopfhörer abgesehen!“

Thema Spannung:
Ohne Spannung keine Geschichte. Spannung entsteht durch Konflikt bei Klarheit der Situation. Wir brauchen also wenigstens 2 Parteien, deren Interessen und Streben sich widersprechen. Das kommt m. E. in deinem Text zu kurz oder/und zu spät. Es wird zwar angedeutet, um was es in der Geschichte gehen wird:

Zitat:

Aber sie waren die Einzigen, die wahrhaftig versuchten etwas zu verbessern.


aber das erzeugt kaum Spannung, weil die Klarheit der Situation nicht gegeben ist. Wir wissen nicht, wer „sie“ sind, deshalb können wir auch keine Beziehung zu „ihnen“ aufbauen. Wir haben niemanden, dem wir die Daumen drücken wollen. Ich denke, das sollte am Anfang etabliert werden - wie es um die Stadt steht, ist nicht so fesselnd.
Das sollte dann in die Geschichte eingewoben werden. Nein, MUSS eingewoben werden, denn die Zustände in der Stadt sind ja ein entscheidendes Plotelement. Wären die Zustände anders, würde die ganze Geschichte nicht existieren. Ein so entscheidendes Element darf man nicht einfach so verschleudern und auf dem Silbertablett anbieten – das muss sich der Leser erarbeiten, indem er mit der Hauptfigur mitleidet. Diese Plotelemente sind dein Kapital, sie sind es, was die Geschichte erst ermöglicht. Die darfst du nur dosiert preisgeben, und erst wenn der Leser danach lechzt.

So, genug gemeckert, ich hoffe, ich konnte etwas helfen. Frag‘ einfach nach, wenn etwas unklar ist.

Liebe Grüße, Dietmar


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Ralf Langer
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Beiträge: 699
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Beitrag23.11.2012 22:29

von Ralf Langer
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Hallo,
ich schließe mich meinem Vorredner an.

"1.
Es war dunkel, wie so häufig in dieser Stadt. Es lag nicht daran, dass das Wetter schlecht war oder nie die Sonne schien. Sondern daran, dass die Stadt einfach dunkel war, sich dunkel anfühlte. Die Gemäuer, die zumeist meterhoch in die Lüfte ragten und alles andere ziemlich klein wirken ließen taten ihr Übriges.
Sie waren grau von der Witterung und es gab kaum Einfamilienhäuser und Grünflächen. Abgesehen von einem kleinen Park, der recht gut gepflegt war."

Zur Ergänzung noch ein Hinweis auf die vermehrte Benutzung der Adjektive.

Diese Adjektive wirken statisch. Es bewegt sich nichts in mir.

Aber ein Satz lässt Spannung entstehen, ein Halbsatz:
"..., sich dunkel anfühlte."

Zeig mir diesen Kontrast, wie kann es sein das die Sonne scheint und sich die Weltbzw. die Stadt dunkel anfühlt.
das interessiert mich.

Dazu in gelb Füllworte ohne Bedeutung.
ich habe die gelbe Farbe deswegen gewählt, weil sie nicht leserlich ist.
wie du aber feststellen wirst ändert sich der Text nicht.

Also, Kopf hoch und weiterarbeiten...

Ralf
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nebenfluss
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Beitrag23.11.2012 23:05

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

nix
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Enavele
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E


Beiträge: 19



E
Beitrag24.11.2012 13:53

von Enavele
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Hallo Ihr beiden,

Danke erstmal für eure Mühen, sich den Text durchzulesen, das war ja scheinbar schwer Razz


Entgegen deiner beständigen Meinnung Hosenträger, bin ICH beispielsweise niemand der sich von einem ersten Satz fangen lässt. Das klingt zwar literarisch nicht besonders schön, aber ich bin ein unkomplizierter Leser. Der erste Satz spielt keine Rolle bei mir. Ich richte mich nach Klappentexten und Empfehlungen anderer was ich lese und ich lese die Bücher immer zuende, egal ob sie meineserachtens nun gut waren oder nicht. Man kann nunmal nicht alle Leser über einen Kamm scheren, aber sicher gehe ich davon aus, das die meisten denken wie du.

Mit deinem Satzbeispiel komme ich leider auch nicht überein :/
Ich habe  beim Lesen nicht das Gefühl gehabt, das es dann meine Figur wäre. Ich würde mir einen Satz so nicht für ihn vorstellen. Und in einer dunklen Gasse eine Sonnenbrille tragen?

Alles andere, da kann ich dir zustimmen und ich versuche es in diesem Stück neu zu verarbeiten.
Allerdings geht es nachher nicht mehr um diese Stadt. Sie soll später gar keine Rolle mehr spielen und deswegen steht sie am Anfang.

Und nebenfluss, wie darf man deinen Beitrag verstehen wink?

Gruß
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Dienstwerk
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Beitrag24.11.2012 14:46

von Dienstwerk
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Zitat:
Jedoch das mit dem unangenehmen Schatten werfen, hm. Ich meine die Stadt wird eben als düster und Trist beschrieben. Wo man sich nicht wohlfühlen würde, und wenn man durch schlecht beleuchtete Gassen geht, dann sind einem die Schatten ja unheimlich?


Ja, eben. smile

Aber Du behauptest das nur.

LG, Ana
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Hosenträger
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Wohnort: Schwarzwald


Beitrag24.11.2012 23:46

von Hosenträger
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Hallo Enavele,

ne, es war nicht schwierig deinen Text zu lesen.

Enavele hat Folgendes geschrieben:

Mit deinem Satzbeispiel komme ich leider auch nicht überein :/
Ich habe  beim Lesen nicht das Gefühl gehabt, das es dann meine Figur wäre. Ich würde mir einen Satz so nicht für ihn vorstellen. Und in einer dunklen Gasse eine Sonnenbrille tragen?


Ja, das sollte ja nur ein Beispiel sein um den Unterschied zwischen "Zeigen" und "Behaupten" zu illustrieren. Natürlich muss es deine Figur bleiben, und du musst sie so gestalten, dass sie für dich stimmig ist. Vielleicht behältst du dabei im Hinterkopf: "Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler."

Das mit dem "Behaupten" ist halt so ne Sache ... ich verstehe was Dienstwerk meint. Wenn du schreibst, dass die Schatten unheimlich sind, dann weiß der Leser nur, dass der Autor diese Schatten unheimlich findet. Das kann Leser X anders als Leser Y, und der anders als Leser Z empfinden.
Und völlig unklar ist es zudem, wie es für deinen Protagonisten ist. Deshalb kann man besser in die Wahrnehmungswelt der Leser eindringen, wenn man einfach beschreibt WAS da ist - also was der Protagonist wahrnimmt. Dann kann sich jeder Leser sein eigenes Kopfkino machen, (und das ist natürlich maßgeschneidert für ihn, und er findet deshalb den Text besser.) Wir Leser mögen es halt nicht, wenn uns ein Autor vorschreibt, wie wir etwas zu empfinden haben.

Ich bin gespannt auf weitere Texte von dir, ich spüre, dass dieser Raybane eine spannende Figur abgeben kann.


Liebe Grüße, Dietmar


_________________
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Enavele
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E


Beiträge: 19



E
Beitrag25.11.2012 14:48

von Enavele
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Danke für die netten Worte smile

Ja ich verstehe es was ihr beiden meint. Ich werde jetzt dieses Teilstück einmal überarbeiten und später nochmal reinstellen. Da ich viel arbeiten bin, nicht wundern wenn es etwas länger dauert smile
Ich verschwinde nicht gleich wieder wink

Gruß
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Enavele
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Beiträge: 19



E
Beitrag27.11.2012 12:46

von Enavele
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Soo, hier habe ich mal eine kleine überarbeitete Version. Quasi 2.0
Ich hoffe es ist mir wenigstens ein klein wenig besser gelungen eure Tipps mit einpflegen zu lassen. Der Text ist durch die Duden Online Prüfung gelaufen wink Und hoffe die Formatierung ist halbwegs in Ordnung.
Neue Stellen habe ich einmal rot markiert.
Auf dann!

----------------------------------

1.
Es war dunkel in dieser Stadt. Es lag nicht daran, dass das Wetter schlecht war oder nie die Sonne schien. Sondern daran, dass die Stadt eine dunkle Atmosphäre ausstrahlte. Die Gemäuer, die meterhoch und bedrohlich in die Lüfte ragten und alles andere klein wirken ließen, engte viele Bewohner ein. Der Putz und die Steine waren grau von der Witterung und es gab kaum Einfamilienhäuser und Grünflächen. Abgesehen von einem kleinen Park, der recht gut gepflegt war, ein kleiner Gärtnerbetrieb kümmerte sich hingebungsvoll darum. Man sah jeden Tag mindestens einen von ihnen die Hecken schneiden oder das Laub aufsammeln.
In der Stadt fühlte es sich immer an als würde man Dreck einatmen, denn der Himmel war stets von nebligen, grauen Wolken bedeckt und der Smog der durch Lüfte gepustet wurde. Die Menschen gingen auch deswegen häufig mit ins Gesicht gezogenen Hüten durch die Gegend. Es war eine Stadt in der niemand den Anderen kannte, geschweige denn kennen wollte. Einer von ihnen war Reybane.
In fast jedem Winkel, stank es nach Müll und Abgasen, das bemerkte er immer wieder wenn er durch die Gassen wanderte. DrearyEdge, eine Stadt die sich niemand schön reden konnte und Reybane wollte das auch gar nicht. Er trottete vor sich hin und konnte sich hin und wieder dazu aufraffen einen Blick auf das Durcheinander um ihn rum zu werfen. Jeder ging seiner Wege ohne Rücksicht.
Es war ein Ort aus einem Sud von tausenden Menschen, düsteren Gestalten, in deren Menge es nur wenige Lichtblicke gab, die dem Schmutz der Stadt mit Glanz trotzten. Reybane wurde grob zur Seite geschubst, als sich eine ältere Frau an ihm vorbei schob. Er wollte sie schon fast zurück schubsen, aber sein Gewissen meldete sich zu Wort. Er würde als junger Mann auch wahrscheinlich sofort in Gewahrsam genommen, wenn die Frau sich die Hüfte brechen würde.
Die Verbrecherqoute in der Stadt sprengte sämtliche Statistiken und die Polizei hatte schon länger nichts mehr zu sagen. Erst zuletzt hatte Reybane gelesen, dass ein Polizist Schutzgeld an einen Mafiosi bezahlte damit er vor Bandenübergriffen geschützt war. Wie konnte es sein das so jemand aus Angst Geld für seinen Schutz bezahlte, wenn er anderen  Schutz bieten sollte?
Sie waren jedoch  die Einzigen, die wahrhaftig versuchten etwas zu verbessern. Ordnung in ein, von Bürgern, gewolltes Chaos zu bringen. In vielen anderen Teilen der Welt, sagte man der Polizei nach, dass sie korrupt und völlig unzuverlässig sei was die Verbrechensbekämpfung anbelangte. Aber in DrearyEdge war es genau andersrum.
Leider hatten sie keinen besonderen Erfolg damit das Verbrechen einzudämmen. Die Gefängnisse waren überlastet und jeden Tag kamen neue Kinder auf die Welt, die in potenziell kriminellen Verhältnissen aufwuchsen und „Verbrecher“ schon fast auf die Stirn tätowiert hatten.
Reybane schlenderte weiter durch eine von vielen dunklen Gassen, an einem grauen Tag, aber heute regnete es nicht was normalerweise dreihundertvierzig Tage im Jahr der Fall war Er hoffte das es so blieb, weil er seinen Regenschirm vergessen hatte. Die Musik wummerte durch seine Kopfhörer in die Ohren und kühler Wind fuhr ihm durch die Haare.
Er wippte leicht seinen Kopf im Takt rauf und runter und sah hin und wieder nach links und rechts.
Er war auf dem Weg zu Raven, seinem besten Freund, ein Begriff der in DrearyEdge selten benutzt wurde. Es begann zu dämmern und Reybane beschleunigte seinen Schritt. Er war nicht unbedingt ein ängstlicher Mensch, aber er wusste, dass man sich in der Dunkelheit als Mann und besonders nicht als Frau herumtreiben sollte, wenn man noch zu der Gruppe gehörte die keine seitenlangen Vorstrafen hatte.
Die Straßenlaternen erleuchteten mit einem leisen, elektrischen Summen die Wege. Reybane erschrak als einige unheilvoll flackerten und unangenehme Schatten warfen.
Hätte Reybane keine Kopfhörer auf, die seinen Kopf mit ohrenbetäubendem Speedmetal voll dröhnten, hätte er die Stille um sich herum wahrgenommen, die nur von ein bisschen Rauschen von vorbeifahrenden Autos und Schritten, gehender Menschen durchbrochen wurde.
Reybane verlangsamte seinen Schritt, als er vor einem der wenigen, einzelnen Häusern der Stadt, stehen blieb. Er stieg die knarrende Veranda hinauf und klopfte beherzt an der einzigen grünen Haustüre in diesem Viertel.
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holg
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Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag27.11.2012 13:42

von holg
Antworten mit Zitat

Hallo, Enavele,
Nachdem ich die erste Version deines Textes und die Anmerkungen gelesen habe, war ich gespannt auf die...
Enavele hat Folgendes geschrieben:
kleine überarbeitete Version. Quasi 2.0

Das wäre ich nicht, wenn der Text ganz schlecht gewesen wäre.
Zitat:
Ich hoffe es ist mir wenigstens ein klein wenig besser gelungen eure Tipps mit einpflegen zu lassen.
Das hast Du allerdings getan, hast ungefähr alles eingebaut und leider einiges verschlimmbessert. Ja, der Prota tritt früher auf, ja es passiert mehr (im Gegensatz zum reinen Beschreiben in Version 1), aber... -ich glaub ich schreib einfach rein.
Zitat:
  Der Text ist durch die Duden Online Prüfung gelaufen wink Und hoffe die Formatierung ist halbwegs in Ordnung.
das reicht nicht. Da sind immer noch einige Fehler drin.

Zitat:

1.
Es war dunkel in dieser Stadt. Es lag nicht daran, dass das Wetter schlecht war oder nie die Sonne schien. Sondern daran, dass die Stadt eine dunkle Atmosphäre ausstrahlte. Die Gemäuer, die meterhoch (Meterhoch ist für mich ein Gartenzaun) und bedrohlich in die Lüfte ragten und alles andere klein wirken ließen, engte[color=blue]n viele Bewohner ein. Der Putz und die Steine waren grau[/color] von der Witterung und e.Es gab kaum Einfamilienhäuser und Grünflächen. A,abgesehen von einem kleinen Park, der recht gut gepflegt war, (Mach hier lieber einen Punkt oder ein Semikolon)ein kleiner Gärtnerbetrieb kümmerte sich hingebungsvoll darum. Man sah jeden Tag mindestens einen von ihnen (von wem? Von dem Gärtnerbetrieb oder von den Angestellten des Gärtnerbetriebes - den oder die könnte übrigens Reybane jgenau jetzt gerade beobachten und schon hätte er seinen Auftritt) die Hecken schneiden oder das Laub aufsammeln.
(Das passt jetzt nicht zu dem Park. Vielleicht: Ausserhalb des Parks...)In der Stadt fühlte es sich immer an als würde man Dreck einatmen, denn der Himmel war stets von nebligen, grauen Wolken bedeckt und derm Smog, der durch Lüfte (Luft oder Lüftungen nach draußen) gepustet wurde. Die Menschen gingen auch deswegen häufig mit ins Gesicht gezogenen Hüten durch die Gegend. Es war eine Stadt (Komma) in der niemand den Anderen kannte, geschweige denn kennen wollte. Einer von ihnen war Reybane.(Nicht hier, bitte. Ich denke R. soll aus der Menge hervor stechen, etwas besonderes sein? Dann bring ihn bitte nicht nach diesem Satz.)
...
Hätte Reybane keine Kopfhörer auf, die seinen Kopf mit ohrenbetäubendem Speedmetal voll dröhnten, hätte er die Stille um sich herum wahrgenommen, die nur von ein bisschen Rauschen von vorbeifahrenden Autos (Sind das Elektroautos? Benziner und Diesel tun mehr als ein bisschen rauschen. Sie könnten durch die kratergroßen Schlaglöcher rumpeln) und Schritten, gehender Menschen durchbrochen wurde.
Reybane verlangsamte seinen Schritt, als er vor einem der wenigen, einzelnen Häusern der Stadt, stehen blieb. Er stieg die knarrende Veranda hinauf und klopfte beherzt an der einzigen grünen Haustüre in diesem Viertel.-> Die Tür finde ich gut. Ich finde, sie würde auch gut in den Satz davor passen. Vielleicht: R. verlangsamte seine Schritte vor dem Haus mit der grünen Tür. Davor würde sich vlt. ein Satz über die anderen Häuser und Türen in der Sraße gut machen.


Die Stimmung ist gut. Das Bild stimmt. Ich sehe da Gotham vor mir, Dark City, die Kathedrale im Regen in der ersten Folge von Cowboy Bebop. Nur handwerklich stört da zuviel.
Nicht jeder muss/will/kann so schreiben wie Dan Brown und Konsorten. in einem langen Text könne durchaus beschreibende Passagen stehen. Sie können für die Stimmung wichtig sein. Aber wenn schon beschreiben, warum dann nicht ganz aus den Augen des Protagonisten?  Beispiel:
Es war dunkel in der Stadt. Reybane glaubte, dass es nicht am Wetter lag oder daran, dass nie die Sonne schien. Es war die Stadt selbst, die eine dunkle...

hoffe ich konnte helfen.

holg
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Enavele
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Beiträge: 19



E
Beitrag28.11.2012 17:12

von Enavele
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo holg,

danke für dein Feedback.

Tja das habe ich ja fast befürchtet lol2 Vielleicht doch ein Wortkrüppel?

Zitat:
häufig mit ins Gesicht gezogenen Hüten durch die Gegend. Es war eine Stadt (Komma) in der niemand den Anderen kannte, geschweige denn kennen wollte. Einer von ihnen war Reybane.(Nicht hier, bitte. Ich denke R. soll aus der Menge hervor stechen, etwas besonderes sein? Dann bring ihn bitte nicht nach diesem Satz.)


Da hast du vollkommen recht, das klingt wirklich ungünstig und auch nicht gewollt.

Aber eigentlich möchte ihn dann auch nicht soo früh auftauchen lassen, wie in deinem Beispiel. Das wäre ja der erste Satz, ich weiß nicht, dachte das man vllt doch noch einen Moment auf ihn warten muss.

Zitat:
Zitat:
Der Text ist durch die Duden Online Prüfung gelaufen wink Und hoffe die Formatierung ist halbwegs in Ordnung.
das reicht nicht. Da sind immer noch einige Fehler drin.


Klar reicht das nicht, es haben sich noch einge Rechtschreibfehler eingeschlichen. Ich hatte damit einen der Tipps mal ausprobiert wegen der Kommata. Leider sitze ich den ganzen Tag am PC da sieht man manchmal nichts mehr, was auch keine Entschuldigung ist.

Und wie Dan Brown will ich auch nicht schreiben, sondern wie ich, und wie ich nur besser Razz

Dann kracksel ich da mal weiter rum, und hoffe es stört nicht allzu das ich erstmal nur dieses Stück bearbeite bis es "gut" ist.
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Marie-Pascale
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Alter: 62
Beiträge: 50
Wohnort: Kreis Lörrach


M
Beitrag28.11.2012 19:54

von Marie-Pascale
Antworten mit Zitat

Razz Hallo Enavele,
du machst dir ja wirklich viel Mühe mit deinem Text, super!
Und jetzt gebe auch ich noch ein bisschen Senf dazu. Viele haben ja schon etwas geschrieben und gute Hinweise geschrieben. Was teilweise schon gesagt wurde, drücke ich jetzt nochmal etwas anders aus: manches müsste konkreter und näher am Geschehen sein. Das heißt: Wenn man jetzt täglich einen Gärtner sieht, ist dies nicht nahe am Geschehen, sondern eine sehr allgemeine Zusammenfassung von etwas Konkretem. Nahe am Geschehen wäre ein ganz bestimmter Gärtner, der zu einem bestimmten Zeitpunkt etwas Konkretes tut, der vielleicht gerade arbeitet, als jemand anderes kommt o.ä.
Du verwendest viele Adjektive, die eine Stimmung ausdrücken, die besser durch das konkrete Geschehen ausgedrückt werden würden - d.h. diese Adjektive braucht es dann gar nicht mehr, damit die Stimmung entsteht, und sie können weggelassen werden.
Ansonsten weiter so!
Liebe Grüße, Marie-Pascale
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